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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Der betrübten u. getrösteten Galathee
Oder fehlt euch eine frau/
Welche sich wohl auff das futter
Und das liebe vieh versteht/
Und mit auff die weide geht/
Jch weiß alles sehr genau/
Und ihr dürfft mir halbicht etwas geben
So wil ich in euren diensten leben.
Ros. Die milch wird uns ohn diß wol sauer/
Wiewol dort drüben wohnt ein bauer
Der hätte gern den drachen
Da könnt ihr euch geschäftig machen
Mo. Was hab ich nun gethan/
Seht ihr mich denn mit hexen augen an.
Ros. Geht packet euch geschwinde/
Wir sind schon mit gesinde
Mehr als zu viel versorgt.
Mop. Jst niemand der mich nur auf eine woche borgt[?]
Ros. Geht auff mein wort/
Sonst hetzen euch die hunde fort.
Mops. Jch muß mich drein ergeben/
Wenn euch mit meinem leben
So viel gedienet ist/ so nehmt mirs immer hin/
Jhr seht wol daß ich nur ein schwacher erd-wurm bin.
(setzet sich.)
Gal. So bleibt denn hier/
Jhr sollet mir
Die schüsseln und die teller scheuern/
Doch dieses will ich euch betheueru/
Last ihr mir einen punct verrosten/
So wird es euer leben kosten.
Mops. Ach GOtt verlohn es euch/
Jch dacht es gleich/
Jhr
Der betruͤbten u. getroͤſteten Galathee
Oder fehlt euch eine frau/
Welche ſich wohl auff das futter
Und das liebe vieh verſteht/
Und mit auff die weide geht/
Jch weiß alles ſehr genau/
Und ihr duͤrfft mir halbicht etwas geben
So wil ich in euren dienſten leben.
Roſ. Die milch wird uns ohn diß wol ſauer/
Wiewol dort druͤben wohnt ein bauer
Der haͤtte gern den drachen
Da koͤnnt ihr euch geſchaͤftig machen
Mo. Was hab ich nun gethan/
Seht ihr mich denn mit hexen augen an.
Roſ. Geht packet euch geſchwinde/
Wir ſind ſchon mit geſinde
Mehr als zu viel verſorgt.
Mop. Jſt niemand der mich nur auf eine woche boꝛgt[?]
Roſ. Geht auff mein wort/
Sonſt hetzen euch die hunde fort.
Mopſ. Jch muß mich drein ergeben/
Wenn euch mit meinem leben
So viel gedienet iſt/ ſo nehmt mirs immer hin/
Jhr ſeht wol daß ich nur ein ſchwacher erd-wurm bin.
(ſetzet ſich.)
Gal. So bleibt denn hier/
Jhr ſollet mir
Die ſchuͤſſeln und die teller ſcheuern/
Doch dieſes will ich euch betheueru/
Laſt ihr mir einen punct verroſten/
So wird es euer leben koſten.
Mopſ. Ach GOtt verlohn es euch/
Jch dacht es gleich/
Jhr
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[442/0458] Der betruͤbten u. getroͤſteten Galathee Oder fehlt euch eine frau/ Welche ſich wohl auff das futter Und das liebe vieh verſteht/ Und mit auff die weide geht/ Jch weiß alles ſehr genau/ Und ihr duͤrfft mir halbicht etwas geben So wil ich in euren dienſten leben. Roſ. Die milch wird uns ohn diß wol ſauer/ Wiewol dort druͤben wohnt ein bauer Der haͤtte gern den drachen Da koͤnnt ihr euch geſchaͤftig machen Mo. Was hab ich nun gethan/ Seht ihr mich denn mit hexen augen an. Roſ. Geht packet euch geſchwinde/ Wir ſind ſchon mit geſinde Mehr als zu viel verſorgt. Mop. Jſt niemand der mich nur auf eine woche boꝛgt? Roſ. Geht auff mein wort/ Sonſt hetzen euch die hunde fort. Mopſ. Jch muß mich drein ergeben/ Wenn euch mit meinem leben So viel gedienet iſt/ ſo nehmt mirs immer hin/ Jhr ſeht wol daß ich nur ein ſchwacher erd-wurm bin. (ſetzet ſich.) Gal. So bleibt denn hier/ Jhr ſollet mir Die ſchuͤſſeln und die teller ſcheuern/ Doch dieſes will ich euch betheueru/ Laſt ihr mir einen punct verroſten/ So wird es euer leben koſten. Mopſ. Ach GOtt verlohn es euch/ Jch dacht es gleich/ Jhr

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/458>, abgerufen am 18.06.2024.