Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *679 Dat ward nich emal de Katt gewahr. - Frischbier2, 1923. *680 Dau findet siebe Katze kä Maus. (Ulm.) *681 Davon wird keine Katze den Schwanz verlieren. - Körte, 3306b; Braun, I, 1777. *682 De Chatze 's Hoor usgoh. - Tobler, 91 u. 274. Wenn's hart oder zähe hergeht, Kampf und Schwierigkeiten gibt. *683 De erschte Katte sönd Maikatte. - Frischbier2, 1924. Sagen die, welche beim Kartenspiel zuerst gewinnen. (S. Hündchen 2.) *684 De Katt drin schmeiten. - Stürenburg, 104a. Eine nach Probe gekaufte Waare katten, d. i. verwerfen, weil sie der Güte der Probe nicht entspricht. *685 De Katt öss em möt dem End' weggerennt. - Frischbier2, 1925. Wenn jemand in seinem Vortrage stecken bleibt. *686 De Katt sall di kleijen. - Dähnert, 221a. Sagt man zu Kindern, wenn sie über Jucken auf dem Leibe klagen. *687 De Katt ward di de Mag (Magen) nich wegtrecken. - Globus, VIII. *688 De Katte im Sack kop'n. - Eichwald, 962. *689 De Katz äm Sack keifen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 325, 240. *690 De Kotze leeft em uf a Oppel-Bom. - Robinson, 437. *691 Dem geht de Katz m'em Magen net lofen. (Bedburg.) Von einem Vielfresser, mit dessen Magen eine Katze nicht fort kommt, so rasch verdaut er. *692 Dem würde ich meine Katze nicht anvertrauen. Einem unwissenden Arzte oder marktschreierischen Quacksalber. Holl.: Ik zou hem mijne kat niet toe vertrouwen. (Harrebomee, I, 388a.) *693 Dem wird auch die Katze den Magen nicht verschleppen. - Schles. Provinzialbl., 1866, 429. So sagt man in der Gegend von Rudolstadt von jemand, der sehr viel gegessen hat. *694 Der Chatz en Boggel geh. - Tobler, 91. Streit, Widerstand, Widerstreit geben. *695 Der Katz' die Schmer abkaufen. - Schöpf, 630; Eiselein, 367. Die ihr wol nicht feil ist. Die Waare nicht an der Quelle, sondern vom letzten Unterhändler kaufen. - Mundartlich für Franken bei Frommann, VI, 318, 216: Doa käfft mer d'r Katz 's Schmar oa. *696 Der Katz geht aach 'runter. - Tendlau, 1039. In dem Sinne: Wenn nur der Zweck erreicht wird, mögen auch die Mittel nicht gerade schulgerecht sein. "Jag einmal den Katz vom Tisch!" sagte ein alter Rabbi zu seiner hochdeutsch erzogenen Tochter. Es heisst "die Katze", erwiderte diese. "Der Katz", entgegnete er, "geht aach 'runter." Er jagte, und er hatte recht. *697 Der Katz sein. - Schöpf, 307. Verloren, zu Grunde gerichtet sein. *698 Der Katze die Maus zu hüten geben. - Altmann VI, 475. *699 Der Katze den Speck anbinden. *700 Der Katze den Speck befehlen. Die Russen: Den Bären ans Honigfass binden, dass er's hüte. Den Bären mit dem Honig zu Markte schicken. Die Czechen: Den Hund an die Kuttelflecken (an das Gekröse) binden. (Reinsberg IV, 68.) (S. Fuchs 365 und Hecht 36.) *701 Der Katze die Milch befehlen. - Altmann VI, 517. Die Russen: Wenn man der Katze die Milch befiehlt, so befiehlt man sie ihrem Magen. (Altmann VI, 396.) Holl.: Gij hebt der kat de zoete melk bevolen. (Harrebomee, I, 386a.) *702 Der Katze einen Reifrock (ein Schleppkleid) anziehen. Wenn eine Auszeichnung, Ehrenbezeigung Unwürdigen zutheil wird, denen sie auch nicht einmal wohl ansteht. Oder, wenn denen ein Amt gegeben wird, die es nicht zu bekleiden wissen. Lat.: Feli crocoton. (Erasm., 250 u. 514; Tappius, 144a.) *703 Der Katze Senf geben. Dän.: At give hatten sennep. (Prov. dan., 497.) *704 Der Katten den Kop awbeiten. (Westf.) Sich zu etwas Widerwärtigem entschliessen. (S. Uesse.) *705 Der Katzen die schellen anbinden (anhengen). - Luther's Werke, VII, 97b; Schottel, 1112a. Lat.: Feli tintihnabulum annectere. (Faselius, 86.) [Spaltenumbruch] *706 Der Katzen das schöne Kleid anlegen. - Eyering, I, 465. *707 Der katzen ein küriss