Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. X. Von denen Dingen,
von dem Ufer nicht genung Wiederstand
findet, durchreissen und dadurch das umlie-
gende Land überschwemmen.

Das X. Capitel.
Von denen Dingen, die in
der Erde befindlich.
§. 362.
Unter-
schiedene
Arten
der Erde.

ES sind vielerley Arten der Erde,
wie man aus der gemeinen Erfah-
rung weiß. Denn ausser der gu-
ten Erde, die man gemeiniglich in
Gärten antrifft und daher Garten-Erde
genennet hat man auch Ziegel-Erde, dar-
aus die Ziegel gestrichen werden Leim, Thon
oder Töpffer-Erde, daraus die Töpffer ihre
Gefässe machen, kostbahre Erde, die man in
der Artzney gebrauchet und dergleichen
mehr. Man pfleget auch mit dazu den
Sand zurechnen. Es finden sich aber die
verschiedenen Arten der Erde nicht allzeit
rein, sondern sind gemeiniglich auf verschie-
dene Art mit einander vermenget.

Eigen-
schafftender Erde.
§. 363.

Die Garten-Erde ist schwam-
löchericht und ziehet das Wasser an sich.
Die leeren Zwischen-Räumlein sind mit
Lufft erfüllet: wenn das Wasser darauf fäl-
let, steiget die leichtere Lufft da durch in die

Höhe

Cap. X. Von denen Dingen,
von dem Ufer nicht genung Wiederſtand
findet, durchreiſſen und dadurch das umlie-
gende Land uͤberſchwemmen.

Das X. Capitel.
Von denen Dingen, die in
der Erde befindlich.
§. 362.
Unter-
ſchiedene
Arten
der Erde.

ES ſind vielerley Arten der Erde,
wie man aus der gemeinen Erfah-
rung weiß. Denn auſſer der gu-
ten Erde, die man gemeiniglich in
Gaͤrten antrifft und daher Garten-Erde
genennet hat man auch Ziegel-Erde, dar-
aus die Ziegel geſtrichen werden Leim, Thon
oder Toͤpffer-Erde, daraus die Toͤpffer ihre
Gefaͤſſe machen, koſtbahre Erde, die man in
der Artzney gebrauchet und dergleichen
mehr. Man pfleget auch mit dazu den
Sand zurechnen. Es finden ſich aber die
verſchiedenen Arten der Erde nicht allzeit
rein, ſondern ſind gemeiniglich auf verſchie-
dene Art mit einander vermenget.

Eigen-
ſchafftender Erde.
§. 363.

Die Garten-Erde iſt ſchwam-
loͤchericht und ziehet das Waſſer an ſich.
Die leeren Zwiſchen-Raͤumlein ſind mit
Lufft erfuͤllet: wenn das Waſſer darauf faͤl-
let, ſteiget die leichtere Lufft da durch in die

Hoͤhe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0588" n="552"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. X.</hi> Von denen Dingen,</hi></fw><lb/>
von dem Ufer nicht genung Wieder&#x017F;tand<lb/>
findet, durchrei&#x017F;&#x017F;en und dadurch das umlie-<lb/>
gende Land u&#x0364;ber&#x017F;chwemmen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">X.</hi> Capitel.<lb/>
Von denen Dingen, die in<lb/>
der Erde befindlich.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 362.</head><lb/>
              <note place="left">Unter-<lb/>
&#x017F;chiedene<lb/>
Arten<lb/>
der Erde.</note>
              <p><hi rendition="#in">E</hi>S &#x017F;ind vielerley Arten der Erde,<lb/>
wie man aus der gemeinen Erfah-<lb/>
rung weiß. Denn au&#x017F;&#x017F;er der gu-<lb/>
ten Erde, die man gemeiniglich in<lb/>
Ga&#x0364;rten antrifft und daher <hi rendition="#fr">Garten-Erde</hi><lb/>
genennet hat man auch Ziegel-Erde, dar-<lb/>
aus die Ziegel ge&#x017F;trichen werden Leim, Thon<lb/>
oder To&#x0364;pffer-Erde, daraus die To&#x0364;pffer ihre<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e machen, ko&#x017F;tbahre Erde, die man in<lb/>
der Artzney gebrauchet und dergleichen<lb/>
mehr. Man pfleget auch mit dazu den<lb/>
Sand zurechnen. Es finden &#x017F;ich aber die<lb/>
ver&#x017F;chiedenen Arten der Erde nicht allzeit<lb/>
rein, &#x017F;ondern &#x017F;ind gemeiniglich auf ver&#x017F;chie-<lb/>
dene Art mit einander vermenget.</p><lb/>
              <note place="left">Eigen-<lb/>
&#x017F;chafftender Erde.</note>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 363.</head>
              <p>Die Garten-Erde i&#x017F;t &#x017F;chwam-<lb/>
lo&#x0364;chericht und ziehet das Wa&#x017F;&#x017F;er an &#x017F;ich.<lb/>
Die leeren Zwi&#x017F;chen-Ra&#x0364;umlein &#x017F;ind mit<lb/>
Lufft erfu&#x0364;llet: wenn das Wa&#x017F;&#x017F;er darauf fa&#x0364;l-<lb/>
let, &#x017F;teiget die leichtere Lufft da durch in die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ho&#x0364;he</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[552/0588] Cap. X. Von denen Dingen, von dem Ufer nicht genung Wiederſtand findet, durchreiſſen und dadurch das umlie- gende Land uͤberſchwemmen. Das X. Capitel. Von denen Dingen, die in der Erde befindlich. §. 362. ES ſind vielerley Arten der Erde, wie man aus der gemeinen Erfah- rung weiß. Denn auſſer der gu- ten Erde, die man gemeiniglich in Gaͤrten antrifft und daher Garten-Erde genennet hat man auch Ziegel-Erde, dar- aus die Ziegel geſtrichen werden Leim, Thon oder Toͤpffer-Erde, daraus die Toͤpffer ihre Gefaͤſſe machen, koſtbahre Erde, die man in der Artzney gebrauchet und dergleichen mehr. Man pfleget auch mit dazu den Sand zurechnen. Es finden ſich aber die verſchiedenen Arten der Erde nicht allzeit rein, ſondern ſind gemeiniglich auf verſchie- dene Art mit einander vermenget. §. 363. Die Garten-Erde iſt ſchwam- loͤchericht und ziehet das Waſſer an ſich. Die leeren Zwiſchen-Raͤumlein ſind mit Lufft erfuͤllet: wenn das Waſſer darauf faͤl- let, ſteiget die leichtere Lufft da durch in die Hoͤhe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/588
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/588>, abgerufen am 17.06.2024.