Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 782 Wat de Minschen doch allens erfinden dot, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben hatte, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen verlangte. 783 Wat der Mäinjtsch deit, deit hi sech. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 632. 784 Wat du vör'n Minsch büst, säd' Johann Fink to't Swein, hest beid' Poten in'n Trog. (Mecklenburg.) - Hoefer, 275; Globus, VIII; Mecklenb. Kalender, 1865; Schlingmann, 419. 785 Wat sin ji för Minschen, söä Westphal, ass de Schwein 'n Kawen umstoten harn. - Schlingmann, 1437. 786 Wat aut'n Menschen doch allens war'n kann, sagte der Soldat, den der Offizier gescholten; gestern waren wir lauter Helden un heut' bin ich e Sweinkerl. 787 We de Minschen war'n gescheider, möckt de Düwel de Hölle weider. - Schlingmann, 1008. 788 We Minschen denken, un Gott lenkt. - Schwerin, 7. 789 Wei den Menschken nit will hören, mot dem Kalffelle hören. (Waldeck.) - Curtze, 319, 68. 790 Welcher Mensch ein gesunden Finger zubind, der bind ein gesunden Finger wider auff. - Lehmann, II, 868, 123. 791 Wen die Menschen vertreiben, den nimmt Gott auf. Die Perser: Wer von den Menschen verworfen ist, der ist von Gott erwählt. (Reinsberg II, 7.) Böhm.: Opusteneho od lidi buh ma na peci. (Celakovsky, 12.) Poln.: Opuszczeni od ludzi sa w opiece u boga. (Celakovsky, 12.) 792 Wenn alle Menschen ennen Senn hädden, dann leipen se met de Köpp tegenenander. (Meurs.) - Firmenich, I, 405, 319. 793 Wenn alle Menschen fromm wären, so dürfte man kein Thür noch Thor zuschliessen. - Sailer, 238. Von der Zuverlässigkeit des Guten. 794 Wenn alle Menschen gleich weren, so könnte kein Mensch auffkommen. - Henisch, 1647, 3; Schottel, 1124b. 795 Wenn de Menschen verrückt war'n, do war'n s' es zuirscht om Kuppe. (Oberlausitz.) Wenn die Menschen verrückt werden, so werden sie es zuerst im Kopfe. 796 Wenn de Minsche Glück hem sal, sau kalwet 'ne ak de Osse. - Schambach, II, 471. "Das Glück lässt seinen Günstlingen selbst das noch gelingen, was völlig unmöglich zu sein scheint." 797 Wenn de Minsche nits hem sal, sau kriegt he ak nits. - Schambach, II, 92. 798 Wenn de Minschen under Filderhenne komet un de Vögel under Kinderhenne, sau sint se wol dranne. - Schambach, II, 472. Ironie. Menschen unter Schinderhänden und Vögel in Kinderhänden haben gleiches Schicksal; sie werden zu Tode gemartert. 799 Wenn de Minsk kummt to weten, denn is he half verschleten. - Bueren, 1274; Hauskalender, IV. 800 Wenn dem Minschen ehast de Kohl to fett wat, denn ritt a ut. (Ukermark.) Wenn den Menschen der Kohl erst zu fett wird, dann reisst er aus. 801 Wenn der Mensch aufhört, muss er anheben. - Heuseler, 101. Wenn er glaubt am Ende zu sein, geht der Kampf erst recht an. 802 Wenn der Mensch fragt, so antwortet Gott. Die Russen: Wenn der Mensch fragen wollte, so würde Gott antworten. (Altmann VI, 503.) 803 Wenn der Mensch geboren, so fahet er an zu sterben. - Eiselein, 460. 