Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

HErr die Einfalt gefallen / vnd wil das glimmende Dächtlein nicht vollens außleschen / sondern erhalten vnd mehr anzünden. Spricht demnach: Dein Bruder sol aufferstehen. Weil aber Christus nicht außtrücket / wenn vnd wie balde solches geschehen solle / viel weniger / daß er jhn zur stunde aufferwecken wolle / so stehet sie in den gedancken / Christus deute auff die allgemeine aufferstehung die am jüngsten Tage erfolgen wird / vnd spricht: Ich weiß wol / daß er aufferstehen wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Welches dann eine herrliche bestendige Bekentnis / das dennoch der hohe Artikel vnsers Glaubens von der aufferstehung des Fleisches vnter dem Volck GOttes erhalten sey Denen bekennet sie hie mit starckem Glauben vnd vollen Hertzen vnd saget: Sie wisse es / ich weis daß er aufferstehen wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Aber daß er vor dem Tage werde wieder aufferstehen / darinnen streiten bey jhr der Glaube vnd Vnglaube. Damit aber der Herr Christus solcher Schwachheit auffhelffe / so gibt er jhr einen außbündigen bericht von seiner Person vnd Wolthaten / vnd spricht: Ich bin die Aufferstehung vnd das Leben / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe / vnd wer da lebet vnd gleubt an mich / der wird nimmermehr sterben.

Da nennet sich Christus erstlich die Aufferstehung. Anderßwo in der heiligen Schrifft verheisset er seinen Jüngern / daß er am dritten Tage wieder vmb von den Todten wolte aufferstehen / als Matth. cap. 16. stehet geschrieben: Von der zeit an / fieng JEsus an / vnd zeiget seinen Jüngern / wie er muste hingehen gen Jerusalem / vnd viel leiden von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / vnd am dritten Tage aufferstehen / vnd cap. 17. spricht er: Es ist zukünfftig / daß des

HErr die Einfalt gefallen / vnd wil das glimmende Dächtlein nicht vollens außleschen / sondern erhalten vnd mehr anzünden. Spricht demnach: Dein Bruder sol aufferstehen. Weil aber Christus nicht außtrücket / wenn vnd wie balde solches geschehen solle / viel weniger / daß er jhn zur stunde aufferwecken wolle / so stehet sie in den gedancken / Christus deute auff die allgemeine aufferstehung die am jüngsten Tage erfolgen wird / vnd spricht: Ich weiß wol / daß er aufferstehẽ wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Welches dann eine herrliche bestendige Bekentnis / das dennoch der hohe Artikel vnsers Glaubens von der aufferstehung des Fleisches vnter dem Volck GOttes erhalten sey Denen bekennet sie hie mit starckem Glauben vnd vollen Hertzẽ vnd saget: Sie wisse es / ich weis daß er aufferstehen wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Aber daß er vor dem Tage werde wieder aufferstehen / darinnen streiten bey jhr der Glaube vnd Vnglaube. Damit aber der Herr Christus solcher Schwachheit auffhelffe / so gibt er jhr einen außbündigen bericht von seiner Person vnd Wolthaten / vnd spricht: Ich bin die Aufferstehung vnd das Leben / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe / vnd wer da lebet vnd gleubt an mich / der wird nim̃ermehr sterben.

Da nennet sich Christus erstlich die Aufferstehung. Anderßwo in der heiligen Schrifft verheisset er seinen Jüngern / daß er am dritten Tage wieder vmb von den Todten wolte aufferstehen / als Matth. cap. 16. stehet geschrieben: Von der zeit an / fieng JEsus an / vnd zeiget seinen Jüngern / wie er muste hingehen gen Jerusalem / vnd viel leiden von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / vnd am dritten Tage aufferstehen / vnd cap. 17. spricht er: Es ist zukünfftig / daß des

