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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 671 Wenn das Pferd todt ist, kommt der Hafer zu spät.

Böhm.: Mrtvemu koni pozde oves opalati. (Celakovsky, 193.)

Poln.: Dopiero owsa, kiedy chce do psa. (Celakovsky, 193.)

672 Wenn das Pferd todt ist, wird die Kuh fett.

Des einen Tod, des andern Brot.

673 Wenn das Pferd überladen ist, so trauert es. - Simrock, 7849.

Holl.: Als die peerden vol zijn, so truren si. (Fallersleben, 4; Tunn., 2, 13.)

Lat.: Stat equus et curat, cibus illum quando saturat. (Fallersleben, 4.)

674 Wenn das Pferd verloren ist, muss man deshalb den Sattel (Zaum) nicht wegwerfen.

Holl.: Indien het paard u is ontloopen, gooi dan den toom niet achterna. (Harrebomee, II, 165a.)

675 Wenn das Pferd voll ist, so ists faul. - Eyering, III, 374-375.

676 Wenn das Pferd vor der Krippe nicht frisst, dann ist es dumm.

677 Wenn das Pferd wüsste, wie stark es ist, es würde schwer zu lenken sein.

Böhm.: By kun o sve sile vedel, nikdo by na nem neosedel. (Celakovsky, 291.)

Poln.: By kon o swej sile wiedzial, zaden by pewno na niem nieusiedzial. (Celakovsky, 291.)

678 Wenn das pferd zu alt ist, so spannet mans ynn karren, odder schlecht es fur die hunde vnd ynns gras. - Agricola I, 108; Gesner, I, 617; Tappius, 203b; Petri, II, 631; Lehmann, II, 826, 16; Gaal, 586; Simrock, 7865.

Frz.: Quant plus ne peult ne hault ne val a la charrue duict le cheual.

Holl.: Wanneer het paard te oud is, spant men het voor de kar, of slagt het voor de honden, en werpt het in het gras. (Harrebomee, II, 166b.)

Lat.: Aratrum postrema equi cantilena. (Bovill, III, 171.) - Equi senecta. (Erasm., 360; Tappius, 203b.)

679 Wenn de Pärd kaput is, sau werd de Stal ebetert. (S. Kalb 101 u. 112-113, Kind 904-905 und 384, 387 u. 395-396.) - Schambach, II, 466.

680 Wenn de Päre gaut stat un de Frauen gaut gat, denn kan man wol en Man wären. - Schambach, II, 473.

681 Wenn de Päre stat un de Frauen gat, dabi werd men reike. (S. Kuh 373.) - Schambach, II, 473.

682 Wenn de Perd got stahne, on de Fruens afgahne, denn kann de Baur reik wäre. - Frischbier, 2919.

683 Wenn de Perde nich freten un de Wagens nich schleten, denn was 't got Fuhrmannken. - Kern, 806; Hauskalender, II.

684 Wenn die Pferd vngleich ziehen, so hat das Fuhrwerck keinen guten Fortgang. - Petri, II, 645.

685 Wenn die Pferde durchgehen, können die Pflüge tiefer gehn. (Neisse.) - Boebel, 133.

686 Wenn die Pferde gekauft sind, baut der Geizhals einen Ziegenstall.

687 Wenn die Pferde nur nach Hause kommen, wenn sie auch nicht erzählen, wo sie gewesen.

Böhm.: Neptej se, kde koni byli; bad' rad, ze domu prisli. (Celakovsky, 150.)

688 Wenn die Pferde Schritt gehen, kommt man auch weiter.

Dän.: Naar hestene gaae eens, kommer man fort. (Prov. dan., 288.)

689 Wenn die Pferde weg sein, so bessert man den stall. - Latendorf II, 31.

690 Wenn die Pferdt am Wagen gleich ziehn, so kompt man gut fort. - Lehmann, 147, 103 u. 328, 44.

Holl.: Als de paarden gelijk trekken, dan gaat de wagen wel. (Harrebomee, II, 160b.)

691 Wenn die Pferdt die Menschen zu Schutzherrn erwehlten, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen. (S. Frosch 63, Huhn 177 und Taube.) - Lehmann, 70, 11.

