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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 132 War kom, der kom. - Gomolcke, 1061.

133 Wär nich kümt, dei geit nich weer weg. - Schambach, II, 555.

134 War 'n sülfs nich kumt, word en de Kopp nich wusken. - Bueren, 1217; Hauskalender, I.

135 Was bald kommt, vergeht auch bald.

136 Was geilgen (jählings) kommt, vorgeht a geilgen. (Nordböhmen.)

137 Was kommen soll, das kommt.

Die Letten: Was keimen soll, das keimt; was nicht fortkommen soll, kommt nicht fort. (Reinsberg III, 77.)

Dän.: Det kommer vel der skee skal. (Prov. dan., 353.)

138 Was kommen soll, weiss niemand.

Span.: Nadie sabe lo que esta por venir. (Don Quixote.)

139 Was kommt hintennach, ist der Hunde Sach'.

140 Was kommt wie der Wind, vergeht geschwind.

141 Was selten kompt, das kompt wol. - Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 15.

142 Was spat (selten) kompt, das truckt wohl nach. - Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 13.

143 Wat kümt, dat nümt. - Schambach, II, 427.

Was kommt, nimmt. Um zu sagen, dass der, welcher an einen Ort kommt, wo sich Essbares befindet, ohne viel Umstände zulangt und mitisst.

144 Wat toletzt kümmt, is Barm (Hefe). (Strelitz.) - Firmenich, III, 73, 116.

Frz.: Chose tard venue pour rien est tenue. (Leroux, II, 20.)

145 Wecker erst kümmt, moahlt erst. - Schwerin, 42; für Jever: Hoefer, 348; hochdeutsch bei Reinsberg IV, 110.

146 Wei lesst kümmt, sittet (oder: ittet) schlecht. (Sauerland.)

147 Wei nit küemt tor rechten Tiyd, dei mot eaten, wat öewerig bliwt. (Westf.)

148 Wei terlest kümmet, maket de Döre tau. (Waldeck.) - Curtze, 336, 275.

149 Wenn einer kommt und sagen kann, er hab' es allen Leuten recht gethan; so bitt' ich diesen lieben Herrn, er woll' mich diese Kunst auch lehr'n. - Hertz, 19.

Hausinschrift in der Schweiz.

150 Wenn es nicht kommt, wie man will, so muss man's nehmen, wie's kommt. - Reinsberg IV, 88.

151 Wenn ick nig kam, wart mi de Kopp nig wuschen. (Holst.) - Bueren, 1217; Schütze, II, 324.

Es ist einerlei, ob ich da bin oder nicht.

152 Wenn ihr eher gekommen wäret, sagt der Schaffhäuser, so hättet ihr können mitessen. (Schweiz.)

Der Schlesier sagt statt "Schaffhäuser": der "Städter".

153 Wenn kein kümmt, will 'k ok kein, sär dei Voss un schlög mit 'n Stiert an'n Berbom. (Mecklenburg.) - Raabe, 185.

"Er (der Fuchs) sprach: Fürwar, ich jr (der Birne) nit will, sein noch nit reiff, ja hart vnd sawr." (Waldis, II, 73, 26.) (S. Birne 6, 7 u. 53, Fuchs 100.)

154 Wenn's kimmt, su kimmt's mit Haufen. (Schles.) - Frommann, III, 242.

155 Wenn's kommt bis in die dritte Hand, fliegt's noch in alle Land.

156 Wenn's kommt, ist's am schönsten.

157 Wenn's kommt, so kommt's haufenweise, das Glück wie 's Unglück.

158 Wenn 't kummt, dann kummt up't mal. - Bueren, 1278.

159 Wenn't kümmt, kümmt in Haupen, säd' de Sneider, un kreg 'n Por Strümp to versahlen. - Hoefer, 937; Frischbier2, 2116.

Dän.: Naar det kommer, saa kommer det paa eengang, sagde skraedenen, han fik et par hoser at flikke Juuleaften, der han intet arbeyde havde det heele aar til forn. (Prov. dan., 353.)

160 Wen't kummt, denn kummt uppen Bulten, sä Jan, do fund he 'n halwen Groten in 't Flägels (Kehricht). (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4097.

Spott auf diejenigen, welche ihr Bastehen auf Glücksfälle gründen.

161 Went kümt, sau kümt et fuste (oft, stark). (Hannover.) - Schambach, I, 100.

162 Wer bälder kommet, der müllet bälder. - Schmeller, II, 563.

[Spaltenumbruch] 163 Wer bis dahin gekommen ist, muss schon viel Eisen gehämmert haben.

