Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.
Drum packe dich an jenen ort/ Zu deiner schlangen-gattung fort/ Sonst will ich dich in tausend stücke spalten. (Hier schlägt sie mit blitz und donner auf sie loß/ daß sie verschwinden/ und also singet sie mit ihrem Amouretten das triumph-lied.) So kommet ihr liebes-bedienten zusammen/ Und setzet lust zur fröligkeit/ Jhr lebet versichert und führet die flammen/ Jn völliger zufriedenheit. Der feinde macht ist matt und stumpf/ Die Venus vollführet den schönsten triumpf/ Die Furie lieget Und reget sich nicht/ Die Venus vergnüget Und bringet das licht Der himmel der lachet darzu/ Und gründet die ewige ruh/ Denn alle feinde werden stumpf/ Und Venus die führet den schönsten triumpf. Erste Handlung. Hercules. Camillo. Flavio. Her. Liebster Camillo so geht die reise so schleunig fort? Cam. E. Durchl. gnädigsten verordnung ist allerdin- ges nachgelebet worden. Her. Es hat in euren belieben gestanden. Doch je zeit- licher ihr abschied nehmt/ desto eher haben wir uns eu- er wiederkunft zu erfreuen. Cam. E. Durchl. wolle dero unterthänigsten diener mit dergleichen ehrbezeugungen nicht belästigen. Jch wer- G g 5
Drum packe dich an jenen ort/ Zu deiner ſchlangen-gattung fort/ Sonſt will ich dich in tauſend ſtuͤcke ſpalten. (Hier ſchlaͤgt ſie mit blitz und donner auf ſie loß/ daß ſie verſchwinden/ und alſo ſinget ſie mit ihrem Amouretten das triumph-lied.) So kommet ihr liebes-bedienten zuſammen/ Und ſetzet luſt zur froͤligkeit/ Jhr lebet verſichert und fuͤhret die flammen/ Jn voͤlliger zufriedenheit. Der feinde macht iſt matt und ſtumpf/ Die Venus vollfuͤhret den ſchoͤnſten triumpf/ Die Furie lieget Und reget ſich nicht/ Die Venus vergnuͤget Und bringet das licht Der himmel der lachet darzu/ Und gruͤndet die ewige ruh/ Denn alle feinde werden ſtumpf/ Und Venus die fuͤhret den ſchoͤnſten triumpf. Erſte Handlung. Hercules. Camillo. Flavio. Her. Liebſter Camillo ſo geht die reiſe ſo ſchleunig fort? Cam. E. Durchl. gnaͤdigſten verordnung iſt allerdin- ges nachgelebet worden. Her. Es hat in euren belieben geſtanden. Doch je zeit- licher ihr abſchied nehmt/ deſto eher haben wir uns eu- er wiederkunft zu erfreuen. Cam. E. Durchl. wolle dero unterthaͤnigſten diener mit dergleichen ehrbezeugungen nicht belaͤſtigen. Jch wer- G g 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp> <p><pb facs="#f0489" n="473"/><hi rendition="#fr">D</hi>rum packe dich an jenen ort/<lb/> Zu deiner ſchlangen-gattung fort/<lb/> Sonſt will ich dich in tauſend ſtuͤcke ſpalten.</p><lb/> <stage>(Hier ſchlaͤgt ſie mit blitz und donner auf ſie<lb/> loß/ daß ſie verſchwinden/ und alſo ſinget ſie<lb/> mit ihrem Amouretten das triumph-lied.)</stage><lb/> <p>So kommet ihr liebes-bedienten zuſammen/<lb/> Und ſetzet luſt zur froͤligkeit/<lb/> Jhr lebet verſichert und fuͤhret die flammen/<lb/> Jn voͤlliger zufriedenheit.<lb/> Der feinde macht iſt matt und ſtumpf/<lb/> Die Venus vollfuͤhret den ſchoͤnſten triumpf/<lb/> Die Furie lieget<lb/> Und reget ſich nicht/<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>ie Venus vergnuͤget<lb/> Und bringet das licht<lb/><hi rendition="#fr">D</hi>er himmel der lachet darzu/<lb/> Und gruͤndet die ewige ruh/<lb/> Denn alle feinde werden ſtumpf/<lb/> Und Venus die fuͤhret den ſchoͤnſten triumpf.</p> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erſte Handlung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Hercules. Camillo. Flavio.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp> <speaker>Her.</speaker> <p>Liebſter Camillo ſo geht die reiſe ſo ſchleunig fort?</p> </sp><lb/> <sp> <speaker>Cam.</speaker> <p>E. Durchl. gnaͤdigſten verordnung iſt allerdin-<lb/> ges nachgelebet worden.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker>Her.</speaker> <p>Es hat in euren belieben geſtanden. Doch je zeit-<lb/> licher ihr abſchied nehmt/ deſto eher haben wir uns eu-<lb/> er wiederkunft zu erfreuen.</p> </sp><lb/> <sp> <speaker>Cam.</speaker> <p>E. <hi rendition="#fr">D</hi>urchl. wolle dero unterthaͤnigſten diener<lb/> mit dergleichen ehrbezeugungen nicht belaͤſtigen. Jch<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G g 5</fw><fw place="bottom" type="catch">wer-</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [473/0489]
Drum packe dich an jenen ort/
Zu deiner ſchlangen-gattung fort/
Sonſt will ich dich in tauſend ſtuͤcke ſpalten.
(Hier ſchlaͤgt ſie mit blitz und donner auf ſie
loß/ daß ſie verſchwinden/ und alſo ſinget ſie
mit ihrem Amouretten das triumph-lied.)
So kommet ihr liebes-bedienten zuſammen/
Und ſetzet luſt zur froͤligkeit/
Jhr lebet verſichert und fuͤhret die flammen/
Jn voͤlliger zufriedenheit.
Der feinde macht iſt matt und ſtumpf/
Die Venus vollfuͤhret den ſchoͤnſten triumpf/
Die Furie lieget
Und reget ſich nicht/
Die Venus vergnuͤget
Und bringet das licht
Der himmel der lachet darzu/
Und gruͤndet die ewige ruh/
Denn alle feinde werden ſtumpf/
Und Venus die fuͤhret den ſchoͤnſten triumpf.
Erſte Handlung.
Hercules. Camillo. Flavio.
Her. Liebſter Camillo ſo geht die reiſe ſo ſchleunig fort?
Cam. E. Durchl. gnaͤdigſten verordnung iſt allerdin-
ges nachgelebet worden.
Her. Es hat in euren belieben geſtanden. Doch je zeit-
licher ihr abſchied nehmt/ deſto eher haben wir uns eu-
er wiederkunft zu erfreuen.
Cam. E. Durchl. wolle dero unterthaͤnigſten diener
mit dergleichen ehrbezeugungen nicht belaͤſtigen. Jch
wer-
G g 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/489 |
Zitationshilfe: | Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/489>, abgerufen am 16.07.2024. |