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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 181 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der versäumt die Mahlzeit. - Bücking, 332; Gaal, 1789; Simrock, 12061.

182 Wer nicht selber kommt, dem wird der Kopf nicht wohl gewaschen. - Simrock, 9488.

183 Wer selber kommt, hat einen sichern Boten.

184 Wer selten kommt, kommt wohl.

It.: Chi raro viene, vien bene. (Bahn I, 85.)

185 Wer spät kommt, wird übel bewirthet. - Winckler, XVIII, 6.

186 Wer (zu) spat kompt, der wird übel losirt. - Lehmann, 451, 7.

Frz.: Qui arrive tard, est mal loge. (Gaal, 1789.)

It.: Chi tardi arriva, mal alloggia. (Gaal, 1789.)

187 Wer ungebeten kommt, geht ungedankt davon. - Körte, 6785.

Dän.: Hvo som kommer ubeden, gaaer utakked bort. (Prov. dan., 560.)

Engl.: Speak when you are spoken to, come when you are call'd.

188 Wer vor kompt, der mält vor. - Franck, I, 23b; II, 171a; Egenollf, 308a; Eiselein, 445.

Poln.: Kto wczesniej w mlynie, predzej miele. (Lompa, 19.)

189 Wer weit, wo et komen kann, sä Snurbusch, da fäll he von'n Bome. (Halberstadt.) - Hoefer, 990.

190 Wer zu spät kommt, hat das Nachsehen.

191 Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. - Petri, II, 706; Gruter, I, 83; Reyscher, XVI, 102; Gaal, 1129; Pistor., VIII, 55; Blum, 561; Bücking, 112; Hassl., 27; Hertius, I, 50; Hillebrand, 12; Graf, 25, 286; Ramann, Unterr., IV, 136; Simrock, 2127; Braun, I, 2778; Körte, 6742; für Steiermark: Firmenich, II, 770, 165; für Stendal: Firmenich, III, 132, 2; für Hannover: Schambach, 86; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 4; für Unterinnthal: Frommann, VI, 35, 34.

Das aus dem Sachsenspiegel (II, 60, 4) genommene Gleichniss von der Mühle: De erst to der molen kümt de melet erst, ist hier das spätere. Die ursprüngliche Bedeutung liegt in dem "malen" = reden (s. Einmal), sodass der (juridische) Sinn der ist: Wer im Gericht seinen Anspruch zuerst geltend macht, soll auch zuerst gehört werden. (Sachse, Erklärung der Rechtssprichwörter in der Zeitschrift f. d. Recht, Bd. 16.) Das Sprichwort drückt den Satz aus: Der ältere Rechtsanspruch geht dem spätern vor.

Böhm.: Kdo driv prijde, ten driv mele. - Kdo drive do mlyna donese, tomu drive meli. (Celakovsky, 343.) - Prednejsi casem, blizsi pravem. (Celakovsky, 342.)

Engl.: First come, first served. (Gaal, 1129.)

Holl.: Die eerst kommt, die eerst maalt. (Bohn I, 309.)

Krain.: Kdor pred prijde, pred mele. (Celakovsky, 343.)

Kroat.: Koj predi v melin dojde, predi melje. (Celakovsky, 343.)

Lat.: Ad molam primo qui venit, non molet imo. (Neander, 267; Binder II, 58.) - Primus veniens, primus molet. (Gaal, 1129.) - Prior tempore, potior (prior) jure. (Binder II, 136; Egeria, 230; Gaal, 452.) - Quasi locum in balneis. (Binder II, 2740; Tappius, 212a.) - Qui prius venerit, prius molet. (Eiselein, 495.)

Poln.: Kto pierwszy, ten lepszy. (Celakovsky, 342.) - Kto pierwej do mlyna, pierwej miele. (Celakovsky, 343.)

Schwed.: Den som först kommer till quarnen för först mala. (Möller, Schwed. Wb.)

Span.: Huesped con sol tiene honor. (Paez.)

Ung.: A' ki hamarebb er a' malomba, hamarebb öröl. (Gaal, 1129.)

192 Wer zuerst kommt, muss auf die andern warten.

It.: Il primo venuto aspetti 'l compagno. (Pazzaglia, 307.)

