Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969.pwe_042.001 pwe_042.011 Die Wendung zur scharfsinnig unterscheidenden phänomenologischen pwe_042.012 Die Heteronomie der Dichtung - in bezug auf den Dichter und in bezug pwe_042.024 1 pwe_042.031 Theodor Haecker, Schönheit. Ein Versuch. Leipzig 1936. Vgl. auch Eckart pwe_042.032 Peterich, Das Maß der Musen. Überlegungen zu einer Poetik. Freiburg i. Br. 1944. 2 pwe_042.033 Roman Ingarden, Das literarische Kunstwerk. Eine Untersuchung aus dem pwe_042.034 Grenzgebiet der Ontologie, Logik und Literaturwissenschaft. Halle 1931. - Ders., pwe_042.035 Vom Erkennen des literarischen Kunstwerks. Lwow 1937. (Polnisch. Vgl. Helicon pwe_042.036 I [1939] 300). - Günther Müller, Über die Seinsweise von Dichtung. DV 17 pwe_042.037 (1939) 137 ff. 3 pwe_042.038 Donald Brinkmann, Natur und Kunst. Zürich-Leipzig 1938. 4 pwe_042.039
Ernst Georg Wolff, Die Ästhetik der Dichtkunst. Zürich 1944. (Ausführliche pwe_042.040 Besprechung von Bruno Markwardt DLZ 69 [1948] 257 ff.) pwe_042.001 pwe_042.011 Die Wendung zur scharfsinnig unterscheidenden phänomenologischen pwe_042.012 Die Heteronomie der Dichtung – in bezug auf den Dichter und in bezug pwe_042.024 1 pwe_042.031 Theodor Haecker, Schönheit. Ein Versuch. Leipzig 1936. Vgl. auch Eckart pwe_042.032 Peterich, Das Maß der Musen. Überlegungen zu einer Poetik. Freiburg i. Br. 1944. 2 pwe_042.033 Roman Ingarden, Das literarische Kunstwerk. Eine Untersuchung aus dem pwe_042.034 Grenzgebiet der Ontologie, Logik und Literaturwissenschaft. Halle 1931. – Ders., pwe_042.035 Vom Erkennen des literarischen Kunstwerks. Lwow 1937. (Polnisch. Vgl. Helicon pwe_042.036 I [1939] 300). – Günther Müller, Über die Seinsweise von Dichtung. DV 17 pwe_042.037 (1939) 137 ff. 3 pwe_042.038 Donald Brinkmann, Natur und Kunst. Zürich-Leipzig 1938. 4 pwe_042.039
Ernst Georg Wolff, Die Ästhetik der Dichtkunst. Zürich 1944. (Ausführliche pwe_042.040 Besprechung von Bruno Markwardt DLZ 69 [1948] 257 ff.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0048" n="42"/><lb n="pwe_042.001"/> erweitert zu einer Lehre vom „Stil“ überhaupt, der in Kunstphilosophie, <lb n="pwe_042.002"/> Religionsphilosophie, Ethik, Metaphysik, Bildungsphilosophie, d. h. <lb n="pwe_042.003"/> überall wo die unverwechselbare Haltung des einzelnen Menschen und <lb n="pwe_042.004"/> nicht die strenge Systematik der Wissenschaft bestimmend ist, zur Geltung <lb n="pwe_042.005"/> gebracht werden soll. Schließlich tritt die Ästhetik unter die religiöse <lb n="pwe_042.006"/> Fragestellung der philosophia perennis, wenn bei <hi rendition="#k">Theodor Haecker</hi><note xml:id="PWE_042_1" place="foot" n="1"><lb n="pwe_042.031"/> Theodor Haecker, <hi rendition="#i">Schönheit. Ein Versuch.</hi> Leipzig 1936. Vgl. auch Eckart <lb n="pwe_042.032"/> Peterich, <hi rendition="#i">Das Maß der Musen. Überlegungen zu einer Poetik.</hi> Freiburg i. Br. 1944.</note> <lb n="pwe_042.007"/> „Schönheit“ als eine „ewige und unveränderliche Eigenheit des Seins“ bestimmt <lb n="pwe_042.008"/> und bezogen wird auf die Frage nach dem Wesen einer christlichen <lb n="pwe_042.009"/> Kunst, die jene Schönheit natürlich und übernatürlich zu offenbaren vermag.