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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 627 Zwei Katzen sind Eines Löwen Meister. - Schlechta, 118.

Die Hebräer: Mit zwei Katzen hat man einen Löwen gefangen. Die Albanesen: Zwei Katzen besiegen einen Bären. In Afrika: Zwei Antilöpchen überwinden eine Antilope. (Reinsberg III, 52.)

628 Zwei Katzen und Eine Maus, zwei Weiber in Einem Haus, zwei Hund' an Einem Bein kommen selten überein. (S. Schwieger und Schwiegertochter.) - Gaal, 990; Winckler, VIII, 16; Lohrengel, I, 925; Körte, 3293; Reinsberg I, 196.

Engl.: Two cats and a mouse, two wives in one house, two dogs and a bone, never agree in one. (Bohn II, 139; Gaal, 990.)

Holl.: Geen twee katten aan een muis, geen twee vrouwen in een huis. (Harrebomee, I, 386a.)

*629 A Kat bi't Spek sat. (Amrum.) - Haupt, VIII, 359, 131.

Die Katze bei den Speck setzen. Besonders von Beamten gebraucht.

*630 Als wenn die Katze keine Milch möchte!

Holl.: Ei lieve, mag de kat geene zoete melk. (Harrebomee, I, 386a.)

*631 Ar gett wi die Katz ümm häss'n Brei. (Franken.) - Frommann, VI, 318, 214.

Macht Umschweife.

*632 Ar eit für di Katz' doa. (Franken.) - Fromman, VI, 318, 213.

Er wird nicht beachtet, nur als Null oder als das fünfte Rad am Wagen betrachtet.

*633 As de Katt mit de Mus spelen. - Globus, VIII.

*634 Bei der Katze Speck suchen.

*635 Bi äm is ene grote Katt in de Kammer lopen. (Oldenburg.)

Er hat einen grossen Schreck gehabt.

*636 Bind de Katte füär Knai, bat deu nit suihs, dat suid sai. - Frommann, III, 489, 12.

In der Grafschaft Mark gewöhnlich zu Kindern, die sich weigern, abends etwas zu thun, weil es zu finster sei. (Vgl. Woeste, Stehende sprichwörtliche Antworten in der Grafschaft Mark.)

*637 Bing 'ne Katte för't Knei. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 4.

*638 Bis de Katze ein Ei gelegt. (S. Nimmerstag.) (Stockerau.)

*639 Brachte de Katte den Sleipstein noch nit? (Westf.)

Spott über jemand, der etwas Ausserordentliches erwartet.

*640 Butz, full de Katz von ehr Stutz. (Ostpreuss.)

*641 D' chaz ist abem Mälfass. (Bern.) - Frommann, II, 371a.

*642 D' Katz fallt auf die alten Füess. - Zaupser, Idiot., 41; Baumgarten, 82.

Es wird dadurch nichts geändert, die Sache bleibt, wie sie gewesen.

*643 D' Katz' schaut'n Bischof an. (Oberösterreich.) - Firmenich, IV, 245, 65.

Zur Entschuldigung, wenn man sich etwas Erlaubtes herausnimmt.

*644 D' Katz' um an Pfenning zwicke, dass s' Christus schrei'n möcht'. (Oberösterreich.)

Von einem Geizhals oder einem, der für Geld alles macht.

*645 Da bläst die Katze den Abendsegen. (Franken.)

Da ist nicht viel zu holen.

*646 Da greifen zehn Katzen nicht eine Maus. - Frischbier, 384; Frischbier2, 1900.

Nämlich in einem zerlumpten Kleidungsstück.

*647 Da ist eine schwarze Katze dazwischengekommen.

Die Freundschaft ist zerstört, ein Unfall hat der Sache eine üble Wendung gegeben. Die schwarze Katze gilt im Volksglauben für eine Erscheinungsform des Teufels.

Holl.: Daar is eene zwarte kat tusschen gekomen. (Harrebomee, I, 384b.)

*648 Da, Katt, hest ok en Fisch.

Als Begleitwort zu einer Gegengabe im freundlichen wie feindlichen Sinne, Gegengeschenk, Gegenhieb, Gegentrumpf, Gegenpille im Wortwechsel. Fritz Reuter gebraucht die Redensart in einem Briefe, datirt Nigenbramborg den 17. Juni 1863, an R. Reusch in Königsberg bei der Auswechselung ihrer Photographien. (Vgl. Mittheilungen des literarischen Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von R. Reusch, Königsberg 1865, S. 12.)