193 Wer zuerst kommt, nimmt die beste Stelle. - Körte, 6742.

Frz.: Le premier venu a la preference. - Les premiers vont devant. (Cahier, 1454.) - Qui premier arrive (au moulin) premier engrene. (Cahier, 1455.)

It.: Chi prima giugne, prima pugne. (Gaal, 1129.) - Chi primo arriva al molin, primo macina. (Bohn I, 85.)

194 Wer zuletzt kommt, dem bleiben die Hefen.

Die Russen: Wer zuerst kommt, trinkt den Wein, wer zuletzt kommt, die Hefen. (Altmann VI, 485.)

195 Wer zuletzt kommt, dem wird zuletzt aufgetischt.

Dän.: Den efter kommer, efter faaer. (Prov. dan., 137.)

196 Wer zuletzt kommt, muss das Bad austragen. (S. Letztes.) - Faselius, 81.

[Spaltenumbruch] 197 Wer zuletzt kommt, schliesst die Thür. - Schlechta, 277.

Frz.: Le dernier venu forme la porte. (Leroux, I, 247.)

It.:Chi vien dietro serri l'uscio. (Cahier, 2887; Bohn I, 87.)

198 Wer zuletzt kommt, weint am ersten. - Winckler, XV, 79.

199 Wer zuvor kommt, mahlt eher. - Graf, 25, 285; Lohrengel, I, 865.

"In der mülen hats solche gestalt, wer da erst kumpt, zum ersten malt." (Waldis, IV, 73, 89; IV, 83, 73.)

200 Wie du kommst, so gehst du. - Simrock, 5824.

Wie man sich beim Kommen benimmt, so wird man aufgenommen und entlassen. Oder: Wie man Güter erwirbt, so pflegen sie sich zu erhalten. Was man sauer erwarb, das pflegt man zu Rathe zu halten, wogegen auf unrechte Weise erworbenes Gut selten bis auf den dritten Erben kommt.

201 Wie es kompt, so fart es auch hin. - Franck, II, 95a; Tappius, 139a; Eiselein, 387.

It.: Quel che viene di buffa in baffa, se ne va di ruffa in raffa. (Gaal, 711.)

Lat.: Salis onus unde venerat, illuc abiit. (Erasm., 955; Tappius, 138b.)

202 Wie gekommen, so gegangen.

203 Wie 's kompt, so gets wieder hin. - Theatrum Diabolorum, 437a.

Dän.: Let kommet, let gaaet.

Lat.: Dies quod donat, timeas ne cito raptum veniat. (Binder II, 118.) - Mala lucra aequalia damnis. (Binder II, 236.)

204 Wie sie kommen, werden sie gerichtet.

Beim Kartenspiel. Wie die Karten ausgespielt werden, gleichviel in welchen Farben, so werden sie vom Gegner genommen.

205 Wier d' eirscht kit, muold um erschten. - Schuster, 427.

206 Wier ze schpet kit, ässt af em Hierd. - Schuster, 256a.

207 Wier ze schpet kit, ässt bäinj der Dir. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 256a.

208 Wier ze schpet kit, mät de Broke ferläft nit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 257c.

209 Wier ze schpet kit, nit ferläft mät de Knochen. - Schuster, 257b.

210 Wier ze schpet kit, nit ferläft mät dem Iwrichgebliwänen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 257a.

211 Willst du selber zu mir kommen, soll dir's sein zu Nutz und Frommen. - Birlinger, 1173.

212 Wo dai teu gäue (gau, schnell) kümmet, do kalwet de Osse. (Driburg.) - Firmenich, I, 363, 44.

213 Wo man sulvst nich kummt, ward enem de Kopp nich wuschen. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4097.

214 Wohin man kommt, findet man den Wirth daheim.

Dän.: Man finder allesteds for sig; hvor man kommer, finder man verten hiemme. (Prov. dan., 172.)

215 Wor man nich kummt, see de Baur - har nich na't Gericht wullt - de ward enem ok de Kopp nich wuschen. (Oldenburg.)

216 Zu so was kann man kommen, wie die Jungfer zum Kinde. (Schles.)

*217 A kümmbt groade, ass wenn a geruffen wär. - Gomolcke, 145; Robinson, 133.

