Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite

In diesem Falle laufen die Schenkel des rechten Winkels
nach den Distanzpunkten, die eine Diagonale ist horizontal und
die andre geht nach dem Hauptpunkte.

Hier haben demnach die Schenkel diejenige Lage, welche
die Diagonalen im ersten Falle hatten, und die Diagonalen des
rechten Winkels im zweiten Falle entsprechen den Schenkeln
desselben im ersten; kurz, was hier Seite ist, war dort Diago-
nale und umgekehrt.

Dritter Fall.

Ein rechtwinklichter Gegenstand zeigt sich in schräger
oder zufälliger Ansicht und die Schenkel des rechten Winkels
sind weder parallel mit der Tafel, noch stehen sie senkrecht
darauf, noch gehen sie nach den Distanzpunkten. Sie können
demnach unendlich viele verschiedene Lagen haben.

Unter diese drei Fälle ist jeder rechte Winkel, dessen
Zeichnung verlangt werden könnte, zu bringen. Es sollen nun
die Regeln mitgetheilt werden, nach denen zu verfahren ist.

Der rechte Winkel im ersten Fall.
Aufgabe 13.

An die horizontale Linie AB soll in
der horizontalen Ebene eine andere Linie gelegt werden, welche
mit der ersten bei B einen rechten Winkel bildet. Fig. VIII.

Auflösung. Man ziehe von B die Linie BC nach dem
Hauptpunkte P, so ist der Winkel ABC ein rechter (ein aus-
springender.)

Aufgabe 14.

An die Horizontale AB soll bei A
eine Linie unter einem rechten Winkel gelegt werden.

Auflösung. Man ziehe von A die Linie AP nach dem
Hauptpunkte und verlängere diese über A hinaus bis E, so ist
der Winkel EAB ein rechter (ein einspringender.)

Aufgabe 15.

Die rechten Winkel bei A und B zu
halbiren.

In diesem Falle laufen die Schenkel des rechten Winkels
nach den Distanzpunkten, die eine Diagonale ist horizontal und
die andre geht nach dem Hauptpunkte.

Hier haben demnach die Schenkel diejenige Lage, welche
die Diagonalen im ersten Falle hatten, und die Diagonalen des
rechten Winkels im zweiten Falle entsprechen den Schenkeln
desselben im ersten; kurz, was hier Seite ist, war dort Diago-
nale und umgekehrt.

Dritter Fall.

Ein rechtwinklichter Gegenstand zeigt sich in schräger
oder zufälliger Ansicht und die Schenkel des rechten Winkels
sind weder parallel mit der Tafel, noch stehen sie senkrecht
darauf, noch gehen sie nach den Distanzpunkten. Sie können
demnach unendlich viele verschiedene Lagen haben.

Unter diese drei Fälle ist jeder rechte Winkel, dessen
Zeichnung verlangt werden könnte, zu bringen. Es sollen nun
die Regeln mitgetheilt werden, nach denen zu verfahren ist.

Der rechte Winkel im ersten Fall.
Aufgabe 13.

An die horizontale Linie AB soll in
der horizontalen Ebene eine andere Linie gelegt werden, welche
mit der ersten bei B einen rechten Winkel bildet. Fig. VIII.

Auflösung. Man ziehe von B die Linie BC nach dem
Hauptpunkte P, so ist der Winkel ABC ein rechter (ein aus-
springender.)

Aufgabe 14.

An die Horizontale AB soll bei A
eine Linie unter einem rechten Winkel gelegt werden.

Auflösung. Man ziehe von A die Linie AP nach dem
Hauptpunkte und verlängere diese über A hinaus bis E, so ist
der Winkel EAB ein rechter (ein einspringender.)

Aufgabe 15.