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0014"/>
HErr die Einfalt gefallen / vnd
                     wil das glimmende Dächtlein nicht vollens außleschen / sondern erhalten vnd mehr
                     anzünden. Spricht demnach: Dein Bruder sol aufferstehen. Weil aber Christus
                     nicht außtrücket / wenn vnd wie balde solches geschehen solle / viel weniger /
                     daß er jhn zur stunde aufferwecken wolle / so stehet sie in den gedancken /
                     Christus deute auff die allgemeine aufferstehung die am jüngsten Tage erfolgen
                     wird / vnd spricht: Ich weiß wol / daß er aufferstehe&#x0303; wird in der
                     aufferstehung am jüngsten Tage. Welches dann eine herrliche bestendige Bekentnis
                     / das dennoch der hohe Artikel vnsers Glaubens von der aufferstehung des
                     Fleisches vnter dem Volck GOttes erhalten sey Denen bekennet sie hie mit
                     starckem Glauben vnd vollen Hertze&#x0303; vnd saget: Sie wisse es / ich
                     weis daß er aufferstehen wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Aber daß er
                     vor dem Tage werde wieder aufferstehen / darinnen streiten bey jhr der Glaube
                     vnd Vnglaube. Damit aber der Herr Christus solcher Schwachheit auffhelffe / so
                     gibt er jhr einen außbündigen bericht von seiner Person vnd Wolthaten / vnd
                     spricht: Ich bin die Aufferstehung vnd das Leben / wer an mich gleubet / der
                     wird leben / ob er gleich stürbe / vnd wer da lebet vnd gleubt an mich / der
                     wird nim&#x0303;ermehr sterben.</p>
        <p>Da nennet sich Christus erstlich die Aufferstehung. Anderßwo in der heiligen
                     Schrifft verheisset er seinen Jüngern / daß er am dritten Tage wieder vmb von
                     den Todten wolte aufferstehen / als Matth. cap. 16. stehet geschrieben: Von der
                     zeit an / fieng JEsus an / vnd zeiget seinen Jüngern / wie er muste hingehen gen
                     Jerusalem / vnd viel leiden von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd
                     Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / vnd am dritten Tage aufferstehen / vnd
                     cap. 17. spricht er: Es ist zukünfftig / daß des
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0014] HErr die Einfalt gefallen / vnd wil das glimmende Dächtlein nicht vollens außleschen / sondern erhalten vnd mehr anzünden. Spricht demnach: Dein Bruder sol aufferstehen. Weil aber Christus nicht außtrücket / wenn vnd wie balde solches geschehen solle / viel weniger / daß er jhn zur stunde aufferwecken wolle / so stehet sie in den gedancken / Christus deute auff die allgemeine aufferstehung die am jüngsten Tage erfolgen wird / vnd spricht: Ich weiß wol / daß er aufferstehẽ wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Welches dann eine herrliche bestendige Bekentnis / das dennoch der hohe Artikel vnsers Glaubens von der aufferstehung des Fleisches vnter dem Volck GOttes erhalten sey Denen bekennet sie hie mit starckem Glauben vnd vollen Hertzẽ vnd saget: Sie wisse es / ich weis daß er aufferstehen wird in der aufferstehung am jüngsten Tage. Aber daß er vor dem Tage werde wieder aufferstehen / darinnen streiten bey jhr der Glaube vnd Vnglaube. Damit aber der Herr Christus solcher Schwachheit auffhelffe / so gibt er jhr einen außbündigen bericht von seiner Person vnd Wolthaten / vnd spricht: Ich bin die Aufferstehung vnd das Leben / wer an mich gleubet / der wird leben / ob er gleich stürbe / vnd wer da lebet vnd gleubt an mich / der wird nim̃ermehr sterben. Da nennet sich Christus erstlich die Aufferstehung. Anderßwo in der heiligen Schrifft verheisset er seinen Jüngern / daß er am dritten Tage wieder vmb von den Todten wolte aufferstehen / als Matth. cap. 16. stehet geschrieben: Von der zeit an / fieng JEsus an / vnd zeiget seinen Jüngern / wie er muste hingehen gen Jerusalem / vnd viel leiden von den Eltesten vnd Hohenpriestern vnd Schrifftgelerten / vnd getödtet werden / vnd am dritten Tage aufferstehen / vnd cap. 17. spricht er: Es ist zukünfftig / daß des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/14
Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/14>, abgerufen am 24.11.2024.