Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.Des Lust-Spiels schatz/ das andere/ das ich euch geben will/ das sollet ihrnicht |wissen. Mech. Ja grossen danck/ mein lieber herr/ habe ich doch nicht gewust/ daß ihr so reich seyd/ ach verzeiht mir/ daß ich euch so lange habe stecken lassen. Vulg. Es ist ein zeichen daß ich in dem kasten ihrer freundligkeit mein lebtage stecken sol. Doch hiermit ade! (Läufft davon.) Com. Nnn wil ich doch erfahren/ ob der kasten be- sessen ist oder nicht. Mech. Es ist ein lediger kasten/ der läst sein kna- cken nicht. Com. (Schließe ihn auf) Es ist doch war/ ich hätte mir die sache anders eingebildet. Nun/ wenn nur kein dieb drinne steckt/ so mag es gut seyn. (Geht ab.) Mech. Es ist der welt lauff/ itzt betriegen wir die alten/ und wenn wir alt werden/ bezahlen uns die jun- gen mit gleicher müntze. wol dem/ der seine zeit nicht versäumet! sol mir das glücke den liebsten zuführen/ so darff ich nicht dencken/ daß ich vergebens gelebt habe. (Geht ab.) Dritte Handlung. Anestus. Philyrus. (Jn veränderter kleidung.) Phil. Jch erkenne mein verbrechen/ und büsse vor meinen unverstand. An. Das verbrechen wird leicht entschuldiget/ wel- ches eine so schleunige bekehrung nach sich zeucht. Phil.
Des Luſt-Spiels ſchatz/ das andere/ das ich euch geben will/ das ſollet ihrnicht |wiſſen. Mech. Ja groſſen danck/ mein lieber herr/ habe ich doch nicht gewuſt/ daß ihr ſo reich ſeyd/ ach verzeiht mir/ daß ich euch ſo lange habe ſtecken laſſen. Vulg. Es iſt ein zeichen daß ich in dem kaſten ihrer freundligkeit mein lebtage ſtecken ſol. Doch hiermit ade! (Laͤufft davon.) Com. Nnn wil ich doch erfahren/ ob der kaſten be- ſeſſen iſt oder nicht. Mech. Es iſt ein lediger kaſten/ der laͤſt ſein kna- cken nicht. Com. (Schließe ihn auf) Es iſt doch war/ ich haͤtte mir die ſache anders eingebildet. Nun/ wenn nur kein dieb drinne ſteckt/ ſo mag es gut ſeyn. (Geht ab.) Mech. Es iſt der welt lauff/ itzt betriegen wir die alten/ und wenn wir alt werden/ bezahlen uns die jun- gen mit gleicher muͤntze. wol dem/ der ſeine zeit nicht verſaͤumet! ſol mir das gluͤcke den liebſten zufuͤhren/ ſo darff ich nicht dencken/ daß ich vergebens gelebt habe. (Geht ab.) Dritte Handlung. Aneſtus. Philyrus. (Jn veraͤnderter kleidung.) Phil. Jch erkenne mein verbrechen/ und buͤſſe vor meinen unverſtand. An. Das verbrechen wird leicht entſchuldiget/ wel- ches eine ſo ſchleunige bekehrung nach ſich zeucht. Phil.
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Des Luſt-Spiels
ſchatz/ das andere/ das ich euch geben will/ das ſollet ihr
nicht |wiſſen.
Mech. Ja groſſen danck/ mein lieber herr/ habe ich
doch nicht gewuſt/ daß ihr ſo reich ſeyd/ ach verzeiht mir/
daß ich euch ſo lange habe ſtecken laſſen.
Vulg. Es iſt ein zeichen daß ich in dem kaſten ihrer
freundligkeit mein lebtage ſtecken ſol. Doch hiermit
ade!
(Laͤufft davon.)
Com. Nnn wil ich doch erfahren/ ob der kaſten be-
ſeſſen iſt oder nicht.
Mech. Es iſt ein lediger kaſten/ der laͤſt ſein kna-
cken nicht.
Com. (Schließe ihn auf) Es iſt doch war/ ich
haͤtte mir die ſache anders eingebildet. Nun/ wenn
nur kein dieb drinne ſteckt/ ſo mag es gut ſeyn.
(Geht ab.)
Mech. Es iſt der welt lauff/ itzt betriegen wir die
alten/ und wenn wir alt werden/ bezahlen uns die jun-
gen mit gleicher muͤntze. wol dem/ der ſeine zeit nicht
verſaͤumet! ſol mir das gluͤcke den liebſten zufuͤhren/ ſo
darff ich nicht dencken/ daß ich vergebens gelebt habe.
(Geht ab.)
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Aneſtus. Philyrus.
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ches eine ſo ſchleunige bekehrung nach ſich zeucht.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/640>, abgerufen am 22.07.2024. |