</p> <lb n="pwe_042.010"/> <lb n="pwe_042.011"/> <p> Die Wendung zur scharfsinnig unterscheidenden phänomenologischen <lb n="pwe_042.012"/> Untersuchung des vielschichtigen dichterischen Kunstwerkes und der ästhetischen <lb n="pwe_042.013"/> Wahrnehmung ist wohl immer noch am eindrücklichsten durch das <lb n="pwe_042.014"/> Buch <hi rendition="#k">Roman Ingardens</hi><note xml:id="PWE_042_2" place="foot" n="2"><lb n="pwe_042.033"/> Roman Ingarden, <hi rendition="#i">Das literarische Kunstwerk. Eine Untersuchung aus dem <lb n="pwe_042.034"/> Grenzgebiet der Ontologie, Logik und Literaturwissenschaft.</hi> Halle 1931. – Ders., <lb n="pwe_042.035"/> <hi rendition="#i">Vom Erkennen des literarischen Kunstwerks.</hi> Lwow 1937. (Polnisch. Vgl. <hi rendition="#i">Helicon <lb n="pwe_042.036"/> I</hi> [1939] 300). – Günther Müller, <hi rendition="#i">Über die Seinsweise von Dichtung.</hi> DV 17 <lb n="pwe_042.037"/> (1939) 137 ff.</note> vertreten. Wichtig ist seine Unterscheidung <lb n="pwe_042.015"/> zwischen dem literarischen Kunstwerke selbst und dem „literarisch-ästhetischen <lb n="pwe_042.016"/> Gegenstande“ (d. h. „derjenigen Konkretisation des literarischen <lb n="pwe_042.017"/> Werkes, die im ästhetischen Erlebnis zur Konstitution gelangt“). Das Werk <lb n="pwe_042.018"/> weist nicht nur über sich hinaus in die schöpferischen Akte des Künstlers, <lb n="pwe_042.019"/> es ist, als „schematisches Gebilde“, notwendig unerfüllt und erfüllungsbedürftig <lb n="pwe_042.020"/> in der Konkretisation durch den Leser. Die ästhetische Wirklichkeit, <lb n="pwe_042.021"/> der „ästhetische Gegenstand“, wird als ein Sein besonderer Art ähnlich <lb n="pwe_042.022"/> bei <hi rendition="#k">Donald Brinkmann</hi><note xml:id="PWE_042_3" place="foot" n="3"><lb n="pwe_042.038"/> Donald Brinkmann, <hi rendition="#i">Natur und Kunst.</hi> Zürich-Leipzig 1938.</note> bestimmt.</p> <lb n="pwe_042.023"/> <p> Die Heteronomie der Dichtung – in bezug auf den Dichter und in bezug <lb n="pwe_042.024"/> auf die Welt – wird in der schwer befrachteten philosophischen <lb n="pwe_042.025"/> Ästhetik der Dichtkunst von <hi rendition="#k">Ernst Georg Wolff</hi><note xml:id="PWE_042_4" place="foot" n="4"><lb n="pwe_042.039"/> Ernst Georg Wolff, <hi rendition="#i">Die Ästhetik der Dichtkunst.</hi> Zürich 1944. (Ausführliche <lb n="pwe_042.040"/> Besprechung von Bruno Markwardt DLZ 69 [1948] 257 ff.)</note> als auszeichnend für <lb n="pwe_042.026"/> den poetischen Werkcharakter gegenüber den Werken der bildenden oder <lb n="pwe_042.027"/> musikalischen Kunst aufgewiesen. Dichtung ist Dichtung, weil und sofern <lb n="pwe_042.028"/> sie mehr als Dichtung ist. Aber dieser Nachweis erfolgt im Rahmen einer <lb n="pwe_042.029"/> strengen Werk-, nicht einer Schöpfungs- oder Wirkungsästhetik. Das Dichtwerk <lb n="pwe_042.030"/> ist „absolut wirkliches Phänomen“. In seinem Charakter als Schöpfungsakt, </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [42/0048]
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erweitert zu einer Lehre vom „Stil“ überhaupt, der in Kunstphilosophie, pwe_042.002
Religionsphilosophie, Ethik, Metaphysik, Bildungsphilosophie, d. h. pwe_042.003
überall wo die unverwechselbare Haltung des einzelnen Menschen und pwe_042.004
nicht die strenge Systematik der Wissenschaft bestimmend ist, zur Geltung pwe_042.005
gebracht werden soll. Schließlich tritt die Ästhetik unter die religiöse pwe_042.006
Fragestellung der philosophia perennis, wenn bei Theodor Haecker 1 pwe_042.007
„Schönheit“ als eine „ewige und unveränderliche Eigenheit des Seins“ bestimmt pwe_042.008
und bezogen wird auf die Frage nach dem Wesen einer christlichen pwe_042.009
Kunst, die jene Schönheit natürlich und übernatürlich zu offenbaren vermag.
