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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Dritte Handlung.
Amyntas und Jphis zusammen.
So werden denselben die kurtzweil benommen
Die sich vermeßlich unterstehn/
Jn unser geliebtes gehäge zukommen
Da nichts als zahme thiere gehn/
Und welchen wir ein kästgen schencken/
Die sollen an unser gerichte gedencken.
(sie gehen ab)
Gal. Jch habe genung gelacht/ komm Acis wart auf mich.
Ros. Das magstu kühnlich thun/ doch ich verlasse dich.


Dritte Handlung.
Mops. Mein hertz mein kopf mein ellebogen
Ach das heist auf die freyth gezogen/
Heist diß die bottschafft ausgericht/
Wo lauf ich hin/
Jch weiß vor schmertzen nicht
Ob ich ein mädgen oder büfgen bin.
O weh mein rechter fuß/ o weh mein achselbein/
O weh mein rücken/
Jst bald in stücken/
Und meine stirne
Jst fast so weich als eine faule birne:
Mein armes hinter-theil
Hat lauter blasen feil/
Ach weh ich armer dieb/ gleichwie ein hauffen mist
Voll güldner käfer ist/
So steckt mein junges hertz auch voller angst und pein:
Wie wird mein Herr so böse seyn/
Wiewol ich darffs nicht sagen/
Er möchte sonst vor zorn mich unversehns erschlagen.
(er fällt darnieder.)
Poly
E e 2
Dritte Handlung.
Amyntas und Jphis zuſammen.
So werden denſelben die kurtzweil benommen
Die ſich vermeßlich unterſtehn/
Jn unſer geliebtes gehaͤge zukommen
Da nichts als zahme thiere gehn/
Und welchen wir ein kaͤſtgen ſchencken/
Die ſollen an unſer gerichte gedencken.
(ſie gehen ab)
Gal. Jch habe genũg gelacht/ kom̃ Acis waꝛt auf mich.
Roſ. Das magſtu kuͤhnlich thun/ doch ich verlaſſe dich.


Dritte Handlung.
Mopſ. Mein hertz mein kopf mein ellebogen
Ach das heiſt auf die freyth gezogen/
Heiſt diß die bottſchafft ausgericht/
Wo lauf ich hin/
Jch weiß vor ſchmertzen nicht
Ob ich ein maͤdgen oder buͤfgen bin.
O weh mein rechter fuß/ o weh mein achſelbein/
O weh mein ruͤcken/
Jſt bald in ſtuͤcken/
Und meine ſtirne
Jſt faſt ſo weich als eine faule birne:
Mein armes hinter-theil
Hat lauter blaſen feil/
Ach weh ich armer dieb/ gleichwie ein hauffen miſt
Voll guͤldner kaͤfer iſt/
So ſteckt mein junges hertz auch voller angſt und pein:
Wie wird mein Herr ſo boͤſe ſeyn/
Wiewol ich darffs nicht ſagen/
Er moͤchte ſonſt vor zorn mich unverſehns erſchlagen.
(er faͤllt darnieder.)
Poly
E e 2
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[435/0451] Dritte Handlung. Amyntas und Jphis zuſammen. So werden denſelben die kurtzweil benommen Die ſich vermeßlich unterſtehn/ Jn unſer geliebtes gehaͤge zukommen Da nichts als zahme thiere gehn/ Und welchen wir ein kaͤſtgen ſchencken/ Die ſollen an unſer gerichte gedencken. (ſie gehen ab) Gal. Jch habe genũg gelacht/ kom̃ Acis waꝛt auf mich. Roſ. Das magſtu kuͤhnlich thun/ doch ich verlaſſe dich. Dritte Handlung. Mopſ. Mein hertz mein kopf mein ellebogen Ach das heiſt auf die freyth gezogen/ Heiſt diß die bottſchafft ausgericht/ Wo lauf ich hin/ Jch weiß vor ſchmertzen nicht Ob ich ein maͤdgen oder buͤfgen bin. O weh mein rechter fuß/ o weh mein achſelbein/ O weh mein ruͤcken/ Jſt bald in ſtuͤcken/ Und meine ſtirne Jſt faſt ſo weich als eine faule birne: Mein armes hinter-theil Hat lauter blaſen feil/ Ach weh ich armer dieb/ gleichwie ein hauffen miſt Voll guͤldner kaͤfer iſt/ So ſteckt mein junges hertz auch voller angſt und pein: Wie wird mein Herr ſo boͤſe ſeyn/ Wiewol ich darffs nicht ſagen/ Er moͤchte ſonſt vor zorn mich unverſehns erſchlagen. (er faͤllt darnieder.) Poly E e 2

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/451>, abgerufen am 18.06.2024.