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Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701.

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Der triumphirenden keuschheit
ges diesen Hof erlustigen soll. Jetzund mögen die
neuen verliebten die verborgene hertzens freude/ in
ihrer einsamkeit gegen einander auslassen.

(Sie gehen ab.)
Floretto/ Belisse.
Bel.
WJe stehts mein engel! soll ich euch nach unserer
verknüpffung sprachloß sehen?
Fl. Allerliebste Belisse! es mangelt mir an über-
schwenglicher freude nicht/ aber es mangelt mir an
worten/ damit ich des hertzens zufriedenheit vor-
stellen soll.
Bel. Jst es nicht gnug/ wann ich sage/ ich bin eure
Belisse?
Fl. Es ist freylich gnug; doch/ also kan ich nicht mehr
sprechen/ als/ ich bin euer liebster Heinrich.
Bel. Warum nicht/ mein liebster Floretto? dann ich
weiß nicht/ weßwegen ich diesem nahmen so günstig
bin/ darunter ich die erste süssigkeit eurer person er-
kennet habe.
Flor. So will ich euer liebster Floretto seyn.
Bel. Ach verzeihet meinem vorwitz/ darff ich aber euch
meinen liebsten Floretto heissen?
Fl. Gleich/ als wann mein belieben nicht in eurem be-
lieben stünde.
Bel. Und ich erweise euch keinen ungefallen daran?
Fl. Jch bin euer diener/ warum wolte ich nicht euer
Floretto seyn?
Bel. Ach nein/ mit dieser auslegung mag ich keinen
Floretto haben.
Flor. Liebste Belisse! so macht die auslegung selber.
Bel. Jch will einen Floretto haben/ der mein liebster/
mein
Der triumphirenden keuſchheit
ges dieſen Hof erluſtigen ſoll. Jetzund moͤgen die
neuen verliebten die verborgene hertzens freude/ in
ihrer einſamkeit gegen einander auslaſſen.

(Sie gehen ab.)
Floretto/ Beliſſe.
Bel.
WJe ſtehts mein engel! ſoll ich euch nach unſerer
verknuͤpffung ſprachloß ſehen?
Fl. Allerliebſte Beliſſe! es mangelt mir an uͤber-
ſchwenglicher freude nicht/ aber es mangelt mir an
worten/ damit ich des hertzens zufriedenheit vor-
ſtellen ſoll.
Bel. Jſt es nicht gnug/ wann ich ſage/ ich bin eure
Beliſſe?
Fl. Es iſt freylich gnug; doch/ alſo kan ich nicht mehr
ſprechen/ als/ ich bin euer liebſter Heinrich.
Bel. Warum nicht/ mein liebſter Floretto? dann ich
weiß nicht/ weßwegen ich dieſem nahmen ſo guͤnſtig
bin/ darunter ich die erſte ſuͤſſigkeit eurer perſon er-
kennet habe.
Flor. So will ich euer liebſter Floretto ſeyn.
Bel. Ach verzeihet meinem vorwitz/ darff ich aber euch
meinen liebſten Floretto heiſſen?
Fl. Gleich/ als wann mein belieben nicht in eurem be-
lieben ſtuͤnde.
Bel. Und ich erweiſe euch keinen ungefallen daran?
Fl. Jch bin euer diener/ warum wolte ich nicht euer
Floretto ſeyn?
Bel. Ach nein/ mit dieſer auslegung mag ich keinen
Floretto haben.
Flor. Liebſte Beliſſe! ſo macht die auslegung ſelber.
Bel. Jch will einen Floretto haben/ der mein liebſter/
mein
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[266/0282] Der triumphirenden keuſchheit ges dieſen Hof erluſtigen ſoll. Jetzund moͤgen die neuen verliebten die verborgene hertzens freude/ in ihrer einſamkeit gegen einander auslaſſen. (Sie gehen ab.) Floretto/ Beliſſe. Bel. WJe ſtehts mein engel! ſoll ich euch nach unſerer verknuͤpffung ſprachloß ſehen? Fl. Allerliebſte Beliſſe! es mangelt mir an uͤber- ſchwenglicher freude nicht/ aber es mangelt mir an worten/ damit ich des hertzens zufriedenheit vor- ſtellen ſoll. Bel. Jſt es nicht gnug/ wann ich ſage/ ich bin eure Beliſſe? Fl. Es iſt freylich gnug; doch/ alſo kan ich nicht mehr ſprechen/ als/ ich bin euer liebſter Heinrich. Bel. Warum nicht/ mein liebſter Floretto? dann ich weiß nicht/ weßwegen ich dieſem nahmen ſo guͤnſtig bin/ darunter ich die erſte ſuͤſſigkeit eurer perſon er- kennet habe. Flor. So will ich euer liebſter Floretto ſeyn. Bel. Ach verzeihet meinem vorwitz/ darff ich aber euch meinen liebſten Floretto heiſſen? Fl. Gleich/ als wann mein belieben nicht in eurem be- lieben ſtuͤnde. Bel. Und ich erweiſe euch keinen ungefallen daran? Fl. Jch bin euer diener/ warum wolte ich nicht euer Floretto ſeyn? Bel. Ach nein/ mit dieſer auslegung mag ich keinen Floretto haben. Flor. Liebſte Beliſſe! ſo macht die auslegung ſelber. Bel. Jch will einen Floretto haben/ der mein liebſter/ mein

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Überflüßige Gedancken Der grünenden jugend. Leipzig, 1701, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_jugend_1701/282>, abgerufen am 25.11.2024.