Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Jn dergleichen Discursen hielt sich die Com- Sie
Jn dergleichen Diſcurſen hielt ſich die Com- Sie
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als daß er einen Teufel heraus und zehen hin-
gegen wieder hinein ſchlaͤgt. Er muß ſie doch
einen Weg wie den andern umb ſich leiden/
und wer wird mit ihrer Bosheit aͤrger ge-
ſtrafft/ als der Mann ſelber. Eine geringe
Schwachheit wolte er nicht vertragen/ nun
muß er eine uͤbermaͤßige Boßheit einfreſſen/
und kommt ſo zu reden auß dem Staube in
die Muͤhle/ aus dem Regen in die Trauffe. Es
iſt nicht ohn/ Alexander M. beim Curtio hat
es auch vor gut erkannt/ daß ein Mann ſeine
Frau ſchlagen moͤchte: allein es bleibet doch
dabey/ was ein vornehmer Conſiſtorial Rath
geſagt: wer die Frau ſchlaͤgt/ der iſt ein elen-
der Mann; wer ſie aber aus geringen Uhrſa-
chen ſchlaͤgt/ der iſt gedoppelt elende.
Jn dergleichen Diſcurſen hielt ſich die Com-
Pagnie auf biß ſie vor das Staͤdtgen gelan-
geten/ allwo des Wirthes Auſſage nach das
warme Bad anzutreffen war: Nun hatten
ſich eben viel Leute eingefunden/ welche die
Fruͤlings-Cur daſelbſt gebrauchen wolten/
daß alſo wegen der Quartiere groſſe Ungele-
genheit war. Nach vielen Bemuͤhungen ka-
men ſie bey einem Prieſter in das Loſament/
und funden einen vornehmen Cavallier, der
ſich mit ſeiner Liebſte etliche Stunden zuvor
eben in ſelbigem Hauſe einquartieret hatte.
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/30>, abgerufen am 16.02.2025. |