*218 Ansteweln kamn. - Eichwald, 41.

*219 Bei dem heisst es auch: Wie du kommst, so gehst du.

Leicht gewonnen, leicht zerronnen. Hat auch die Bedeutung: aus der Hand in den Mund leben.

*220 Bis du kommst, ist die Katz' den Raum hinauf. (Nürtingen.)

*221 Da kommst du an den Rechten.

Nimm dich vor ihm in Acht; er ist durchtrieben, ränkevoll.

Lat.: Cornutam bestiam petis. (Binder II, 94.)

*222 Da könnte ein jeder kommen. (Nimptsch in Schlesien.)

*223 Dä kütt, wann et Boch ümgedraht es. (Bedburg.)

*224 Dai sall noch wol kuemen, de Katte hett ne nitt fräten.

So sagt man in der Grafschaft Mark, wenn der Schnee länger als gewöhnlich ausbleibt.

*225 Dar is he so bei kamen, as Jan bi'n Kluvstock. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 5.

[Spaltenumbruch] 181 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der versäumt die Mahlzeit.Bücking, 332; Gaal, 1789; Simrock, 12061.

182 Wer nicht selber kommt, dem wird der Kopf nicht wohl gewaschen.Simrock, 9488.

183 Wer selber kommt, hat einen sichern Boten.

184 Wer selten kommt, kommt wohl.

It.: Chi raro viene, vien bene. (Bahn I, 85.)

185 Wer spät kommt, wird übel bewirthet.Winckler, XVIII, 6.

186 Wer (zu) spat kompt, der wird übel losirt.Lehmann, 451, 7.

Frz.: Qui arrive tard, est mal logé. (Gaal, 1789.)

It.: Chi tardi arriva, mal alloggia. (Gaal, 1789.)

187 Wer ungebeten kommt, geht ungedankt davon.Körte, 6785.

Dän.: Hvo som kommer ubeden, gaaer utakked bort. (Prov. dan., 560.)

Engl.: Speak when you are spoken to, come when you are call'd.

188 Wer vor kompt, der mält vor.Franck, I, 23b; II, 171a; Egenollf, 308a; Eiselein, 445.

Poln.: Kto wcześniéj w młynie, prędzéj miele. (Lompa, 19.)

189 Wer weit, wo et kômen kann, sä Snurbusch, da fäll he von'n Bôme. (Halberstadt.) – Hoefer, 990.

190 Wer zu spät kommt, hat das Nachsehen.

191 Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.Petri, II, 706; Gruter, I, 83; Reyscher, XVI, 102; Gaal, 1129; Pistor., VIII, 55; Blum, 561; Bücking, 112; Hassl., 27; Hertius, I, 50; Hillebrand, 12; Graf, 25, 286; Ramann, Unterr., IV, 136; Simrock, 2127; Braun, I, 2778; Körte, 6742; für Steiermark: Firmenich, II, 770, 165; für Stendal: Firmenich, III, 132, 2; für Hannover: Schambach, 86; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 4; für Unterinnthal: Frommann, VI, 35, 34.

Das aus dem Sachsenspiegel (II, 60, 4) genommene Gleichniss von der Mühle: De erst to der molen kümt de melet erst, ist hier das spätere. Die ursprüngliche Bedeutung liegt in dem „malen“ = reden (s. Einmal), sodass der (juridische) Sinn der ist: Wer im Gericht seinen Anspruch zuerst geltend macht, soll auch zuerst gehört werden. (Sachse, Erklärung der Rechtssprichwörter in der Zeitschrift f. d. Recht, Bd. 16.) Das Sprichwort drückt den Satz aus: Der ältere Rechtsanspruch geht dem spätern vor.

Böhm.: Kdo dřiv přijde, ten dřiv mele. – Kdo dřive do mlyna donese, tomu dřive melí. (Čelakovsky, 343.) – Přednĕjši casem, bližši právem. (Čelakovsky, 342.)

Engl.: First come, first served. (Gaal, 1129.)

