Anmerkung. Wenn der unnütze Auf- wand des Holzes in einem Lande eingeschränkt werden soll, so muß dieses an Oertern gesche- hen, wo dasselbe in Ueberfluß ist, denn da wo der traurige Holzmangel schon herrschet, findet sich die nöthige Sparsamkeit im Verbrauch des- selben von selbst ein. Obiges Mittel ist viel- leicht das beste in seiner Art, um solchen End- zweck am sichersten zu erreichen.
VIII.
Man muß den jungen Zuwachs des Fich- tenholzes nicht blos von der Natur erwar- ten, sondern einen solchen Schlag den Win- ter hindurch räumen, ferner so bald es der Frost erlaubt, umhacken und im März und April gehörig ansäen.
Anmerkung. 1. Ob man gleich auf den Anflug des Saamens von denen in der Nähe stehenden Fichtenbäumen, auf einen solchen Schlag einigermassen rechnen kann, so ist die- ses doch zu ungewiß und unzulänglich, daß al- lemahl ein starkes Dickicht, wie die Forst- leute reden, aller Orten aufwachsen solte, da- hero das Besäen eines solchen Platzes aller- dings vorzuziehen, ob es gleich mit Mühe ver- knüpft ist.
2. Hie-
Anmerkung. Wenn der unnuͤtze Auf- wand des Holzes in einem Lande eingeſchraͤnkt werden ſoll, ſo muß dieſes an Oertern geſche- hen, wo daſſelbe in Ueberfluß iſt, denn da wo der traurige Holzmangel ſchon herrſchet, findet ſich die noͤthige Sparſamkeit im Verbrauch deſ- ſelben von ſelbſt ein. Obiges Mittel iſt viel- leicht das beſte in ſeiner Art, um ſolchen End- zweck am ſicherſten zu erreichen.
VIII.
Man muß den jungen Zuwachs des Fich- tenholzes nicht blos von der Natur erwar- ten, ſondern einen ſolchen Schlag den Win- ter hindurch raͤumen, ferner ſo bald es der Froſt erlaubt, umhacken und im Maͤrz und April gehoͤrig anſaͤen.
Anmerkung. 1. Ob man gleich auf den Anflug des Saamens von denen in der Naͤhe ſtehenden Fichtenbaͤumen, auf einen ſolchen Schlag einigermaſſen rechnen kann, ſo iſt die- ſes doch zu ungewiß und unzulaͤnglich, daß al- lemahl ein ſtarkes Dickicht, wie die Forſt- leute reden, aller Orten aufwachſen ſolte, da- hero das Beſaͤen eines ſolchen Platzes aller- dings vorzuziehen, ob es gleich mit Muͤhe ver- knuͤpft iſt.
2. Hie-
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Anmerkung. Wenn der unnuͤtze Auf-
wand des Holzes in einem Lande eingeſchraͤnkt
werden ſoll, ſo muß dieſes an Oertern geſche-
hen, wo daſſelbe in Ueberfluß iſt, denn da wo
der traurige Holzmangel ſchon herrſchet, findet
ſich die noͤthige Sparſamkeit im Verbrauch deſ-
ſelben von ſelbſt ein. Obiges Mittel iſt viel-
leicht das beſte in ſeiner Art, um ſolchen End-
zweck am ſicherſten zu erreichen.
VIII.
Man muß den jungen Zuwachs des Fich-
tenholzes nicht blos von der Natur erwar-
ten, ſondern einen ſolchen Schlag den Win-
ter hindurch raͤumen, ferner ſo bald es der
Froſt erlaubt, umhacken und im Maͤrz und
April gehoͤrig anſaͤen.
Anmerkung. 1. Ob man gleich auf den
Anflug des Saamens von denen in der Naͤhe
ſtehenden Fichtenbaͤumen, auf einen ſolchen
Schlag einigermaſſen rechnen kann, ſo iſt die-
ſes doch zu ungewiß und unzulaͤnglich, daß al-
lemahl ein ſtarkes Dickicht, wie die Forſt-
leute reden, aller Orten aufwachſen ſolte, da-
hero das Beſaͤen eines ſolchen Platzes aller-
dings vorzuziehen, ob es gleich mit Muͤhe ver-
knuͤpft iſt.
2. Hie-
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/166>, abgerufen am 16.02.2025.
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