anlegen. - Franck, II, 96b. *708 Der katzen ist der kess (oder fisch) beuolhen. (S. Jungfrau 117.) - Franck, II, 18a u. 51b; Tappius, 23a; Gruter, III, 17; Lehmann, II, 65, 147 u. 80, 89; Gesner, I, 353; Körte, 3298a; Braun, I, 1765. Frz.: Laisser aller le chat au fromage. (Leroux, I, 100.) Lat.: Mustelae sevum. (Philippi, I, 266; Tappius, 22b.) *709 Der muss der Katz' 'n Pfennig geben. - Baumgarten, 82. So sagt man in Oberösterreich, wenn jemand noch einmal zu essen anfängt, nachdem er bereits aufgehört hat. *710 Der muss die Katz' durch'n Boach schleiff'n. (Franken.) Der Sinn entspricht der Redensart: Er muss das Bad ausgiessen, für einen andern büssen. *711 Der muss die Katz' halt'n. - Frommann, VI, 329, 217. Er muss zu Hause bleiben oder er muss für die andern die Strafe auf sich nehmen. "Katz' halten = stillehalten, harren und dulden." (Reinwald, I, 77.) *712 Der woast, wo d' Katz in Toag langt. - Birlinger, 283; Nefflen, 458. Der weiss, wo die Katze in Teig langt. *713 Des ist (nicht) für d' Katz, no hat der Hund erst nix. (Wurmlingen.) - Birlinger, 287. Ist verloren. Frz.: C'e n'est pas pour des prunes. - Faire de la bouillie pour les chats. (Leroux, I, 56; Lendroy, 208.) Holl.: Het is voor de hanijen. - Het is voor de kat. (Harrebomee, I, 265a u. 386b.) *714 Diar kam a Kat üütj a Sek. (Amrum.) - Haupt, VIII, 360, 149. *715 Die Chaz dure Bach zieh. (Luzern.) - Hochdeutsch bei Braun, I, 1772. Am Rhein: Die Katz durch die Bach schleifen. - In einem Streit verlieren und die Kosten bezahlen. (Kehrein, 218.) *716 Die Katt schall die kleien (kratzen). - Globus VIII. So droht man Kindern, wenn sie nicht still sind. *717 Die Katz' erfährt vom Schwanz nichts. - Frischbier2, 1910. Wenn man ohne alle Nachricht bleibt. *718 Die Katz' im Sack kaufen. - Wurzbach II, 222; Schöpf, 574; Frischbier, 375; Lohrengel, II, 135; Sartorius, 168. Etwas ungesehen, ungeprüft erwerben, unbesonnenen Ankauf machen. Zu den verlorenen Arbeiten zählt ein alter Spruch: Wer in den sack choufet. (Germania, II, 147.) Frz.: Acheter chat en poche. (Lendroy, 1228; Bohn I, 2; Starschedel, 415; Kritzinger, 127b.) Lat.: Aleam emere. (Paulus Diac.) (Binder II, 110.) *719 Die Katz ist dem Vogel auffs Käfig gesetzt. - Lehmann, 936, 17. In dem Sinne: Die Axt ist schon an den Baum gelegt. *720 Die katz ist gern, da man sie strehlet. - Tappius, 16b. Lat.: Atheniensem Athenis laudare haudquaquam difficile. (Tappius, 16a.) *721 Die Katz ist sein bestes Vieh. - Ayrer, V, 3328, 7. *722 Die katz laufft jm den rucken auff. - Franck, II, 19a; Fischart, Gesch.; Lange, 604; Körte, 3304c. Franck hat die Redensart für die lateinische: Fures clamorem, mit folgenden, nach der einen oder andern Seite verwandten, zusammengestellt, um irgendein schuldbewusstes Gewissen oder Grauen auszudrücken: "Es grauset jm. Es träumet jm vom teuffel. Dem schuldigen schaudert. Der schuldige spulet. Es schockt jm das mentelin. Es schaudert jm. Das gerücht tödt den man. Seine ohren singen vnd klingen jm stets." Auch wol: Der Tod läuft ihm übers Grab. Es überläuft ihm eine Gänsehaut. "Da fing dem Würt erst an die katz den rücken auff zu lauffen." (Rollwagenbüchlein, LIV.) In fränkischer Mundart: Mir wird bange, es gruselt mir. (Vgl. Frommann, VI, 318, 212.) - " ... Dass jhnen die Katz in alle nacht den Rucken hin auff lieff vnd anfiengen als vor eim gewissen Todt zu fliehen." (Kloster, VIII, 484.) Frz.: Il marche sur la braise. (Starschedel, 415.) *723 Die Katz sitzt auffm Kefig. - Lehmann, 244, 8 u. 309, 56. *724 Die Katz' vom Speck jagen, da er gefressen. Lat.: Non contemnatur, quisquis bene consiliatur. (Sutor, 119.) *725 Die Katze am Schwanz haben. Jemand oder eine Sache ergriffen und sicher haben, festhalten.