692 Wenn du kein Pferd hast, so brauche einen Esel. (S. Ochs 316.)

693 Wenn ein Pferd vor jedem unkeuschen Menschen stolperte, so wäre es besser zu Fuss gehen. - Sutor, 425.


[Spaltenumbruch]

694 Wenn ein pferde sein sterck wisste, so thete es keinem manne kein gut. - Agricola I, 685; Petri, II, 652; Blum, 101.

Holl.: Wanneer een paard zijne sterkte wist, deed het geen' man goed. (Harrebomee, II, 166b.)

695 Wenn faule Pferde anfangen zu traben, alte Weiber zu tanzen und weisse Wolken zu regnen, so ist kein Aufhören.

Dän.: Naar lade heste ville af sted, gamle qvinder dandse og hvide skyer regne, er ingen ophör. (Prov. dan., 287; Bohn I, 392.)

696 Wenn man das Pferd gut nährt, so hat es Werth.

697 Wenn man das Pferd nicht schlagen kann, schlägt man den Sattel (Reiter).

Der Unschuldige muss oft dulden, was ein anderer verdient hat. In Welschtirol: Chi no pol bater el caval, bate la sela. (Hörmann, 27; Bohn I, 84.)

Frz.: Qui ne peut battre le cheval batte la salle (Leroux, I, 104.)

Holl.: Die het paard niet slaan kan sla den zaeel. (Harrebomee, II, 161b.)

698 Wenn man dem Pferd den Habern beut, so sol der Sack bereit sein. - Petri, II, 663.

699 Wenn man dem Pferde die Zügel zu lang lässt, macht es Seitensprünge.

Böhm.: Kun o dluhych otezich rad z holeje vyskakuje. (Celakovsky, 406.)

Poln.: Czesto z brzegow wylewa, kto dlugie wodze miewa. (Celakovsky, 406.)

700 Wenn man den Pferden Hanf (Peitsche) zum Hafer gibt, so laufen sie gut.

Lat.: Si horteris, fortior ibit equus. (Ovid.) (Binder, II, 3117.)

701 Wenn man die Pferdt betreugt, so betriegen sie einen wieder. - Henisch, 352, 16; Petri, II, 664.

702 Wenn man ein Pferd gleich noch so wol schmücket, so bleibets doch ein Pferd. - Petri, II, 666.

703 Wenn man vom Pferde spricht, greift der Fuhrmann nach der Peitsche. (Lit.) - Altmann V, 124.

704 Wenn mein Pferd todt ist, können die Hunde das Gras fressen.

Böhm.: Rosti psum trava, kdyz ma kobylka zdechla. (Celakovsky, 289.)

705 Wenn's Pfard gestuhln is, schliesst mer (man) 'n Stoll zu. (Altenburg.) - Firmenich, II, 248, 4; für Hannover: Schambach, II, 390.

Engl.: When the steed is stol'n the stable door shall be shot. (Gaal, 258.)

Lat.: Amisso equo stabulum clauditur sero. (Bovill, I, 119.)

Ung.: Kosö akkor bazarni az ajtot, mikor mar oda a' fako. (Gaal, 258.)

706 Wer alt Pferd keufft, böss Knaben reufft, der deuscht sich selbst (oder: der gewint nichts). - Eyering, II, 617; Petri, II, 680.

707 Wer auf fremdem Pferde reitet, hat bald ausgeritten.

Böhm.: Kdo na cizim koni jezdi, brzo se najezdi. (Celakovsky, 345.)

Ill.: Tko tudja konja jase, berzo se sjase. (Celakovsky, 345.)

708 Wer auf fremdem Pferde reitet, kommt zu Fuss heim.

Böhm.: S ciziho kone prostred more. (Celakovsky, 344.)

Lit.: Ne sawo jojes ir klane nusesi. (Celakovsky, 355.)

Poln.: S cudzego konia i srzod blota zsiadaj. (Celakovsky, 344.)

Slow.: Doluo s ludskeho kona. (Celakovsky, 344.)

709 Wer auff ein pferd sich selten setzt, der wird gar bald im ars verletzt.

Lat.: Laeditur in clune uir raro solens equitare. (Loci comm., 207.)

