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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 754 Wer nicht Pferdt hat, der Ackert mit Ochsen. - Lehmann, 788, 9.

755 Wer nix vör de Per to freten het, de mutt ock ken holn. (Rendsburg.)

756 Wer noch nie gesessen auf türkischem Pferd, weiss nicht, was ein gutes Ross ist werth.

Schildert die Güte des türkischen Pferdes, das nur in der Ausdauer vom polnischen übertroffen wird.

Poln.: Kto nie siedzial na Tureckim koniu, nie siedzial na dobrym koniu. (Wurzbach I, 147, 54.)

757 Wer Pferd vnd Sattel hat, der mag reiten, wenn er will. - Petri, II, 747.

758 Wer plagt sein Pferd und Rind, hält's schlecht mit Weib und Kind. - Willkomm, Der deutsche Bauer, 54.

759 Wer sein eigen Pferd reiten will, muss seinen eigenen Hafer füttern. - Petri, II, 751; Simrock, 7845; Körte, 4762; Braun, I, 3290.

Frz.: Qui panse son cheval par procureur est digne d'aller a pied en personne. (Leroux, I, 104.)

760 Wer sein Pferd aus allen Lachen lässt saufen, sein Tochter auf allen Tänzen herumb lässt laufen, der hat in einem Jahr ein gross Gefall, ein s. v. Hur zu Hauss und Füllen im Stall.

Lat.: Luxuriat vitis, nisi falce putare velitis. (Chaos, 989.)

761 Wer sein Pferd bei sich hat, hat seinen Herrn bei sich.

Holl.: Die met een paard uitgaad, is met zijn meester uit. (Harrebomee, II, 161b.)

762 Wer sein Pferd durch andere füttern (pflegen) lässt, wird bald zu Fuss gehen.

Holl.: Die zijn paard door een ander voedt, mag wel te voet gaan. (Harrebomee, II, 161b.)

763 Wer sein Pferd leiht aus und sein Weib führt auf den Schmaus, erhält beide nicht so gut nach Haus.

Böhm.: Kone nepujcuj, a zenu na hody nepoustej. (Celakovsky, 392.)

Dän.: Hvo som lader besten töylen, kastes af sadelen. (Prov. dan., 287.)

764 Wer sein Pferd nicht pflegt und nährt, ist des Thiers nicht werth.

Frz.: Bien merite d'aller a pied, qui ne prend soin de son cheval. (Cahier, 339.)

765 Wer sein Pferd nicht pflegt wie seinen Mund, der kommt bald auf den Hund.

Frz.: Bien merite d'aller a pied, qui n'a soin de son cheval. (Leroux, I, 102.)

766 Wer sein Pferd verleiht, bekommt es nicht besser zurück.

Böhm.: Kone do pole nepujcuj a vzav na uverek jinym ne sveruj. (Celakovsky, 276.)

Poln.: Konia na pole niepozyczaj, na borg biorac drugim niedawaj. (Celakovsky, 276.)

767 Wer sein Pferd verliert (verkauft), muss zu Fuss gehen.

Holl.: Die het paard laat, gaat te voet. (Harrebomee, II, 161b.)

768 Wer sein Pferd zur rechten Schmiede bringt, dem wird's auch recht beschlagen.

769 Wer sein Pferdt auff der strassen lest aus allen Brunnen trincken vnd sein Weib zu allen Hochzeiten vnd gastungen gehen, der bekomt zeitlich ein Schelmen vnnd ein Hur. - Lehmann, 152, 179.

Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomee, II, 83b.)

770 Wer seines Pferds nit so fleissig wartet, als seins munds, der bleibt nit lang ein berittener Hoffmann. - Henisch, 293, 40; Petri, II, 754.

771 Wer sich für ein Pferd gibt, der muss auch für eins ziehen.

772 Wer vff das pferd will sytzen, der muss den stegreyff nitt verschmahen; vnnd wöllicher vff die banck will steygen, der soll den schemel nit verachten. - Geiler, Der seelen Paradiss (Strasburg 1510), CXXXa.

773 Wer weder Pferd noch Wagen hat, gehe zu Fuss.

774 Wer weder Pferd noch Wagen hat, reist nicht, wenn er will.

[Spaltenumbruch] 775 Wer weiter will, als sein Pferd kann, sitze ab und gehe zu Fuss. - Simrock, 7871; Körte, 4776; Braun, I, 3274.