804 Wenn der Mensch geboren wird, so weint er, und die andern lachen; wenn der Mensch stirbt, so lächelt er, und die andern weinen. Dies ursprünglich indianische Sprichwort schildert den Tod in seiner natürlichen, also angenehmen Form, in der er blos das ruhige Aufhören des Lebens ist, ein Einschlafen, [Spaltenumbruch] das ein Lächeln auf dem Antlitz zurücklässt. In dieser Form stellten ihn die Alten als Zwillingsbruder des Schlafs mit einer umgestürzten Fackel vor. Das natürliche Ende eines langen, vernünftig hingebrachten Lebens ist ein sanftes Dahinscheiden. Die Darstellungen des Todtentanzes, namentlich des Holbein'schen, beziehen sich auf den gewaltsamen Tod. 805 Wenn der Mensch gelernt recht leben, hat er aussgelebt. - Petri, II, 636. 806 Wenn der Mensch gleich sein bestes gethan hat, so ists doch kaum angefangen. - Henisch, 329, 56. 807 Wenn der Mensch kein Kreuz hätte, so müsste er den Arsch in den Händen tragen. Wortspiel mit Kreuz in zwei verschiedenen Bedeutungen. 808 Wenn der Mensch recht wüsste, wer er wär', er würde fröhlich nimmermehr. - Simrock, 11699. 809 Wenn der Mensch sagt: ich bin stark, so liegt er im Quark. Engl.: Every thing breaks because it is slender, man breaks because of his stoutness. 810 Wenn der Mensch schläft, so hat er das Haupt im Magen. - Winckler, XX, 88. 811 Wenn der Mensch seine Schuldigkeit thut, do bleibt a, wos a is. (Oberlausitz.) 812 Wenn der Mensch seine vollkommene Lenge erreicht hat; so neiget er sich zum alten Mann, zum Krücker vnd zum tode. - Petri, II, 852. 813 Wenn der Mensch todt ist, kann jeder auf ihm herumtreten. Böhm.: Kdyz clovek umre, da se o nem ledacos mluviti. (Celakovsky, 315.) 814 Wenn der Mensch todt ist, so fressen jhn die Schlangen vnd Würmer. - Henisch, 1214, 56. Holl.: Als de mensch zijne oogen sluit, is voor hem de wereld uit. (Harrebomee, II, 78b.) 815 Wenn der Mensch will fliegen, rauft ihm Gott die Federn aus. - Parömiakon, 1426. 816 Wenn der Menschen Hülf' zerrinnt, so kommt Gott und hilft geschwind. - Hertz, 11. Hausinschrift an der Splügenstrasse. 817 Wenn die Menschen auf dem Kopfe ständen, müssten sie den Verstand in den Füssen haben. Die Russen: Wenn die Hechte flögen, würden die Geier schwimmen. (Altmann VI, 390.) 818 Wenn die Menschen nicht an Gott denken, denkt Gott an die Menschen. Die Russen: Wo die Menschen nicht an dem Strang der Glocke ziehen, da lässt Gott den Donner durch die Wolken läuten. (Altmann V, 116.) 819 Wenn die Menschen nichts thun, so lernen sie böses thun. - Pauli, Postilla, 384b. 820 Wenn ein böser mensch regirt, so ists als wenn ein Narr ein schwert in händen hat. - Lehmann, 675, 186. 821 Wenn ein Junger Mensch gern mit Erbaren Alten vmgehet, von dem ist gut hoffnung. - Lehmann, 409, 8. 822 Wenn ein Mensch seinem Ende nah' ist, betet jeder für ihn. 823 Wenn ein Mensch soll Unglück han, bricht er ein Bein auf ebner Bahn. Holl.: Een ongelukkig mensch zal onder een stroo dood blijven. (Harrebomee, II, 80a.) 824 Wenn ein Mensch vngestüm angrieffen wird, der ist halb vberwunden. - Lehmann, 708, 12. 825 Wenn einer ein bösen Menschen böss schilt, ists ebenso als wenn man ein Mor einen schwartzen oder Essig sawer vnd Wermuth bitter schilt. - Lehmann, 97, 10. 826 Wenn es Menschen nicht sehen, so sieht es Gott. - Gaal, 797; Simrock, 3903; Sprichwörterschatz, I, 36. It.: Quello che non fa la giustizia, lo fa Dio. (Pazzaglia, 142, 5.) 827 Wenn man einen Menschen kennen lernen will, muss man einen Scheffel Salz mit ihm essen. Frz.: Pour bien connaeitre un homme, il faut avoir mange un boisseau de sel avec lui. (Bohn I, 46.)
