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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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181 Unser Leben ist ein Uhrwerk, das man nicht mehr aufziehen kann, wenn's abgelaufen ist.

182 Unser Leben ist ein Gesangbuch, viel schwarze Noten und wenig weisse. - Winckler, III, 32.

Holl.: Ons leven is een muziekstuk, daar de zwarte en witte nooten onder een gemengd zijn, om een goed akkord te maken. (Harrebomee, II, 20.)

183 Unser Leben ist ein Schatten auf Erden. - Schulze, 24.

Lat.: Sicut umbra dies nostri.

184 Unser Leben ist eine Webe, dessen Einschlag Mühe ist. - Winckler, VI, 19.

185 Unser Leben ist lernen und vergessen. - Zinkgref, I, 248.

186 Unser Leben ist wie ein Fussstapf in einem staubichten Weg. - Opel, 375.

Holl.: Ons leven is een winterpad: na weinig droogs, al weder nat. (Harrebomee, II, 20.)

187 Vergangen Leben man bessern soll, das gegenwärtige führen wohl, das künftige bedenken fein, so wird man wohl berathen sein.

Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Frob., 100; Philippi, I, 94.)

188 Vnser Leben hanget am Ende vnserer Lippen. - Lehmann, II, 803, 114.

189 Vnser Leben hangt an einem dünnen (seidenen) Faden. - Lehmann, II, 803, 113; Bücking, 246; Simrock, 6251.

Die Russen sagen daher: Man muss das Leben nicht aus dem Munde fahren lassen. (Altmann VI, 503.)

Frz.: On n'a pas lettres de tousjours vivre. (Leroux, II, 272.)

Holl.: Als med een kaars in't open veld, zoo is het met den mensch gesteld. (Harrebomee, II, 78b.)

Lat.: De filo, de pilo, pendet vita nostra. (Seybold, 116.)

190 Vnser Leben ist Angst, Noth, Mühe vnd Arbeit. - Lehmann, II, 803, 119.

Lat.: Funera sunt nostri continuata dies. (Seybold, 196.) - Magna vita pars elabitur male agentibus, maxima nihil agentibus, tota aliud agentibus. (Seybold, 290.) - Per varios casus praeceps rota volvitur aevi. (Seybold, 439.)

191 Vnser Leben ist ein Schawspiel, dessen letzter Actus der Todt ist. - Lehmann, II, 803, 115.

192 Vnser Leben ist ein Wanderschafft. - Lehmann, II, 803, 118.

Lat.: Ex ipsa vita discedimus tanquam ex hospitio non tanquam ex domo (Philippi, I, 144.) - Vita hominis est peregrinatio. (Philippi, II, 257.)

193 Vnser Leben ist kaum einer spannen lang. - Gruter, III, 92; Lehmann, II, 803, 111.

Lat.: Est tibi vita brevis modo vivis, cras morieris. (Chaos, 1067.) - Punctum est, quod vivimus et adhuc puncto minus. (Seneca.) (Philippi, II, 115.) - Spithama vitae. (Philippi, II, 199.)

194 Vnser Leben ist niemals vnvollkommen, wenn es nur ehrlich ist. - Lehmann, II, 803, 116.

195 Vnser Leben ist wie ein Wasserblass. - Lehmann, II, 804, 122.

196 Vnser Leben, wie es ist, so ist auch desselben Ende. - Lehmann, II, 804, 121.

197 Wagst du dein Lewen, so wag ik mein fiev Daler, säd' de Schipper, as de oll Mutt (oder: dat ole Swein), de he köft harr, mit Gewalt öwer Bord wull. (Jever.) - Hoefer, 912.

198 Wann das leben am liebsten ist, so ist gut sterben. - Franck, II, 67b.

Lat.: Dum est vita grata, mortis conditio optima. (Franck, I, 67b.)

199 Was das Leben gibt, nimmt der Tod.

Böhm.: Zivot bohatstvi dava, a smrt vse odnima. (Celakovsky, 313.)

200 Was das Leben uns geschenkt, das raubt der Tod alles wieder.

201 Was ist das nur für ein Leben, sagte der kranke Klas, dass man auf seine alten Tage noch sterben muss.

Holl.: Lieve Huibert-om, moest gij uwen ouden dag nog sterven. (Harrebomee, I, 337.)

