Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.Bücher da Heyden nachgeschlagen / auch seine allerbeste Spitzfindigkeit / vnd eloquentz herfürgesucht / so muß er doch sagen vnd bekennen: Nihil in venio in quo acquiescam. Ich finde doch das geringste nicht / daran sich meine Seele erholen vnd zufrieden geben kan. Aber die gleubige Christ Kinder GOttes haben alhie den köstlichen Rosensafft / der von den holdseligen Lippen des HErrn Christi trieffet: Ich bin die Aufferstehung / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe. Wie das alhie vnser HERR JESus Christus der warhafftige Zeuge mit offenen Munde lehret / so sollen wirs auch fassen mit offenem Hertzen / vnd diese Wort / da CGRIstus sagt: Ich bin die Aufferstehung / so groß machen / ja grösser als Himmel vnd Erden / ja vns gar drein stecken / vnd dieser Worte leben: Denn da künnen wir durch den Todt hin durch sehen in die Aufferstehung vnd eitel Gedancken vnnd Bild des Lebens mitten im Todt ergreiffen / wie auch der Herr Lutherus redet / To. c. 6. p. 80. 2. Denn mus die Seele in dem Todt die liebe Herberge des Leibes verlassen / darinnen sie doch viel Vnfriedes vnd Streitens gehabt hat / so ist sie doch vnverloren / sondern kömmet zum Friede vnd wieder zu deme / der sie gegeben hat / vnd besitzet also vnd empfindets in der That vnd Warheit / was das newe Leben sey / daß jhr alhie in Christo ist verborgen geblieben. Muß denn der Leib da in der Finstern Erden der Schlangen vnnd Würmen Speise seyn / zu Staub vnnd Aschen werden / siehe so wird er da doch nicht ewig bleiben / eben so wenig als der Leichnam des HErren Christi / an deme schon das fürnemeste theil vnser Aufferstehung erfüllet ist / Er wird auch da nichts verlieren vnd hinter sich lassen / eben so wenig Christus da verloren vnd hinter jhm gelassen / Sondern wie er der vnser Aufferstehung ist / in Grabe die infirmitates humanas die Menschliche Schwachheiten / so er Bücher da Heyden nachgeschlagen / auch seine allerbeste Spitzfindigkeit / vnd eloquentz herfürgesucht / so muß er doch sagen vnd bekennen: Nihil in venio in quo acquiescam. Ich finde doch das geringste nicht / daran sich meine Seele erholen vnd zufrieden geben kan. Aber die gleubige Christ Kinder GOttes haben alhie den köstlichen Rosensafft / der von den holdseligen Lippen des HErrn Christi trieffet: Ich bin die Aufferstehung / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe. Wie das alhie vnser HERR JESus Christus der warhafftige Zeuge mit offenen Munde lehret / so sollen wirs auch fassen mit offenem Hertzen / vnd diese Wort / da CGRIstus sagt: Ich bin die Aufferstehung / so groß machen / ja grösser als Him̃el vñ Erden / ja vns gar drein stecken / vnd dieser Worte leben: Denn da künnen wir durch den Todt hin durch sehen in die Aufferstehung vnd eitel Gedancken vnnd Bild des Lebens mitten im Todt ergreiffen / wie auch der Herr Lutherus redet / To. c. 6. p. 80. 2. Denn mus die Seele in dem Todt die liebe Herberge des Leibes verlassen / darinnen sie doch viel Vnfriedes vnd Streitens gehabt hat / so ist sie doch vnverloren / sondern kömmet zum Friede vnd wieder zu deme / der sie gegeben hat / vnd besitzet also vnd empfindets in der That vnd Warheit / was das newe Leben sey / daß jhr alhie in Christo ist verborgen geblieben. Muß denn der Leib da in der Finstern Erden der Schlangen vnnd Würmen Speise seyn / zu Staub vnnd Aschen werden / siehe so wird er da doch nicht ewig bleiben / eben so wenig als der Leichnam des HErren