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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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714 Wer das Pferd schenkt, der schenke auch den Zaum.

715 Wer das schnellste Pferd hat, führt die Braut heim.

Böhm.: Ci kun rychejsi ten devce unasi (Celakovsky, 257.)

Kroat.: Ciji je berzesi kon, toga je i divojka. (Celakovsky, 257.)

716 Wer dem Pferd seinen willen läst, den würffts aussm Sattel. - Lehmann, 2, 5; Sailer, 169; Simrock, 7841.

717 Wer dem Pferde die Sporen gibt, muss es fest am Zügel halten.

Dän.: Naar du giver hesten sporen, da giv ham ogsaa töylen. (Prov. dan., 287.)

718 Wer ein blindes Pferd reitet, hat eine schlimme Reise.

Holl.: Die op een blind paard rijdt, heeft eene kwade reis. (Harrebomee, II, 161b.)

719 Wer ein blindes Pferd verkaufen will, lobt die Füsse.

720 Wer ein durchgegangenes Pferd nicht beim Kopfe fasst, wird umgerennt.

So geht es Staatsmännern mit Bezug auf grosse Ereignisse.

721 Wer ein fremdes Pferd besteigt, kann leicht abgeworfen werden.

Die Türken: Wer das Pferd anderer besteigt, wird bald herabfallen. (Cahier, 2570.)

722 Wer ein geborgt Pferd reitet, reitet nicht oft.

723 Wer ein gut Pferd und eine schöne Frau hat, ist nie ohne Sorge.

Böhm.: Kdo ma libeho kone a peknou zenu, nikdy neni bez starosti. (Celakovsky, 386.)

724 Wer ein gut Pferd wil han, der muss selber offt in Stall gahn. - Petri, II, 703.

725 Wer ein gut Pferd zur Hand hat, kann leicht zu Fuss gehen.

Engl.: 'T is good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Bohn II, 94.)

Frz.: A l'aise marche a pied qui mene son cheval par la bride. (Bohn II, 94.)

726 Wer ein gutes Pferd im Stall, der kann zu Fuss gehn, wenn er will.

Wer reiten kann, wenn er will, dem macht's viel Vergnügen, einmal zu Fuss zu gehen.

It.: Chi ha buon cavallo in stalla puol andar a piedi, quando vuole. (Pazzaglia, 16; Bohn I, 81.)

727 Wer ein Pferd braucht und hält deren zwei, dem schlagen sie über Nacht die Hausthür entzwei. (Frankenwald.)

728 Wer ein Pferd hat am Barren stahn, der darff nicht zu Fusse gahn. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 81.

729 Wer ein Pferd hat, jung und wacker, einen steinreichen Acker, bösen Zaun und stumpfen Pflug, der hat fürwahr zu thun genug. - Gerlach, 21.

730 Wer ein Pferd kauft aus gutem Stall und ein Weib nimmt aus armem Haus, der kommt wohl aus.

Die Finnen: Kaufe dir ein Pferd von reichem Hause, aber heirathe aus einem armen. (Bertram, 71.)

731 Wer ein Pferd kauft und ein Weib nimmt, dem fehlt's an Sorge nicht.

Span.: Quien compra cavallo, compra cuidado. (Bohn I, 247.)

732 Wer ein Pferd und ein Weib ohne Fehler will han, wird Stall und Bette ledig lan.

Holl.: Wie paard of vrouw zonder gebreken zoekt, zal stal en bed wel altijd ledig zien. (Harrebomee, II, 166b.)

733 Wer ein Pferd will schenken, soll bald auch an den Sattel denken.

734 Wer ein schelmicht Pferdt hat, vertauscht es seinem Freundt. - Gruter, III, 106; Lehmann, II, 872, 177; Simrock, 7883; Körte, 4782; Braun, I, 3272.

735 Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mässlein Hafer mitbringen. - Winckler, IX, 36.

736 Wer ein scheues (wildes) Pferd will zähmen, muss eine Metze Hafer nehmen.

Holl.: Die een schuw paard in de wei wil vangen, moet een maatje haver hebben. (Harrebomee, II, 161b.)

[Spaltenumbruch] 737 Wer ein weisses Pferd und eine schöne Frau hat, dem fehlt es an Sorge (Unruhe) nicht.