Diese Fertigkeit, Kunst u. s. w. setzt viel Uebung voraus.

164 Wer duslich kommt, geht duslich fort.

Die Chinesen: Wer nicht weiss, wie er gekommen ist, wird auch nicht wissen, wie er fortgehen soll. (Cahier, 2090.)

165 Wer ea'r kimmt, moalt ea'r. - Schöpf, 416.

166 Wer eher kompt, der mahlet eher. - Henisch, 793, 51; Schottel, 1114a; Luther's Ms.; Graf, 95, 248; Reyscher, XVI, 102.

Prof. Sachsse ist der Ansicht, dass "malen" wie in " Einmal ist keinmal" (s. d.) im Sinne von reden zu verstehen und dass die Beziehung auf die Mühle erst später hinzugekommen sei. Hillebrand (13) nennt diese Erklärung gesucht.

Frz.: Le premier venu engraine. (Leroux, XII, 108.)

It.: Chi va prima al molino macina il primo. (Pazzaglia, 230, 2.)

Lat.: Prior tempore, potior jure. (Binder II, 2655; Lehmann, 187, 2; Seybold, 456 u. 495.) - Qui prior est tempore, potior est iure. - Qui prius venit, prius molit. (Henisch, 793, 51.)

Schwed.: Den som först kommer till quarnen, far först mala.

167 Wer kommen will, dem soll der Eingang offen stehen. - Graf, 444, 393.

Das Gericht ist für jedermann zur Wahrnehmung seiner Rechte bereit.

Holl.: Soe wie quame die inganghe sullen hem open zyn. (Mieris, I, 223, 1.)

168 Wer kommt, für den ist der Tisch gedeckt.

Komme, wer da wolle, ich werde ihn zu empfangen, ihm die Spitze zu bieten wissen.

Frz.: A tout venant beau jeu.

169 Wer kommt mit leerem Bauch, der geht hungrig auch.

170 Wer kommt mit vollem Magen, dem wird aufgetragen.

171 Wer langsam kompt, der kompt auch. - Petri, II, 730; Mayer, I, 175.

172 Wer nach mir kompt, mag nach mir bawen. - Henisch, 205, 54; Petri, II, 738; Lehmann, II, 849, 296.

173 Wer neu (zuletzt) kommt, füllt den Blick (erregt die Aufmerksamkeit des Auges). (Arab.)

Von solchen, namentlich Frauen, welche Abwechselung lieben.

174 Wer nich kummt, de klemmt sick den Swanz nich in der Döhr. (Braunschweig.)

175 Wer nich kümmt, dem wörd de Kop nich ewoschen. (Hannover.) - Schambach, II, 202; für Altmark: Danneil, 275; hochdeutsch bei Blum, 300.

Er geht der Vortheile verlustig, welche die persönliche Anwesenheit gewährt.

176 Wer nich kümmt täon rechter Tuit, deu ess sueine Mohltuit quuit. (Lippe.) - Firmenich, I, 269; für Hannover: Schambach, I, 201; für Strelitz: Firmenich, III, 71, 32; für Altmark: Danneil, 73 u. 223; Diermissen, 57; für Mecklenburg: Frommann, II, 927; hochdeutsch bei Simrock, 6767; Masson, 217.

In Göttingen: Wer nich kümmt taur rechten Tid, de is der Maltid quit (der ist der Mahlzeit quitt). In Luzern: Wer nid chund zur rechten Zit, cha nöh, was überig blibt. Dann in der Ukermark: Wäa ne kümmt to rechta Tid, de geiht Maohltit quiet. Die Franzosen: Kommt er nicht zur Stunde, wird er in Gedanken zu Mittag essen. (Reinsberg III, 4.)

177 Wer nicht gern kommt, der verzieht lange.

178 Wer nicht kommt, darf nicht gehen. - Frischbier2, 2110.

179 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was er kreit.

180 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was übrig bleibt. - Lohrengel, I, 831; Tendlau, 887; für Waldeck: Curtze, 366, 641; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 30.

In Schwaben: Wer nett kommt zu reachter Zeit, der muss essa, was übrig bleibt. (Birlinger, 1092.) In der Schweiz: Wer nit kumt zur rechte Zit, de muess ha was übrig bleibt, bleibt nüt über, morn kocht me wider. (Sutermeister, 60.)

Frz.: S'il ne vient a l'heure, il deinera par coeur. - Les os sont pour les absens. (Gaal, 1789; Cahier, 17.)

