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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Der betrübten u. getrösteten Galathee
durch den riesen von einem abgebrochenen felsen-stücke ge-
worffen und überdecket. Galathee beklagt hernach den
unglückseligen tod/ doch kömmt Telemus der wahrsager/
und verkündiget/ es solle aus dem abgebrochenen stein ein
brunn entspringen/ welcher ihres gewesenen liebsten nahme
führen/ und sie auff vielfältige massen trösten und erquicken
werde.



Erste Handlung.
Acis/ Amyntas/ Jphis.
Ac. Kommt hernach ihr süssen brüder
Denckt auff lust und liebes-lieder
Und erregt das beste spiel/
Weil die schönste von den schönen
Sich zu neuer gunst gewehnen
Und mein hertz vergnügen wil.
Am. Wie die sonne mit den strahlen
Jhren mittag pflegt zu mahlen
Also gläntzet deine zier/
Jph. Wie der mond um seine sterne
Also geht dein liebgen gerne
Mehr als tausend Nymfen für.
Am. Wie man offters in den dunckeln
Sieht die diamanten funckeln:
Also scheint ihr augen-liecht.
Jph. Wie rubinen und corallen
Auf den alabaster fallen:
Also lacht ihr angesicht.
Am. Jhre blicke sind die pfeile/
Die sich nach dem mittlern theile
Deiner jungen brust bemühn.
Jph. Jhre worte sind die stricke/
Welche

Der betruͤbten u. getroͤſteten Galathee
durch den rieſen von einem abgebrochenen felſen-ſtuͤcke ge-
worffen und uͤberdecket. Galathee beklagt hernach den
ungluͤckſeligen tod/ doch koͤmmt Telemus der wahrſager/
und verkuͤndiget/ es ſolle aus dem abgebrochenen ſtein ein
brunn entſpringen/ welcher ihres geweſenen liebſten nahme
fuͤhren/ und ſie auff vielfaͤltige maſſen troͤſten und erquicken
werde.



Erſte Handlung.
Acis/ Amyntas/ Jphis.
Ac. Kommt hernach ihr ſuͤſſen bruͤder
Denckt auff luſt und liebes-lieder
Und erregt das beſte ſpiel/
Weil die ſchoͤnſte von den ſchoͤnen
Sich zu neuer gunſt gewehnen
Und mein hertz vergnuͤgen wil.
Am. Wie die ſonne mit den ſtrahlen
Jhren mittag pflegt zu mahlen
Alſo glaͤntzet deine zier/
Jph. Wie der mond um ſeine ſterne
Alſo geht dein liebgen gerne
Mehr als tauſend Nymfen fuͤr.
Am. Wie man offters in den dunckeln
Sieht die diamanten funckeln:
Alſo ſcheint ihr augen-liecht.
Jph. Wie rubinen und corallen
Auf den alabaſter fallen:
Alſo lacht ihr angeſicht.
Am. Jhre blicke ſind die pfeile/
Die ſich nach dem mittlern theile
Deiner jungen bruſt bemuͤhn.
Jph. Jhre worte ſind die ſtricke/
Welche
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[420/0436] Der betruͤbten u. getroͤſteten Galathee durch den rieſen von einem abgebrochenen felſen-ſtuͤcke ge- worffen und uͤberdecket. Galathee beklagt hernach den ungluͤckſeligen tod/ doch koͤmmt Telemus der wahrſager/ und verkuͤndiget/ es ſolle aus dem abgebrochenen ſtein ein brunn entſpringen/ welcher ihres geweſenen liebſten nahme fuͤhren/ und ſie auff vielfaͤltige maſſen troͤſten und erquicken werde. Erſte Handlung. Acis/ Amyntas/ Jphis. Ac. Kommt hernach ihr ſuͤſſen bruͤder Denckt auff luſt und liebes-lieder Und erregt das beſte ſpiel/ Weil die ſchoͤnſte von den ſchoͤnen Sich zu neuer gunſt gewehnen Und mein hertz vergnuͤgen wil. Am. Wie die ſonne mit den ſtrahlen Jhren mittag pflegt zu mahlen Alſo glaͤntzet deine zier/ Jph. Wie der mond um ſeine ſterne Alſo geht dein liebgen gerne Mehr als tauſend Nymfen fuͤr. Am. Wie man offters in den dunckeln Sieht die diamanten funckeln: Alſo ſcheint ihr augen-liecht. Jph. Wie rubinen und corallen Auf den alabaſter fallen: Alſo lacht ihr angeſicht. Am. Jhre blicke ſind die pfeile/ Die ſich nach dem mittlern theile Deiner jungen bruſt bemuͤhn. Jph. Jhre worte ſind die ſtricke/ Welche

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/436>, abgerufen am 22.11.2024.