Bei Tunnicius (38, 327): De vorder wil dan syn pert kan, de sitte of unde gae to vote. (Carpat iter pedibus sonipes dum fessus anhelat.)

Holl.: Die vorder wil dan sijn peert, sit af ende gae te voet. (Tunn., 9, 2.)

Lat.: Perfice iter pedibus, sonipes dum fessus anhelat. (Binder II, 2500; Buchler, 110.) - Vir pede vadit, equus cuius nimis accidiosus. (Fallersleben, 216.)

776 Wer wil vil Pferde reiden, der muss vil Habern haben. - Petri, II, 781.

777 Wer zu keinem Pferde geboren ist, muss als Esel sterben.

Holl.: Die tot geen paard geboren is, moet ezel sterven. (Harrebomee, II, 161b.)

778 Werden die Pferde hinkend, die Fische stinkend, und stösst der Wein dem Fass den Boden aus, so läuft der Kaufmann zum Thor hinaus. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

779 Wie das Pferd lauft, so wird's gekauft.

Nach seinem Arbeitswerthe wird's bezahlt. Der Lohn richtet sich nach den Leistungen.

It.: Il cavallo tanto vale quanto va. (Pazzaglia, 52, 15.)

780 Wie das Pferd, so die Last.

Holl.: Gelijk het paard is, is de last. (Harrebomee, II, 162.)

781 Wie das Pferd, so die Striegel, wie der Schelm, so die Prügel. - Parömiakon, 387; Masson, 379.

Jedem, was ihm gebührt.

782 Wie man das Pferd auch hat erkoren, man reite niemals ohne Sporen.

Frz.: Qu'un cheval soit mauvais ou bon, chausse toujours ton eperon. (Cahier, 349.)

783 Wie man das Pferd aus dem Winter bringt, so bringt man es auch wieder hinein. (Westf.) - Boebel, 139.

784 Wie man das Pferd zieht, so ist es.

Nach einem Schreiben, das Abdelkader unterm 10. Mai (1866?) aus Damaskus an den französischen General Daumas über die Behandlung der (arabischen) Pferde richtete, weiss man nur in Arabien gute Pferde zu züchten und zu ziehen. Der Araber lässt das Pferd im Sprichwort sagen: Erziehe mich, wie wenn ich dein Bruder wäre, und reite mich, als wär' ich dein Feind. (Vgl. Schles. Zeitung, 1867, Nr. 176.)

785 Wilde Pferde und ein alter Wagen; junge Frau und ein Mann mit altem Kragen gibt wenig Behagen.

786 Wilde Pferde werden auch gezähmt.

Schwed.: Vilda hästar tämias och. (Grubb, 852.)

787 Wilden Pferden und schönen Frauen ist wenig zu trauen.

Holl.: Een wild paard en een schoone vrouw - schier nit een' dag dan met berouw. (Harrebomee, II, 162b.)

788 Willig Pferd bedarf des Spornens nicht. - Gaal, 1252.

Bei Tunnicius (99, 1239): Willige perde sal men nicht mit Sporen stoten. (Non opus est calcar veloci subdere manno.)

789 Willige Pferde soll man nicht übertreiben; Freund sol man brauchen zu zeiten. - Gruter, III, 114; Lehmann, II, 881, 290.

790 Williges Pferd soll man nicht sporen (treiben). - Müller, 26, 1; Ramann, Unterr., V, 31; Körte, 4774; Simrock, 7862; Masson, 385; Braun, I, 3288.

Holl.: Gewillige paarden behoeft men niet met sporen te steken. (Harrebomee, II, 162b.) - Men sal die willighe peerde niet seer vermoeijen. (Tunn., 18, 4.)

Lat.: Sit supportatus mannus portare paratus. (Fallersleben, 510.)

791 Wird ein trabend Pferd geschmitzt, so wird es wol noch mehr erhitzt.

Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibis equus. (Ovid.) (Seybold, 4.)

792 Witte Pere kostet vel to streun. - Eichwald, 1495.

793 Wo das Pferd liegt, da lässt es auch Haare.

Engl.: Where the horse lies down, there some hair will be found. (Bohn II, 104.)

794 Wo die Pferde regieren, müssen die Esel crepiren.

Böhm.: Kde se kone spinaji, tam osli mrtvi padaji. (Celakovsky, 326.)