[Spaltenumbruch] *679 Dat ward nich emal de Katt gewahr. – Frischbier2, 1923. *680 Dau findet siebe Katze kä Maus. (Ulm.) *681 Davon wird keine Katze den Schwanz verlieren. – Körte, 3306b; Braun, I, 1777. *682 De Chatze 's Hoor usgoh. – Tobler, 91 u. 274. Wenn's hart oder zähe hergeht, Kampf und Schwierigkeiten gibt. *683 De erschte Katte sönd Maikatte. – Frischbier2, 1924. Sagen die, welche beim Kartenspiel zuerst gewinnen. (S. Hündchen 2.) *684 De Katt drin schmîten. – Stürenburg, 104a. Eine nach Probe gekaufte Waare katten, d. i. verwerfen, weil sie der Güte der Probe nicht entspricht. *685 De Katt öss em möt dem End' weggerennt. – Frischbier2, 1925. Wenn jemand in seinem Vortrage stecken bleibt. *686 De Katt sall di kleijen. – Dähnert, 221a. Sagt man zu Kindern, wenn sie über Jucken auf dem Leibe klagen. *687 De Katt ward di de Mag (Magen) nich wegtrecken. – Globus, VIII. *688 De Katte im Sack kop'n. – Eichwald, 962. *689 De Katz äm Sack kîfen. 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In dem Sinne: Wenn nur der Zweck erreicht wird, mögen auch die Mittel nicht gerade schulgerecht sein. „Jag einmal den Katz vom Tisch!“ sagte ein alter Rabbi zu seiner hochdeutsch erzogenen Tochter. Es heisst „die Katze“, erwiderte diese. „Der Katz“, entgegnete er, „geht aach 'runter.“ Er jagte, und er hatte recht. *697 Der Katz sein. – Schöpf, 307. Verloren, zu Grunde gerichtet sein. *698 Der Katze die Maus zu hüten geben. – Altmann VI, 475. *699 Der Katze den Speck anbinden. *700 Der Katze den Speck befehlen. Die Russen: Den Bären ans Honigfass binden, dass er's hüte. Den Bären mit dem Honig zu Markte schicken. Die Czechen: Den Hund an die Kuttelflecken (an das Gekröse) binden. (Reinsberg IV, 68.) (S. Fuchs 365 und Hecht 36.) *701 Der Katze die Milch befehlen. – Altmann VI, 517. Die Russen: Wenn man der Katze die Milch befiehlt, so befiehlt man sie ihrem Magen. (Altmann VI, 396.) Holl.: Gij hebt der kat de zoete melk bevolen. (Harrebomée, I, 386a.) *702 Der Katze einen Reifrock (ein Schleppkleid) anziehen. Wenn eine Auszeichnung, Ehrenbezeigung Unwürdigen zutheil wird, denen sie auch nicht einmal wohl ansteht. Oder, wenn denen ein Amt gegeben wird, die es nicht zu bekleiden wissen. Lat.: Feli crocoton. (Erasm., 250 u. 514; Tappius, 144a.) *703 Der Katze Senf geben. Dän.: At give hatten sennep. (Prov. dan., 497.) *704 Der Katten den Kop awbîten. (Westf.) Sich zu etwas Widerwärtigem entschliessen. (S. Uesse.) *705 Der Katzen die schellen anbinden (anhengen). – Luther's Werke, VII, 97b; Schottel, 1112a. Lat.: Feli tintihnabulum annectere. (Faselius, 86.) [Spaltenumbruch] *706 Der Katzen das schöne Kleid anlegen. – Eyering, I, 465. *707 Der katzen ein küriss anlegen. – Franck, II, 96b. *708 Der katzen ist der kess (oder fisch) beuolhen. (S. Jungfrau 117.) – Franck, II, 18a u. 51b; Tappius, 23a; Gruter, III, 17; Lehmann, II, 65, 147 u. 80, 89; Gesner, I, 353; Körte, 3298a; Braun, I, 1765. 