des Keimplasma's in den Keimzellen aus A- und B-Iden wird eine sehr mannigfaltige sein. Tritt nun auch noch Befruchtung des Bastards mit eigenem Pollen ein, d. h. Amphimixis zwischen je zweien dieser verschiedenartig gemischten Keimzellen, so muss eine noch weit grössere Mannigfaltigkeit der Id-Combinationen entstehen. Eine hohe Variabilität der Nachkommen wird die unvermeidliche Folge sein.
Die Nachkommenschaft von Bastarden ist aber auch in dem Fall sehr variabel, dass sie auf Rückkreuzung mit einer der Stammarten beruht. "Durch Befruchtung eines Bastards mit stammelterlichem Pollen erhält man in der Regel eine ziem- lich ungleichartige Nachkommenschaft; am zahlreichsten pflegen Mittelformen zwischen dem Bastard und der betreffenden Stamm- art zu sein; daneben finden sich in geringerer Zahl Exemplare, die dem ursprünglichen Bastard ähnlich sind, und solche, die der Stammart nahe stehen" (Focke, p. 485). Dies stimmt voll- kommen mit der Theorie, denn sobald wir die Reductions- theilung in Betracht ziehen, ist es klar, dass auch bei Rück- kreuzung mit einer der Stammarten ein sehr ungleiches Zahlen- verhältniss von Idanten der beiden Stammarten in den befruchteten Eizellen der folgenden Generation obwalten muss. Man nennt solche Bastarde gewöhnlich: 3/4-Bastarde, weil man annimmt, dass sie nur 1/4 Vererbungskraft der einen, 3/4 der andern Stamm- art enthielten. Die Benennung ist praktisch auch wohl nicht zu entbehren, aber sie ist offenbar vollkommen ungenau. Diese 3/4-Bastarde enthalten keineswegs die Vererbungssubstanz der beiden Stammarten alle im Verhältniss von 3:1, sondern in sehr verschiedenen Verhältnissen. Ein solcher 3/4-Bastard ist z. B. der von den beiden Nelken-Arten Dianthus chinensis und bar- batus dadurch erzeugte, dass zuerst der Bastard D. chinensis x barbatus gebildet und dieser dann als wieder mit barbatus- Pollen bestäubt wurde. Die Formel für diesen 3/4-Bastard ist:
des Keimplasma’s in den Keimzellen aus A- und B-Iden wird eine sehr mannigfaltige sein. Tritt nun auch noch Befruchtung des Bastards mit eigenem Pollen ein, d. h. Amphimixis zwischen je zweien dieser verschiedenartig gemischten Keimzellen, so muss eine noch weit grössere Mannigfaltigkeit der Id-Combinationen entstehen. Eine hohe Variabilität der Nachkommen wird die unvermeidliche Folge sein.
Die Nachkommenschaft von Bastarden ist aber auch in dem Fall sehr variabel, dass sie auf Rückkreuzung mit einer der Stammarten beruht. „Durch Befruchtung eines Bastards mit stammelterlichem Pollen erhält man in der Regel eine ziem- lich ungleichartige Nachkommenschaft; am zahlreichsten pflegen Mittelformen zwischen dem Bastard und der betreffenden Stamm- art zu sein; daneben finden sich in geringerer Zahl Exemplare, die dem ursprünglichen Bastard ähnlich sind, und solche, die der Stammart nahe stehen“ (Focke, p. 485). Dies stimmt voll- kommen mit der Theorie, denn sobald wir die Reductions- theilung in Betracht ziehen, ist es klar, dass auch bei Rück- kreuzung mit einer der Stammarten ein sehr ungleiches Zahlen- verhältniss von Idanten der beiden Stammarten in den befruchteten Eizellen der folgenden Generation obwalten muss. Man nennt solche Bastarde gewöhnlich: ¾-Bastarde, weil man annimmt, dass sie nur ¼ Vererbungskraft der einen, ¾ der andern Stamm- art enthielten. Die Benennung ist praktisch auch wohl nicht zu entbehren, aber sie ist offenbar vollkommen ungenau. Diese ¾-Bastarde enthalten keineswegs die Vererbungssubstanz der beiden Stammarten alle im Verhältniss von 3:1, sondern in sehr verschiedenen Verhältnissen. Ein solcher ¾-Bastard ist z. B. der von den beiden Nelken-Arten Dianthus chinensis und bar- batus dadurch erzeugte, dass zuerst der Bastard D. chinensis ♀ × barbatus ♂ gebildet und dieser dann als ♀ wieder mit barbatus- Pollen bestäubt wurde. Die Formel für diesen ¾-Bastard ist:
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des Keimplasma’s in den Keimzellen aus A- und B-Iden wird
eine sehr mannigfaltige sein. Tritt nun auch noch Befruchtung
des Bastards mit eigenem Pollen ein, d. h. Amphimixis zwischen
je zweien dieser verschiedenartig gemischten Keimzellen, so muss
eine noch weit grössere Mannigfaltigkeit der Id-Combinationen
entstehen. Eine hohe Variabilität der Nachkommen wird die
unvermeidliche Folge sein.
Die Nachkommenschaft von Bastarden ist aber auch in
dem Fall sehr variabel, dass sie auf Rückkreuzung mit einer
der Stammarten beruht. „Durch Befruchtung eines Bastards
mit stammelterlichem Pollen erhält man in der Regel eine ziem-
lich ungleichartige Nachkommenschaft; am zahlreichsten pflegen
Mittelformen zwischen dem Bastard und der betreffenden Stamm-
art zu sein; daneben finden sich in geringerer Zahl Exemplare,
die dem ursprünglichen Bastard ähnlich sind, und solche, die
der Stammart nahe stehen“ (Focke, p. 485). Dies stimmt voll-
kommen mit der Theorie, denn sobald wir die Reductions-
theilung in Betracht ziehen, ist es klar, dass auch bei Rück-
kreuzung mit einer der Stammarten ein sehr ungleiches Zahlen-
verhältniss von Idanten der beiden Stammarten in den befruchteten
Eizellen der folgenden Generation obwalten muss. Man nennt
solche Bastarde gewöhnlich: ¾-Bastarde, weil man annimmt,
dass sie nur ¼ Vererbungskraft der einen, ¾ der andern Stamm-
art enthielten. Die Benennung ist praktisch auch wohl nicht
zu entbehren, aber sie ist offenbar vollkommen ungenau. Diese
¾-Bastarde enthalten keineswegs die Vererbungssubstanz der
beiden Stammarten alle im Verhältniss von 3:1, sondern in sehr
verschiedenen Verhältnissen. Ein solcher ¾-Bastard ist z. B.
der von den beiden Nelken-Arten Dianthus chinensis und bar-
batus dadurch erzeugte, dass zuerst der Bastard D. chinensis ♀
× barbatus ♂ gebildet und dieser dann als ♀ wieder mit barbatus-
Pollen bestäubt wurde. Die Formel für diesen ¾-Bastard ist:
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Weismann, August: Das Keimplasma. Eine Theorie der Vererbung. Jena, 1892, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weismann_keimplasma_1892/420>, abgerufen am 25.11.2024.
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