Holl.: Die eerst kommt, die eerst maalt. (Bohn I, 309.)

Krain.: Kdor pred prijde, pred mele. (Čelakovsky, 343.)

Kroat.: Koj predi v melin dojde, predi melje. (Čelakovsky, 343.)

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Poln.: Kto pierwszy, ten lepszy. (Čelakovsky, 342.) – Kto pierwéj do młyna, pierwéj miele. (Čelakovsky, 343.)

Schwed.: Den som först kommer till quarnen för först mala. (Möller, Schwed. Wb.)

Span.: Huesped con sol tiene honor. (Paez.)

Ung.: A' ki hamarébb ér a' malomba, hamarébb öröl. (Gaal, 1129.)

192 Wer zuerst kommt, muss auf die andern warten.

It.: Il primo venuto aspetti 'l compagno. (Pazzaglia, 307.)

193 Wer zuerst kommt, nimmt die beste Stelle.Körte, 6742.

Frz.: Le premier venu a la préférence. – Les premiers vont devant. (Cahier, 1454.) – Qui premier arrive (au moulin) premier engrène. (Cahier, 1455.)

It.: Chi prima giugne, prima pugne. (Gaal, 1129.) – Chi primo arriva al molin, primo macina. (Bohn I, 85.)

194 Wer zuletzt kommt, dem bleiben die Hefen.

Die Russen: Wer zuerst kommt, trinkt den Wein, wer zuletzt kommt, die Hefen. (Altmann VI, 485.)

195 Wer zuletzt kommt, dem wird zuletzt aufgetischt.

Dän.: Den efter kommer, efter faaer. (Prov. dan., 137.)

196 Wer zuletzt kommt, muss das Bad austragen. (S. Letztes.) – Faselius, 81.

[Spaltenumbruch] 197 Wer zuletzt kommt, schliesst die Thür.Schlechta, 277.

Frz.: Le dernier venu forme la porte. (Leroux, I, 247.)

It.:Chi vien dietro serri l'uscio. (Cahier, 2887; Bohn I, 87.)

198 Wer zuletzt kommt, weint am ersten.Winckler, XV, 79.

199 Wer zuvor kommt, mahlt eher.Graf, 25, 285; Lohrengel, I, 865.

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200 Wie du kommst, so gehst du.Simrock, 5824.

Wie man sich beim Kommen benimmt, so wird man aufgenommen und entlassen. Oder: Wie man Güter erwirbt, so pflegen sie sich zu erhalten. Was man sauer erwarb, das pflegt man zu Rathe zu halten, wogegen auf unrechte Weise erworbenes Gut selten bis auf den dritten Erben kommt.

201 Wie es kompt, so fart es auch hin.Franck, II, 95a; Tappius, 139a; Eiselein, 387.

It.: Quel che viene di buffa in baffa, se ne va di ruffa in raffa. (Gaal, 711.)

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202 Wie gekommen, so gegangen.

203 Wie 's kompt, so gets wieder hin.Theatrum Diabolorum, 437a.

Dän.: Let kommet, let gaaet.

Lat.: Dies quod donat, timeas ne cito raptum veniat. (Binder II, 118.) – Mala lucra aequalia damnis. (Binder II, 236.)

204 Wie sie kommen, werden sie gerichtet.

Beim Kartenspiel. Wie die Karten ausgespielt werden, gleichviel in welchen Farben, so werden sie vom Gegner genommen.

205 Wier d' îrscht kit, muold um êrschten.Schuster, 427.

206 Wier ze schpêt kit, ässt af em Hierd.Schuster, 256a.

207 Wiér ze schpêt kit, ässt bäinj der Dir. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 256a.

208 Wier ze schpêt kit, mät de Broke ferläft nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 257c.

209 Wier ze schpêt kit, nit ferläft mät de Knôchen.Schuster, 257b.

210 Wier ze schpêt kit, nit ferläft mät dem Iwrichgebliwänen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 257a.

211 Willst du selber zu mir kommen, soll dir's sein zu Nutz und Frommen.Birlinger, 1173.

212 Wo dai tëu gäue (gau, schnell) kümmet, do kalwet de Osse. (Driburg.) – Firmenich, I, 363, 44.

213 Wo man sulvst nich kummt, ward ênem de Kopp nich wuschen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097.

214 Wohin man kommt, findet man den Wirth daheim.

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215 Wor man nich kummt, see de Bûr – har nich na't Gericht wullt – de ward enem ok de Kopp nich wuschen. (Oldenburg.)