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Die Wendung zur scharfsinnig unterscheidenden phänomenologischen pwe_042.012
Untersuchung des vielschichtigen dichterischen Kunstwerkes und der ästhetischen pwe_042.013
Wahrnehmung ist wohl immer noch am eindrücklichsten durch das pwe_042.014
Buch Roman Ingardens 2 vertreten. Wichtig ist seine Unterscheidung pwe_042.015
zwischen dem literarischen Kunstwerke selbst und dem „literarisch-ästhetischen pwe_042.016
Gegenstande“ (d. h. „derjenigen Konkretisation des literarischen pwe_042.017
Werkes, die im ästhetischen Erlebnis zur Konstitution gelangt“). Das Werk pwe_042.018
weist nicht nur über sich hinaus in die schöpferischen Akte des Künstlers, pwe_042.019
es ist, als „schematisches Gebilde“, notwendig unerfüllt und erfüllungsbedürftig pwe_042.020
in der Konkretisation durch den Leser. Die ästhetische Wirklichkeit, pwe_042.021
der „ästhetische Gegenstand“, wird als ein Sein besonderer Art ähnlich pwe_042.022
bei Donald Brinkmann 3 bestimmt.
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Die Heteronomie der Dichtung – in bezug auf den Dichter und in bezug pwe_042.024
auf die Welt – wird in der schwer befrachteten philosophischen pwe_042.025
Ästhetik der Dichtkunst von Ernst Georg Wolff 4 als auszeichnend für pwe_042.026
den poetischen Werkcharakter gegenüber den Werken der bildenden oder pwe_042.027
musikalischen Kunst aufgewiesen. Dichtung ist Dichtung, weil und sofern pwe_042.028
sie mehr als Dichtung ist. Aber dieser Nachweis erfolgt im Rahmen einer pwe_042.029
strengen Werk-, nicht einer Schöpfungs- oder Wirkungsästhetik. Das Dichtwerk pwe_042.030
ist „absolut wirkliches Phänomen“. In seinem Charakter als Schöpfungsakt,
1 pwe_042.031
Theodor Haecker, Schönheit. Ein Versuch. Leipzig 1936. Vgl. auch Eckart pwe_042.032
Peterich, Das Maß der Musen. Überlegungen zu einer Poetik. Freiburg i. Br. 1944.
2 pwe_042.033
Roman Ingarden, Das literarische Kunstwerk. Eine Untersuchung aus dem pwe_042.034
Grenzgebiet der Ontologie, Logik und Literaturwissenschaft. Halle 1931. – Ders., pwe_042.035
Vom Erkennen des literarischen Kunstwerks. Lwow 1937. (Polnisch. Vgl. Helicon pwe_042.036
I [1939] 300). – Günther Müller, Über die Seinsweise von Dichtung. DV 17 pwe_042.037
(1939) 137 ff.
3 pwe_042.038
Donald Brinkmann, Natur und Kunst. Zürich-Leipzig 1938.
4 pwe_042.039
Ernst Georg Wolff, Die Ästhetik der Dichtkunst. Zürich 1944. (Ausführliche pwe_042.040
Besprechung von Bruno Markwardt DLZ 69 [1948] 257 ff.)
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Zitationshilfe: | Wehrli, Max: Allgemeine Literaturwissenschaft. Zweite, durchgesehen Auflage. Bern u. a., 1969, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wehrli_poetik_1951/48>, abgerufen am 16.07.2024. |