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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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dem Edelmanne, einem leidenschaftlichen Jäger, ei-
nen Brief von seiner Braut überreichte, welcher von
zwei ausgesucht schönen Jagdhunden begleitet war.
Voll Freude über den lieben Brief, und auch wohl
wahrscheinlich über die noch lieberen Hunde, erließ
er den beiden armen Sündern die Strafe, mit dem
Bemerken, daß sie es den beiden Hunden zu danken
hätten, so glücklich davon gekommen zu seyn.

Dankend blickten beide auf dem Wege nach Hause
gen Himmel. Wer weiß, sprach der Eine, wer weiß,
was wir hätten leiden müssen, wenn der Zufall nicht
in diesem Augenblick die beiden Hunde herbeigeführt
hätte! -- Sünder und Tölpel! rief ihm der Andere
zu, glaubst du denn, daß es wirkliche Hunde waren?
Ja, der Gestalt nach, allerdings, aber unsere Schutz-
geister waren es, ohne Zweifel der eine Hund dein,
der andere mein Vater!

Die fehlgeschlagene und schädliche Hülfe.

Jn die schöne und tugendhafte Tochter eines
Glasermeisters verliebte sich ein junger Mann, und
da er in gutem Rufe stand, so ward ihm die Er-
laubniß von den Ältern des Mädchens, sie nach
Belieben zu besuchen. Beide aber, das Mädchen
sowohl, als der junge Mann, konnten sich in ihrer
gegenseitigen Liebe nicht mehr gleichen, als ihre Lage



dem Edelmanne, einem leidenſchaftlichen Jäger, ei-
nen Brief von ſeiner Braut überreichte, welcher von
zwei ausgeſucht ſchönen Jagdhunden begleitet war.
Voll Freude über den lieben Brief, und auch wohl
wahrſcheinlich über die noch lieberen Hunde, erließ
er den beiden armen Sündern die Strafe, mit dem
Bemerken, daß ſie es den beiden Hunden zu danken
hätten, ſo glücklich davon gekommen zu ſeyn.

Dankend blickten beide auf dem Wege nach Hauſe
gen Himmel. Wer weiß, ſprach der Eine, wer weiß,
was wir hätten leiden müſſen, wenn der Zufall nicht
in dieſem Augenblick die beiden Hunde herbeigeführt
hätte! — Sünder und Tölpel! rief ihm der Andere
zu, glaubſt du denn, daß es wirkliche Hunde waren?
Ja, der Geſtalt nach, allerdings, aber unſere Schutz-
geiſter waren es, ohne Zweifel der eine Hund dein,
der andere mein Vater!

Die fehlgeſchlagene und ſchaͤdliche Huͤlfe.

Jn die ſchöne und tugendhafte Tochter eines
Glaſermeiſters verliebte ſich ein junger Mann, und
da er in gutem Rufe ſtand, ſo ward ihm die Er-
laubniß von den Ältern des Mädchens, ſie nach
Belieben zu beſuchen. Beide aber, das Mädchen
ſowohl, als der junge Mann, konnten ſich in ihrer
gegenſeitigen Liebe nicht mehr gleichen, als ihre Lage

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[29/0045] dem Edelmanne, einem leidenſchaftlichen Jäger, ei- nen Brief von ſeiner Braut überreichte, welcher von zwei ausgeſucht ſchönen Jagdhunden begleitet war. Voll Freude über den lieben Brief, und auch wohl wahrſcheinlich über die noch lieberen Hunde, erließ er den beiden armen Sündern die Strafe, mit dem Bemerken, daß ſie es den beiden Hunden zu danken hätten, ſo glücklich davon gekommen zu ſeyn. Dankend blickten beide auf dem Wege nach Hauſe gen Himmel. Wer weiß, ſprach der Eine, wer weiß, was wir hätten leiden müſſen, wenn der Zufall nicht in dieſem Augenblick die beiden Hunde herbeigeführt hätte! — Sünder und Tölpel! rief ihm der Andere zu, glaubſt du denn, daß es wirkliche Hunde waren? Ja, der Geſtalt nach, allerdings, aber unſere Schutz- geiſter waren es, ohne Zweifel der eine Hund dein, der andere mein Vater! Die fehlgeſchlagene und ſchaͤdliche Huͤlfe. Jn die ſchöne und tugendhafte Tochter eines Glaſermeiſters verliebte ſich ein junger Mann, und da er in gutem Rufe ſtand, ſo ward ihm die Er- laubniß von den Ältern des Mädchens, ſie nach Belieben zu beſuchen. Beide aber, das Mädchen ſowohl, als der junge Mann, konnten ſich in ihrer gegenſeitigen Liebe nicht mehr gleichen, als ihre Lage

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/45>, abgerufen am 22.11.2024.