Lat.: Sero venientibus ossa. (Binder II, 5992; Faselius, 234.) - Tarde venientibus ossa. (Gaal, 1782.)

[Spaltenumbruch] 132 Wâr kom, der kom.Gomolcke, 1061.

133 Wär nich kümt, dei geit nich wêer weg.Schambach, II, 555.

134 War 'n sülfs nich kumt, word ên de Kopp nich wusken.Bueren, 1217; Hauskalender, I.

135 Was bald kommt, vergeht auch bald.

136 Was géilgen (jählings) kommt, vorgeht a géilgen. (Nordböhmen.)

137 Was kommen soll, das kommt.

Die Letten: Was keimen soll, das keimt; was nicht fortkommen soll, kommt nicht fort. (Reinsberg III, 77.)

Dän.: Det kommer vel der skee skal. (Prov. dan., 353.)

138 Was kommen soll, weiss niemand.

Span.: Nadie sabe lo que está por venir. (Don Quixote.)

139 Was kommt hintennach, ist der Hunde Sach'.

140 Was kommt wie der Wind, vergeht geschwind.

141 Was selten kompt, das kompt wol.Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 15.

142 Was spat (selten) kompt, das truckt wohl nach.Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 13.

143 Wat kümt, dat nümt.Schambach, II, 427.

Was kommt, nimmt. Um zu sagen, dass der, welcher an einen Ort kommt, wo sich Essbares befindet, ohne viel Umstände zulangt und mitisst.

144 Wat toletzt kümmt, is Barm (Hefe). (Strelitz.) – Firmenich, III, 73, 116.

Frz.: Chose tard venue pour rien est tenue. (Leroux, II, 20.)

145 Wecker erst kümmt, moahlt erst.Schwerin, 42; für Jever: Hoefer, 348; hochdeutsch bei Reinsberg IV, 110.

146 Wei lesst kümmt, sittet (oder: ittet) schlecht. (Sauerland.)

147 Wei nit küemt tor rechten Tiyd, dei mot eaten, wat öewerig bliwt. (Westf.)

148 Wei terlest kümmet, mâket de Döre tau. (Waldeck.) – Curtze, 336, 275.

149 Wenn einer kommt und sagen kann, er hab' es allen Leuten recht gethan; so bitt' ich diesen lieben Herrn, er woll' mich diese Kunst auch lehr'n.Hertz, 19.

Hausinschrift in der Schweiz.

150 Wenn es nicht kommt, wie man will, so muss man's nehmen, wie's kommt.Reinsberg IV, 88.

151 Wenn ick nig kam, wart mi de Kopp nig wuschen. (Holst.) – Bueren, 1217; Schütze, II, 324.

Es ist einerlei, ob ich da bin oder nicht.

152 Wenn ihr eher gekommen wäret, sagt der Schaffhäuser, so hättet ihr können mitessen. (Schweiz.)

Der Schlesier sagt statt „Schaffhäuser“: der „Städter“.

153 Wenn kein kümmt, will 'k ok kein, sär dei Voss un schlög mit 'n Stiert an'n Berbom. (Mecklenburg.) – Raabe, 185.

„Er (der Fuchs) sprach: Fürwar, ich jr (der Birne) nit will, sein noch nit reiff, ja hart vnd sawr.“ (Waldis, II, 73, 26.) (S. Birne 6, 7 u. 53, Fuchs 100.)

154 Wenn's kimmt, su kimmt's mit Haufen. (Schles.) – Frommann, III, 242.

155 Wenn's kommt bis in die dritte Hand, fliegt's noch in alle Land.

156 Wenn's kommt, ist's am schönsten.

157 Wenn's kommt, so kommt's haufenweise, das Glück wie 's Unglück.

158 Wenn 't kummt, dann kummt up't mâl.Bueren, 1278.

159 Wenn't kümmt, kümmt in Hûpen, säd' de Snîder, un krêg 'n Pôr Strümp to versahlen.Hoefer, 937; Frischbier2, 2116.

Dän.: Naar det kommer, saa kommer det paa eengang, sagde skrædenen, han fik et par hoser at flikke Juuleaften, der han intet arbeyde havde det heele aar til forn. (Prov. dan., 353.)

160 Wen't kummt, denn kummt uppen Bulten, sä Jan, do fund he 'n halwen Groten in 't Flägels (Kehricht). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097.

Spott auf diejenigen, welche ihr Bastehen auf Glücksfälle gründen.