202 Was kein Leben hat, kann kein Leben geben.

Dän.: Det föder ei, som ei er af noget levende. (Prov. dan., 190.)

Lat.: Quod nec animatum est, nec ab animato venit, non nutrit. (Prov. dan., 190.)


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203 Was man im leben hat bekommen, wird mit dem leben hingenommen.

"Dan niemand kan gold oder gelt mit sich tragen auas dieser welt."

Lat.: Quicquid vita dedit, tollit cum vita recedit, nec tecum tolles plenos rubigine olles. (Loci comm., 137.)

204 Was nützt das Leben dem, der stets vor dem Tode zittert.

Lat.: Ne timeas illam, quae vitae est ultima finis; qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Philippi, II, 21.)

205 Wat is 't vör 'n saur Leben, eier man Grossmoder ward, säd' de oll Frau, un härr 'n Wesselbalg in de Weg. - Hoefer, 331.

206 Wats dat da fer e kreizdollet Lewe, Mutter, rek de Buddel her, wi wolle Enen hewe. - Frischbier2, 2345.

207 Wehe dem Leben der Braut, deren Schwiegermutter am Leben ist.

208 Wen (wer) well för sonn Lewen wal dot sein! (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 257.

209 Wenn du das Leben vierundvierzig Jahr gekaut (genossen) hast, so halte auch still, wenn es nun dich kaut mit seinen Backenzähnen. - Burckhardt, 274.

210 Wenn man das leben nicht mit Narrheit verzuckert, so würde nichts als rauch vnd dampff im leben sein. - Lehmann, 530, 26.

211 Wenn 's Leben nicht mit Narrheit verzuckert wär', so ertrüg' es kein Bär.

Aehnlich Richard, 395.

212 Wer das alte Leben mit anderm vertauscht, findet sich oft betrogen.

213 Wer das Leben liebt, scheut den Tod.

Böhm.: Zivot se smrti boji. (Celakovsky, 314.)

214 Wer das Leben liebt und den Tod nicht scheut der ist Herr von jeder Zeit.

Lat.: Linque metum leti, nam stultum est tempore in omn dum mortem metuis, amittere gaudia vitae. (Cato.) (Philippi, I, 226.) - Nunquam est ille miser, cui facile est mori. (Philippi, II, 56.)

215 Wer das Leben liebt, vergeudet die Zeit nicht, denn Zeit ist Leben.

Frz.: Si vous aimez la vie, ne dissipez pas le temps; car la vie en est faite. (Cahier, 1696.)

216 Wer das Leben nicht will haben voll Mühen, muss das Thier, das Zöpfe hat, fliehen. - Fischart.

217 Wer das Leben satt, schlägt den Teufel matt.

Dän.: Ondt at slaaes med dem som kiedes ved at leve. (Prov. dan., 436.)

218 Wer das Leben verachtet, fürchtet den Tod nicht. - Simrock, 6256; Körte, 3728; Reinsberg II, 149; Braun, I, 2190.

Die Alten weihten mit Freuden Gut und Leben dem Vaterlande. Männer, welche den Tod wie Hunde die Geisel fliehen, erreicht er dessenungeachtet in Schande und Elend.

It.: Chi sprezza la vita non teme la morte. (Pazzaglia, 233, 2; 412, 9.)

219 Wer das Leben verliert, hat nichts weiter zu verlieren.

Frz.: Homme ne peut avoir en cest siecle (en ce monde). (Leroux, I, 164.) - Nous n'avons que notre vie en ce monde. (Leroux, II, 269.)

220 Wer durch sein Leben schadet, der nützt durch seinen Tod.

Die Russen: Wer durch sein Leben keinen Nutzen schafft, schafft Nutzen durch seinen Tod. (Altmann VI, 389.)

221 Wer ein heilig Leben führet, der ist Gott nahe. - Petri, I, 104; II, 703.

222 Wer ein langes Leben will erringen, halte Mass in allen Dingen.

It.: Chi vive sobriamente vive per ordinario lungamente. (Pazzaglia, 414, 5.)