795 Wo man die Pferde hinter den Wagen spannt, da kompt man nimmer weiter. - Petri, II, 811.

[Spaltenumbruch] 754 Wer nicht Pferdt hat, der Ackert mit Ochsen.Lehmann, 788, 9.

755 Wer nix vör de Per to frêten het, de mutt ock ken holn. (Rendsburg.)

756 Wer noch nie gesessen auf türkischem Pferd, weiss nicht, was ein gutes Ross ist werth.

Schildert die Güte des türkischen Pferdes, das nur in der Ausdauer vom polnischen übertroffen wird.

Poln.: Kto nie siedział na Tureckim koniu, nie siedział na dobrym koniu. (Wurzbach I, 147, 54.)

757 Wer Pferd vnd Sattel hat, der mag reiten, wenn er will.Petri, II, 747.

758 Wer plagt sein Pferd und Rind, hält's schlecht mit Weib und Kind.Willkomm, Der deutsche Bauer, 54.

759 Wer sein eigen Pferd reiten will, muss seinen eigenen Hafer füttern.Petri, II, 751; Simrock, 7845; Körte, 4762; Braun, I, 3290.

Frz.: Qui panse son cheval par procureur est digne d'aller à pied en personne. (Leroux, I, 104.)

760 Wer sein Pferd aus allen Lachen lässt saufen, sein Tochter auf allen Tänzen herumb lässt laufen, der hat in einem Jahr ein gross Gefall, ein s. v. Hur zu Hauss und Füllen im Stall.

Lat.: Luxuriat vitis, nisi falce putare velitis. (Chaos, 989.)

761 Wer sein Pferd bei sich hat, hat seinen Herrn bei sich.

Holl.: Die met een paard uitgaad, is met zijn meester uit. (Harrebomée, II, 161b.)

762 Wer sein Pferd durch andere füttern (pflegen) lässt, wird bald zu Fuss gehen.

Holl.: Die zijn paard door een ander voedt, mag wel te voet gaan. (Harrebomée, II, 161b.)

763 Wer sein Pferd leiht aus und sein Weib führt auf den Schmaus, erhält beide nicht so gut nach Haus.

Böhm.: Konĕ nepůjčuj, a ženu na hody nepouštej. (Čelakovský, 392.)

Dän.: Hvo som lader besten tøylen, kastes af sadelen. (Prov. dan., 287.)

764 Wer sein Pferd nicht pflegt und nährt, ist des Thiers nicht werth.

Frz.: Bien mérite d'aller à pied, qui ne prend soin de son cheval. (Cahier, 339.)

765 Wer sein Pferd nicht pflegt wie seinen Mund, der kommt bald auf den Hund.

Frz.: Bien mérite d'aller à pied, qui n'a soin de son cheval. (Leroux, I, 102.)

766 Wer sein Pferd verleiht, bekommt es nicht besser zurück.

Böhm.: Konĕ do pole nepůjčuj a vzav na ůvĕrek jiným ne svĕřuj. (Čelakovský, 276.)

Poln.: Konia na pole niepoźyczaj, na borg biorac drugim niedawaj. (Čelakovský, 276.)

767 Wer sein Pferd verliert (verkauft), muss zu Fuss gehen.

Holl.: Die het paard laat, gaat te voet. (Harrebomée, II, 161b.)

768 Wer sein Pferd zur rechten Schmiede bringt, dem wird's auch recht beschlagen.

769 Wer sein Pferdt auff der strassen lest aus allen Brunnen trincken vnd sein Weib zu allen Hochzeiten vnd gastungen gehen, der bekomt zeitlich ein Schelmen vnnd ein Hur.Lehmann, 152, 179.

Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomée, II, 83b.)

770 Wer seines Pferds nit so fleissig wartet, als seins munds, der bleibt nit lang ein berittener Hoffmann.Henisch, 293, 40; Petri, II, 754.

771 Wer sich für ein Pferd gibt, der muss auch für eins ziehen.

772 Wer vff das pferd will sytzen, der muss den stegreyff nitt verschmahen; vnnd wöllicher vff die banck will steygen, der soll den schemel nit verachten.Geiler, Der seelen Paradiss (Strasburg 1510), CXXXa.

773 Wer weder Pferd noch Wagen hat, gehe zu Fuss.

774 Wer weder Pferd noch Wagen hat, reist nicht, wenn er will.

[Spaltenumbruch] 775 Wer weiter will, als sein Pferd kann, sitze ab und gehe zu Fuss.Simrock, 7871; Körte, 4776; Braun, I, 3274.