Christi / an deme schon das fürnemeste theil vnser Aufferstehung erfüllet ist / Er wird auch da nichts verlieren vnd hinter sich lassen / eben so wenig Christus da verloren vnd hinter jhm gelassen / Sondern wie er der vnser Aufferstehung ist / in Grabe die infirmitates humanas die Menschliche Schwachheiten / so er <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0029"/> Bücher da Heyden nachgeschlagen / auch seine allerbeste Spitzfindigkeit / vnd eloquentz herfürgesucht / so muß er doch sagen vnd bekennen: Nihil in venio in quo acquiescam. 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Denn mus die Seele in dem Todt die liebe Herberge des Leibes verlassen / darinnen sie doch viel Vnfriedes vnd Streitens gehabt hat / so ist sie doch vnverloren / sondern kömmet zum Friede vnd wieder zu deme / der sie gegeben hat / vnd besitzet also vnd empfindets in der That vnd Warheit / was das newe Leben sey / daß jhr alhie in Christo ist verborgen geblieben. Muß denn der Leib da in der Finstern Erden der Schlangen vnnd Würmen Speise seyn / zu Staub vnnd Aschen werden / siehe so wird er da doch nicht ewig bleiben / eben so wenig als der Leichnam des HErren Christi / an deme schon das fürnemeste theil vnser Aufferstehung erfüllet ist / Er wird auch da nichts verlieren vnd hinter sich lassen / eben so wenig Christus da verloren vnd hinter jhm gelassen / Sondern wie er der vnser Aufferstehung ist / in Grabe die infirmitates humanas die Menschliche Schwachheiten / so er </p> </div> </body> </text> </TEI> [0029]
Bücher da Heyden nachgeschlagen / auch seine allerbeste Spitzfindigkeit / vnd eloquentz herfürgesucht / so muß er doch sagen vnd bekennen: Nihil in venio in quo acquiescam. Ich finde doch das geringste nicht / daran sich meine Seele erholen vnd zufrieden geben kan.
Aber die gleubige Christ Kinder GOttes haben alhie den köstlichen Rosensafft / der von den holdseligen Lippen des HErrn Christi trieffet: Ich bin die Aufferstehung / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe.
Wie das alhie vnser HERR JESus Christus der warhafftige Zeuge mit offenen Munde lehret / so sollen wirs auch fassen mit offenem Hertzen / vnd diese Wort / da CGRIstus sagt: Ich bin die Aufferstehung / so groß machen / ja grösser als Him̃el vñ Erden / ja vns gar drein stecken / vnd dieser Worte leben: Denn da künnen wir durch den Todt hin durch sehen in die Aufferstehung vnd eitel Gedancken vnnd Bild des Lebens mitten im Todt ergreiffen / wie auch der Herr Lutherus redet / To. c. 6. p. 80. 2. Denn mus die Seele in dem Todt die liebe Herberge des Leibes verlassen / darinnen sie doch viel Vnfriedes vnd Streitens gehabt hat / so ist sie doch vnverloren / sondern kömmet zum Friede vnd wieder zu deme / der sie gegeben hat / vnd besitzet also vnd empfindets in der That vnd Warheit / was das newe Leben sey / daß jhr alhie in Christo ist verborgen geblieben. Muß denn der Leib da in der Finstern Erden der Schlangen vnnd Würmen Speise seyn / zu Staub vnnd Aschen werden / siehe so wird er da doch nicht ewig bleiben / eben so wenig als der Leichnam des HErren Christi / an deme schon das fürnemeste theil vnser Aufferstehung erfüllet ist / Er wird auch da nichts verlieren vnd hinter sich lassen / eben so wenig Christus da verloren vnd hinter jhm gelassen / Sondern wie er der vnser Aufferstehung ist / in Grabe die infirmitates humanas die Menschliche Schwachheiten / so er
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/29>, abgerufen am 07.07.2024. |