Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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da/ wenn du einen Kauffmann in einer an-
dern Stadt vor 10000. Rthl. Wahren cre-
ditirſt/ und es kaͤme ein Erdbeben/ daß die
Stadt mit allen Leuten untergienge/ wo krie-
geſt du deine Bezahlung? Oder wenn du kein
Gewoͤlbe zu mieten kriegſt/ wo wolſtu deine
Wahren außlegen? Oder wenn du einen
Pack von inficirten Orten her bekaͤmeſt/ daß
du moͤchteſt des Todes uͤber dem Außpacken
ſeyn. Nein/ nein/ unverworren mit ſo einer
gefaͤhrlichen Profeſſion. Drauff wolte ich
die Haushaltung vor die Hand nehmen/ daß
ich mit der Zeit ein Adeliches Guth haͤtte pach-
ten koͤnnen; Aber ich bedachte mich/ wie leicht
waͤre es geſchehen/ daß deine Frau mit But-
ter und Kaͤſen zu thun haͤtte/ und gebe das
Kind einem Bauermaͤdgen zu warten/ das
thumme Rabenaaß trüge es im Hoffe herum/
und kaͤme gleich der Klapperſtorch/ und wolte
ſich auf dem Schorſtein ein Neſt zu rechte
bauen/ der ſchmieß einen Stein auf die Dach-
ziegel/ das ein halb Schock herunter floͤgen/
wer haͤtte nun das Hertzeleid/ wenn dem Kin-
de die Hirnſchale enzwey geſchmiſſen waͤre/ als
eben ich? Oder wenn der unachtſame Aſchen-
broͤdel das Kind an die Thuͤr legte/ und kaͤmen
die Schweine und fraͤſſen ihm/ mit zuͤchten zu
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