710 Wer das Pferd am Zügel führt, der geht zu seinem Vergnügen.

Frz.: A aise va a pie qui son cheval maine en destre. (Leroux, I, 102.)

711 Wer das Pferd kauft, der kauft auch den Schwanz. - Frischbier, 383; Frischbier2, 2917.

712 Wer das Pferd nicht beim Kopfe nimmt, den rennt es um.

Grosse Begebenheiten sind wie Pferde, die sich losgerissen haben. Wer nicht den Muth hat, sie beim Kopfe zu fassen, wird von ihnen umgerannt.

713 Wer das Pferd reitet, ist des Pferdes Herr.

Dän.: Den raader for hesten, den rider ham. (Bohn I, 354.)


[Spaltenumbruch] 671 Wenn das Pferd todt ist, kommt der Hafer zu spät.

Böhm.: Mrtvému koni pozdĕ oves opálati. (Čelakovský, 193.)

Poln.: Dopiero owsa, kiedy chce do psa. (Čelakovský, 193.)

672 Wenn das Pferd todt ist, wird die Kuh fett.

Des einen Tod, des andern Brot.

673 Wenn das Pferd überladen ist, so trauert es.Simrock, 7849.

Holl.: Als die peerden vol zijn, so truren si. (Fallersleben, 4; Tunn., 2, 13.)

Lat.: Stat equus et curat, cibus illum quando saturat. (Fallersleben, 4.)

674 Wenn das Pferd verloren ist, muss man deshalb den Sattel (Zaum) nicht wegwerfen.

Holl.: Indien het paard u is ontloopen, gooi dan den toom niet achterna. (Harrebomée, II, 165a.)

675 Wenn das Pferd voll ist, so ists faul.Eyering, III, 374-375.

676 Wenn das Pferd vor der Krippe nicht frisst, dann ist es dumm.

677 Wenn das Pferd wüsste, wie stark es ist, es würde schwer zu lenken sein.

Böhm.: By kůň o sve síle vĕdĕl, nikdo by na nĕm neosedĕl. (Čelakovský, 291.)

Poln.: By koń o swéj sile wiedział, żaden by pewno na niem nieusiedział. (Čelakovský, 291.)

678 Wenn das pferd zu alt ist, so spannet mans ynn karren, odder schlecht es fur die hunde vnd ynns gras.Agricola I, 108; Gesner, I, 617; Tappius, 203b; Petri, II, 631; Lehmann, II, 826, 16; Gaal, 586; Simrock, 7865.

Frz.: Quant plus ne peult ne hault ne val a la charrue duict le cheual.

Holl.: Wanneer het paard te oud is, spant men het voor de kar, of slagt het voor de honden, en werpt het in het gras. (Harrebomée, II, 166b.)

Lat.: Aratrum postrema equi cantilena. (Bovill, III, 171.) – Equi senecta. (Erasm., 360; Tappius, 203b.)

679 Wenn de Pärd kaput is, sau werd de Stal ebetert. (S. Kalb 101 u. 112-113, Kind 904-905 und 384, 387 u. 395-396.) – Schambach, II, 466.

680 Wenn de Päre gaut stât un de Frûen gaut gât, denn kan man wol en Man wären.Schambach, II, 473.

681 Wenn de Päre stât un de Frûen gat, dabi werd men rîke. (S. Kuh 373.) – Schambach, II, 473.

682 Wenn de Pêrd got stahne, on de Fruens afgahne, denn kann de Bûr rîk wäre.Frischbier, 2919.

683 Wenn de Pêrde nich freten un de Wagens nich schleten, denn was 't gôt Fuhrmannken.Kern, 806; Hauskalender, II.

684 Wenn die Pferd vngleich ziehen, so hat das Fuhrwerck keinen guten Fortgang.Petri, II, 645.

685 Wenn die Pferde durchgehen, können die Pflüge tiefer gehn. (Neisse.) – Boebel, 133.

686 Wenn die Pferde gekauft sind, baut der Geizhals einen Ziegenstall.

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Böhm.: Neptej se, kde koni byli; bad' rád, že domů přišli. (Čelakovský, 150.)

688 Wenn die Pferde Schritt gehen, kommt man auch weiter.

Dän.: Naar hestene gaae eens, kommer man fort. (Prov. dan., 288.)

