Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite



risses hat. Sodann gebe man die Höhe des Gesichtspunkts p
über der Basis an und ziehe durch diesen den Horizont Pp
parallel mit der Basis. Ferner verlängere man AB über A
hinaus bis C und mache Dp gleich D'p', so dass bei dem Auf-
riss dieselbe Distanz stattfindet, welche bei dem Grundrisse
angenommen ward. Ferner ziehe man vom obern und untern
Endpunkte jeder Senkrechten des Aufrisses Gesichtsstrahlen nach
p und bemerke deren Durchschnittspunkte auf der Linie CE.
Nachdem auch auf Fig. 31 der Horizont angegeben, trage man
alle Höhen der Linien des Aufrisses, wie sie auf CE sich dar-
stellen, sowohl oberhalb als unterhalb des Horizonts, doppelt
genommen, auf den gleichnamigen Senkrechten der perspekti-
vischen Zeichnung Fig. 31 oberhalb und unterhalb des Hori-
zonts ab. Endlich verbinde man diese Endpunkte nach Anlei-
tung der geometrischen Zeichnung durch gerade oder krumme
Linien und die perspektivische Zeichnung ist vollendet.

Anmerkung. Dieses Verfahren erscheint hier umständ-
licher, als es ist. Denn man hat meistens nur sehr wenige Linien
und Punkte auf diese Weise zu bestimmen, aus welchen man
dann mehrere andere nach den früher mitgetheilten Regeln ab-
leiten kann. So z. B. genügt von einem rechten Winkel ein
einziger Schenkel; der andere ergiebt sich aus der Distanz.
Ferner sind auch Parallellinien, Kreise und Diagonalen auf die
früher angegebene Art zu zeichnen. Auch versteht es sich von
selbst, dass die verschwindenden Seiten des viereckigen Thurms
g in den Hauptpunkt gehen, da die vordere Seite frontal
ist, u. s. w.
Alle Details, Gesimse u. dgl. werden natürlich nach den
früher mitgetheilten Regeln in die Zeichnung eingetragen.




risses hat. Sodann gebe man die Höhe des Gesichtspunkts p
über der Basis an und ziehe durch diesen den Horizont Pp
parallel mit der Basis. Ferner verlängere man AB über A
hinaus bis C und mache Dp gleich D′p′, so dass bei dem Auf-
riss dieselbe Distanz stattfindet, welche bei dem Grundrisse
angenommen ward. Ferner ziehe man vom obern und untern
Endpunkte jeder Senkrechten des Aufrisses Gesichtsstrahlen nach
p und bemerke deren Durchschnittspunkte auf der Linie CE.
Nachdem auch auf Fig. 31 der Horizont angegeben, trage man
alle Höhen der Linien des Aufrisses, wie sie auf CE sich dar-
stellen, sowohl oberhalb als unterhalb des Horizonts, doppelt
genommen, auf den gleichnamigen Senkrechten der perspekti-
vischen Zeichnung Fig. 31 oberhalb und unterhalb des Hori-
zonts ab. Endlich verbinde man diese Endpunkte nach Anlei-
tung der geometrischen Zeichnung durch gerade oder krumme
Linien und die perspektivische Zeichnung ist vollendet.