Dän.: Hvo der haver en hvid hest og deilig kone, er sjelden uden sorg. (Bohn I, 376.)

738 Wer ein wildes Pferd reitt, muss die Zügel fest halten.

739 Wer eines andern Pferd pflegt vnd vergisset dess seinen, der ist ein Narr. - Petri, II, 704.

740 Wer hat ein frech Pferd, jung vnd wacker, vnd einen harten steinigen Acker, ein bösen Zaum vnd stumpffen Pflug, dem wird zu schaffen vbrig genug. - Petri, II, 717.

741 Wer hat ein Pferd, das hinkt; eine Frau, welcher der Athem stinkt, die buhlen gehet auss dem Hauss; ein Katz, die nimmer fangt ein Mauss; ein Magd, so gehet mit dem Kind, und sonst ein böses Haussgesind; hat auch ein ungetreuen Knecht, der selten etwas machet recht; wer hat ein Ofen, der sehr raucht; ein Sohn, der nichts als Kannen braucht; ein Bett, so voller Wantzen kreucht; ein Tochter, die nur trügt und leugt; trägt allzeit eng getrungne Schuh und hat im Stall ein gelten Kuh; ein böses Haus, läck-ächtig Dach, der hat kein gutes Hausgemach. - Chaos, 685.

742 Wer kein junges Pferd hat, muss auf altem Gaule reiten (oder: muss einen alten Klepper einspannen).

Dän.: Han skal föde mager hest, som ikke haver feder. (Prov. dan., 190.)

743 Wer kein Pferd hat, braucht keine Peitsche.

Der Samogitier sagt: Kaufe die Peitsche nicht eher als den Gaul. Und der Albanese: Man braucht den Taback nicht eher zu besorgen als die Pfeife. (Altmann V, 91.)

744 Wer kein Pferd hat, der gehe zu Fuss oder reite auff Stecken. - Petri, II, 728.

Frz.: Qui n'a cheval si voist (si aille) a piet. (Leroux, I, 104.)

745 Wer kein Pferd hat, kann nicht reiten, wann er will.

Frz.: Qui n'a cheval, nef ne chariot, ne charge pas quand il voudroit. (Leroux, II, 302.)

746 Wer kein Pferd zu reiten hat, muss zu Fuss gehen. - Eyering, III, 515.

747 Wer mehr hinter die Pferde legt als davor, fährt nicht weit vors Thor. - Körte, 4764.

Frz.: Le fouet ne fortifie pas le cheval. - Le meilleur fouet pour faire tirer le cheval, c'est l'avoine. - Qui veut avoir bon chien, il faut qu'il le nourrisse bien. (Masson, 260.)

Poln.: Ujechawszy mile, postoj koniom chwile; ujechawszy szesc, dajze koniom jesc. (Masson, 277.)

748 Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert sie nicht lange. - Simrock, 7842.

749 Wer mit blinden Pferden fährt, der hat eine böse Reiss. - Lehmann, 96, 9.

Ebenso, "wer mit unverständigen Leuten im Regiment fortkommen soll".

Frz.: Qui mene les chevaux, mene ses bourreaux. (Cahier, 338.)

750 Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen. - Simrock, 7878.

751 Wer nicht auf eigenem Pferde reitet, kann leicht in der Pfütze absitzen.

752 Wer nicht ein altes Pferd zureiten kann, ist kein Reitersmann.

Holl.: Die nooit een oud paard bereed, is geen goed paard-rijder. (Harrebomee, II, 161b.)

753 Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen. (S. Ei 190, Eule 3, Falke 23, Kalk 14 und Ochs 316.) - Lehmann, 16, 53; Gaal, 1259.

In Luther's Schriften findet sich folgende Anwendung dieses und eines der vorhergehenden Sprichwörter: "Der fromme Dr. Staupitz, da er noch Vicarius war, hätte gern auserlesene Leute zu Aemtern gebrauchet, aber er konnte sie nicht haben. Darum brauchte er ein fein Wort. >Man muss<, sagte er, >mit den Pferden pflügen, die man hat. Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.<" (Vgl. Historische Blätter, Karlsruhe 1832, Nr. 8, S. 64.) Es soll aber Cultusminister geben, welche die Ochsen sogar den Pferden vorziehen.

