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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Erste Handlung.
dem andern weg/ endlich schleicht er wieder in
den kasten)
Wie ist es denn mit meinem gelde/ hier
hatte ich 20 ducaten auf die seite gelegt/ nun ist alles
weg/ und gleichwol ist kein mensch bey mir: doch/ doch
ich werde mich verzehlet haben/ alte leute sind vergeß-
lich.
(Vulgus kehrt sich im kasten herumb und
thut einen lauten seufftzer darzu)
Halt was war
das? Jch muß die magd ruffen: Mechanie/ Mecha-
nie/ wo bist du?
Mech. Alter vater/ was wollet ihr haben?
Com. Was ist diß vor ein kasten?
Mech. Der tischler hat ihn hergebracht.
Com. Was ist drinne? wenn ich schweren solte so
lebt es.
Mech. Ach die neuen kasten haben die art/ daß sie
knacken: Vielleicht ist daß holtz grüne gewest.
Com. So/ so/ es kan auch seyn. (Vulgus kehrt
sich noch einmahl umb)
O das knacken kommt
nicht von grünen holtze/ ich muß darnach sehn/ Mecha-
nie gib mir den schlüssel her.
Mech. Jch habe ihn nicht/ die jungfer hat ihn zu
sich gesteckt.
Com. Geh hole ihn.
Mech. Alter vater/ ihr habt so nahe zu ihr als ich.
Com. Harr du klatsche/ ich will dir eins bestellen.
(geht ab.)
Mech. (lässt ihn heraus) Nun geht/ es ist zeit/
sonst lauffen wir übel an.
Vulg. Ja ja mein schatz/ unterdessen bleibt es rich-
tig/ daß ich euer hertzbengel bin.
Mech. Jch kan noch nichts versprechen.
Vulg. Seht/ da habt ihr 20 ducaten zum mahl-
schatz/
Erſte Handlung.
dem andern weg/ endlich ſchleicht er wieder in
den kaſten)
Wie iſt es denn mit meinem gelde/ hier
hatte ich 20 ducaten auf die ſeite gelegt/ nun iſt alles
weg/ und gleichwol iſt kein menſch bey mir: doch/ doch
ich werde mich verzehlet haben/ alte leute ſind vergeß-
lich.
(Vulgus kehrt ſich im kaſten herumb und
thut einen lauten ſeufftzer darzu)
Halt was war
das? Jch muß die magd ruffen: Mechanie/ Mecha-
nie/ wo biſt du?
Mech. Alter vater/ was wollet ihr haben?
Com. Was iſt diß vor ein kaſten?
Mech. Der tiſchler hat ihn hergebracht.
Com. Was iſt drinne? wenn ich ſchweren ſolte ſo
lebt es.
Mech. Ach die neuen kaſten haben die art/ daß ſie
knacken: Vielleicht iſt daß holtz gruͤne geweſt.
Com. So/ ſo/ es kan auch ſeyn. (Vulgus kehrt
ſich noch einmahl umb)
O das knacken kommt
nicht von gruͤnen holtze/ ich muß darnach ſehn/ Mecha-
nie gib mir den ſchluͤſſel her.
Mech. Jch habe ihn nicht/ die jungfer hat ihn zu
ſich geſteckt.
Com. Geh hole ihn.
Mech. Alter vater/ ihr habt ſo nahe zu ihr als ich.
Com. Harr du klatſche/ ich will dir eins beſtellen.
(geht ab.)
Mech. (laͤſſt ihn heraus) Nun geht/ es iſt zeit/
ſonſt lauffen wir uͤbel an.
Vulg. Ja ja mein ſchatz/ unterdeſſen bleibt es rich-
tig/ daß ich euer hertzbengel bin.
Mech. Jch kan noch nichts verſprechen.
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ſchatz/
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[623/0639] Erſte Handlung. dem andern weg/ endlich ſchleicht er wieder in den kaſten) Wie iſt es denn mit meinem gelde/ hier hatte ich 20 ducaten auf die ſeite gelegt/ nun iſt alles weg/ und gleichwol iſt kein menſch bey mir: doch/ doch ich werde mich verzehlet haben/ alte leute ſind vergeß- lich. (Vulgus kehrt ſich im kaſten herumb und thut einen lauten ſeufftzer darzu) Halt was war das? Jch muß die magd ruffen: Mechanie/ Mecha- nie/ wo biſt du? Mech. Alter vater/ was wollet ihr haben? Com. Was iſt diß vor ein kaſten? Mech. Der tiſchler hat ihn hergebracht. Com. Was iſt drinne? wenn ich ſchweren ſolte ſo lebt es. Mech. Ach die neuen kaſten haben die art/ daß ſie knacken: Vielleicht iſt daß holtz gruͤne geweſt. Com. So/ ſo/ es kan auch ſeyn. (Vulgus kehrt ſich noch einmahl umb) O das knacken kommt nicht von gruͤnen holtze/ ich muß darnach ſehn/ Mecha- nie gib mir den ſchluͤſſel her. Mech. Jch habe ihn nicht/ die jungfer hat ihn zu ſich geſteckt. Com. Geh hole ihn. Mech. Alter vater/ ihr habt ſo nahe zu ihr als ich. Com. Harr du klatſche/ ich will dir eins beſtellen. (geht ab.) Mech. (laͤſſt ihn heraus) Nun geht/ es iſt zeit/ ſonſt lauffen wir uͤbel an. Vulg. Ja ja mein ſchatz/ unterdeſſen bleibt es rich- tig/ daß ich euer hertzbengel bin. Mech. Jch kan noch nichts verſprechen. Vulg. Seht/ da habt ihr 20 ducaten zum mahl- ſchatz/

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/639>, abgerufen am 25.11.2024.