Bei Tunnicius (38, 327): De vorder wil dan syn pert kan, de sitte of unde gae to vote. (Carpat iter pedibus sonipes dum fessus anhelat.)

Holl.: Die vorder wil dan sijn peert, sit af ende gae te voet. (Tunn., 9, 2.)

Lat.: Perfice iter pedibus, sonipes dum fessus anhelat. (Binder II, 2500; Buchler, 110.) – Vir pede vadit, equus cuius nimis accidiosus. (Fallersleben, 216.)

776 Wer wil vil Pferde reiden, der muss vil Habern haben.Petri, II, 781.

777 Wer zu keinem Pferde geboren ist, muss als Esel sterben.

Holl.: Die tot geen paard geboren is, moet ezel sterven. (Harrebomée, II, 161b.)

778 Werden die Pferde hinkend, die Fische stinkend, und stösst der Wein dem Fass den Boden aus, so läuft der Kaufmann zum Thor hinaus.Nass. Schulbl., XIV, 5.

779 Wie das Pferd lauft, so wird's gekauft.

Nach seinem Arbeitswerthe wird's bezahlt. Der Lohn richtet sich nach den Leistungen.

It.: Il cavallo tanto vale quanto và. (Pazzaglia, 52, 15.)

780 Wie das Pferd, so die Last.

Holl.: Gelijk het paard is, is de last. (Harrebomée, II, 162.)

781 Wie das Pferd, so die Striegel, wie der Schelm, so die Prügel.Parömiakon, 387; Masson, 379.

Jedem, was ihm gebührt.

782 Wie man das Pferd auch hat erkoren, man reite niemals ohne Sporen.

Frz.: Qu'un cheval soit mauvais ou bon, chausse toujours ton éperon. (Cahier, 349.)

783 Wie man das Pferd aus dem Winter bringt, so bringt man es auch wieder hinein. (Westf.) – Boebel, 139.

784 Wie man das Pferd zieht, so ist es.

Nach einem Schreiben, das Abdelkader unterm 10. Mai (1866?) aus Damaskus an den französischen General Daumas über die Behandlung der (arabischen) Pferde richtete, weiss man nur in Arabien gute Pferde zu züchten und zu ziehen. Der Araber lässt das Pferd im Sprichwort sagen: Erziehe mich, wie wenn ich dein Bruder wäre, und reite mich, als wär' ich dein Feind. (Vgl. Schles. Zeitung, 1867, Nr. 176.)

785 Wilde Pferde und ein alter Wagen; junge Frau und ein Mann mit altem Kragen gibt wenig Behagen.

786 Wilde Pferde werden auch gezähmt.

Schwed.: Vilda hästar tämias och. (Grubb, 852.)

787 Wilden Pferden und schönen Frauen ist wenig zu trauen.

Holl.: Een wild paard en een schoone vrouw – schier nit een' dag dan met berouw. (Harrebomée, II, 162b.)

788 Willig Pferd bedarf des Spornens nicht.Gaal, 1252.

Bei Tunnicius (99, 1239): Willige perde sal men nicht mit Sporen stoten. (Non opus est calcar veloci subdere manno.)

789 Willige Pferde soll man nicht übertreiben; Freund sol man brauchen zu zeiten.Gruter, III, 114; Lehmann, II, 881, 290.

790 Williges Pferd soll man nicht sporen (treiben).Müller, 26, 1; Ramann, Unterr., V, 31; Körte, 4774; Simrock, 7862; Masson, 385; Braun, I, 3288.

Holl.: Gewillige paarden behoeft men niet met sporen te steken. (Harrebomée, II, 162b.) – Men sal die willighe peerde niet seer vermoeijen. (Tunn., 18, 4.)

Lat.: Sit supportatus mannus portare paratus. (Fallersleben, 510.)

791 Wird ein trabend Pferd geschmitzt, so wird es wol noch mehr erhitzt.

Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibis equus. (Ovid.) (Seybold, 4.)

792 Witte Pere kostet vel to streun.Eichwald, 1495.

793 Wo das Pferd liegt, da lässt es auch Haare.

Engl.: Where the horse lies down, there some hair will be found. (Bohn II, 104.)

794 Wo die Pferde regieren, müssen die Esel crepiren.

Böhm.: Kde se konĕ spinají, tam osli mrtvi padají. (Čelakovský, 326.)