161 Went kümt, sau kümt et fuste (oft, stark). (Hannover.) – Schambach, I, 100.

162 Wer bälder kommet, der müllet bälder.Schmeller, II, 563.

[Spaltenumbruch] 163 Wer bis dahin gekommen ist, muss schon viel Eisen gehämmert haben.

Diese Fertigkeit, Kunst u. s. w. setzt viel Uebung voraus.

164 Wer duslich kommt, geht duslich fort.

Die Chinesen: Wer nicht weiss, wie er gekommen ist, wird auch nicht wissen, wie er fortgehen soll. (Cahier, 2090.)

165 Wer ea'r kimmt, moalt ea'r.Schöpf, 416.

166 Wer eher kompt, der mahlet eher.Henisch, 793, 51; Schottel, 1114a; Luther's Ms.; Graf, 95, 248; Reyscher, XVI, 102.

Prof. Sachsse ist der Ansicht, dass „malen“ wie in „ Einmal ist keinmal“ (s. d.) im Sinne von reden zu verstehen und dass die Beziehung auf die Mühle erst später hinzugekommen sei. Hillebrand (13) nennt diese Erklärung gesucht.

Frz.: Le premier venu engraine. (Leroux, XII, 108.)

It.: Chi và prima al molino macina il primo. (Pazzaglia, 230, 2.)

Lat.: Prior tempore, potior jure. (Binder II, 2655; Lehmann, 187, 2; Seybold, 456 u. 495.) – Qui prior est tempore, potior est iure. – Qui prius venit, prius molit. (Henisch, 793, 51.)

Schwed.: Den som först kommer till quarnen, får först mala.

167 Wer kommen will, dem soll der Eingang offen stehen.Graf, 444, 393.

Das Gericht ist für jedermann zur Wahrnehmung seiner Rechte bereit.

Holl.: Soe wie quame die inganghe sullen hem open zyn. (Mieris, I, 223, 1.)

168 Wer kommt, für den ist der Tisch gedeckt.

Komme, wer da wolle, ich werde ihn zu empfangen, ihm die Spitze zu bieten wissen.

Frz.: A tout venant beau jeu.

169 Wer kommt mit leerem Bauch, der geht hungrig auch.

170 Wer kommt mit vollem Magen, dem wird aufgetragen.

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173 Wer neu (zuletzt) kommt, füllt den Blick (erregt die Aufmerksamkeit des Auges). (Arab.)

Von solchen, namentlich Frauen, welche Abwechselung lieben.

174 Wer nich kummt, de klemmt sick den Swanz nich in der Döhr. (Braunschweig.)

175 Wer nich kümmt, dem wörd de Kop nich ewoschen. (Hannover.) – Schambach, II, 202; für Altmark: Danneil, 275; hochdeutsch bei Blum, 300.

Er geht der Vortheile verlustig, welche die persönliche Anwesenheit gewährt.

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In Göttingen: Wer nich kümmt taur rechten Tid, de is der Maltid quit (der ist der Mahlzeit quitt). In Luzern: Wer nid chund zur rechten Zit, cha nöh, was überig blibt. Dann in der Ukermark: Wäa ne kümmt to rechta Tid, de geiht Maohltit quiet. Die Franzosen: Kommt er nicht zur Stunde, wird er in Gedanken zu Mittag essen. (Reinsberg III, 4.)

177 Wer nicht gern kommt, der verzieht lange.

178 Wer nicht kommt, darf nicht gehen.Frischbier2, 2110.

179 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was er kreit.

180 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was übrig bleibt.Lohrengel, I, 831; Tendlau, 887; für Waldeck: Curtze, 366, 641; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 30.

In Schwaben: Wer nett kommt zu reachter Zeit, der muss essa, was übrig bleibt. (Birlinger, 1092.) In der Schweiz: Wer nit kumt zur rechte Zit, de muess ha was übrig blîbt, blîbt nüt über, morn kocht me wider. (Sutermeister, 60.)

Frz.: S'il ne vient à l'heure, il dînera par coeur. – Les os sont pour les absens. (Gaal, 1789; Cahier, 17.)

