Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.I Theil. Viertes Capitel. II. Von der Zeich- nung bekleide- ter Griechi- scher Figuren Weiblichen Geschlechts. Von diesem ersten Theile des zweyten Stücks dieses Capitels, das ist, Eine umständliche Untersuchung über die Bekleidung der Alten, kann Es ist erstlich von dem Zeuge, zweytens von den verschiedenen Stü- Von dem Zeuge der Kleidung. In Absicht des ersten Puncts war die Weibliche Kleidung theils von sichtigkeit,
I Theil. Viertes Capitel. II. Von der Zeich- nung bekleide- ter Griechi- ſcher Figuren Weiblichen Geſchlechts. Von dieſem erſten Theile des zweyten Stuͤcks dieſes Capitels, das iſt, Eine umſtaͤndliche Unterſuchung uͤber die Bekleidung der Alten, kann Es iſt erſtlich von dem Zeuge, zweytens von den verſchiedenen Stuͤ- Von dem Zeuge der Kleidung. In Abſicht des erſten Puncts war die Weibliche Kleidung theils von ſichtigkeit,
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I Theil. Viertes Capitel.
Von dieſem erſten Theile des zweyten Stuͤcks dieſes Capitels, das iſt,
von Betrachtung der Zeichnung des Nackenden in der Griechiſchen Kunſt,
gehe ich zu dem zweyten Theile, welcher von der Zeichnung bekleideter Fi-
guren handelt. Die Unterſuchung dieſes Theils des Kunſt iſt in einer
Lehrgeſchichte derſelben um ſo viel noͤthiger, da die bisherigen Abhandlun-
gen von der Kleidung der Alten mehr gelehrt, als unterrichtend und be-
ſtimmt ſind, und ein Kuͤnſtler wuͤrde, wenn er dieſelbe geleſen haͤtte, viel-
mals unwiſſender ſeyn, als vorher: denn dergleichen Schriften ſind von Leu-
ten zuſammen getragen, die nur wußten aus Buͤchern, nicht aus anſchau-
licher Kenntniß der Werke der Kunſt. Unterdeſſen muß ich bekennen,
daß es ſchwer iſt, alles genau zu beſtimmen.
Eine umſtaͤndliche Unterſuchung uͤber die Bekleidung der Alten, kann
ich hier nicht geben, ſondern ich will mich auf Weibliche Figuren ein-
ſchraͤnken, weil die mehreſten Maͤnnlichen Figuren Griechiſcher Kunſt, auch
nach dem Zeugniſſe der Alten, unbekleidet ſind. Was von der Maͤnnli-
chen Griechiſchen Bekleidung beſonders anzumerken iſt, wird im folgenden
Capitel bey der Roͤmiſchen Tracht mit anzubringen ſeyn, wo ich von der
Maͤnnlichen Kleidung handele, ſo wie die Weibliche Kleidung unter den
Roͤmern zugleich bey der Griechiſchen beruͤhret wird.
Es iſt erſtlich von dem Zeuge, zweytens von den verſchiedenen Stuͤ-
cken, Arten, und von der Form der Weiblichen Kleidung, und zum drit-
ten von der Zierlichkeit derſelben, und von dem uͤbrigen Weiblichen An-
zuge und Schmucke, zu reden.
In Abſicht des erſten Puncts war die Weibliche Kleidung theils von
Leinewand, oder von anderm leichten Zeuge, theils von Tuche, und ſon-
derlich unter den Roͤmern in ſpaͤtern Zeiten auch von Seide. Die Leine-
wand iſt in Werken der Bidhauerey ſowohl, als in Gemaͤlden, an der Durch-
ſichtigkeit,
a Aus Leine-
wand und aus
anderem leich-
ten Zeuge.
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