Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.vnd sein dienlich wieder die gefehrliche vnfäll der Kleinmütigkeit vnd Verzweiffelung / wenn man sie zum Dengmahl in den Halß henget / ja wie ein köstlichen Edelstein in das Hertze fasset: Denn eben darvmb sind sie auffgeschrieben / daß wir gleuben / er sey Christ der Sohn GOttes / vnd durch den Glauben das ewige Leben haben in seinem Namen. Joh. 20. Vnd Christus selber führet vnd weiset vns drauff: Glaubet mir / daß ich in dem Vater / vnd der Vater in mir ist: Wo nicht / so gleubet mir doch vmb der Wercke willen. Zum Anderen / wird gerümet seine grosse Holdseligkeit in der Lehre vnd in den Worten: Seine Lippen sind wie Rosen / die mit fliessenden Myrrhen trieffen. Das ist / Seine Predige / seine Lehre vnd Worte sind holdselig süsse vnd lieblich / wie die süssen wolriechenden Rosen / doch so mit den Myrrehn des lieben Creutzes Temperirt vnd vermischet / daß die Honigsüsse vnd Rosenliebliche Predige des H. Evangelii vns nicht sicher mache vnd in der Vnbußfertigkeit stercke: Denn gleich wie die Rosen die Natur vnd Tugendt haben / da sie mit jhrem schönen Geruch die Spiritus animales oder das Gehirn vnd Gemüht erfrischen vnd auffmunteren / die Spiritus Vitales oder das Hertze stercken / mit jhrem wunderlieblichen Safft vnd Wasser das Angesicht schön vnd frölich vnd die Augen klar machen / vnd sonderlich wieder eusserliche vnd jnnerliche Hitze heilsamlich gebraucht werden: Also ist auch in Warheit kein besser Remedium wieder die eusserliche Hitze mancherley Creutzes vnd Trübsals / wieder jnnerliche Hitze des bösen beissenden vnd nagenden Gewissens / denn die schöne Rose des Göttlichen Wortes / nach außsag des Königlichen Propheten Davids Psal. 119. HErr wenn dein Wort nicht were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elende / vnd des Königes Hißkiae Esa. 38. HErr davon lebet man / vnd die Krafft meineß Geistes / die stehet gantz vnd vnd sein dienlich wieder die gefehrliche vnfäll der Kleinmütigkeit vnd Verzweiffelung / wenn man sie zum Dengmahl in den Halß henget / ja wie ein köstlichen Edelstein in das Hertze fasset: Denn eben darvmb sind sie auffgeschrieben / daß wir gleuben / er sey Christ der Sohn GOttes / vnd durch den Glauben das ewige Leben haben in seinem Namen. Joh. 20. Vnd Christus selber führet vnd weiset vns drauff: Glaubet mir / daß ich in dem Vater / vnd der Vater in mir ist: Wo nicht / so gleubet mir doch vmb der Wercke willen. Zum Anderen / wird gerümet seine grosse Holdseligkeit in der Lehre vnd in den Worten: Seine Lippen sind wie Rosen / die mit fliessenden Myrrhen trieffen. Das ist / Seine Predige / seine Lehre vnd Worte sind holdselig süsse vnd lieblich / wie die süssen wolriechenden Rosen / doch so mit den Myrrehn des lieben Creutzes Temperirt vnd vermischet / daß die Honigsüsse vnd Rosenliebliche Predige des H. Evangelii vns nicht sicher mache vnd in der Vnbußfertigkeit stercke: Denn gleich wie die Rosen die Natur vnd Tugendt haben / da sie mit jhrem schönen Geruch die Spiritus animales oder das Gehirn vnd Gemüht erfrischen vnd auffmunteren / die Spiritus Vitales oder das Hertze stercken / mit jhrem wunderlieblichen Safft vnd Wasser das Angesicht schön vnd frölich vnd die Augen klar machen / vnd sonderlich wieder eusserliche vnd jnnerliche Hitze heilsamlich gebraucht werden: Also ist auch in Warheit kein besser Remedium wieder die eusserliche Hitze mancherley Creutzes vnd Trübsals / wieder jnnerliche Hitze des bösen beissenden vnd nagenden Gewissens / denn die schöne Rose des Göttlichen Wortes / nach außsag des Königlichen Propheten Davids Psal. 119. HErr wenn dein Wort nicht