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[[736]/0742] 132 Wâr kom, der kom. – Gomolcke, 1061. 133 Wär nich kümt, dei geit nich wêer weg. – Schambach, II, 555. 134 War 'n sülfs nich kumt, word ên de Kopp nich wusken. – Bueren, 1217; Hauskalender, I. 135 Was bald kommt, vergeht auch bald. 136 Was géilgen (jählings) kommt, vorgeht a géilgen. (Nordböhmen.) 137 Was kommen soll, das kommt. Die Letten: Was keimen soll, das keimt; was nicht fortkommen soll, kommt nicht fort. (Reinsberg III, 77.) Dän.: Det kommer vel der skee skal. (Prov. dan., 353.) 138 Was kommen soll, weiss niemand. Span.: Nadie sabe lo que está por venir. (Don Quixote.) 139 Was kommt hintennach, ist der Hunde Sach'. 140 Was kommt wie der Wind, vergeht geschwind. 141 Was selten kompt, das kompt wol. – Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 15. 142 Was spat (selten) kompt, das truckt wohl nach. – Gruter, I, 76; Lehmann, 451, 13. 143 Wat kümt, dat nümt. – Schambach, II, 427. Was kommt, nimmt. 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Es ist einerlei, ob ich da bin oder nicht. 152 Wenn ihr eher gekommen wäret, sagt der Schaffhäuser, so hättet ihr können mitessen. (Schweiz.) Der Schlesier sagt statt „Schaffhäuser“: der „Städter“. 153 Wenn kein kümmt, will 'k ok kein, sär dei Voss un schlög mit 'n Stiert an'n Berbom. (Mecklenburg.) – Raabe, 185. „Er (der Fuchs) sprach: Fürwar, ich jr (der Birne) nit will, sein noch nit reiff, ja hart vnd sawr.“ (Waldis, II, 73, 26.) (S. Birne 6, 7 u. 53, Fuchs 100.) 154 Wenn's kimmt, su kimmt's mit Haufen. (Schles.) – Frommann, III, 242. 155 Wenn's kommt bis in die dritte Hand, fliegt's noch in alle Land. 156 Wenn's kommt, ist's am schönsten. 157 Wenn's kommt, so kommt's haufenweise, das Glück wie 's Unglück. 158 Wenn 't kummt, dann kummt up't mâl. – Bueren, 1278. 159 Wenn't kümmt, kümmt in Hûpen, säd' de Snîder, un krêg 'n Pôr Strümp to versahlen. – Hoefer, 937; Frischbier2, 2116. Dän.: Naar det kommer, saa kommer det paa eengang, sagde skrædenen, han fik et par hoser at flikke Juuleaften, der han intet arbeyde havde det heele aar til forn. (Prov. dan., 353.) 160 Wen't kummt, denn kummt uppen Bulten, sä Jan, do fund he 'n halwen Groten in 't Flägels (Kehricht). (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097. Spott auf diejenigen, welche ihr Bastehen auf Glücksfälle gründen. 161 Went kümt, sau kümt et fuste (oft, stark). (Hannover.) – Schambach, I, 100. 162 Wer bälder kommet, der müllet bälder. – Schmeller, II, 563. 163 Wer bis dahin gekommen ist, muss schon viel Eisen gehämmert haben. Diese Fertigkeit, Kunst u. s. w. setzt viel Uebung voraus. 164 Wer duslich kommt, geht duslich fort. Die Chinesen: Wer nicht weiss, wie er gekommen ist, wird auch nicht wissen, wie er fortgehen soll. (Cahier, 2090.) 165 Wer ea'r kimmt, moalt ea'r. – Schöpf, 416. 166 Wer eher kompt, der mahlet eher. – Henisch, 793, 51; Schottel, 1114a; Luther's Ms.; Graf, 95, 248; Reyscher, XVI, 102. 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(Lippe.) – Firmenich, I, 269; für Hannover: Schambach, I, 201; für Strelitz: Firmenich, III, 71, 32; für Altmark: Danneil, 73 u. 223; Diermissen, 57; für Mecklenburg: Frommann, II, 927; hochdeutsch bei Simrock, 6767; Masson, 217. In Göttingen: Wer nich kümmt taur rechten Tid, de is der Maltid quit (der ist der Mahlzeit quitt). In Luzern: Wer nid chund zur rechten Zit, cha nöh, was überig blibt. Dann in der Ukermark: Wäa ne kümmt to rechta Tid, de geiht Maohltit quiet. Die Franzosen: Kommt er nicht zur Stunde, wird er in Gedanken zu Mittag essen. (Reinsberg III, 4.) 177 Wer nicht gern kommt, der verzieht lange. 178 Wer nicht kommt, darf nicht gehen. – Frischbier2, 2110. 179 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was er kreit. 180 Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was übrig bleibt. – Lohrengel, I, 831; Tendlau, 887; für Waldeck: Curtze, 366, 641; für Niederösterreich: Frommann, III, 390, 30. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [736]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/742>, abgerufen am 29.06.2024.