216 Zu so was kann man kommen, wie die Jungfer zum Kinde. (Schles.)

*217 A kümmbt groade, ass wenn a geruffen wär.Gomolcke, 145; Robinson, 133.

*218 Ansteweln kamn.Eichwald, 41.

*219 Bei dem heisst es auch: Wie du kommst, so gehst du.

Leicht gewonnen, leicht zerronnen. Hat auch die Bedeutung: aus der Hand in den Mund leben.

*220 Bis du kommst, ist die Katz' den Raum hinauf. (Nürtingen.)

*221 Da kommst du an den Rechten.

Nimm dich vor ihm in Acht; er ist durchtrieben, ränkevoll.

Lat.: Cornutam bestiam petis. (Binder II, 94.)

*222 Da könnte ein jeder kommen. (Nimptsch in Schlesien.)

*223 Dä kütt, wann et Boch ümgedraht es. (Bedburg.)

*224 Dai sall noch wol kuemen, de Katte hett ne nitt fräten.

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[[737]/0743] 181 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der versäumt die Mahlzeit. – Bücking, 332; Gaal, 1789; Simrock, 12061. 182 Wer nicht selber kommt, dem wird der Kopf nicht wohl gewaschen. – Simrock, 9488. 183 Wer selber kommt, hat einen sichern Boten. 184 Wer selten kommt, kommt wohl. It.: Chi raro viene, vien bene. (Bahn I, 85.) 185 Wer spät kommt, wird übel bewirthet. – Winckler, XVIII, 6. 186 Wer (zu) spat kompt, der wird übel losirt. – Lehmann, 451, 7. Frz.: Qui arrive tard, est mal logé. (Gaal, 1789.) It.: Chi tardi arriva, mal alloggia. (Gaal, 1789.) 187 Wer ungebeten kommt, geht ungedankt davon. – Körte, 6785. Dän.: Hvo som kommer ubeden, gaaer utakked bort. (Prov. dan., 560.) Engl.: Speak when you are spoken to, come when you are call'd. 188 Wer vor kompt, der mält vor. – Franck, I, 23b; II, 171a; Egenollf, 308a; Eiselein, 445. Poln.: Kto wcześniéj w młynie, prędzéj miele. (Lompa, 19.) 189 Wer weit, wo et kômen kann, sä Snurbusch, da fäll he von'n Bôme. 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Das Sprichwort drückt den Satz aus: Der ältere Rechtsanspruch geht dem spätern vor. Böhm.: Kdo dřiv přijde, ten dřiv mele. – Kdo dřive do mlyna donese, tomu dřive melí. (Čelakovsky, 343.) – Přednĕjši casem, bližši právem. (Čelakovsky, 342.) Engl.: First come, first served. (Gaal, 1129.) Holl.: Die eerst kommt, die eerst maalt. (Bohn I, 309.) Krain.: Kdor pred prijde, pred mele. (Čelakovsky, 343.) Kroat.: Koj predi v melin dojde, predi melje. (Čelakovsky, 343.) Lat.: Ad molam primo qui venit, non molet imo. (Neander, 267; Binder II, 58.) – Primus veniens, primus molet. (Gaal, 1129.) – Prior tempore, potior (prior) jure. (Binder II, 136; Egeria, 230; Gaal, 452.) – Quasi locum in balneis. (Binder II, 2740; Tappius, 212a.) – Qui prius venerit, prius molet. (Eiselein, 495.) Poln.: Kto pierwszy, ten lepszy. (Čelakovsky, 342.) – Kto pierwéj do młyna, pierwéj miele. (Čelakovsky, 343.) Schwed.: Den som först kommer till quarnen för först mala. (Möller, Schwed. Wb.) Span.: Huesped con sol tiene honor. (Paez.) Ung.: A' ki hamarébb ér a' malomba, hamarébb öröl. (Gaal, 1129.) 192 Wer zuerst kommt, muss auf die andern warten. It.: Il primo venuto aspetti 'l compagno. (Pazzaglia, 307.) 