[Spaltenumbruch] 782 Wat de Minschen doch allens erfinden dôt, sagte der Bauer, als ihm der Apotheker ein paar Ohrfeigen gegeben hatte, da er ein Mittel gegen Zahnschmerzen verlangte. 783 Wat der Mäinjtsch dît, dît hi sech. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 632. 784 Wat du vör'n Minsch büst, säd' Johann Fink tô't Swîn, hest beid' Pôten in'n Trog. (Mecklenburg.) – Hoefer, 275; Globus, VIII; Mecklenb. Kalender, 1865; Schlingmann, 419. 785 Wat sin ji för Minschen, söä Westphal, ass de Schwîn 'n Kawen umstoten harn. – Schlingmann, 1437. 786 Wat ût'n Menschen doch allens war'n kann, sagte der Soldat, den der Offizier gescholten; gestern waren wir lauter Helden un heut' bin ich e Swînkerl. 787 We de Minschen war'n geschîder, möckt de Düwel de Hölle wîder. – Schlingmann, 1008. 788 We Minschen denken, un Gott lenkt. – Schwerin, 7. 789 Wei den Menschken nit will hören, mot dem Kalffelle hören. 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784 Wat du vör'n Minsch büst, säd' Johann Fink tô't Swîn, hest beid' Pôten in'n Trog. (Mecklenburg.) – Hoefer, 275; Globus, VIII; Mecklenb. Kalender, 1865; Schlingmann, 419.
785 Wat sin ji för Minschen, söä Westphal, ass de Schwîn 'n Kawen umstoten harn. – Schlingmann, 1437.
786 Wat ût'n Menschen doch allens war'n kann, sagte der Soldat, den der Offizier gescholten; gestern waren wir lauter Helden un heut' bin ich e Swînkerl.
787 We de Minschen war'n geschîder, möckt de Düwel de Hölle wîder. – Schlingmann, 1008.
788 We Minschen denken, un Gott lenkt. – Schwerin, 7.
789 Wei den Menschken nit will hören, mot dem Kalffelle hören. (Waldeck.) – Curtze, 319, 68.
790 Welcher Mensch ein gesunden Finger zubind, der bind ein gesunden Finger wider auff. – Lehmann, II, 868, 123.
791 Wen die Menschen vertreiben, den nimmt Gott auf.
Die Perser: Wer von den Menschen verworfen ist, der ist von Gott erwählt. (Reinsberg II, 7.)
Böhm.: Opuštĕného od lidí bůh má na péči. (Čelakovsky, 12.)
Poln.: Opuszczeni od ludzi są w opiece u boga. (Čelakovsky, 12.)
792 Wenn alle Menschen ennen Senn hädden, dann lîpen se met de Köpp tegenenander. (Meurs.) – Firmenich, I, 405, 319.
793 Wenn alle Menschen fromm wären, so dürfte man kein Thür noch Thor zuschliessen. – Sailer, 238.
Von der Zuverlässigkeit des Guten.
794 Wenn alle Menschen gleich weren, so könnte kein Mensch auffkommen. – Henisch, 1647, 3; Schottel, 1124b.
795 Wenn de Menschen verrückt war'n, do war'n s' es zuirscht om Kuppe. (Oberlausitz.)
Wenn die Menschen verrückt werden, so werden sie es zuerst im Kopfe.
796 Wenn de Minsche Glück hem sal, sau kalwet 'ne âk de Osse. – Schambach, II, 471.
„Das Glück lässt seinen Günstlingen selbst das noch gelingen, was völlig unmöglich zu sein scheint.“
797 Wenn de Minsche nits hem sal, sau kriegt he âk nits. – Schambach, II, 92.
798 Wenn de Minschen under Filderhenne kômet un de Vögel under Kinderhenne, sau sint se wol dranne. – Schambach, II, 472.
Ironie. Menschen unter Schinderhänden und Vögel in Kinderhänden haben gleiches Schicksal; sie werden zu Tode gemartert.
799 Wenn de Minsk kummt to weten, denn is he half verschleten. – Bueren, 1274; Hauskalender, IV.
800 Wenn dem Minschen ehast de Kohl to fett wât, denn ritt a ut. (Ukermark.)
Wenn den Menschen der Kohl erst zu fett wird, dann reisst er aus.
801 Wenn der Mensch aufhört, muss er anheben. – Heuseler, 101.
Wenn er glaubt am Ende zu sein, geht der Kampf erst recht an.
802 Wenn der Mensch fragt, so antwortet Gott.
Die Russen: Wenn der Mensch fragen wollte, so würde Gott antworten. (Altmann VI, 503.)
803 Wenn der Mensch geboren, so fahet er an zu sterben. – Eiselein, 460.
804 Wenn der Mensch geboren wird, so weint er, und die andern lachen; wenn der Mensch stirbt, so lächelt er, und die andern weinen.