223 Wer ein Leben will führen im Herrn, halte sich vom Hofe fern.

224 Wer einem andern nach dem Leben stehet, befördert seinen eigenen Tod. - Winckler, XX, 7.

225 Wer im Leben Galle gewesen, wird auch m Tode nicht Honig sein.

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181 Unser Leben ist ein Uhrwerk, das man nicht mehr aufziehen kann, wenn's abgelaufen ist.

182 Unser Leben ist ein Gesangbuch, viel schwarze Noten und wenig weisse.Winckler, III, 32.

Holl.: Ons leven is een muziekstuk, daar de zwarte en witte nooten onder een gemengd zijn, om een goed akkord te maken. (Harrebomée, II, 20.)

183 Unser Leben ist ein Schatten auf Erden.Schulze, 24.

Lat.: Sicut umbra dies nostri.

184 Unser Leben ist eine Webe, dessen Einschlag Mühe ist.Winckler, VI, 19.

185 Unser Leben ist lernen und vergessen.Zinkgref, I, 248.

186 Unser Leben ist wie ein Fussstapf in einem staubichten Weg.Opel, 375.

Holl.: Ons leven is een winterpad: na weinig droogs, al weder nat. (Harrebomée, II, 20.)

187 Vergangen Leben man bessern soll, das gegenwärtige führen wohl, das künftige bedenken fein, so wird man wohl berathen sein.

Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Frob., 100; Philippi, I, 94.)

188 Vnser Leben hanget am Ende vnserer Lippen.Lehmann, II, 803, 114.

189 Vnser Leben hangt an einem dünnen (seidenen) Faden.Lehmann, II, 803, 113; Bücking, 246; Simrock, 6251.

Die Russen sagen daher: Man muss das Leben nicht aus dem Munde fahren lassen. (Altmann VI, 503.)

Frz.: On n'a pas lettres de tousjours vivre. (Leroux, II, 272.)

Holl.: Als med een kaars in't open veld, zoo is het met den mensch gesteld. (Harrebomée, II, 78b.)

Lat.: De filo, de pilo, pendet vita nostra. (Seybold, 116.)

190 Vnser Leben ist Angst, Noth, Mühe vnd Arbeit.Lehmann, II, 803, 119.

Lat.: Funera sunt nostri continuata dies. (Seybold, 196.) – Magna vita pars elabitur male agentibus, maxima nihil agentibus, tota aliud agentibus. (Seybold, 290.) – Per varios casus praeceps rota volvitur aevi. (Seybold, 439.)

191 Vnser Leben ist ein Schawspiel, dessen letzter Actus der Todt ist.Lehmann, II, 803, 115.

192 Vnser Leben ist ein Wanderschafft.Lehmann, II, 803, 118.

Lat.: Ex ipsa vita discedimus tanquam ex hospitio non tanquam ex domo (Philippi, I, 144.) – Vita hominis est peregrinatio. (Philippi, II, 257.)

193 Vnser Leben ist kaum einer spannen lang.Gruter, III, 92; Lehmann, II, 803, 111.

Lat.: Est tibi vita brevis modo vivis, cras morieris. (Chaos, 1067.) – Punctum est, quod vivimus et adhuc puncto minus. (Seneca.) (Philippi, II, 115.) – Spithama vitae. (Philippi, II, 199.)

194 Vnser Leben ist niemals vnvollkommen, wenn es nur ehrlich ist.Lehmann, II, 803, 116.

195 Vnser Leben ist wie ein Wasserblass.Lehmann, II, 804, 122.

196 Vnser Leben, wie es ist, so ist auch desselben Ende.Lehmann, II, 804, 121.

197 Wâgst du dîn Lêwen, so wâg ik mîn fiev Dâler, säd' de Schipper, as de oll Mutt (oder: dat ôle Swîn), de he köft harr, mit Gewalt öwer Bord wull. (Jever.) – Hoefer, 912.

198 Wann das leben am liebsten ist, so ist gut sterben.Franck, II, 67b.

Lat.: Dum est vita grata, mortis conditio optima. (Franck, I, 67b.)

199 Was das Leben gibt, nimmt der Tod.

Böhm.: Život bohatství dává, a smrt vše odnímá. (Čelakovsky, 313.)