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[[657]/0671] 754 Wer nicht Pferdt hat, der Ackert mit Ochsen. – Lehmann, 788, 9. 755 Wer nix vör de Per to frêten het, de mutt ock ken holn. (Rendsburg.) 756 Wer noch nie gesessen auf türkischem Pferd, weiss nicht, was ein gutes Ross ist werth. Schildert die Güte des türkischen Pferdes, das nur in der Ausdauer vom polnischen übertroffen wird. Poln.: Kto nie siedział na Tureckim koniu, nie siedział na dobrym koniu. (Wurzbach I, 147, 54.) 757 Wer Pferd vnd Sattel hat, der mag reiten, wenn er will. – Petri, II, 747. 758 Wer plagt sein Pferd und Rind, hält's schlecht mit Weib und Kind. – Willkomm, Der deutsche Bauer, 54. 759 Wer sein eigen Pferd reiten will, muss seinen eigenen Hafer füttern. – Petri, II, 751; Simrock, 7845; Körte, 4762; Braun, I, 3290. Frz.: Qui panse son cheval par procureur est digne d'aller à pied en personne. (Leroux, I, 104.) 760 Wer sein Pferd aus allen Lachen lässt saufen, sein Tochter auf allen Tänzen herumb lässt laufen, der hat in einem Jahr ein gross Gefall, ein s. v. Hur zu Hauss und Füllen im Stall. Lat.: Luxuriat vitis, nisi falce putare velitis. (Chaos, 989.) 761 Wer sein Pferd bei sich hat, hat seinen Herrn bei sich. Holl.: Die met een paard uitgaad, is met zijn meester uit. (Harrebomée, II, 161b.) 762 Wer sein Pferd durch andere füttern (pflegen) lässt, wird bald zu Fuss gehen. Holl.: Die zijn paard door een ander voedt, mag wel te voet gaan. (Harrebomée, II, 161b.) 763 Wer sein Pferd leiht aus und sein Weib führt auf den Schmaus, erhält beide nicht so gut nach Haus. Böhm.: Konĕ nepůjčuj, a ženu na hody nepouštej. (Čelakovský, 392.) Dän.: Hvo som lader besten tøylen, kastes af sadelen. (Prov. dan., 287.) 764 Wer sein Pferd nicht pflegt und nährt, ist des Thiers nicht werth. Frz.: Bien mérite d'aller à pied, qui ne prend soin de son cheval. (Cahier, 339.) 765 Wer sein Pferd nicht pflegt wie seinen Mund, der kommt bald auf den Hund. Frz.: Bien mérite d'aller à pied, qui n'a soin de son cheval. (Leroux, I, 102.) 766 Wer sein Pferd verleiht, bekommt es nicht besser zurück. Böhm.: Konĕ do pole nepůjčuj a vzav na ůvĕrek jiným ne svĕřuj. (Čelakovský, 276.) Poln.: Konia na pole niepoźyczaj, na borg biorac drugim niedawaj. (Čelakovský, 276.) 767 Wer sein Pferd verliert (verkauft), muss zu Fuss gehen. Holl.: Die het paard laat, gaat te voet. (Harrebomée, II, 161b.) 768 Wer sein Pferd zur rechten Schmiede bringt, dem wird's auch recht beschlagen. 769 Wer sein Pferdt auff der strassen lest aus allen Brunnen trincken vnd sein Weib zu allen Hochzeiten vnd gastungen gehen, der bekomt zeitlich ein Schelmen vnnd ein Hur. – Lehmann, 152, 179. Holl.: Die zijne merrie laat drinken bij alle beesten, die zijne dochter laat gaan tot alle feesten, heeft binnen 't jaar dit ongeval een hoer in huis, een guil op stal. (Harrebomée, II, 83b.) 770 Wer seines Pferds nit so fleissig wartet, als seins munds, der bleibt nit lang ein berittener Hoffmann. – Henisch, 293, 40; Petri, II, 754. 771 Wer sich für ein Pferd gibt, der muss auch für eins ziehen. 772 Wer vff das pferd will sytzen, der muss den stegreyff nitt verschmahen; vnnd wöllicher vff die banck will steygen, der soll den schemel nit verachten. – Geiler, Der seelen Paradiss (Strasburg 1510), CXXXa. 