eine solche Proportion der Theile gegen ein- ander und das gantze antrifft, wie sie in wah- ren Knochen zu finden. Ja unterweilen findet man gantze versteinete Gerippe. Und was das merckwürdigste ist, die Knochen und andere versteinete Sachen, sitzen mit- ten im Steine, daß, wenn man dieselben zerschläget, man sie darinnen antrifft, und sie ihre Figur in den Stein abgepräget. Man findet auch, sonderlich in Schieferstei- ne, als hier bey uns im Eislebischen, Figuren von gantzen Fischen, da sich eine jede Schup- pe so deutlich zeiget, als wenn der Fisch selbst darläge. Ja auch in dem harten Feu- er-Steine, den wir brauchen Feuer zu schla- gen, hat Herr Büttner Muscheln angetrof- fen.
§. 375.
Weil die gebildeten SteineWoher die ge- bildeten Steine kommen. nicht allein die äussere, sondern auch innere Figur derer Sachen, die sie vorstellen, auff das genaueste haben, ja auch die Grösse des gantzen eben so, wie in den Sachen, die sie abbilden, gefunden, über dieses die See- Sachen von allerhand Grösse, wie sie in der See ordentlich auf einander folgen, ange- troffen werden: so darf man wohl nicht zweiffeln, daß es einmahl dergleichen Din- ge gewesen, wie sie jetzund abbilden, und nur mit der Zeit versteinet worden. Denn unerachtet auch gebildete Steine sind, die bloß von ohngefehr eine Figur erhalten; so
weiß
die in der Erde befindlich.
eine ſolche Proportion der Theile gegen ein- ander und das gantze antrifft, wie ſie in wah- ren Knochen zu finden. Ja unterweilen findet man gantze verſteinete Gerippe. Und was das merckwuͤrdigſte iſt, die Knochen und andere verſteinete Sachen, ſitzen mit- ten im Steine, daß, wenn man dieſelben zerſchlaͤget, man ſie darinnen antrifft, und ſie ihre Figur in den Stein abgepraͤget. Man findet auch, ſonderlich in Schieferſtei- ne, als hier bey uns im Eislebiſchen, Figuren von gantzen Fiſchen, da ſich eine jede Schup- pe ſo deutlich zeiget, als wenn der Fiſch ſelbſt darlaͤge. Ja auch in dem harten Feu- er-Steine, den wir brauchen Feuer zu ſchla- gen, hat Herr Buͤttner Muſcheln angetrof- fen.
§. 375.
Weil die gebildeten SteineWoher die ge- bildeten Steine kommen. nicht allein die aͤuſſere, ſondern auch innere Figur derer Sachen, die ſie vorſtellen, auff das genaueſte haben, ja auch die Groͤſſe des gantzen eben ſo, wie in den Sachen, die ſie abbilden, gefunden, uͤber dieſes die See- Sachen von allerhand Groͤſſe, wie ſie in der See ordentlich auf einander folgen, ange- troffen werden: ſo darf man wohl nicht zweiffeln, daß es einmahl dergleichen Din- ge geweſen, wie ſie jetzund abbilden, und nur mit der Zeit verſteinet worden. Denn unerachtet auch gebildete Steine ſind, die bloß von ohngefehr eine Figur erhalten; ſo
weiß
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die in der Erde befindlich.
eine ſolche Proportion der Theile gegen ein-
ander und das gantze antrifft, wie ſie in wah-
ren Knochen zu finden. Ja unterweilen
findet man gantze verſteinete Gerippe. Und
was das merckwuͤrdigſte iſt, die Knochen
und andere verſteinete Sachen, ſitzen mit-
ten im Steine, daß, wenn man dieſelben
zerſchlaͤget, man ſie darinnen antrifft, und
ſie ihre Figur in den Stein abgepraͤget.
Man findet auch, ſonderlich in Schieferſtei-
ne, als hier bey uns im Eislebiſchen, Figuren
von gantzen Fiſchen, da ſich eine jede Schup-
pe ſo deutlich zeiget, als wenn der Fiſch
ſelbſt darlaͤge. Ja auch in dem harten Feu-
er-Steine, den wir brauchen Feuer zu ſchla-
gen, hat Herr Buͤttner Muſcheln angetrof-
fen.
§. 375. Weil die gebildeten Steine
nicht allein die aͤuſſere, ſondern auch innere
Figur derer Sachen, die ſie vorſtellen, auff
das genaueſte haben, ja auch die Groͤſſe des
gantzen eben ſo, wie in den Sachen, die ſie
abbilden, gefunden, uͤber dieſes die See-
Sachen von allerhand Groͤſſe, wie ſie in der
See ordentlich auf einander folgen, ange-
troffen werden: ſo darf man wohl nicht
zweiffeln, daß es einmahl dergleichen Din-
ge geweſen, wie ſie jetzund abbilden, und
nur mit der Zeit verſteinet worden. Denn
unerachtet auch gebildete Steine ſind, die
bloß von ohngefehr eine Figur erhalten; ſo
weiß
Woher
die ge-
bildeten
Steine
kommen.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/609>, abgerufen am 25.11.2024.
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