200 Was das Leben uns geschenkt, das raubt der Tod alles wieder.

201 Was ist das nur für ein Leben, sagte der kranke Klas, dass man auf seine alten Tage noch sterben muss.

Holl.: Lieve Huibert-om, moest gij uwen ouden dag nog sterven. (Harrebomée, I, 337.)

202 Was kein Leben hat, kann kein Leben geben.

Dän.: Det føder ei, som ei er af noget levende. (Prov. dan., 190.)

Lat.: Quod nec animatum est, nec ab animato venit, non nutrit. (Prov. dan., 190.)


[Spaltenumbruch]

203 Was man im leben hat bekommen, wird mit dem leben hingenommen.

„Dan niemand kan gold oder gelt mit sich tragen auas dieser welt.“

Lat.: Quicquid vita dedit, tollit cum vita recedit, nec tecum tolles plenos rubigine olles. (Loci comm., 137.)

204 Was nützt das Leben dem, der stets vor dem Tode zittert.

Lat.: Ne timeas illam, quae vitae est ultima finis; qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Philippi, II, 21.)

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207 Wehe dem Leben der Braut, deren Schwiegermutter am Leben ist.

208 Wen (wer) well för sonn Lewen wal dôt sîn! (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 257.

209 Wenn du das Leben vierundvierzig Jahr gekaut (genossen) hast, so halte auch still, wenn es nun dich kaut mit seinen Backenzähnen.Burckhardt, 274.

210 Wenn man das leben nicht mit Narrheit verzuckert, so würde nichts als rauch vnd dampff im leben sein.Lehmann, 530, 26.

211 Wenn 's Leben nicht mit Narrheit verzuckert wär', so ertrüg' es kein Bär.

Aehnlich Richard, 395.

212 Wer das alte Leben mit anderm vertauscht, findet sich oft betrogen.

213 Wer das Leben liebt, scheut den Tod.

Böhm.: Zivot se smrti bojí. (Čelakovsky, 314.)

214 Wer das Leben liebt und den Tod nicht scheut der ist Herr von jeder Zeit.

Lat.: Linque metum leti, nam stultum est tempore in omn dum mortem metuis, amittere gaudia vitae. (Cato.) (Philippi, I, 226.) – Nunquam est ille miser, cui facile est mori. (Philippi, II, 56.)

215 Wer das Leben liebt, vergeudet die Zeit nicht, denn Zeit ist Leben.

Frz.: Si vous aimez la vie, ne dissipez pas le temps; car la vie en est faite. (Cahier, 1696.)

216 Wer das Leben nicht will haben voll Mühen, muss das Thier, das Zöpfe hat, fliehen.Fischart.

217 Wer das Leben satt, schlägt den Teufel matt.

Dän.: Ondt at slaaes med dem som kiedes ved at leve. (Prov. dan., 436.)

218 Wer das Leben verachtet, fürchtet den Tod nicht.Simrock, 6256; Körte, 3728; Reinsberg II, 149; Braun, I, 2190.

Die Alten weihten mit Freuden Gut und Leben dem Vaterlande. Männer, welche den Tod wie Hunde die Geisel fliehen, erreicht er dessenungeachtet in Schande und Elend.

It.: Chi sprezza la vita non teme la morte. (Pazzaglia, 233, 2; 412, 9.)

219 Wer das Leben verliert, hat nichts weiter zu verlieren.

Frz.: Homme ne peut avoir en cest siecle (en ce monde). (Leroux, I, 164.) – Nous n'avons que notre vie en ce monde. (Leroux, II, 269.)

220 Wer durch sein Leben schadet, der nützt durch seinen Tod.

Die Russen: Wer durch sein Leben keinen Nutzen schafft, schafft Nutzen durch seinen Tod. (Altmann VI, 389.)

221 Wer ein heilig Leben führet, der ist Gott nahe.Petri, I, 104; II, 703.

222 Wer ein langes Leben will erringen, halte Mass in allen Dingen.

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223 Wer ein Leben will führen im Herrn, halte sich vom Hofe fern.

