Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.gutwillig vnsernt halber ohn Sünde an sich genommen / abgelegt hat / vnd mit einem newen clarificirten Leibe ist wieder herfürgangen / also werden wir da ablegen die Sünde / vnd alles Vngemach / das durch die Sünde vns durch gedrungen hat / vnd aufferstehen mit newen clarificirten Leibern / die da ähnlich sein dem verklärten Leibe JESV CHRISTI / wie Paulus lehret / Phil. cap. 3. Da müssen vnser Leiber ablegen jhre grosse Schande vnd Vnehre / das man sie so lange wir leben / alhie mit dem Sünden deckel der Kleider bedecken müssen / vnd wenn wir sterben für grewlichem Stancke vnter die Erde verscharren / so tieff als jmmer müglich / so ehrlich vnd köstlich aber wieder herfür kommen / das sich alle Creatur darvber verwunderen / alle Engel sie preisen vnd anlachen / vnd GOtt selbsten seine Lust vnd Wonne daran sehen wird. Da muß jhnen der Todt vollendt Abzehren die grosse Schwachheit / die sie hie an jhnen tragen so hauffen weiß / das man alle Gebrechligkeiten vnd Kranck heiten nicht zehlen kan / ja man von einem einigen kaum sagen kan / das habe er gethan / sondern das habe er gelitten. Aber so werden wir in grosser Krafft wieder aufferstehen / daß er an Sterck vnd Krafft ähnlich vnd gleich sey den starcken Helden GOTTES. Auch dahinden lassen jhre grosse Nottürfftigkeit / daß sie ohn natürliches essen vnd trincken / vnd was mehr darzu gehöret / nicht bleiben vnnd leben künnen. Denn es wird geseet ein natürlicher Leib / es sol aber aufferstehen ein Geistlicher Leib / der dieses natürliches Lebens nicht sol Leben / vnd wieder Futter noch Decke / noch ander leibliche Notturfft bedürffen / sondern vor GOTT wieder Geistlich gespeiset vnd erhalten werden. Vnd von diesem Leben / daß er Geistlich in GOTT hat vnd lebet / wird er so Sat vnd Selig seyn / daß er nimmermehr an essen vnd trincken noch ein ander Leben gedencken wird. gutwillig vnsernt halber ohn Sünde an sich genommen / abgelegt hat / vnd mit einem newen clarificirten Leibe ist wieder herfürgangen / also werden wir da ablegen die Sünde / vnd alles Vngemach / das durch die Sünde vns durch gedrungen hat / vnd aufferstehen mit newen clarificirten Leibern / die da ähnlich sein dem verklärten Leibe JESV CHRISTI / wie Paulus lehret / Phil. cap. 3. Da müssen vnser Leiber ablegen jhre grosse Schande vnd Vnehre / das man sie so lange wir leben / alhie mit dem Sünden deckel der Kleider bedecken müssen / vnd wenn wir sterben für grewlichem Stancke vnter die Erde verscharren / so tieff als jmmer müglich / so ehrlich vnd köstlich aber wieder herfür kommen / das sich alle Creatur darvber verwunderen / alle Engel sie preisen vnd anlachen / vnd GOtt selbsten seine Lust vnd Wonne daran sehen wird. Da muß jhnen der Todt vollendt Abzehren die grosse Schwachheit / die sie hie an jhnen tragen so hauffen weiß / das man alle Gebrechligkeiten vnd Kranck heiten nicht zehlen kan / ja man von einem einigen kaum sagen kan / das habe er gethan / sondern das habe er gelitten. Aber so werden wir in grosser Krafft wieder aufferstehen / daß er an Sterck vnd Krafft ähnlich vnd gleich sey den starcken Helden GOTTES. Auch dahinden lassen jhre grosse Nottürfftigkeit / daß sie ohn natürliches essen vnd trincken / vnd was mehr darzu gehöret / nicht bleiben vnnd leben künnen. Denn es wird geseet ein natürlicher Leib / es sol aber aufferstehen ein Geistlicher Leib / der dieses natürliches Lebens nicht sol Leben / vnd wieder Futter noch Decke / noch ander leibliche Notturfft bedürffen / sondern vor GOTT wieder Geistlich gespeiset vnd erhalten werden. Vnd von diesem Leben / daß er Geistlich in GOTT hat vnd lebet / wird er so Sat vnd Selig seyn / daß er nimmermehr an essen vnd trincken noch ein ander Leben gedencken wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> gutwillig vnsernt halber ohn Sünde an sich genommen / abgelegt hat / vnd mit einem newen clarificirten Leibe ist wieder herfürgangen / also werden wir da ablegen die Sünde / vnd alles Vngemach / das durch die Sünde vns durch gedrungen hat / vnd aufferstehen mit newen clarificirten Leibern / die da ähnlich sein dem verklärten Leibe JESV CHRISTI / wie Paulus lehret / Phil. cap. 3.