Dies ursprünglich indianische Sprichwort schildert den Tod in seiner natürlichen, also angenehmen Form, in der er blos das ruhige Aufhören des Lebens ist, ein Einschlafen,
das ein Lächeln auf dem Antlitz zurücklässt. In dieser Form stellten ihn die Alten als Zwillingsbruder des Schlafs mit einer umgestürzten Fackel vor. Das natürliche Ende eines langen, vernünftig hingebrachten Lebens ist ein sanftes Dahinscheiden. Die Darstellungen des Todtentanzes, namentlich des Holbein'schen, beziehen sich auf den gewaltsamen Tod.
805 Wenn der Mensch gelernt recht leben, hat er aussgelebt. – Petri, II, 636.
806 Wenn der Mensch gleich sein bestes gethan hat, so ists doch kaum angefangen. – Henisch, 329, 56.
807 Wenn der Mensch kein Kreuz hätte, so müsste er den Arsch in den Händen tragen.
Wortspiel mit Kreuz in zwei verschiedenen Bedeutungen.
808 Wenn der Mensch recht wüsste, wer er wär', er würde fröhlich nimmermehr. – Simrock, 11699.
809 Wenn der Mensch sagt: ich bin stark, so liegt er im Quark.
Engl.: Every thing breaks because it is slender, man breaks because of his stoutness.
810 Wenn der Mensch schläft, so hat er das Haupt im Magen. – Winckler, XX, 88.
811 Wenn der Mensch seine Schuldigkeit thut, do bleibt a, wos a is. (Oberlausitz.)
812 Wenn der Mensch seine vollkommene Lenge erreicht hat; so neiget er sich zum alten Mann, zum Krücker vnd zum tode. – Petri, II, 852.
813 Wenn der Mensch todt ist, kann jeder auf ihm herumtreten.
Böhm.: Když človĕk umře, dá se o nĕm ledacos mluviti. (Čelakovsky, 315.)
814 Wenn der Mensch todt ist, so fressen jhn die Schlangen vnd Würmer. – Henisch, 1214, 56.
Holl.: Als de mensch zijne oogen sluit, is voor hem de wereld uit. (Harrebomée, II, 78b.)
815 Wenn der Mensch will fliegen, rauft ihm Gott die Federn aus. – Parömiakon, 1426.
816 Wenn der Menschen Hülf' zerrinnt, so kommt Gott und hilft geschwind. – Hertz, 11.
Hausinschrift an der Splügenstrasse.
817 Wenn die Menschen auf dem Kopfe ständen, müssten sie den Verstand in den Füssen haben.
Die Russen: Wenn die Hechte flögen, würden die Geier schwimmen. (Altmann VI, 390.)
818 Wenn die Menschen nicht an Gott denken, denkt Gott an die Menschen.
Die Russen: Wo die Menschen nicht an dem Strang der Glocke ziehen, da lässt Gott den Donner durch die Wolken läuten. (Altmann V, 116.)
819 Wenn die Menschen nichts thun, so lernen sie böses thun. – Pauli, Postilla, 384b.
820 Wenn ein böser mensch regirt, so ists als wenn ein Narr ein schwert in händen hat. – Lehmann, 675, 186.
821 Wenn ein Junger Mensch gern mit Erbaren Alten vmgehet, von dem ist gut hoffnung. – Lehmann, 409, 8.
822 Wenn ein Mensch seinem Ende nah' ist, betet jeder für ihn.
823 Wenn ein Mensch soll Unglück han, bricht er ein Bein auf ebner Bahn.
Holl.: Een ongelukkig mensch zal onder een stroo dood blijven. (Harrebomée, II, 80a.)
824 Wenn ein Mensch vngestüm angrieffen wird, der ist halb vberwunden. – Lehmann, 708, 12.
825 Wenn einer ein bösen Menschen böss schilt, ists ebenso als wenn man ein Mor einen schwartzen oder Essig sawer vnd Wermuth bitter schilt. – Lehmann, 97, 10.
826 Wenn es Menschen nicht sehen, so sieht es Gott. – Gaal, 797; Simrock, 3903; Sprichwörterschatz, I, 36.
It.: Quello che non fà la giustizia, lo fà Dio. (Pazzaglia, 142, 5.)
827 Wenn man einen Menschen kennen lernen will, muss man einen Scheffel Salz mit ihm essen.
Frz.: Pour bien connaître un homme, il faut avoir mangé un boisseau de sel avec lui. (Bohn I, 46.)
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