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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Kurtzer Unterricht/
Wenn
man mit
einem ver
wirreten
Begrieffe
zu frie-
den.

§. 14. Ja wenn man in einigen Fällen
mit einem verwirreten Begrieffe vergnüget
seyn kan/ so muß er so beschaffen seyn/ daß man
zu denselben bald ohne Mühe gelangen kan/
und dannenhero von einer Sache/ umb derer
Gegenwart man sich nicht sonderlich zube-
mühen hat.

Was die
Erkläh-
rungen
über-
haupt
sind.

§. 15. Es sind aber die Erklährungen
überhaupt die ersten Gedancken/ die man
sich von den Sachen macht/ dadurch man sie
von andern unterscheidet und daraus man
das übrige herleitet/ welches man weiter von
diesen Sachen gedencken kan.

Die erste
Art
Erkläh-
rungen
zufinden.

§. 16. Man gelanget zu den Erklährungen
der Wörter auff verschiedene Weise. Der
erste Weg ist/ wenn man die Sache gegen-
wärtig wahr nimmt. Auf solche Weise er-
kennet man/ daß eine Monds-Finsternis eine
Beraubung des Lichts im Vollmond sey.

Ausü-
bung der-
selben.

§. 17. Soll nun unsere Wort-Erklährung
ein deutlicher Begrief werden/ so müssen wir
mit gutem Bedacht alles von einander un-
terscheiden/ was sich unterscheiden läst/ auff
jedes anfangs ins besondere acht haben und
nach dem alles gegen einander halten.

Die an-
dere Art.

§. 18. Wenn man die nach vorgeschriebe-
ner Art gefundene Erklährungen betrachtet/
findet man zuweilen gewisse Umbstände/ die
man weglassen kan; so bekommt man durch
Weglassung derselben eine neue Erklährung/
die mehrern Dingen als die erste zukommt.

z. E.
Kurtzer Unterricht/
Wenn
man mit
einem ver
wirreten
Begrieffe
zu frie-
den.

§. 14. Ja wenn man in einigen Faͤllen
mit einem verwirreten Begrieffe vergnuͤget
ſeyn kan/ ſo muß er ſo beſchaffen ſeyn/ daß man
zu denſelben bald ohne Muͤhe gelangen kan/
und dannenhero von einer Sache/ umb derer
Gegenwart man ſich nicht ſonderlich zube-
muͤhen hat.

Was die
Erklaͤh-
rungen
uͤber-
haupt
ſind.

§. 15. Es ſind aber die Erklaͤhrungen
uͤberhaupt die erſten Gedancken/ die man
ſich von den Sachen macht/ dadurch man ſie
von andern unterſcheidet und daraus man
das uͤbrige herleitet/ welches man weiter von
dieſen Sachen gedencken kan.

Die erſte
Art
Erklaͤh-
rungen
zufinden.

§. 16. Man gelanget zu den Erklaͤhrungen
der Woͤrter auff verſchiedene Weiſe. Der
erſte Weg iſt/ wenn man die Sache gegen-
waͤrtig wahr nimmt. Auf ſolche Weiſe er-
kennet man/ daß eine Monds-Finſternis eine
Beraubung des Lichts im Vollmond ſey.

Ausuͤ-
bung der-
ſelben.

§. 17. Soll nun unſere Wort-Erklaͤhrung
ein deutlicher Begrief werden/ ſo muͤſſen wir
mit gutem Bedacht alles von einander un-
terſcheiden/ was ſich unterſcheiden laͤſt/ auff
jedes anfangs ins beſondere acht haben und
nach dem alles gegen einander halten.

Die an-
dere Art.

§. 18. Wenn man die nach vorgeſchriebe-
ner Art gefundene Erklaͤhrungen betrachtet/
findet man zuweilen gewiſſe Umbſtaͤnde/ die
man weglaſſen kan; ſo bekommt man durch
Weglaſſung derſelben eine neue Erklaͤhrung/
die mehrern Dingen als die erſte zukommt.

z. E.
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[8/0028] Kurtzer Unterricht/ §. 14. Ja wenn man in einigen Faͤllen mit einem verwirreten Begrieffe vergnuͤget ſeyn kan/ ſo muß er ſo beſchaffen ſeyn/ daß man zu denſelben bald ohne Muͤhe gelangen kan/ und dannenhero von einer Sache/ umb derer Gegenwart man ſich nicht ſonderlich zube- muͤhen hat. §. 15. Es ſind aber die Erklaͤhrungen uͤberhaupt die erſten Gedancken/ die man ſich von den Sachen macht/ dadurch man ſie von andern unterſcheidet und daraus man das uͤbrige herleitet/ welches man weiter von dieſen Sachen gedencken kan. §. 16. Man gelanget zu den Erklaͤhrungen der Woͤrter auff verſchiedene Weiſe. Der erſte Weg iſt/ wenn man die Sache gegen- waͤrtig wahr nimmt. Auf ſolche Weiſe er- kennet man/ daß eine Monds-Finſternis eine Beraubung des Lichts im Vollmond ſey. §. 17. Soll nun unſere Wort-Erklaͤhrung ein deutlicher Begrief werden/ ſo muͤſſen wir mit gutem Bedacht alles von einander un- terſcheiden/ was ſich unterſcheiden laͤſt/ auff jedes anfangs ins beſondere acht haben und nach dem alles gegen einander halten. §. 18. Wenn man die nach vorgeſchriebe- ner Art gefundene Erklaͤhrungen betrachtet/ findet man zuweilen gewiſſe Umbſtaͤnde/ die man weglaſſen kan; ſo bekommt man durch Weglaſſung derſelben eine neue Erklaͤhrung/ die mehrern Dingen als die erſte zukommt. z. E.

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/28>, abgerufen am 21.11.2024.