Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. übertragen. Damit die schräg geneigten Streben b b nicht nachinwendig stürzen, ist die doppelte Zange t, welche das ganze einfache Hängewerk umfassen, vorhanden. Auch in diesem Binder wurde besonders auf die Herstellung unverschiebbarer Dreiecke gesehen. Eine Hänge- und Sprengewerksconstruktion besonderer Art zeigt [Abbildung]
Fig. 388. Wurmbach in Frankfurt a/M. darstellt. Bei der Construktion des-selben mußte auf einen freien Raum für den Gießkrahn und auf eine Dacherhöhung zur schnelleren Abführung der Dämpfe gesehen werden. Die Construktion besteht hauptsächlich aus den Hänge- streben s, welche bis auf die Balken b reichen und mit diesen ver- bolzt sind; weil letztere Hölzer aber nicht durchgehen, so wurde der Strebenschub durch die doppelten Zangen z unschädlich gemacht, und an diesen Stellen das oberhalb entstehende einfache Hängewerk durch die Streben t abgesteift. Weil die Streben s dort, wo die Zangen z und die Fetten des überhöhten Dachtheils sich befinden, geschwächt werden, hat man sie noch mittelst Sattelhölzern verstärkt. Der erhöhte Dachtheil ist flacher als die seitlichen Pultdächer; letztere werden von Zwischenfetten m, die auf dem unteren Theil der Streben s ruhen, getragen. Um den oberen Theil des erhöhten Daches gegen Verschiebung in der Quere zu sichern, ist eine doppelte Viertes Kapitel. übertragen. Damit die ſchräg geneigten Streben b b nicht nachinwendig ſtürzen, iſt die doppelte Zange t, welche das ganze einfache Hängewerk umfaſſen, vorhanden. Auch in dieſem Binder wurde beſonders auf die Herſtellung unverſchiebbarer Dreiecke geſehen. Eine Hänge- und Sprengewerksconſtruktion beſonderer Art zeigt [Abbildung]
Fig. 388. Wurmbach in Frankfurt a/M. darſtellt. Bei der Conſtruktion des-ſelben mußte auf einen freien Raum für den Gießkrahn und auf eine Dacherhöhung zur ſchnelleren Abführung der Dämpfe geſehen werden. Die Conſtruktion beſteht hauptſächlich aus den Hänge- ſtreben s, welche bis auf die Balken b reichen und mit dieſen ver- bolzt ſind; weil letztere Hölzer aber nicht durchgehen, ſo wurde der Strebenſchub durch die doppelten Zangen z unſchädlich gemacht, und an dieſen Stellen das oberhalb entſtehende einfache Hängewerk durch die Streben t abgeſteift. Weil die Streben s dort, wo die Zangen z und die Fetten des überhöhten Dachtheils ſich befinden, geſchwächt werden, hat man ſie noch mittelſt Sattelhölzern verſtärkt. Der erhöhte Dachtheil iſt flacher als die ſeitlichen Pultdächer; letztere werden von Zwiſchenfetten m, die auf dem unteren Theil der Streben s ruhen, getragen. Um den oberen Theil des erhöhten Daches gegen Verſchiebung in der Quere zu ſichern, iſt eine doppelte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0268" n="256"/><fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> übertragen. Damit die ſchräg geneigten Streben <hi rendition="#aq">b b</hi> nicht nach<lb/> inwendig ſtürzen, iſt die doppelte Zange <hi rendition="#aq">t</hi>, welche das ganze einfache<lb/> Hängewerk umfaſſen, vorhanden. Auch in dieſem Binder wurde<lb/> beſonders auf die Herſtellung unverſchiebbarer Dreiecke geſehen.</p><lb/> <p>Eine Hänge- und Sprengewerksconſtruktion beſonderer Art zeigt<lb/> die Fig. 388, welche einen Binder der Eiſengießerei des Herrn<lb/><figure><head>Fig. 388.</head></figure><lb/> Wurmbach in Frankfurt a/M. darſtellt. Bei der Conſtruktion des-<lb/> ſelben mußte auf einen freien Raum für den Gießkrahn und auf<lb/> eine Dacherhöhung zur ſchnelleren Abführung der Dämpfe geſehen<lb/> werden. Die Conſtruktion beſteht hauptſächlich aus den Hänge-<lb/> ſtreben <hi rendition="#aq">s</hi>, welche bis auf die Balken <hi rendition="#aq">b</hi> reichen und mit dieſen ver-<lb/> bolzt ſind; weil letztere Hölzer aber nicht durchgehen, ſo wurde der<lb/> Strebenſchub durch die doppelten Zangen <hi rendition="#aq">z</hi> unſchädlich gemacht, und<lb/> an dieſen Stellen das oberhalb entſtehende einfache Hängewerk durch<lb/> die Streben <hi rendition="#aq">t</hi> abgeſteift. Weil die Streben <hi rendition="#aq">s</hi> dort, wo die Zangen <hi rendition="#aq">z</hi><lb/> und die Fetten des überhöhten Dachtheils ſich befinden, geſchwächt<lb/> werden, hat man ſie noch mittelſt Sattelhölzern verſtärkt. Der<lb/> erhöhte Dachtheil iſt flacher als die ſeitlichen Pultdächer; letztere<lb/> werden von Zwiſchenfetten <hi rendition="#aq">m</hi>, die auf dem unteren Theil der<lb/> Streben <hi rendition="#aq">s</hi> ruhen, getragen. Um den oberen Theil des erhöhten<lb/> Daches gegen Verſchiebung in der Quere zu ſichern, iſt eine doppelte<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0268]
Viertes Kapitel.
übertragen. Damit die ſchräg geneigten Streben b b nicht nach
inwendig ſtürzen, iſt die doppelte Zange t, welche das ganze einfache
Hängewerk umfaſſen, vorhanden. Auch in dieſem Binder wurde
beſonders auf die Herſtellung unverſchiebbarer Dreiecke geſehen.
Eine Hänge- und Sprengewerksconſtruktion beſonderer Art zeigt
die Fig. 388, welche einen Binder der Eiſengießerei des Herrn
[Abbildung Fig. 388.]
Wurmbach in Frankfurt a/M. darſtellt. Bei der Conſtruktion des-
ſelben mußte auf einen freien Raum für den Gießkrahn und auf
eine Dacherhöhung zur ſchnelleren Abführung der Dämpfe geſehen
werden. Die Conſtruktion beſteht hauptſächlich aus den Hänge-
ſtreben s, welche bis auf die Balken b reichen und mit dieſen ver-
bolzt ſind; weil letztere Hölzer aber nicht durchgehen, ſo wurde der
Strebenſchub durch die doppelten Zangen z unſchädlich gemacht, und
an dieſen Stellen das oberhalb entſtehende einfache Hängewerk durch
die Streben t abgeſteift. Weil die Streben s dort, wo die Zangen z
und die Fetten des überhöhten Dachtheils ſich befinden, geſchwächt
werden, hat man ſie noch mittelſt Sattelhölzern verſtärkt. Der
erhöhte Dachtheil iſt flacher als die ſeitlichen Pultdächer; letztere
werden von Zwiſchenfetten m, die auf dem unteren Theil der
Streben s ruhen, getragen. Um den oberen Theil des erhöhten
Daches gegen Verſchiebung in der Quere zu ſichern, iſt eine doppelte
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