689 Wenn die Pferde weg sein, so bessert man den stall.Latendorf II, 31.

690 Wenn die Pferdt am Wagen gleich ziehn, so kompt man gut fort.Lehmann, 147, 103 u. 328, 44.

Holl.: Als de paarden gelijk trekken, dan gaat de wagen wel. (Harrebomée, II, 160b.)

691 Wenn die Pferdt die Menschen zu Schutzherrn erwehlten, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen. (S. Frosch 63, Huhn 177 und Taube.) – Lehmann, 70, 11.

692 Wenn du kein Pferd hast, so brauche einen Esel. (S. Ochs 316.)

693 Wenn ein Pferd vor jedem unkeuschen Menschen stolperte, so wäre es besser zu Fuss gehen.Sutor, 425.


[Spaltenumbruch]

694 Wenn ein pferde sein sterck wisste, so thete es keinem manne kein gut.Agricola I, 685; Petri, II, 652; Blum, 101.

Holl.: Wanneer een paard zijne sterkte wist, deed het geen' man goed. (Harrebomée, II, 166b.)

695 Wenn faule Pferde anfangen zu traben, alte Weiber zu tanzen und weisse Wolken zu regnen, so ist kein Aufhören.

Dän.: Naar lade heste ville af sted, gamle qvinder dandse og hvide skyer regne, er ingen ophør. (Prov. dan., 287; Bohn I, 392.)

696 Wenn man das Pferd gut nährt, so hat es Werth.

697 Wenn man das Pferd nicht schlagen kann, schlägt man den Sattel (Reiter).

Der Unschuldige muss oft dulden, was ein anderer verdient hat. In Welschtirol: Chi no pol bater el caval, bate la sela. (Hörmann, 27; Bohn I, 84.)

Frz.: Qui ne peut battre le cheval batte la salle (Leroux, I, 104.)

Holl.: Die het paard niet slaan kan sla den zaeel. (Harrebomée, II, 161b.)

698 Wenn man dem Pferd den Habern beut, so sol der Sack bereit sein.Petri, II, 663.

699 Wenn man dem Pferde die Zügel zu lang lässt, macht es Seitensprünge.

Böhm.: Kůň o dluhých otĕžích rád z holeje vyskakuje. (Čelakovský, 406.)

Poln.: Często z brzegów wylewa, kto długie wodze miewa. (Čelakovský, 406.)

700 Wenn man den Pferden Hanf (Peitsche) zum Hafer gibt, so laufen sie gut.

Lat.: Si horteris, fortior ibit equus. (Ovid.) (Binder, II, 3117.)

701 Wenn man die Pferdt betreugt, so betriegen sie einen wieder.Henisch, 352, 16; Petri, II, 664.

702 Wenn man ein Pferd gleich noch so wol schmücket, so bleibets doch ein Pferd.Petri, II, 666.

703 Wenn man vom Pferde spricht, greift der Fuhrmann nach der Peitsche. (Lit.) – Altmann V, 124.

704 Wenn mein Pferd todt ist, können die Hunde das Gras fressen.

Böhm.: Rosti psům tráva, když má kobylka zdechla. (Čelakovský, 289.)

705 Wenn's Pfard gestuhln is, schliesst mer (man) 'n Stoll zu. (Altenburg.) – Firmenich, II, 248, 4; für Hannover: Schambach, II, 390.

Engl.: When the steed is stol'n the stable door shall be shot. (Gaal, 258.)

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Ung.: Kősö akkor bázárni az ajtót, mikor már oda a' fakó. (Gaal, 258.)

706 Wer alt Pferd keufft, böss Knaben reufft, der deuscht sich selbst (oder: der gewint nichts).Eyering, II, 617; Petri, II, 680.

707 Wer auf fremdem Pferde reitet, hat bald ausgeritten.

Böhm.: Kdo na cizím koni jezdí, brzo se najezdí. (Čelakovský, 345.)

Ill.: Tko tudja konja jaše, bèrzo se sjaše. (Čelakovský, 345.)

708 Wer auf fremdem Pferde reitet, kommt zu Fuss heim.

Böhm.: S cizího konĕ prostřed moře. (Čelakovský, 344.)