Anmerkung. Dieses Verfahren erscheint hier umständ-
licher, als es ist. Denn man hat meistens nur sehr wenige Linien
und Punkte auf diese Weise zu bestimmen, aus welchen man
dann mehrere andere nach den früher mitgetheilten Regeln ab-
leiten kann. So z. B. genügt von einem rechten Winkel ein
einziger Schenkel; der andere ergiebt sich aus der Distanz.
Ferner sind auch Parallellinien, Kreise und Diagonalen auf die
früher angegebene Art zu zeichnen. Auch versteht es sich von
selbst, dass die verschwindenden Seiten des viereckigen Thurms
g in den Hauptpunkt gehen, da die vordere Seite frontal
ist, u. s. w.
Alle Details, Gesimse u. dgl. werden natürlich nach den
früher mitgetheilten Regeln in die Zeichnung eingetragen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0056" n="52"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
risses hat. Sodann gebe man die Höhe des Gesichtspunkts <hi rendition="#i">p</hi><lb/>
über der Basis an und ziehe durch diesen den Horizont <hi rendition="#i">Pp</hi><lb/>
parallel mit der Basis. Ferner verlängere man <hi rendition="#i">AB</hi> über <hi rendition="#i">A</hi><lb/>
hinaus bis <hi rendition="#i">C</hi> und mache <hi rendition="#i">Dp</hi> gleich <hi rendition="#i">D&#x2032;p&#x2032;</hi>, so dass bei dem Auf-<lb/>
riss dieselbe Distanz stattfindet, welche bei dem Grundrisse<lb/>
angenommen ward. Ferner ziehe man vom obern und untern<lb/>
Endpunkte jeder Senkrechten des Aufrisses Gesichtsstrahlen nach<lb/><hi rendition="#i">p</hi> und bemerke deren Durchschnittspunkte auf der Linie <hi rendition="#i">CE</hi>.<lb/>
Nachdem auch auf Fig. 31 der Horizont angegeben, trage man<lb/>
alle Höhen der Linien des Aufrisses, wie sie auf <hi rendition="#i">CE</hi> sich dar-<lb/>
stellen, sowohl oberhalb als unterhalb des Horizonts, doppelt<lb/>
genommen, auf den gleichnamigen Senkrechten der perspekti-<lb/>
vischen Zeichnung Fig. 31 oberhalb und unterhalb des Hori-<lb/>
zonts ab. Endlich verbinde man diese Endpunkte nach Anlei-<lb/>
tung der geometrischen Zeichnung durch gerade oder krumme<lb/>
Linien und die perspektivische Zeichnung ist vollendet.</p><lb/>
            <note place="end"><hi rendition="#g">Anmerkung.</hi> Dieses Verfahren erscheint hier umständ-<lb/>
licher, als es ist. Denn man hat meistens nur sehr wenige Linien<lb/>
und Punkte auf diese Weise zu bestimmen, aus welchen man<lb/>
dann mehrere andere nach den früher mitgetheilten Regeln ab-<lb/>
leiten kann. So z. B. genügt von einem rechten Winkel ein<lb/>
einziger Schenkel; der andere ergiebt sich aus der Distanz.<lb/>
Ferner sind auch Parallellinien, Kreise und Diagonalen auf die<lb/>
früher angegebene Art zu zeichnen. Auch versteht es sich von<lb/>
selbst, dass die verschwindenden Seiten des viereckigen Thurms<lb/><hi rendition="#i">g</hi> in den Hauptpunkt gehen, da die vordere Seite frontal<lb/>
ist, u. s. w.<lb/>
Alle Details, Gesimse u. dgl. werden natürlich nach den<lb/>
früher mitgetheilten Regeln in die Zeichnung eingetragen.</note>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0056] risses hat. Sodann gebe man die Höhe des Gesichtspunkts p über der Basis an und ziehe durch diesen den Horizont Pp parallel mit der Basis. Ferner verlängere man AB über A hinaus bis C und mache Dp gleich D′p′, so dass bei dem Auf- riss dieselbe Distanz stattfindet, welche bei dem Grundrisse angenommen ward. Ferner ziehe man vom obern und untern Endpunkte jeder Senkrechten des Aufrisses Gesichtsstrahlen nach p und bemerke deren Durchschnittspunkte auf der Linie CE. Nachdem auch auf Fig. 31 der Horizont angegeben, trage man alle Höhen der Linien des Aufrisses, wie sie auf CE sich dar- stellen, sowohl oberhalb als unterhalb des Horizonts, doppelt genommen, auf den gleichnamigen Senkrechten der perspekti- vischen Zeichnung Fig. 31 oberhalb und unterhalb des Hori- zonts ab. Endlich verbinde man diese Endpunkte nach Anlei- tung der geometrischen Zeichnung durch gerade oder krumme Linien und die perspektivische Zeichnung ist vollendet. Anmerkung. Dieses Verfahren erscheint hier umständ- licher, als es ist. Denn man hat meistens nur sehr wenige Linien und Punkte auf diese Weise zu bestimmen, aus welchen man dann mehrere andere nach den früher mitgetheilten Regeln ab- leiten kann. So z. B. genügt von einem rechten Winkel ein einziger Schenkel; der andere ergiebt sich aus der Distanz. Ferner sind auch Parallellinien, Kreise und Diagonalen auf die früher angegebene Art zu zeichnen. Auch versteht es sich von selbst, dass die verschwindenden Seiten des viereckigen Thurms g in den Hauptpunkt gehen, da die vordere Seite frontal ist, u. s. w. Alle Details, Gesimse u. dgl. werden natürlich nach den früher mitgetheilten Regeln in die Zeichnung eingetragen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/56
Zitationshilfe: Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/56>, abgerufen am 05.05.2024.