were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elende / vnd des Königes Hißkiae Esa. 38. HErr davon lebet man / vnd die Krafft meineß Geistes / die stehet gantz vnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010"/> vnd sein dienlich wieder die gefehrliche vnfäll der Kleinmütigkeit vnd Verzweiffelung / wenn man sie zum Dengmahl in den Halß henget / ja wie ein köstlichen Edelstein in das Hertze fasset: Denn eben darvmb sind sie auffgeschrieben / daß wir gleuben / er sey Christ der Sohn GOttes / vnd durch den Glauben das ewige Leben haben in seinem Namen. Joh. 20. Vnd Christus selber führet vnd weiset vns drauff: Glaubet mir / daß ich in dem Vater / vnd der Vater in mir ist: Wo nicht / so gleubet mir doch vmb der Wercke willen.</p> <p>Zum Anderen / wird gerümet seine grosse Holdseligkeit in der Lehre vnd in den Worten: Seine Lippen sind wie Rosen / die mit fliessenden Myrrhen trieffen. Das ist / Seine Predige / seine Lehre vnd Worte sind holdselig süsse vnd lieblich / wie die süssen wolriechenden Rosen / doch so mit den Myrrehn des lieben Creutzes Temperirt vnd vermischet / daß die Honigsüsse vnd Rosenliebliche Predige des H. Evangelii vns nicht sicher mache vnd in der Vnbußfertigkeit stercke: Denn gleich wie die Rosen die Natur vnd Tugendt haben / da sie mit jhrem schönen Geruch die Spiritus animales oder das Gehirn vnd Gemüht erfrischen vnd auffmunteren / die Spiritus Vitales oder das Hertze stercken / mit jhrem wunderlieblichen Safft vnd Wasser das Angesicht schön vnd frölich vnd die Augen klar machen / vnd sonderlich wieder eusserliche vnd jnnerliche Hitze heilsamlich gebraucht werden: Also ist auch in Warheit kein besser Remedium wieder die eusserliche Hitze mancherley Creutzes vnd Trübsals / wieder jnnerliche Hitze des bösen beissenden vnd nagenden Gewissens / denn die schöne Rose des Göttlichen Wortes / nach außsag des Königlichen Propheten Davids Psal. 119. HErr wenn dein Wort nicht were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elende / vnd des Königes Hißkiae Esa. 38. HErr davon lebet man / vnd die Krafft meineß Geistes / die stehet gantz vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
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Zum Anderen / wird gerümet seine grosse Holdseligkeit in der Lehre vnd in den Worten: Seine Lippen sind wie Rosen / die mit fliessenden Myrrhen trieffen. Das ist / Seine Predige / seine Lehre vnd Worte sind holdselig süsse vnd lieblich / wie die süssen wolriechenden Rosen / doch so mit den Myrrehn des lieben Creutzes Temperirt vnd vermischet / daß die Honigsüsse vnd Rosenliebliche Predige des H. Evangelii vns nicht sicher mache vnd in der Vnbußfertigkeit stercke: Denn gleich wie die Rosen die Natur vnd Tugendt haben / da sie mit jhrem schönen Geruch die Spiritus animales oder das Gehirn vnd Gemüht erfrischen vnd auffmunteren / die Spiritus Vitales oder das Hertze stercken / mit jhrem wunderlieblichen Safft vnd Wasser das Angesicht schön vnd frölich vnd die Augen klar machen / vnd sonderlich wieder eusserliche vnd jnnerliche Hitze heilsamlich gebraucht werden: Also ist auch in Warheit kein besser Remedium wieder die eusserliche Hitze mancherley Creutzes vnd Trübsals / wieder jnnerliche Hitze des bösen beissenden vnd nagenden Gewissens / denn die schöne Rose des Göttlichen Wortes / nach außsag des Königlichen Propheten Davids Psal. 119. HErr wenn dein Wort nicht were mein Trost gewesen / so were ich vergangen in meinem Elende / vnd des Königes Hißkiae Esa. 38. HErr davon lebet man / vnd die Krafft meineß Geistes / die stehet gantz vnd
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/10>, abgerufen am 07.07.2024. |