It.: Per bisogno di buoi s'ara con gli asini. (Gaal, 1259.)

Schwed.: Den intet her sporrar han ride med quist. (Grubb, 137.)

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714 Wer das Pferd schenkt, der schenke auch den Zaum.

715 Wer das schnellste Pferd hat, führt die Braut heim.

Böhm.: Čí kůň rychejší ten dĕvče unáší (Čelakovský, 257.)

Kroat.: Čiji je berzeši koň, toga je i divojka. (Čelakovský, 257.)

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717 Wer dem Pferde die Sporen gibt, muss es fest am Zügel halten.

Dän.: Naar du giver hesten sporen, da giv ham ogsaa tøylen. (Prov. dan., 287.)

718 Wer ein blindes Pferd reitet, hat eine schlimme Reise.

Holl.: Die op een blind paard rijdt, heeft eene kwade reis. (Harrebomée, II, 161b.)

719 Wer ein blindes Pferd verkaufen will, lobt die Füsse.

720 Wer ein durchgegangenes Pferd nicht beim Kopfe fasst, wird umgerennt.

So geht es Staatsmännern mit Bezug auf grosse Ereignisse.

721 Wer ein fremdes Pferd besteigt, kann leicht abgeworfen werden.

Die Türken: Wer das Pferd anderer besteigt, wird bald herabfallen. (Cahier, 2570.)

722 Wer ein geborgt Pferd reitet, reitet nicht oft.

723 Wer ein gut Pferd und eine schöne Frau hat, ist nie ohne Sorge.

Böhm.: Kdo má líbého konĕ a pĕknou ženu, nikdy není bez starosti. (Čelakovský, 386.)

724 Wer ein gut Pferd wil han, der muss selber offt in Stall gahn.Petri, II, 703.

725 Wer ein gut Pferd zur Hand hat, kann leicht zu Fuss gehen.

Engl.: 'T is good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Bohn II, 94.)

Frz.: A l'aise marche à pied qui mène son cheval par la bride. (Bohn II, 94.)

726 Wer ein gutes Pferd im Stall, der kann zu Fuss gehn, wenn er will.

Wer reiten kann, wenn er will, dem macht's viel Vergnügen, einmal zu Fuss zu gehen.

It.: Chi hà buon cavallo in stalla puol andar a piedi, quando vuole. (Pazzaglia, 16; Bohn I, 81.)

727 Wer ein Pferd braucht und hält deren zwei, dem schlagen sie über Nacht die Hausthür entzwei. (Frankenwald.)

728 Wer ein Pferd hat am Barren stahn, der darff nicht zu Fusse gahn.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 81.

729 Wer ein Pferd hat, jung und wacker, einen steinreichen Acker, bösen Zaun und stumpfen Pflug, der hat fürwahr zu thun genug.Gerlach, 21.

730 Wer ein Pferd kauft aus gutem Stall und ein Weib nimmt aus armem Haus, der kommt wohl aus.

Die Finnen: Kaufe dir ein Pferd von reichem Hause, aber heirathe aus einem armen. (Bertram, 71.)

731 Wer ein Pferd kauft und ein Weib nimmt, dem fehlt's an Sorge nicht.

Span.: Quien compra cavallo, compra cuidado. (Bohn I, 247.)

732 Wer ein Pferd und ein Weib ohne Fehler will han, wird Stall und Bette ledig lan.

Holl.: Wie paard of vrouw zonder gebreken zoekt, zal stal en bed wel altijd ledig zien. (Harrebomée, II, 166b.)

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736 Wer ein scheues (wildes) Pferd will zähmen, muss eine Metze Hafer nehmen.

Holl.: Die een schuw paard in de wei wil vangen, moet een maatje haver hebben. (Harrebomée, II, 161b.)

[Spaltenumbruch] 737 Wer ein weisses Pferd und eine schöne Frau hat, dem fehlt es an Sorge (Unruhe) nicht.

Dän.: Hvo der haver en hvid hest og deilig kone, er sjelden uden sorg. (Bohn I, 376.)

