Weismann, August: Die Allmacht der Naturzüchtung. Eine Erwiderung an Herbert Spencer. Jena, 1893.lesen hat; unmittelbar auf den Satz von p. 74, den er citirt, Der folgende Angriff richtet sich gegen die den Ein- lesen hat; unmittelbar auf den Satz von p. 74, den er citirt, Der folgende Angriff richtet sich gegen die den Ein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="70"/> lesen hat; unmittelbar auf den Satz von p. 74, den er citirt,<lb/> wird Bezug genommen auf meine früheren Untersuchungen<lb/> über die Entstehung der Sexualzellen bei den Hydromedusen,<lb/> aus welchen hervorgeht, dass grade bei den Sexualzellen<lb/> zeitliche Verschiebungen ihres Auftretens in bedeutendem<lb/> Maasse thatsächlich stattfinden, und in Aufsatz IV werden<lb/> dieselben im Genaueren mitgetheilt und auf ihren be-<lb/> weisenden Werth für die Continuität des Keimplasmas ge-<lb/> prüft. Aber auch den Aufsatz über diese Hypothese scheint<lb/><hi rendition="#g">Spencer</hi> nicht zu kennen.</p><lb/> <p>Der folgende Angriff richtet sich gegen die den Ein-<lb/> zelligen und den Keimzellen von mir zugesprochene <hi rendition="#g">Un-<lb/> sterblichkeit</hi> im Gegensatz zu der Sterblichkeit der<lb/> Individuen bei den Metazoen. Es wird zunächst geltend<lb/> gemacht, dass ich ein allgemeines Entwickelungsgesetz über-<lb/> sehen hätte, welches die Nothwendigkeit des Todes ein-<lb/> schliesst. „The changes of every aggregate, no matter of<lb/> what kind, inevitably end in a state of equilibrium. Suns<lb/> and planets die, as well as organisms. The process of inte-<lb/> gration, which constitutes the fundamental trait of all evo-<lb/> lution, continues until it has brought about a state which<lb/> negatives further alterations, molar or molecular ....“<lb/> Vielleicht wird man mir glauben, wenn ich versichere, dass<lb/> auch mir diese Vorstellungen bekannt sind, ich glaube aber,<lb/> dass sie nichts zu thun haben mit dem Unterschied, der<lb/> in Bezug auf Tod und Fortdauer zwischen Einzelligen und<lb/> Vielzelligen besteht, und nur darum handelt es sich in<lb/> meinen biologischen Abhandlungen. Uebrigens sehe ich,<lb/> dass ich am Schlusse des ersten Aufsatzes, den <hi rendition="#g">Spencer</hi><lb/> gelesen hat, vorsichtig genug war, einem Missverstehen im<lb/> Sinne <hi rendition="#g">Spencer’s</hi> vorzubeugen, indem ich dort (p. 40<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0082]
lesen hat; unmittelbar auf den Satz von p. 74, den er citirt,
wird Bezug genommen auf meine früheren Untersuchungen
über die Entstehung der Sexualzellen bei den Hydromedusen,
aus welchen hervorgeht, dass grade bei den Sexualzellen
zeitliche Verschiebungen ihres Auftretens in bedeutendem
Maasse thatsächlich stattfinden, und in Aufsatz IV werden
dieselben im Genaueren mitgetheilt und auf ihren be-
weisenden Werth für die Continuität des Keimplasmas ge-
prüft. Aber auch den Aufsatz über diese Hypothese scheint
Spencer nicht zu kennen.
Der folgende Angriff richtet sich gegen die den Ein-
zelligen und den Keimzellen von mir zugesprochene Un-
sterblichkeit im Gegensatz zu der Sterblichkeit der
Individuen bei den Metazoen. Es wird zunächst geltend
gemacht, dass ich ein allgemeines Entwickelungsgesetz über-
sehen hätte, welches die Nothwendigkeit des Todes ein-
schliesst. „The changes of every aggregate, no matter of
what kind, inevitably end in a state of equilibrium. Suns
and planets die, as well as organisms. The process of inte-
gration, which constitutes the fundamental trait of all evo-
lution, continues until it has brought about a state which
negatives further alterations, molar or molecular ....“
Vielleicht wird man mir glauben, wenn ich versichere, dass
auch mir diese Vorstellungen bekannt sind, ich glaube aber,
dass sie nichts zu thun haben mit dem Unterschied, der
in Bezug auf Tod und Fortdauer zwischen Einzelligen und
Vielzelligen besteht, und nur darum handelt es sich in
meinen biologischen Abhandlungen. Uebrigens sehe ich,
dass ich am Schlusse des ersten Aufsatzes, den Spencer
gelesen hat, vorsichtig genug war, einem Missverstehen im
Sinne Spencer’s vorzubeugen, indem ich dort (p. 40
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