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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Viertes Kapitel.
dieses in Fig. 439 C D über der Säule bei k sehen kann und dienen
zur Bestimmung der oberen Zapfen an den Stuhlsäulen. Die
Säulen werden nämlich zuerst unten in den Bundbalken eingezapft
und oben willkürlich abgeschnitten, ohne auf die Fetten Rücksicht zu
nehmen. Man legt nun das Winkelmaß auf den Fluchtriß bei k so,
daß der bemerkte Punkt des Winkelmaßes auf den Abstich des Kehl-
balkens zu stehen kommt, und zieht an der Säule die Linie c d für
den Zapfen, dessen Höhe 8zm dann aufwärts getragen und so ge-
zeichnet wird, wie es in Fig. 439 C angezeigt ist.

In Fig. 438 D ist die Zulage einer Stuhlwand dargestellt. Sind
die Zapfen an den Säulen geschnitten, so werden sie mit der Fette
unter einem rechten Winkel mittelst des Riebmaßes zusammengesteckt
und nach diesen die Stützbänder (Fettenbügen) aufgelegt.

Diese Bänder dienen nicht nur, die Fetten mit den darauf liegen-
den Kehlbalken zu tragen, sondern auch, das Dach wider das Ver-
schieben nach der Länge desselben zu verwahren.

Der Zusammenstoß des mittleren Schiftsparrens mit den Grat-
sparren an der Spitze der Walmfläche geschieht nach Fig. 440 A -- C;
die Art A ist die beste und einfachste. Häufig wechselt man den
mittleren Schiftsparren aus.

[Abbildung] Fig. 440

A -- C.

Um die Abwalmung möglichst deutlich ersichtlich zu machen, wird
an dieser Stelle die geometrische Ansicht von der Ecke aus vor-
geführt; da man gerade auf die eine Gratkante sieht, erscheint der
Grat selbst ganz vertikal. Im Uebrigen ist die Figur auch ohne
eine weitere Erklärung genügend verständlich.

Falls das Dach mit einem Kniestock versehen ist, muß der Grat-
sparren noch mit einer Strebe unterstützt werden (ganz ebenso wie
in den anderen Hauptbindern).

Viertes Kapitel.
dieſes in Fig. 439 C D über der Säule bei k ſehen kann und dienen
zur Beſtimmung der oberen Zapfen an den Stuhlſäulen. Die
Säulen werden nämlich zuerſt unten in den Bundbalken eingezapft
und oben willkürlich abgeſchnitten, ohne auf die Fetten Rückſicht zu
nehmen. Man legt nun das Winkelmaß auf den Fluchtriß bei k ſo,
daß der bemerkte Punkt des Winkelmaßes auf den Abſtich des Kehl-
balkens zu ſtehen kommt, und zieht an der Säule die Linie c d für
den Zapfen, deſſen Höhe 8zm dann aufwärts getragen und ſo ge-
zeichnet wird, wie es in Fig. 439 C angezeigt iſt.

In Fig. 438 D iſt die Zulage einer Stuhlwand dargeſtellt. Sind
die Zapfen an den Säulen geſchnitten, ſo werden ſie mit der Fette
unter einem rechten Winkel mittelſt des Riebmaßes zuſammengeſteckt
und nach dieſen die Stützbänder (Fettenbügen) aufgelegt.

Dieſe Bänder dienen nicht nur, die Fetten mit den darauf liegen-
den Kehlbalken zu tragen, ſondern auch, das Dach wider das Ver-
ſchieben nach der Länge deſſelben zu verwahren.

Der Zuſammenſtoß des mittleren Schiftſparrens mit den Grat-
ſparren an der Spitze der Walmfläche geſchieht nach Fig. 440 AC;
die Art A iſt die beſte und einfachſte. Häufig wechſelt man den
mittleren Schiftſparren aus.

[Abbildung] Fig. 440

AC.

Um die Abwalmung möglichſt deutlich erſichtlich zu machen, wird
an dieſer Stelle die geometriſche Anſicht von der Ecke aus vor-
geführt; da man gerade auf die eine Gratkante ſieht, erſcheint der
Grat ſelbſt ganz vertikal. Im Uebrigen iſt die Figur auch ohne
eine weitere Erklärung genügend verſtändlich.

Falls das Dach mit einem Knieſtock verſehen iſt, muß der Grat-
ſparren noch mit einer Strebe unterſtützt werden (ganz ebenſo wie
in den anderen Hauptbindern).

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[298/0310] Viertes Kapitel. dieſes in Fig. 439 C D über der Säule bei k ſehen kann und dienen zur Beſtimmung der oberen Zapfen an den Stuhlſäulen. Die Säulen werden nämlich zuerſt unten in den Bundbalken eingezapft und oben willkürlich abgeſchnitten, ohne auf die Fetten Rückſicht zu nehmen. Man legt nun das Winkelmaß auf den Fluchtriß bei k ſo, daß der bemerkte Punkt des Winkelmaßes auf den Abſtich des Kehl- balkens zu ſtehen kommt, und zieht an der Säule die Linie c d für den Zapfen, deſſen Höhe 8zm dann aufwärts getragen und ſo ge- zeichnet wird, wie es in Fig. 439 C angezeigt iſt. In Fig. 438 D iſt die Zulage einer Stuhlwand dargeſtellt. Sind die Zapfen an den Säulen geſchnitten, ſo werden ſie mit der Fette unter einem rechten Winkel mittelſt des Riebmaßes zuſammengeſteckt und nach dieſen die Stützbänder (Fettenbügen) aufgelegt. Dieſe Bänder dienen nicht nur, die Fetten mit den darauf liegen- den Kehlbalken zu tragen, ſondern auch, das Dach wider das Ver- ſchieben nach der Länge deſſelben zu verwahren. Der Zuſammenſtoß des mittleren Schiftſparrens mit den Grat- ſparren an der Spitze der Walmfläche geſchieht nach Fig. 440 A — C; die Art A iſt die beſte und einfachſte. Häufig wechſelt man den mittleren Schiftſparren aus. [Abbildung Fig. 440 A — C.] Um die Abwalmung möglichſt deutlich erſichtlich zu machen, wird an dieſer Stelle die geometriſche Anſicht von der Ecke aus vor- geführt; da man gerade auf die eine Gratkante ſieht, erſcheint der Grat ſelbſt ganz vertikal. Im Uebrigen iſt die Figur auch ohne eine weitere Erklärung genügend verſtändlich. Falls das Dach mit einem Knieſtock verſehen iſt, muß der Grat- ſparren noch mit einer Strebe unterſtützt werden (ganz ebenſo wie in den anderen Hauptbindern).

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/310>, abgerufen am 19.05.2024.