Die rechten Winkel bei A und B zu
halbiren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0024" n="20"/>
            <p>In diesem Falle laufen die Schenkel des rechten Winkels<lb/>
nach den Distanzpunkten, die eine Diagonale ist horizontal und<lb/>
die andre geht nach dem Hauptpunkte.</p><lb/>
            <p>Hier haben demnach die <hi rendition="#i">Schenkel</hi> diejenige Lage, welche<lb/>
die <hi rendition="#i">Diagonalen</hi> im ersten Falle hatten, und die <hi rendition="#i">Diagonalen</hi> des<lb/>
rechten Winkels im zweiten Falle entsprechen den <hi rendition="#i">Schenkeln</hi><lb/>
desselben im ersten; kurz, was hier Seite ist, war dort Diago-<lb/>
nale und umgekehrt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Dritter Fall</hi></hi>.</head><lb/>
            <p>Ein rechtwinklichter Gegenstand zeigt sich in <hi rendition="#i">schräger</hi><lb/>
oder <hi rendition="#i">zufälliger</hi> Ansicht und die Schenkel des rechten Winkels<lb/>
sind weder parallel mit der Tafel, noch stehen sie senkrecht<lb/>
darauf, noch gehen sie nach den Distanzpunkten. Sie können<lb/>
demnach unendlich viele verschiedene Lagen haben.</p><lb/>
            <p>Unter diese drei Fälle ist jeder rechte Winkel, dessen<lb/>
Zeichnung verlangt werden könnte, zu bringen. Es sollen nun<lb/>
die Regeln mitgetheilt werden, nach denen zu verfahren ist.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#g">Der rechte Winkel im ersten Fall</hi>.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Aufgabe 13</hi></hi>.</head><lb/>
                <p>An die horizontale Linie <hi rendition="#i">AB</hi> soll in<lb/>
der horizontalen Ebene eine andere Linie gelegt werden, welche<lb/>
mit der ersten bei <hi rendition="#i">B</hi> einen rechten Winkel bildet. Fig. VIII.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Man ziehe von <hi rendition="#i">B</hi> die Linie <hi rendition="#i">BC</hi> nach dem<lb/>
Hauptpunkte <hi rendition="#i">P</hi>, so ist der Winkel <hi rendition="#i">ABC</hi> ein rechter (ein aus-<lb/>
springender.)</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Aufgabe 14</hi></hi>.</head><lb/>
                <p>An die Horizontale <hi rendition="#i">AB</hi> soll bei <hi rendition="#i">A</hi><lb/>
eine Linie unter einem rechten Winkel gelegt werden.</p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Auflösung</hi>. Man ziehe von <hi rendition="#i">A</hi> die Linie <hi rendition="#i">AP</hi> nach dem<lb/>
Hauptpunkte und verlängere diese über <hi rendition="#i">A</hi> hinaus bis <hi rendition="#i">E</hi>, so ist<lb/>
der Winkel <hi rendition="#i">EAB</hi> ein rechter (ein einspringender.)</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#i">Aufgabe 15</hi></hi>.</head><lb/>
                <p>Die rechten Winkel bei <hi rendition="#i">A</hi> und <hi rendition="#i">B</hi> zu<lb/>
halbiren.</p><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0024] In diesem Falle laufen die Schenkel des rechten Winkels nach den Distanzpunkten, die eine Diagonale ist horizontal und die andre geht nach dem Hauptpunkte. Hier haben demnach die Schenkel diejenige Lage, welche die Diagonalen im ersten Falle hatten, und die Diagonalen des rechten Winkels im zweiten Falle entsprechen den Schenkeln desselben im ersten; kurz, was hier Seite ist, war dort Diago- nale und umgekehrt. Dritter Fall. Ein rechtwinklichter Gegenstand zeigt sich in schräger oder zufälliger Ansicht und die Schenkel des rechten Winkels sind weder parallel mit der Tafel, noch stehen sie senkrecht darauf, noch gehen sie nach den Distanzpunkten. Sie können demnach unendlich viele verschiedene Lagen haben. Unter diese drei Fälle ist jeder rechte Winkel, dessen Zeichnung verlangt werden könnte, zu bringen. Es sollen nun die Regeln mitgetheilt werden, nach denen zu verfahren ist. Der rechte Winkel im ersten Fall. Aufgabe 13. An die horizontale Linie AB soll in der horizontalen Ebene eine andere Linie gelegt werden, welche mit der ersten bei B einen rechten Winkel bildet. Fig. VIII. Auflösung. Man ziehe von B die Linie BC nach dem Hauptpunkte P, so ist der Winkel ABC ein rechter (ein aus- springender.) Aufgabe 14. An die Horizontale AB soll bei A eine Linie unter einem rechten Winkel gelegt werden. Auflösung. Man ziehe von A die Linie AP nach dem Hauptpunkte und verlängere diese über A hinaus bis E, so ist der Winkel EAB ein rechter (ein einspringender.) Aufgabe 15. Die rechten Winkel bei A und B zu halbiren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/24
Zitationshilfe: Wiegmann, Rudolf: Grundzüge der Lehre von der Perspektive. Düsseldorf, 1846, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiegmann_perspektive_1846/24>, abgerufen am 21.11.2024.