</p> <p>Da müssen vnser Leiber ablegen jhre grosse Schande vnd Vnehre / das man sie so lange wir leben / alhie mit dem Sünden deckel der Kleider bedecken müssen / vnd wenn wir sterben für grewlichem Stancke vnter die Erde verscharren / so tieff als jmmer müglich / so ehrlich vnd köstlich aber wieder herfür kommen / das sich alle Creatur darvber verwunderen / alle Engel sie preisen vnd anlachen / vnd GOtt selbsten seine Lust vnd Wonne daran sehen wird.</p> <p>Da muß jhnen der Todt vollendt Abzehren die grosse Schwachheit / die sie hie an jhnen tragen so hauffen weiß / das man alle Gebrechligkeiten vnd Kranck heiten nicht zehlen kan / ja man von einem einigen kaum sagen kan / das habe er gethan / sondern das habe er gelitten. Aber so werden wir in grosser Krafft wieder aufferstehen / daß er an Sterck vnd Krafft ähnlich vnd gleich sey den starcken Helden GOTTES. Auch dahinden lassen jhre grosse Nottürfftigkeit / daß sie ohn natürliches essen vnd trincken / vnd was mehr darzu gehöret / nicht bleiben vnnd leben künnen. Denn es wird geseet ein natürlicher Leib / es sol aber aufferstehen ein Geistlicher Leib / der dieses natürliches Lebens nicht sol Leben / vnd wieder Futter noch Decke / noch ander leibliche Notturfft bedürffen / sondern vor GOTT wieder Geistlich gespeiset vnd erhalten werden. Vnd von diesem Leben / daß er Geistlich in GOTT hat vnd lebet / wird er so Sat vnd Selig seyn / daß er nimmermehr an essen vnd trincken noch ein ander Leben gedencken wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
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Da müssen vnser Leiber ablegen jhre grosse Schande vnd Vnehre / das man sie so lange wir leben / alhie mit dem Sünden deckel der Kleider bedecken müssen / vnd wenn wir sterben für grewlichem Stancke vnter die Erde verscharren / so tieff als jmmer müglich / so ehrlich vnd köstlich aber wieder herfür kommen / das sich alle Creatur darvber verwunderen / alle Engel sie preisen vnd anlachen / vnd GOtt selbsten seine Lust vnd Wonne daran sehen wird.
Da muß jhnen der Todt vollendt Abzehren die grosse Schwachheit / die sie hie an jhnen tragen so hauffen weiß / das man alle Gebrechligkeiten vnd Kranck heiten nicht zehlen kan / ja man von einem einigen kaum sagen kan / das habe er gethan / sondern das habe er gelitten. Aber so werden wir in grosser Krafft wieder aufferstehen / daß er an Sterck vnd Krafft ähnlich vnd gleich sey den starcken Helden GOTTES. Auch dahinden lassen jhre grosse Nottürfftigkeit / daß sie ohn natürliches essen vnd trincken / vnd was mehr darzu gehöret / nicht bleiben vnnd leben künnen. Denn es wird geseet ein natürlicher Leib / es sol aber aufferstehen ein Geistlicher Leib / der dieses natürliches Lebens nicht sol Leben / vnd wieder Futter noch Decke / noch ander leibliche Notturfft bedürffen / sondern vor GOTT wieder Geistlich gespeiset vnd erhalten werden. Vnd von diesem Leben / daß er Geistlich in GOTT hat vnd lebet / wird er so Sat vnd Selig seyn / daß er nimmermehr an essen vnd trincken noch ein ander Leben gedencken wird.
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/30>, abgerufen am 07.07.2024. |