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(Binder II, 110.) *719 Die Katz ist dem Vogel auffs Käfig gesetzt. – Lehmann, 936, 17. In dem Sinne: Die Axt ist schon an den Baum gelegt. *720 Die katz ist gern, da man sie strehlet. – Tappius, 16b. Lat.: Atheniensem Athenis laudare haudquaquam difficile. (Tappius, 16a.) *721 Die Katz ist sein bestes Vieh. – Ayrer, V, 3328, 7. *722 Die katz laufft jm den rucken auff. – Franck, II, 19a; Fischart, Gesch.; Lange, 604; Körte, 3304c. Franck hat die Redensart für die lateinische: Fures clamorem, mit folgenden, nach der einen oder andern Seite verwandten, zusammengestellt, um irgendein schuldbewusstes Gewissen oder Grauen auszudrücken: „Es grauset jm. Es träumet jm vom teuffel. Dem schuldigen schaudert. Der schuldige spulet. Es schockt jm das mentelin. Es schaudert jm. Das gerücht tödt den man. Seine ohren singen vnd klingen jm stets.“ Auch wol: Der Tod läuft ihm übers Grab. Es überläuft ihm eine Gänsehaut. „Da fing dem Würt erst an die katz den rücken auff zu lauffen.“ (Rollwagenbüchlein, LIV.) In fränkischer Mundart: Mir wird bange, es gruselt mir. (Vgl. Frommann, VI, 318, 212.) – „ ... Dass jhnen die Katz in alle nacht den Rucken hin auff lieff vnd anfiengen als vor eim gewissen Todt zu fliehen.“ (Kloster, VIII, 484.) Frz.: Il marche sur la braise. (Starschedel, 415.) *723 Die Katz sitzt auffm Kefig. – Lehmann, 244, 8 u. 309, 56. *724 Die Katz' vom Speck jagen, da er gefressen. Lat.: Non contemnatur, quisquis bene consiliatur. (Sutor, 119.) *725 Die Katze am Schwanz haben. Jemand oder eine Sache ergriffen und sicher haben, festhalten.
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*679 Dat ward nich emal de Katt gewahr. – Frischbier2, 1923.
*680 Dau findet siebe Katze kä Maus. (Ulm.)
*681 Davon wird keine Katze den Schwanz verlieren. – Körte, 3306b; Braun, I, 1777.
*682 De Chatze 's Hoor usgoh. – Tobler, 91 u. 274.
Wenn's hart oder zähe hergeht, Kampf und Schwierigkeiten gibt.
*683 De erschte Katte sönd Maikatte. – Frischbier2, 1924.
Sagen die, welche beim Kartenspiel zuerst gewinnen. (S. Hündchen 2.)
*684 De Katt drin schmîten. – Stürenburg, 104a.
Eine nach Probe gekaufte Waare katten, d. i. verwerfen, weil sie der Güte der Probe nicht entspricht.
*685 De Katt öss em möt dem End' weggerennt. – Frischbier2, 1925.
Wenn jemand in seinem Vortrage stecken bleibt.
*686 De Katt sall di kleijen. – Dähnert, 221a.
Sagt man zu Kindern, wenn sie über Jucken auf dem Leibe klagen.
*687 De Katt ward di de Mag (Magen) nich wegtrecken. – Globus, VIII.
*688 De Katte im Sack kop'n. – Eichwald, 962.
*689 De Katz äm Sack kîfen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 240.
*690 De Kotze leeft em uf a Oppel-Bom. – Robinson, 437.