193 Wer zuerst kommt, nimmt die beste Stelle. – Körte, 6742. Frz.: Le premier venu a la préférence. – Les premiers vont devant. (Cahier, 1454.) – Qui premier arrive (au moulin) premier engrène. (Cahier, 1455.) It.: Chi prima giugne, prima pugne. (Gaal, 1129.) – Chi primo arriva al molin, primo macina. (Bohn I, 85.) 194 Wer zuletzt kommt, dem bleiben die Hefen. Die Russen: Wer zuerst kommt, trinkt den Wein, wer zuletzt kommt, die Hefen. (Altmann VI, 485.) 195 Wer zuletzt kommt, dem wird zuletzt aufgetischt. Dän.: Den efter kommer, efter faaer. (Prov. dan., 137.) 196 Wer zuletzt kommt, muss das Bad austragen. (S. Letztes.) – Faselius, 81. 197 Wer zuletzt kommt, schliesst die Thür. – Schlechta, 277. Frz.: Le dernier venu forme la porte. (Leroux, I, 247.) It.:Chi vien dietro serri l'uscio. (Cahier, 2887; Bohn I, 87.) 198 Wer zuletzt kommt, weint am ersten. – Winckler, XV, 79. 199 Wer zuvor kommt, mahlt eher. – Graf, 25, 285; Lohrengel, I, 865. „In der mülen hats solche gestalt, wer da erst kumpt, zum ersten malt.“ (Waldis, IV, 73, 89; IV, 83, 73.) 200 Wie du kommst, so gehst du. – Simrock, 5824. Wie man sich beim Kommen benimmt, so wird man aufgenommen und entlassen. Oder: Wie man Güter erwirbt, so pflegen sie sich zu erhalten. Was man sauer erwarb, das pflegt man zu Rathe zu halten, wogegen auf unrechte Weise erworbenes Gut selten bis auf den dritten Erben kommt. 201 Wie es kompt, so fart es auch hin. – Franck, II, 95a; Tappius, 139a; Eiselein, 387. It.: Quel che viene di buffa in baffa, se ne va di ruffa in raffa. (Gaal, 711.) Lat.: Salis onus unde venerat, illuc abiit. (Erasm., 955; Tappius, 138b.) 202 Wie gekommen, so gegangen. 203 Wie 's kompt, so gets wieder hin. – Theatrum Diabolorum, 437a. Dän.: Let kommet, let gaaet. 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(Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097. 214 Wohin man kommt, findet man den Wirth daheim. Dän.: Man finder allesteds for sig; hvor man kommer, finder man verten hiemme. (Prov. dan., 172.) 215 Wor man nich kummt, see de Bûr – har nich na't Gericht wullt – de ward enem ok de Kopp nich wuschen. (Oldenburg.) 216 Zu so was kann man kommen, wie die Jungfer zum Kinde. (Schles.) *217 A kümmbt groade, ass wenn a geruffen wär. – Gomolcke, 145; Robinson, 133. *218 Ansteweln kamn. – Eichwald, 41. *219 Bei dem heisst es auch: Wie du kommst, so gehst du. Leicht gewonnen, leicht zerronnen. Hat auch die Bedeutung: aus der Hand in den Mund leben. *220 Bis du kommst, ist die Katz' den Raum hinauf. (Nürtingen.) *221 Da kommst du an den Rechten. Nimm dich vor ihm in Acht; er ist durchtrieben, ränkevoll. Lat.: Cornutam bestiam petis. (Binder II, 94.) *222 Da könnte ein jeder kommen. (Nimptsch in Schlesien.) *223 Dä kütt, wann et Boch ümgedraht es. (Bedburg.) *224 Dai sall noch wol kuemen, de Katte hett ne nitt fräten. So sagt man in der Grafschaft Mark, wenn der Schnee länger als gewöhnlich ausbleibt. *225 Dar is he so bî kamen, as Jan bi'n Kluvstock. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 5.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [737]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/743>, abgerufen am 29.06.2024.