Lit.: Ne sawo jojęs ir klane nusĕsi. (Čelakovský, 355.)

Poln.: S cudzego konia i śrzód błota zsiadaj. (Čelakovský, 344.)

Slow.: Doluo s ludského kona. (Čelakovský, 344.)

709 Wer auff ein pferd sich selten setzt, der wird gar bald im ars verletzt.

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710 Wer das Pferd am Zügel führt, der geht zu seinem Vergnügen.

Frz.: A aise va à pié qui son cheval maine en destre. (Leroux, I, 102.)

711 Wer das Pferd kauft, der kauft auch den Schwanz.Frischbier, 383; Frischbier2, 2917.

712 Wer das Pferd nicht beim Kopfe nimmt, den rennt es um.

Grosse Begebenheiten sind wie Pferde, die sich losgerissen haben. Wer nicht den Muth hat, sie beim Kopfe zu fassen, wird von ihnen umgerannt.

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[[655]/0669] 671 Wenn das Pferd todt ist, kommt der Hafer zu spät. Böhm.: Mrtvému koni pozdĕ oves opálati. (Čelakovský, 193.) Poln.: Dopiero owsa, kiedy chce do psa. (Čelakovský, 193.) 672 Wenn das Pferd todt ist, wird die Kuh fett. Des einen Tod, des andern Brot. 673 Wenn das Pferd überladen ist, so trauert es. – Simrock, 7849. Holl.: Als die peerden vol zijn, so truren si. (Fallersleben, 4; Tunn., 2, 13.) Lat.: Stat equus et curat, cibus illum quando saturat. (Fallersleben, 4.) 674 Wenn das Pferd verloren ist, muss man deshalb den Sattel (Zaum) nicht wegwerfen. Holl.: Indien het paard u is ontloopen, gooi dan den toom niet achterna. (Harrebomée, II, 165a.) 675 Wenn das Pferd voll ist, so ists faul. – Eyering, III, 374-375. 676 Wenn das Pferd vor der Krippe nicht frisst, dann ist es dumm. 677 Wenn das Pferd wüsste, wie stark es ist, es würde schwer zu lenken sein. Böhm.: By kůň o sve síle vĕdĕl, nikdo by na nĕm neosedĕl. (Čelakovský, 291.) Poln.: By koń o swéj sile wiedział, żaden by pewno na niem nieusiedział. (Čelakovský, 291.) 678 Wenn das pferd zu alt ist, so spannet mans ynn karren, odder schlecht es fur die hunde vnd ynns gras. – Agricola I, 108; Gesner, I, 617; Tappius, 203b; Petri, II, 631; Lehmann, II, 826, 16; Gaal, 586; Simrock, 7865. Frz.: Quant plus ne peult ne hault ne val a la charrue duict le cheual. Holl.: Wanneer het paard te oud is, spant men het voor de kar, of slagt het voor de honden, en werpt het in het gras. (Harrebomée, II, 166b.) Lat.: Aratrum postrema equi cantilena. (Bovill, III, 171.) – Equi senecta. (Erasm., 360; Tappius, 203b.) 679 Wenn de Pärd kaput is, sau werd de Stal ebetert. (S. Kalb 101 u. 112-113, Kind 904-905 und 384, 387 u. 395-396.) – Schambach, II, 466. 680 Wenn de Päre gaut stât un de Frûen gaut gât, denn kan man wol en Man wären. – Schambach, II, 473. 681 Wenn de Päre stât un de Frûen gat, dabi werd men rîke. (S. 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Holl.: Als de paarden gelijk trekken, dan gaat de wagen wel. (Harrebomée, II, 160b.) 691 Wenn die Pferdt die Menschen zu Schutzherrn erwehlten, so müssen sie ihre Haut in acht nehmen. (S. Frosch 63, Huhn 177 und Taube.) – Lehmann, 70, 11. 692 Wenn du kein Pferd hast, so brauche einen Esel. (S. Ochs 316.) 693 Wenn ein Pferd vor jedem unkeuschen Menschen stolperte, so wäre es besser zu Fuss gehen. – Sutor, 425. 