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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Doch du verwandelst meinen sinn
Daß ich bißweiten traurig bin.

6. Jch kan an andern orten
Vortreflich lose seyn/
Und lasse mich mit worten
Jn manche kurtzweil ein/
Doch du verwandelst meinen sinn
Daß ich gar eingezogen bin.
7. Sonst gieng ich bald zu bette
Wann nun der abend kam/
Und alles um die wette
Mit sich zur ruhe nahm:
Doch du verwandelst meinen sinn
Daß ich des abends munter bin.
8. Wie schlimm hast du gehandelt/
Jch kenne deine list/
Jch werde so verwandelt/
Du bleibest wie du bist:
Ach kind/ verwandle deinen sinn/
Wie ich bey dir verwandelt bin.
X.
An die unvergleichliche Margaris.
MEines hertzens königin/
Angenehmster schatz auf erden/
Richte deine lust-geberden
Günstig auf den diener hin/
Als bey welchem deine gaben
Ruh und trost zu schaffen haben/
Ich gesteh es zwar betrübt/
Schönstes kind ich bin verliebt.
2. Muß ich mein verräther seyn/
Ach was soll ich länger schweigen/
Regen sich doch alle zeugen
Gegen mir und meiner pein/
Alle

Doch du verwandelſt meinen ſinn
Daß ich bißweiten traurig bin.

6. Jch kan an andern orten
Vortreflich loſe ſeyn/
Und laſſe mich mit worten
Jn manche kurtzweil ein/
Doch du verwandelſt meinen ſinn
Daß ich gar eingezogen bin.
7. Sonſt gieng ich bald zu bette
Wann nun der abend kam/
Und alles um die wette
Mit ſich zur ruhe nahm:
Doch du verwandelſt meinen ſinn
Daß ich des abends munter bin.
8. Wie ſchlimm haſt du gehandelt/
Jch kenne deine liſt/
Jch werde ſo verwandelt/
Du bleibeſt wie du biſt:
Ach kind/ verwandle deinen ſinn/
Wie ich bey dir verwandelt bin.
X.
An die unvergleichliche Margaris.
MEines hertzens koͤnigin/
Angenehmſter ſchatz auf erden/
Richte deine luſt-geberden
Guͤnſtig auf den diener hin/
Als bey welchem deine gaben
Ruh und troſt zu ſchaffen haben/
Ich geſteh es zwar betruͤbt/
Schoͤnſtes kind ich bin verliebt.
2. Muß ich mein verraͤther ſeyn/
Ach was ſoll ich laͤnger ſchweigen/
Regen ſich doch alle zeugen
Gegen mir und meiner pein/
Alle
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[0047] Doch du verwandelſt meinen ſinn Daß ich bißweiten traurig bin. 6. Jch kan an andern orten Vortreflich loſe ſeyn/ Und laſſe mich mit worten Jn manche kurtzweil ein/ Doch du verwandelſt meinen ſinn Daß ich gar eingezogen bin. 7. Sonſt gieng ich bald zu bette Wann nun der abend kam/ Und alles um die wette Mit ſich zur ruhe nahm: Doch du verwandelſt meinen ſinn Daß ich des abends munter bin. 8. Wie ſchlimm haſt du gehandelt/ Jch kenne deine liſt/ Jch werde ſo verwandelt/ Du bleibeſt wie du biſt: Ach kind/ verwandle deinen ſinn/ Wie ich bey dir verwandelt bin. X. An die unvergleichliche Margaris. MEines hertzens koͤnigin/ Angenehmſter ſchatz auf erden/ Richte deine luſt-geberden Guͤnſtig auf den diener hin/ Als bey welchem deine gaben Ruh und troſt zu ſchaffen haben/ Ich geſteh es zwar betruͤbt/ Schoͤnſtes kind ich bin verliebt. 2. Muß ich mein verraͤther ſeyn/ Ach was ſoll ich laͤnger ſchweigen/ Regen ſich doch alle zeugen Gegen mir und meiner pein/ Alle

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/47>, abgerufen am 21.11.2024.