Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
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waͤhren. Eurylas ſagte; der wunderliche
Kautz habe wohl verdienet/ daß man ihn et-
was vexirte/ der Alte war es wohl zu frieden.
Derhalben/ als ſie wieder zuſammen in die
Kutſche ſaſſen/ fiengen ſie darvon an zu reden/
wie das dieſer Sauſewind in keiner Sache
beſtaͤndig waͤre/ als in ſeiner Unbeſtaͤndigkeit.
Er entſchuldigre ſich/ und wuſte ſeine Urſa-
chen recht vernuͤnfftig und nachdencklich an-
zufuͤhren. Denn als Eurylas fragte/ wa-
rumb er ſein Studieren nicht fortgeſetzt/ ſo
erzehlte er ſeinen gantzen Lebenslauff. Jch
ſolte/ ſagte er/ freylich ſtudieren/ und einen Ju-
riſten abgeben/ aber ich bedachte dieß/ wie
leicht koͤnte ich eine Sache wider einen Edel-
mann gewinnen/ der mirs nachtruͤge/ und mir
wohl gar einen Fang mit dem kalten Eiſen
gaͤbe: Oder wenn ich im Winter einen Ter-
min haͤtte/ und ſtolperte mein Pferd auf dem
Eiſe/ daß mir das Bein im Stieffel zerbraͤ-
che/ und niemand waͤre bey mir/ muͤſte ich
nicht als ein Hund verderben? Oder wenn
ich von meinen Clienten tractirt wuͤrde/ daß
ich in der Nacht reiſen muͤſte/ und führte mich
ein Jrrwiſch in das Waſſer; Nein/ nein/ ich
moͤchte nicht. Die Kauffmannſchafft beliebte
mir/ aber in wenig Wochen fiel mir ein/ ſieh
da/
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