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[[922]/0928] 181 Unser Leben ist ein Uhrwerk, das man nicht mehr aufziehen kann, wenn's abgelaufen ist. 182 Unser Leben ist ein Gesangbuch, viel schwarze Noten und wenig weisse. – Winckler, III, 32. Holl.: Ons leven is een muziekstuk, daar de zwarte en witte nooten onder een gemengd zijn, om een goed akkord te maken. (Harrebomée, II, 20.) 183 Unser Leben ist ein Schatten auf Erden. – Schulze, 24. Lat.: Sicut umbra dies nostri. 184 Unser Leben ist eine Webe, dessen Einschlag Mühe ist. – Winckler, VI, 19. 185 Unser Leben ist lernen und vergessen. – Zinkgref, I, 248. 186 Unser Leben ist wie ein Fussstapf in einem staubichten Weg. – Opel, 375. Holl.: Ons leven is een winterpad: na weinig droogs, al weder nat. (Harrebomée, II, 20.) 187 Vergangen Leben man bessern soll, das gegenwärtige führen wohl, das künftige bedenken fein, so wird man wohl berathen sein. Lat.: Corrige praeteritum, praesens rege, cerne futurum. (Frob., 100; Philippi, I, 94.) 188 Vnser Leben hanget am Ende vnserer Lippen. – Lehmann, II, 803, 114. 189 Vnser Leben hangt an einem dünnen (seidenen) Faden. – Lehmann, II, 803, 113; Bücking, 246; Simrock, 6251. Die Russen sagen daher: Man muss das Leben nicht aus dem Munde fahren lassen. (Altmann VI, 503.) Frz.: On n'a pas lettres de tousjours vivre. (Leroux, II, 272.) Holl.: Als med een kaars in't open veld, zoo is het met den mensch gesteld. (Harrebomée, II, 78b.) Lat.: De filo, de pilo, pendet vita nostra. (Seybold, 116.) 190 Vnser Leben ist Angst, Noth, Mühe vnd Arbeit. – Lehmann, II, 803, 119. Lat.: Funera sunt nostri continuata dies. (Seybold, 196.) – Magna vita pars elabitur male agentibus, maxima nihil agentibus, tota aliud agentibus. (Seybold, 290.) – Per varios casus praeceps rota volvitur aevi. (Seybold, 439.) 191 Vnser Leben ist ein Schawspiel, dessen letzter Actus der Todt ist. – Lehmann, II, 803, 115. 192 Vnser Leben ist ein Wanderschafft. – Lehmann, II, 803, 118. Lat.: Ex ipsa vita discedimus tanquam ex hospitio non tanquam ex domo (Philippi, I, 144.) – Vita hominis est peregrinatio. (Philippi, II, 257.) 193 Vnser Leben ist kaum einer spannen lang. – Gruter, III, 92; Lehmann, II, 803, 111. Lat.: Est tibi vita brevis modo vivis, cras morieris. (Chaos, 1067.) – Punctum est, quod vivimus et adhuc puncto minus. (Seneca.) (Philippi, II, 115.) – Spithama vitae. (Philippi, II, 199.) 194 Vnser Leben ist niemals vnvollkommen, wenn es nur ehrlich ist. – Lehmann, II, 803, 116. 195 Vnser Leben ist wie ein Wasserblass. – Lehmann, II, 804, 122. 196 Vnser Leben, wie es ist, so ist auch desselben Ende. – Lehmann, II, 804, 121. 197 Wâgst du dîn Lêwen, so wâg ik mîn fiev Dâler, säd' de Schipper, as de oll Mutt (oder: dat ôle Swîn), de he köft harr, mit Gewalt öwer Bord wull. (Jever.) – Hoefer, 912. 198 Wann das leben am liebsten ist, so ist gut sterben. – Franck, II, 67b. Lat.: Dum est vita grata, mortis conditio optima. (Franck, I, 67b.) 199 Was das Leben gibt, nimmt der Tod. Böhm.: Život bohatství dává, a smrt vše odnímá. (Čelakovsky, 313.) 200 Was das Leben uns geschenkt, das raubt der Tod alles wieder. 201 Was ist das nur für ein Leben, sagte der kranke Klas, dass man auf seine alten Tage noch sterben muss. Holl.: Lieve Huibert-om, moest gij uwen ouden dag nog sterven. (Harrebomée, I, 337.) 202 Was kein Leben hat, kann kein Leben geben. Dän.: Det føder ei, som ei er af noget levende. (Prov. dan., 190.) Lat.: Quod nec animatum est, nec ab animato venit, non nutrit. (Prov. dan., 190.) 