*691 Dem geht de Katz m'em Magen net lofen. (Bedburg.)
Von einem Vielfresser, mit dessen Magen eine Katze nicht fort kommt, so rasch verdaut er.
*692 Dem würde ich meine Katze nicht anvertrauen.
Einem unwissenden Arzte oder marktschreierischen Quacksalber.
Holl.: Ik zou hem mijne kat niet toe vertrouwen. (Harrebomée, I, 388a.)
*693 Dem wird auch die Katze den Magen nicht verschleppen. – Schles. Provinzialbl., 1866, 429.
So sagt man in der Gegend von Rudolstadt von jemand, der sehr viel gegessen hat.
*694 Der Chatz en Boggel geh. – Tobler, 91.
Streit, Widerstand, Widerstreit geben.
*695 Der Katz' die Schmer abkaufen. – Schöpf, 630; Eiselein, 367.
Die ihr wol nicht feil ist. Die Waare nicht an der Quelle, sondern vom letzten Unterhändler kaufen. – Mundartlich für Franken bei Frommann, VI, 318, 216: Doa käfft mer d'r Katz 's Schmar oa.
*696 Der Katz geht aach 'runter. – Tendlau, 1039.
In dem Sinne: Wenn nur der Zweck erreicht wird, mögen auch die Mittel nicht gerade schulgerecht sein. „Jag einmal den Katz vom Tisch!“ sagte ein alter Rabbi zu seiner hochdeutsch erzogenen Tochter. Es heisst „die Katze“, erwiderte diese. „Der Katz“, entgegnete er, „geht aach 'runter.“ Er jagte, und er hatte recht.
*697 Der Katz sein. – Schöpf, 307.
Verloren, zu Grunde gerichtet sein.
*698 Der Katze die Maus zu hüten geben. – Altmann VI, 475.
*699 Der Katze den Speck anbinden.
*700 Der Katze den Speck befehlen.
Die Russen: Den Bären ans Honigfass binden, dass er's hüte. Den Bären mit dem Honig zu Markte schicken. Die Czechen: Den Hund an die Kuttelflecken (an das Gekröse) binden. (Reinsberg IV, 68.) (S. Fuchs 365 und Hecht 36.)
*701 Der Katze die Milch befehlen. – Altmann VI, 517.
Die Russen: Wenn man der Katze die Milch befiehlt, so befiehlt man sie ihrem Magen. (Altmann VI, 396.)
Holl.: Gij hebt der kat de zoete melk bevolen. (Harrebomée, I, 386a.)
*702 Der Katze einen Reifrock (ein Schleppkleid) anziehen.
Wenn eine Auszeichnung, Ehrenbezeigung Unwürdigen zutheil wird, denen sie auch nicht einmal wohl ansteht. Oder, wenn denen ein Amt gegeben wird, die es nicht zu bekleiden wissen.
Lat.: Feli crocoton. (Erasm., 250 u. 514; Tappius, 144a.)
*703 Der Katze Senf geben.
Dän.: At give hatten sennep. (Prov. dan., 497.)
*704 Der Katten den Kop awbîten. (Westf.)
Sich zu etwas Widerwärtigem entschliessen. (S. Uesse.)
*705 Der Katzen die schellen anbinden (anhengen). – Luther's Werke, VII, 97b; Schottel, 1112a.
Lat.: Feli tintihnabulum annectere. (Faselius, 86.)
*706 Der Katzen das schöne Kleid anlegen. – Eyering, I, 465.
*707 Der katzen ein küriss anlegen. – Franck, II, 96b.
*708 Der katzen ist der kess (oder fisch) beuolhen. (S. Jungfrau 117.) – Franck, II, 18a u. 51b; Tappius, 23a; Gruter, III, 17; Lehmann, II, 65, 147 u. 80, 89; Gesner, I, 353; Körte, 3298a; Braun, I, 1765.
Frz.: Laisser aller le chat au fromage. (Leroux, I, 100.)
Lat.: Mustelae sevum. (Philippi, I, 266; Tappius, 22b.)
*709 Der muss der Katz' 'n Pfennig geben. – Baumgarten, 82.
So sagt man in Oberösterreich, wenn jemand noch einmal zu essen anfängt, nachdem er bereits aufgehört hat.
*710 Der muss die Katz' durch'n Boach schleiff'n. (Franken.)