694 Wenn ein pferde sein sterck wisste, so thete es keinem manne kein gut. – Agricola I, 685; Petri, II, 652; Blum, 101. Holl.: Wanneer een paard zijne sterkte wist, deed het geen' man goed. (Harrebomée, II, 166b.) 695 Wenn faule Pferde anfangen zu traben, alte Weiber zu tanzen und weisse Wolken zu regnen, so ist kein Aufhören. Dän.: Naar lade heste ville af sted, gamle qvinder dandse og hvide skyer regne, er ingen ophør. (Prov. dan., 287; Bohn I, 392.) 696 Wenn man das Pferd gut nährt, so hat es Werth. 697 Wenn man das Pferd nicht schlagen kann, schlägt man den Sattel (Reiter). Der Unschuldige muss oft dulden, was ein anderer verdient hat. In Welschtirol: Chi no pol bater el caval, bate la sela. (Hörmann, 27; Bohn I, 84.) Frz.: Qui ne peut battre le cheval batte la salle (Leroux, I, 104.) Holl.: Die het paard niet slaan kan sla den zaeel. (Harrebomée, II, 161b.) 698 Wenn man dem Pferd den Habern beut, so sol der Sack bereit sein. – Petri, II, 663. 699 Wenn man dem Pferde die Zügel zu lang lässt, macht es Seitensprünge. Böhm.: Kůň o dluhých otĕžích rád z holeje vyskakuje. (Čelakovský, 406.) Poln.: Często z brzegów wylewa, kto długie wodze miewa. (Čelakovský, 406.) 700 Wenn man den Pferden Hanf (Peitsche) zum Hafer gibt, so laufen sie gut. Lat.: Si horteris, fortior ibit equus. (Ovid.) (Binder, II, 3117.) 701 Wenn man die Pferdt betreugt, so betriegen sie einen wieder. – Henisch, 352, 16; Petri, II, 664. 702 Wenn man ein Pferd gleich noch so wol schmücket, so bleibets doch ein Pferd. – Petri, II, 666. 703 Wenn man vom Pferde spricht, greift der Fuhrmann nach der Peitsche. (Lit.) – Altmann V, 124. 704 Wenn mein Pferd todt ist, können die Hunde das Gras fressen. Böhm.: Rosti psům tráva, když má kobylka zdechla. (Čelakovský, 289.) 705 Wenn's Pfard gestuhln is, schliesst mer (man) 'n Stoll zu. (Altenburg.) – Firmenich, II, 248, 4; für Hannover: Schambach, II, 390. Engl.: When the steed is stol'n the stable door shall be shot. (Gaal, 258.) Lat.: Amisso equo stabulum clauditur sero. (Bovill, I, 119.) Ung.: Kősö akkor bázárni az ajtót, mikor már oda a' fakó. (Gaal, 258.) 706 Wer alt Pferd keufft, böss Knaben reufft, der deuscht sich selbst (oder: der gewint nichts). – Eyering, II, 617; Petri, II, 680. 707 Wer auf fremdem Pferde reitet, hat bald ausgeritten. Böhm.: Kdo na cizím koni jezdí, brzo se najezdí. (Čelakovský, 345.) Ill.: Tko tudja konja jaše, bèrzo se sjaše. (Čelakovský, 345.) 708 Wer auf fremdem Pferde reitet, kommt zu Fuss heim. Böhm.: S cizího konĕ prostřed moře. (Čelakovský, 344.) Lit.: Ne sawo jojęs ir klane nusĕsi. (Čelakovský, 355.) Poln.: S cudzego konia i śrzód błota zsiadaj. (Čelakovský, 344.) Slow.: Doluo s ludského kona. (Čelakovský, 344.) 709 Wer auff ein pferd sich selten setzt, der wird gar bald im ars verletzt. Lat.: Laeditur in clune uir raro solens equitare. (Loci comm., 207.) 710 Wer das Pferd am Zügel führt, der geht zu seinem Vergnügen. Frz.: A aise va à pié qui son cheval maine en destre. (Leroux, I, 102.) 711 Wer das Pferd kauft, der kauft auch den Schwanz. – Frischbier, 383; Frischbier2, 2917. 712 Wer das Pferd nicht beim Kopfe nimmt, den rennt es um. Grosse Begebenheiten sind wie Pferde, die sich losgerissen haben. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [655]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/669>, abgerufen am 23.11.2024.