203 Was man im leben hat bekommen, wird mit dem leben hingenommen. „Dan niemand kan gold oder gelt mit sich tragen auas dieser welt.“ Lat.: Quicquid vita dedit, tollit cum vita recedit, nec tecum tolles plenos rubigine olles. (Loci comm., 137.) 204 Was nützt das Leben dem, der stets vor dem Tode zittert. Lat.: Ne timeas illam, quae vitae est ultima finis; qui mortem metuit, quod vivit, perdit id ipsum. (Cato.) (Philippi, II, 21.) 205 Wat is 't vör 'n sûr Leben, îer man Grossmôder ward, säd' de oll Frû, un härr 'n Wesselbalg in de Wêg. – Hoefer, 331. 206 Wats dat da fer e krîzdollet Lewe, Mutter, rêk de Buddel her, wi wolle Enen hewe. – Frischbier2, 2345. 207 Wehe dem Leben der Braut, deren Schwiegermutter am Leben ist. 208 Wen (wer) well för sonn Lewen wal dôt sîn! (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 257. 209 Wenn du das Leben vierundvierzig Jahr gekaut (genossen) hast, so halte auch still, wenn es nun dich kaut mit seinen Backenzähnen. – Burckhardt, 274. 210 Wenn man das leben nicht mit Narrheit verzuckert, so würde nichts als rauch vnd dampff im leben sein. – Lehmann, 530, 26. 211 Wenn 's Leben nicht mit Narrheit verzuckert wär', so ertrüg' es kein Bär. Aehnlich Richard, 395. 212 Wer das alte Leben mit anderm vertauscht, findet sich oft betrogen. 213 Wer das Leben liebt, scheut den Tod. Böhm.: Zivot se smrti bojí. (Čelakovsky, 314.) 214 Wer das Leben liebt und den Tod nicht scheut der ist Herr von jeder Zeit. Lat.: Linque metum leti, nam stultum est tempore in omn dum mortem metuis, amittere gaudia vitae. (Cato.) (Philippi, I, 226.) – Nunquam est ille miser, cui facile est mori. (Philippi, II, 56.) 215 Wer das Leben liebt, vergeudet die Zeit nicht, denn Zeit ist Leben. Frz.: Si vous aimez la vie, ne dissipez pas le temps; car la vie en est faite. (Cahier, 1696.) 216 Wer das Leben nicht will haben voll Mühen, muss das Thier, das Zöpfe hat, fliehen. – Fischart. 217 Wer das Leben satt, schlägt den Teufel matt. Dän.: Ondt at slaaes med dem som kiedes ved at leve. (Prov. dan., 436.) 218 Wer das Leben verachtet, fürchtet den Tod nicht. – Simrock, 6256; Körte, 3728; Reinsberg II, 149; Braun, I, 2190. Die Alten weihten mit Freuden Gut und Leben dem Vaterlande. Männer, welche den Tod wie Hunde die Geisel fliehen, erreicht er dessenungeachtet in Schande und Elend. It.: Chi sprezza la vita non teme la morte. (Pazzaglia, 233, 2; 412, 9.) 219 Wer das Leben verliert, hat nichts weiter zu verlieren. Frz.: Homme ne peut avoir en cest siecle (en ce monde). (Leroux, I, 164.) – Nous n'avons que notre vie en ce monde. (Leroux, II, 269.) 220 Wer durch sein Leben schadet, der nützt durch seinen Tod. Die Russen: Wer durch sein Leben keinen Nutzen schafft, schafft Nutzen durch seinen Tod. (Altmann VI, 389.) 221 Wer ein heilig Leben führet, der ist Gott nahe. – Petri, I, 104; II, 703. 222 Wer ein langes Leben will erringen, halte Mass in allen Dingen. It.: Chi vive sobriamente vive per ordinario lungamente. (Pazzaglia, 414, 5.) 223 Wer ein Leben will führen im Herrn, halte sich vom Hofe fern. 224 Wer einem andern nach dem Leben stehet, befördert seinen eigenen Tod. – Winckler, XX, 7. 225 Wer im Leben Galle gewesen, wird auch m Tode nicht Honig sein.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [922]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/928>, abgerufen am 26.06.2024.