738 Wer ein wildes Pferd reitt, muss die Zügel fest halten.

739 Wer eines andern Pferd pflegt vnd vergisset dess seinen, der ist ein Narr.Petri, II, 704.

740 Wer hat ein frech Pferd, jung vnd wacker, vnd einen harten steinigen Acker, ein bösen Zaum vnd stumpffen Pflug, dem wird zu schaffen vbrig genug.Petri, II, 717.

741 Wer hat ein Pferd, das hinkt; eine Frau, welcher der Athem stinkt, die buhlen gehet auss dem Hauss; ein Katz, die nimmer fangt ein Mauss; ein Magd, so gehet mit dem Kind, und sonst ein böses Haussgesind; hat auch ein ungetreuen Knecht, der selten etwas machet recht; wer hat ein Ofen, der sehr raucht; ein Sohn, der nichts als Kannen braucht; ein Bett, so voller Wantzen kreucht; ein Tochter, die nur trügt und leugt; trägt allzeit eng getrungne Schuh und hat im Stall ein gelten Kuh; ein böses Haus, läck-ächtig Dach, der hat kein gutes Hausgemach.Chaos, 685.

742 Wer kein junges Pferd hat, muss auf altem Gaule reiten (oder: muss einen alten Klepper einspannen).

Dän.: Han skal føde mager hest, som ikke haver feder. (Prov. dan., 190.)

743 Wer kein Pferd hat, braucht keine Peitsche.

Der Samogitier sagt: Kaufe die Peitsche nicht eher als den Gaul. Und der Albanese: Man braucht den Taback nicht eher zu besorgen als die Pfeife. (Altmann V, 91.)

744 Wer kein Pferd hat, der gehe zu Fuss oder reite auff Stecken.Petri, II, 728.

Frz.: Qui n'a cheval si voist (si aille) à piet. (Leroux, I, 104.)

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746 Wer kein Pferd zu reiten hat, muss zu Fuss gehen.Eyering, III, 515.

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Frz.: Le fouet ne fortifie pas le cheval. – Le meilleur fouet pour faire tirer le cheval, c'est l'avoine. – Qui veut avoir bon chien, il faut qu'il le nourrisse bien. (Masson, 260.)

Poln.: Ujechawszy milę, postój koniom chwilę; ujechawszy sześć, dajże koniom jeść. (Masson, 277.)

748 Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert sie nicht lange.Simrock, 7842.

749 Wer mit blinden Pferden fährt, der hat eine böse Reiss.Lehmann, 96, 9.

Ebenso, „wer mit unverständigen Leuten im Regiment fortkommen soll“.

Frz.: Qui mène les chevaux, mène ses bourreaux. (Cahier, 338.)

750 Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen.Simrock, 7878.

751 Wer nicht auf eigenem Pferde reitet, kann leicht in der Pfütze absitzen.

752 Wer nicht ein altes Pferd zureiten kann, ist kein Reitersmann.

Holl.: Die nooit een oud paard bereed, is geen goed paard-rijder. (Harrebomée, II, 161b.)

753 Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen. (S. Ei 190, Eule 3, Falke 23, Kalk 14 und Ochs 316.) – Lehmann, 16, 53; Gaal, 1259.

In Luther's Schriften findet sich folgende Anwendung dieses und eines der vorhergehenden Sprichwörter: „Der fromme Dr. Staupitz, da er noch Vicarius war, hätte gern auserlesene Leute zu Aemtern gebrauchet, aber er konnte sie nicht haben. Darum brauchte er ein fein Wort. ›Man muss‹, sagte er, ›mit den Pferden pflügen, die man hat. Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.‹“ (Vgl. Historische Blätter, Karlsruhe 1832, Nr. 8, S. 64.) Es soll aber Cultusminister geben, welche die Ochsen sogar den Pferden vorziehen.

