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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
re und beyde so viel wie zuvor/ so ist man ge-
wieß daß unten kein Morast und Wasser ist.
Hingegen wenn der in der Grube schweerer
worden/ so ist es ein Zeichen/ daß unten Mo-
rast und Wasser seyn muß: Weil die auf-
steigende Dünste seine Schweere vermehret
haben. Endlich wenn sich kleine Tröpflein
in gestalt des Thaues angehänget; so ist
unten eine Qvelle.

Die 4. Aufgabe.

237. Das lockere und morastige Erd-
reich zu befestigen.

Auflösung.

Jn lockerer/ aber trockener Erde treibet
durch die Ramme oder andere Schlagwer-
cke geflammte eichene Pfähle hinein (§. 83).

Jst aber der Boden morastig/ so grabet
ein und räumet so viel aus/ als sich thun läst.
Darnach rammet starcke Pfähle von Erlen-
Holtze ein (§. 83)/ die ihr nicht allein vorher
geflammt/ sondern anch wohl gar mit heissem
Hartz und Oele bestriechen/ umb sie desto
mehr wieder die Feuchtigkeit zu verwahren.

Auf solche Weise werdet ihr den lockeren
und morastigen Boden befestigen. W. Z.
T. W.

Beweiß.

Der lockere und morastige Boden giebt
nach/ weil die theilgen der Erde nicht nahe
gnung bey einander sind und dannenhero

durch

Anfangs-Gruͤnde
re und beyde ſo viel wie zuvor/ ſo iſt man ge-
wieß daß unten kein Moraſt und Waſſer iſt.
Hingegen wenn der in der Grube ſchweerer
worden/ ſo iſt es ein Zeichen/ daß unten Mo-
raſt und Waſſer ſeyn muß: Weil die auf-
ſteigende Duͤnſte ſeine Schweere vermehret
haben. Endlich wenn ſich kleine Troͤpflein
in geſtalt des Thaues angehaͤnget; ſo iſt
unten eine Qvelle.

Die 4. Aufgabe.

237. Das lockere und moraſtige Erd-
reich zu befeſtigen.

Aufloͤſung.

Jn lockerer/ aber trockener Erde treibet
durch die Ramme oder andere Schlagwer-
cke geflammte eichene Pfaͤhle hinein (§. 83).

Jſt aber der Boden moraſtig/ ſo grabet
ein und raͤumet ſo viel aus/ als ſich thun laͤſt.
Darnach rammet ſtarcke Pfaͤhle von Erlen-
Holtze ein (§. 83)/ die ihr nicht allein vorher
geflammt/ ſondern anch wohl gar mit heiſſem
Hartz und Oele beſtriechen/ umb ſie deſto
mehr wieder die Feuchtigkeit zu verwahren.

Auf ſolche Weiſe werdet ihr den lockeren
und moraſtigen Boden befeſtigen. W. Z.
T. W.

Beweiß.

Der lockere und moraſtige Boden giebt
nach/ weil die theilgen der Erde nicht nahe
gnung bey einander ſind und dannenhero

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[378/0510] Anfangs-Gruͤnde re und beyde ſo viel wie zuvor/ ſo iſt man ge- wieß daß unten kein Moraſt und Waſſer iſt. Hingegen wenn der in der Grube ſchweerer worden/ ſo iſt es ein Zeichen/ daß unten Mo- raſt und Waſſer ſeyn muß: Weil die auf- ſteigende Duͤnſte ſeine Schweere vermehret haben. Endlich wenn ſich kleine Troͤpflein in geſtalt des Thaues angehaͤnget; ſo iſt unten eine Qvelle. Die 4. Aufgabe. 237. Das lockere und moraſtige Erd- reich zu befeſtigen. Aufloͤſung. Jn lockerer/ aber trockener Erde treibet durch die Ramme oder andere Schlagwer- cke geflammte eichene Pfaͤhle hinein (§. 83). Jſt aber der Boden moraſtig/ ſo grabet ein und raͤumet ſo viel aus/ als ſich thun laͤſt. Darnach rammet ſtarcke Pfaͤhle von Erlen- Holtze ein (§. 83)/ die ihr nicht allein vorher geflammt/ ſondern anch wohl gar mit heiſſem Hartz und Oele beſtriechen/ umb ſie deſto mehr wieder die Feuchtigkeit zu verwahren. Auf ſolche Weiſe werdet ihr den lockeren und moraſtigen Boden befeſtigen. W. Z. T. W. Beweiß. Der lockere und moraſtige Boden giebt nach/ weil die theilgen der Erde nicht nahe gnung bey einander ſind und dannenhero durch

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/510>, abgerufen am 21.11.2024.