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Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.

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Vom Unterscheid des Standes Das X.
innerhalb/ zwischen Obrigkeit und Unterthanen/ welches eine
gantz unrichtige Beschaffenheit des Staats macht/ biß-
weilen innerlichen Krieg verursachet;
ausserhalb/ zwischen zweyen Republiquen/ die nicht einerley
Vorsatz haben.
oder zwischen Sachen/ und zwar
3. zwischen zweyen Sachen/ als da eine Sache gantz oder
zum theil von der andern abgehet/ und anders wohin
zielet.
4. Zwischen Sachen und Personen/ da die Sache dahin ge-
richtet/ die Person aber anders wohin zielet. Jn einer
solchen Abweichung des vorsetzlichen Thuns von der Zie-
lung des Gesetzes bestehet die Sünde/ (der Sündenstand)
so ferne solche nur in ihrer eusserlichen Förmligkeit be-
trachtet wird. Dann ihrer zukommenden Thätigkeit nach
gibt sie eine fühlbare Qualität/ davon hernach;

§. 26. Die Abweichung kan auch fernerweit nach ihrer Form
unterschieden werden/ daß sie geschehe

entweder Nebenweg/ als wann einer auff dieses Werck/ der
andere auff ein anders zielet/ und zwar
1. bey nahen/ wann sie nicht weit von einander zielen: als wann
einer jemand nur untüchtig machen; der andere ihn gar töd-
ten wollen.
2. Weit davon/ als wann einer den andern nur schröcken oder ve-
xiren/ dieser jenen hingegen tödten wollen;
oder Widereinander/ wann beyde gegen einander auff eine
Sache verkehrter weise zielen/ daß einer sie behalten der ande-
re nehmen/ einer dieses der andere das Gegenspiel an ihr thun
wil. Heist die Opposition, der Widerstand/ welche
gleicher Gestalt ist
3. beyleufftig/
4. praecis und genau/ recht einander zuwider/ welche sich findet
entweder/ zwischen privat streitenden/ oder gar schlagenden Par-
theyen/
oder zwischen Publiq-Partheyen/ und zwar
innerhalb/ als der innerliche Krieges-Stand/
ausser-
Vom Unterſcheid des Standes Das X.
innerhalb/ zwiſchen Obrigkeit und Unterthanen/ welches eine
gantz unrichtige Beſchaffenheit des Staats macht/ biß-
weilen innerlichen Krieg verurſachet;
auſſerhalb/ zwiſchen zweyen Republiquen/ die nicht einerley
Vorſatz haben.
♎ oder zwiſchen Sachen/ und zwar
3. zwiſchen zweyen Sachen/ als da eine Sache gantz oder
zum theil von der andern abgehet/ und anders wohin
zielet.
4. Zwiſchen Sachen und Perſonen/ da die Sache dahin ge-
richtet/ die Perſon aber anders wohin zielet. Jn einer
ſolchen Abweichung des vorſetzlichen Thuns von der Zie-
lung des Geſetzes beſtehet die Suͤnde/ (der Suͤndenſtand)
ſo ferne ſolche nur in ihrer euſſerlichen Foͤrmligkeit be-
trachtet wird. Dañ ihrer zukommenden Thaͤtigkeit nach
gibt ſie eine fuͤhlbare Qualitaͤt/ davon hernach;

§. 26. Die Abweichung kan auch fernerweit nach ihrer Form
unterſchieden werden/ daß ſie geſchehe

♉ entweder Nebenweg/ als wann einer auff dieſes Werck/ der
andere auff ein anders zielet/ und zwar
1. bey nahen/ wann ſie nicht weit von einander zielen: als wann
einer jemand nur untuͤchtig machen; der andere ihn gar toͤd-
ten wollen.
2. Weit davon/ als wann einer den andern nur ſchroͤcken oder ve-
xiren/ dieſer jenen hingegen toͤdten wollen;
♏ oder Widereinander/ wann beyde gegen einander auff eine
Sache verkehrter weiſe zielen/ daß einer ſie behalten der ande-
re nehmen/ einer dieſes der andere das Gegenſpiel an ihr thun
wil. Heiſt die Opposition, der Widerſtand/ welche
gleicher Geſtalt iſt
3. beyleufftig/
4. præcis und genau/ recht einander zuwider/ welche ſich findet
entweder/ zwiſchen privat ſtreitenden/ oder gar ſchlagenden Par-
theyen/
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[70/0080] Vom Unterſcheid des Standes Das X. innerhalb/ zwiſchen Obrigkeit und Unterthanen/ welches eine gantz unrichtige Beſchaffenheit des Staats macht/ biß- weilen innerlichen Krieg verurſachet; auſſerhalb/ zwiſchen zweyen Republiquen/ die nicht einerley Vorſatz haben. ♎ oder zwiſchen Sachen/ und zwar 3. zwiſchen zweyen Sachen/ als da eine Sache gantz oder zum theil von der andern abgehet/ und anders wohin zielet. 4. Zwiſchen Sachen und Perſonen/ da die Sache dahin ge- richtet/ die Perſon aber anders wohin zielet. Jn einer ſolchen Abweichung des vorſetzlichen Thuns von der Zie- lung des Geſetzes beſtehet die Suͤnde/ (der Suͤndenſtand) ſo ferne ſolche nur in ihrer euſſerlichen Foͤrmligkeit be- trachtet wird. Dañ ihrer zukommenden Thaͤtigkeit nach gibt ſie eine fuͤhlbare Qualitaͤt/ davon hernach; §. 26. Die Abweichung kan auch fernerweit nach ihrer Form unterſchieden werden/ daß ſie geſchehe ♉ entweder Nebenweg/ als wann einer auff dieſes Werck/ der andere auff ein anders zielet/ und zwar 1. bey nahen/ wann ſie nicht weit von einander zielen: als wann einer jemand nur untuͤchtig machen; der andere ihn gar toͤd- ten wollen. 2. Weit davon/ als wann einer den andern nur ſchroͤcken oder ve- xiren/ dieſer jenen hingegen toͤdten wollen; ♏ oder Widereinander/ wann beyde gegen einander auff eine Sache verkehrter weiſe zielen/ daß einer ſie behalten der ande- re nehmen/ einer dieſes der andere das Gegenſpiel an ihr thun wil. Heiſt die Opposition, der Widerſtand/ welche gleicher Geſtalt iſt 3. beyleufftig/ 4. præcis und genau/ recht einander zuwider/ welche ſich findet entweder/ zwiſchen privat ſtreitenden/ oder gar ſchlagenden Par- theyen/ oder zwiſchen Publiq-Partheyen/ und zwar innerhalb/ als der innerliche Krieges-Stand/ auſſer-

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_moralweissheit_1674/80>, abgerufen am 22.11.2024.