Der Sinn entspricht der Redensart: Er muss das Bad ausgiessen, für einen andern büssen.
*711 Der muss die Katz' halt'n. – Frommann, VI, 329, 217.
Er muss zu Hause bleiben oder er muss für die andern die Strafe auf sich nehmen. „Katz' halten = stillehalten, harren und dulden.“ (Reinwald, I, 77.)
*712 Der woast, wo d' Katz in Toag langt. – Birlinger, 283; Nefflen, 458.
Der weiss, wo die Katze in Teig langt.
*713 Des ist (nicht) für d' Katz, no hat der Hund erst nix. (Wurmlingen.) – Birlinger, 287.
Ist verloren.
Frz.: C'e n'est pas pour des prunes. – Faire de la bouillie pour les chats. (Leroux, I, 56; Lendroy, 208.)
Holl.: Het is voor de hanijen. – Het is voor de kat. (Harrebomée, I, 265a u. 386b.)
*714 Diar kâm a Kât üütj a Sêk. (Amrum.) – Haupt, VIII, 360, 149.
*715 Die Chaz dure Bach zieh. (Luzern.) – Hochdeutsch bei Braun, I, 1772.
Am Rhein: Die Katz durch die Bach schleifen. – In einem Streit verlieren und die Kosten bezahlen. (Kehrein, 218.)
*716 Die Katt schall die kleien (kratzen). – Globus VIII.
So droht man Kindern, wenn sie nicht still sind.
*717 Die Katz' erfährt vom Schwanz nichts. – Frischbier2, 1910.
Wenn man ohne alle Nachricht bleibt.
*718 Die Katz' im Sack kaufen. – Wurzbach II, 222; Schöpf, 574; Frischbier, 375; Lohrengel, II, 135; Sartorius, 168.
Etwas ungesehen, ungeprüft erwerben, unbesonnenen Ankauf machen. Zu den verlorenen Arbeiten zählt ein alter Spruch: Wer in den sack choufet. (Germania, II, 147.)
Frz.: Acheter chat en poche. (Lendroy, 1228; Bohn I, 2; Starschedel, 415; Kritzinger, 127b.)
Lat.: Aleam emere. (Paulus Diac.) (Binder II, 110.)
*719 Die Katz ist dem Vogel auffs Käfig gesetzt. – Lehmann, 936, 17.
In dem Sinne: Die Axt ist schon an den Baum gelegt.
*720 Die katz ist gern, da man sie strehlet. – Tappius, 16b.
Lat.: Atheniensem Athenis laudare haudquaquam difficile. (Tappius, 16a.)
*721 Die Katz ist sein bestes Vieh. – Ayrer, V, 3328, 7.
*722 Die katz laufft jm den rucken auff. – Franck, II, 19a; Fischart, Gesch.; Lange, 604; Körte, 3304c.
Franck hat die Redensart für die lateinische: Fures clamorem, mit folgenden, nach der einen oder andern Seite verwandten, zusammengestellt, um irgendein schuldbewusstes Gewissen oder Grauen auszudrücken: „Es grauset jm. Es träumet jm vom teuffel. Dem schuldigen schaudert. Der schuldige spulet. Es schockt jm das mentelin. Es schaudert jm. Das gerücht tödt den man. Seine ohren singen vnd klingen jm stets.“ Auch wol: Der Tod läuft ihm übers Grab. Es überläuft ihm eine Gänsehaut. „Da fing dem Würt erst an die katz den rücken auff zu lauffen.“ (Rollwagenbüchlein, LIV.) In fränkischer Mundart: Mir wird bange, es gruselt mir. (Vgl. Frommann, VI, 318, 212.) – „ ... Dass jhnen die Katz in alle nacht den Rucken hin auff lieff vnd anfiengen als vor eim gewissen Todt zu fliehen.“ (Kloster, VIII, 484.)
Frz.: Il marche sur la braise. (Starschedel, 415.)
*723 Die Katz sitzt auffm Kefig. – Lehmann, 244, 8 u. 309, 56.
*724 Die Katz' vom Speck jagen, da er gefressen.
Lat.: Non contemnatur, quisquis bene consiliatur. (Sutor, 119.)
*725 Die Katze am Schwanz haben.
Jemand oder eine Sache ergriffen und sicher haben, festhalten.
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