773 Wer weder Pferd noch Wagen hat, gehe zu Fuss. 774 Wer weder Pferd noch Wagen hat, reist nicht, wenn er will. 775 Wer weiter will, als sein Pferd kann, sitze ab und gehe zu Fuss. – Simrock, 7871; Körte, 4776; Braun, I, 3274. Bei Tunnicius (38, 327): De vorder wil dan syn pert kan, de sitte of unde gae to vote. (Carpat iter pedibus sonipes dum fessus anhelat.) Holl.: Die vorder wil dan sijn peert, sit af ende gae te voet. (Tunn., 9, 2.) Lat.: Perfice iter pedibus, sonipes dum fessus anhelat. (Binder II, 2500; Buchler, 110.) – Vir pede vadit, equus cuius nimis accidiosus. (Fallersleben, 216.) 776 Wer wil vil Pferde reiden, der muss vil Habern haben. – Petri, II, 781. 777 Wer zu keinem Pferde geboren ist, muss als Esel sterben. Holl.: Die tot geen paard geboren is, moet ezel sterven. (Harrebomée, II, 161b.) 778 Werden die Pferde hinkend, die Fische stinkend, und stösst der Wein dem Fass den Boden aus, so läuft der Kaufmann zum Thor hinaus. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 779 Wie das Pferd lauft, so wird's gekauft. Nach seinem Arbeitswerthe wird's bezahlt. Der Lohn richtet sich nach den Leistungen. It.: Il cavallo tanto vale quanto và. (Pazzaglia, 52, 15.) 780 Wie das Pferd, so die Last. Holl.: Gelijk het paard is, is de last. (Harrebomée, II, 162.) 781 Wie das Pferd, so die Striegel, wie der Schelm, so die Prügel. – Parömiakon, 387; Masson, 379. Jedem, was ihm gebührt. 782 Wie man das Pferd auch hat erkoren, man reite niemals ohne Sporen. Frz.: Qu'un cheval soit mauvais ou bon, chausse toujours ton éperon. (Cahier, 349.) 783 Wie man das Pferd aus dem Winter bringt, so bringt man es auch wieder hinein. (Westf.) – Boebel, 139. 784 Wie man das Pferd zieht, so ist es. Nach einem Schreiben, das Abdelkader unterm 10. Mai (1866?) aus Damaskus an den französischen General Daumas über die Behandlung der (arabischen) Pferde richtete, weiss man nur in Arabien gute Pferde zu züchten und zu ziehen. Der Araber lässt das Pferd im Sprichwort sagen: Erziehe mich, wie wenn ich dein Bruder wäre, und reite mich, als wär' ich dein Feind. (Vgl. Schles. Zeitung, 1867, Nr. 176.) 785 Wilde Pferde und ein alter Wagen; junge Frau und ein Mann mit altem Kragen gibt wenig Behagen. 786 Wilde Pferde werden auch gezähmt. Schwed.: Vilda hästar tämias och. (Grubb, 852.) 787 Wilden Pferden und schönen Frauen ist wenig zu trauen. Holl.: Een wild paard en een schoone vrouw – schier nit een' dag dan met berouw. (Harrebomée, II, 162b.) 788 Willig Pferd bedarf des Spornens nicht. – Gaal, 1252. Bei Tunnicius (99, 1239): Willige perde sal men nicht mit Sporen stoten. (Non opus est calcar veloci subdere manno.) 789 Willige Pferde soll man nicht übertreiben; Freund sol man brauchen zu zeiten. – Gruter, III, 114; Lehmann, II, 881, 290. 790 Williges Pferd soll man nicht sporen (treiben). – Müller, 26, 1; Ramann, Unterr., V, 31; Körte, 4774; Simrock, 7862; Masson, 385; Braun, I, 3288. Holl.: Gewillige paarden behoeft men niet met sporen te steken. (Harrebomée, II, 162b.) – Men sal die willighe peerde niet seer vermoeijen. (Tunn., 18, 4.) Lat.: Sit supportatus mannus portare paratus. (Fallersleben, 510.) 791 Wird ein trabend Pferd geschmitzt, so wird es wol noch mehr erhitzt. Lat.: Acer et ad palmae per se cursurus honores, si tamen horteris, fortius ibis equus. (Ovid.) (Seybold, 4.) 792 Witte Pere kostet vel to streun. – Eichwald, 1495. 793 Wo das Pferd liegt, da lässt es auch Haare. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [657]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/671>, abgerufen am 23.11.2024.