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[[656]/0670] 714 Wer das Pferd schenkt, der schenke auch den Zaum. 715 Wer das schnellste Pferd hat, führt die Braut heim. Böhm.: Čí kůň rychejší ten dĕvče unáší (Čelakovský, 257.) Kroat.: Čiji je berzeši koň, toga je i divojka. (Čelakovský, 257.) 716 Wer dem Pferd seinen willen läst, den würffts aussm Sattel. – Lehmann, 2, 5; Sailer, 169; Simrock, 7841. 717 Wer dem Pferde die Sporen gibt, muss es fest am Zügel halten. Dän.: Naar du giver hesten sporen, da giv ham ogsaa tøylen. (Prov. dan., 287.) 718 Wer ein blindes Pferd reitet, hat eine schlimme Reise. Holl.: Die op een blind paard rijdt, heeft eene kwade reis. (Harrebomée, II, 161b.) 719 Wer ein blindes Pferd verkaufen will, lobt die Füsse. 720 Wer ein durchgegangenes Pferd nicht beim Kopfe fasst, wird umgerennt. So geht es Staatsmännern mit Bezug auf grosse Ereignisse. 721 Wer ein fremdes Pferd besteigt, kann leicht abgeworfen werden. Die Türken: Wer das Pferd anderer besteigt, wird bald herabfallen. (Cahier, 2570.) 722 Wer ein geborgt Pferd reitet, reitet nicht oft. 723 Wer ein gut Pferd und eine schöne Frau hat, ist nie ohne Sorge. Böhm.: Kdo má líbého konĕ a pĕknou ženu, nikdy není bez starosti. (Čelakovský, 386.) 724 Wer ein gut Pferd wil han, der muss selber offt in Stall gahn. – Petri, II, 703. 725 Wer ein gut Pferd zur Hand hat, kann leicht zu Fuss gehen. Engl.: 'T is good to go on foot when a man hath a horse in his hand. (Bohn II, 94.) Frz.: A l'aise marche à pied qui mène son cheval par la bride. (Bohn II, 94.) 726 Wer ein gutes Pferd im Stall, der kann zu Fuss gehn, wenn er will. Wer reiten kann, wenn er will, dem macht's viel Vergnügen, einmal zu Fuss zu gehen. It.: Chi hà buon cavallo in stalla puol andar a piedi, quando vuole. (Pazzaglia, 16; Bohn I, 81.) 727 Wer ein Pferd braucht und hält deren zwei, dem schlagen sie über Nacht die Hausthür entzwei. (Frankenwald.) 728 Wer ein Pferd hat am Barren stahn, der darff nicht zu Fusse gahn. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 81. 729 Wer ein Pferd hat, jung und wacker, einen steinreichen Acker, bösen Zaun und stumpfen Pflug, der hat fürwahr zu thun genug. – Gerlach, 21. 730 Wer ein Pferd kauft aus gutem Stall und ein Weib nimmt aus armem Haus, der kommt wohl aus. Die Finnen: Kaufe dir ein Pferd von reichem Hause, aber heirathe aus einem armen. (Bertram, 71.) 731 Wer ein Pferd kauft und ein Weib nimmt, dem fehlt's an Sorge nicht. Span.: Quien compra cavallo, compra cuidado. (Bohn I, 247.) 732 Wer ein Pferd und ein Weib ohne Fehler will han, wird Stall und Bette ledig lan. Holl.: Wie paard of vrouw zonder gebreken zoekt, zal stal en bed wel altijd ledig zien. (Harrebomée, II, 166b.) 733 Wer ein Pferd will schenken, soll bald auch an den Sattel denken. 734 Wer ein schelmicht Pferdt hat, vertauscht es seinem Freundt. – Gruter, III, 106; Lehmann, II, 872, 177; Simrock, 7883; Körte, 4782; Braun, I, 3272. 735 Wer ein scheues Pferd in der Weide fangen will, muss ein Mässlein Hafer mitbringen. – Winckler, IX, 36. 736 Wer ein scheues (wildes) Pferd will zähmen, muss eine Metze Hafer nehmen. Holl.: Die een schuw paard in de wei wil vangen, moet een maatje haver hebben. (Harrebomée, II, 161b.) 737 Wer ein weisses Pferd und eine schöne Frau hat, dem fehlt es an Sorge (Unruhe) nicht. Dän.: Hvo der haver en hvid hest og deilig kone, er sjelden uden sorg. (Bohn I, 376.) 738 Wer ein wildes Pferd reitt, muss die Zügel fest halten. 739 Wer eines andern Pferd pflegt vnd vergisset dess seinen, der ist ein Narr. – Petri, II, 704. 740 Wer hat ein frech Pferd, jung vnd wacker, vnd einen harten steinigen Acker, ein bösen Zaum vnd stumpffen Pflug, dem wird zu schaffen vbrig genug. – Petri, II, 717. 741 Wer hat ein Pferd, das hinkt; eine Frau, welcher der Athem stinkt, die buhlen gehet auss dem Hauss; ein Katz, die nimmer fangt ein Mauss; ein Magd, so gehet mit dem Kind, und sonst ein böses Haussgesind; hat auch ein ungetreuen Knecht, der selten etwas machet recht; wer hat ein Ofen, der sehr raucht; ein Sohn, der nichts als Kannen braucht; ein Bett, so voller Wantzen kreucht; ein Tochter, die nur trügt und leugt; trägt allzeit eng getrungne Schuh und hat im Stall ein gelten Kuh; ein böses Haus, läck-ächtig Dach, der hat kein gutes Hausgemach. – Chaos, 685. 742 Wer kein junges Pferd hat, muss auf altem Gaule reiten (oder: muss einen alten Klepper einspannen). Dän.: Han skal føde mager hest, som ikke haver feder. (Prov. dan., 190.) 743 Wer kein Pferd hat, braucht keine Peitsche. Der Samogitier sagt: Kaufe die Peitsche nicht eher als den Gaul. Und der Albanese: Man braucht den Taback nicht eher zu besorgen als die Pfeife. (Altmann V, 91.) 744 Wer kein Pferd hat, der gehe zu Fuss oder reite auff Stecken. – Petri, II, 728. Frz.: Qui n'a cheval si voist (si aille) à piet. (Leroux, I, 104.) 745 Wer kein Pferd hat, kann nicht reiten, wann er will. Frz.: Qui n'a cheval, nef ne chariot, ne charge pas quand il voudroit. (Leroux, II, 302.) 746 Wer kein Pferd zu reiten hat, muss zu Fuss gehen. – Eyering, III, 515. 747 Wer mehr hinter die Pferde legt als davor, fährt nicht weit vors Thor. – Körte, 4764. Frz.: Le fouet ne fortifie pas le cheval. – Le meilleur fouet pour faire tirer le cheval, c'est l'avoine. – Qui veut avoir bon chien, il faut qu'il le nourrisse bien. (Masson, 260.) Poln.: Ujechawszy milę, postój koniom chwilę; ujechawszy sześć, dajże koniom jeść. (Masson, 277.) 748 Wer mehr hinter die Pferde legt als vor sie, der füttert sie nicht lange. – Simrock, 7842. 749 Wer mit blinden Pferden fährt, der hat eine böse Reiss. – Lehmann, 96, 9. Ebenso, „wer mit unverständigen Leuten im Regiment fortkommen soll“. Frz.: Qui mène les chevaux, mène ses bourreaux. (Cahier, 338.) 750 Wer mit jungen Pferden pflügt, macht krumme Furchen. – Simrock, 7878. 751 Wer nicht auf eigenem Pferde reitet, kann leicht in der Pfütze absitzen. 752 Wer nicht ein altes Pferd zureiten kann, ist kein Reitersmann. Holl.: Die nooit een oud paard bereed, is geen goed paard-rijder. (Harrebomée, II, 161b.) 753 Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen. (S. Ei 190, Eule 3, Falke 23, Kalk 14 und Ochs 316.) – Lehmann, 16, 53; Gaal, 1259. In Luther's Schriften findet sich folgende Anwendung dieses und eines der vorhergehenden Sprichwörter: „Der fromme Dr. Staupitz, da er noch Vicarius war, hätte gern auserlesene Leute zu Aemtern gebrauchet, aber er konnte sie nicht haben. Darum brauchte er ein fein Wort. ›Man muss‹, sagte er, ›mit den Pferden pflügen, die man hat. Wer nicht Pferde hat, muss mit Ochsen pflügen.‹“ (Vgl. Historische Blätter, Karlsruhe 1832, Nr. 8, S. 64.) Es soll aber Cultusminister geben, welche die Ochsen sogar den Pferden vorziehen. It.: Per bisogno di buoi s'ara con gli asini. (Gaal, 1259.) Schwed.: Den intet her sporrar han ride med quist. (Grubb, 137.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [656]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/670>, abgerufen am 02.07.2024.