*649 Da Katz d' Schellen anhenka. - Zaupser, Idiot., 41.

[Spaltenumbruch] *650 Da, Katz', hast auch 'neu Braten. - Frischbier2, 1901.

*651 Da könnte die Katz' ein Vieh werden. (Kamnitz.)

*652 Da möchte doch die Katze Kaviar scheissen.

Holl.: Mijne kat schiet vuur, zei besje, en ze had eene vonk aan haren staart. (Harrebomee, I, 388a.)

*653 Da muss man sich eine Katze besorgen zum Lausen. - Frischbier2, 1902.

Bei einer langweiligen Arbeit.

*654 Da sitzt die schwarze Katze drauf. (Schwechat bei Wien.)

Um zu sagen, in diesem Fasse, Gefässe u. s. w. ist das beste Getränk. So ruft man der Kellnerin nach, um ihr das Fass mit dem guten Bier anzudeuten. Um den besten Wein zu bezeichnen, sagt man in Schwaben: Do isch d' Katz druff g'sesse.

*655 Da wird die Katze bald das beste Vieh sein.

Das Hauswesen wird so zurückkommen, dass Mäuse dort hausen werden. "Dann soll ich jhm (meinem Mann) nicht reden ein, die katz wär bald das beste Vieh sein." (Ayrer, III, 1980, 31.)

*656 Daar heff'k noch negere Katten. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 6a.

*657 Dar is ken Katt sünder Hansken antofat'n. (Ostfries.) - Eichwald, 979; Hauskalender, III.

*658 Darum bekommt die Katze keinen Klaps.

Die Sache ist unbedeutend, nicht der Rede werth.

*659 Das hat die Katze mit dem Schwanze bedeckt. - Frischbier, 381.

Von einer Sache, die man nicht so leicht finden kann.

*660 Das heisst die Katze zum Speck setzen.

Holl.: Dat is de kat bij het spek gezet. (Harrebomee, I, 385a.)

*661 Das gehört der Katz'. - Schöpf, 307.

Hat keinen Werth.

*662 Das isch für d' Chatz. (Bern.) - Zyro, 28.

D. i. verloren, aufgegeben.

*663 Das ist auch etwas, was die Katze nicht frisst.

*664 Das ist der Katze den Hering (den Käse) anvertraut!

Holl.: Dat is der kat de kaas bevolen. (Harrebomee, I, 385a.)

*665 Das ist die erste Katze, die mir heute vorschnurrt (vorspinnt).

Holl.: Dat is de eerste kat, die mij van daag een' poo geeft. (Harrebomee, I, 385a.)

*666 Das ist ein Vogel für die Katze.

Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomee, I, 385a.)

*667 Das ist etwas, was die Katze nicht frisst. - Eiselein, 366.

*668 Das ist man für die Katz'. - Frischbier2, 1904.

*669 Das kostet der Katze den Schwanz (das Fell).

Poln.: Wara kocie, idzie o cie. (Lompa, 33.)

*670 Das macht der Chatz kei Buggel. (Solothurn.) - Schild, 74, 196; für Oberösterreich: Baumgarten, 82; für Tirol: Schöpf, 66 u. 307; für Würtemberg: Birlinger, 865; hochdeutsch bei Körte, 3206a; Braun, I, 1775. Aendert an der Sache nichts, hat nichts zu bedeuten.

*671 Das mach' einer Katze weis.

Holl.: Maak dat aan de kat wijs. - Vertel dat aan de kat. (Harrebomee, I, 388b.)

*672 Das sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. - Parömiakon, 782.

*673 Das soll (wird) mir keine Katze fressen.

Das ist ein guter Bissen, den ich für mich oder einen guten Freund aufgehoben habe.

Frz.: Voila ce que les rats n'ont pas, mange. (Kritzinger, 436a.)

*674 Das trägt die Katze auf dem Schwanze (Zagel) fort. (Preussen.) - Frischbier, 380; Frischbier2, 1906.

*675 Dat is de erste Katt, de mi van dage (heute) die Poten (Pfoten) gift. - Bueren, 269; Frommann, II, 537, 156; Eichwald, 980; Kern, 705; Hauskalender, III.

Wenn einem plötzlich von unerwarteter Seite Freundlichkeit erwiesen wird.

*676 Dat mak de Katte im Drome nitt weis. (Grafschaft Mark.)

*677 Dat ös fer de Katt to Böxe. (Stallupönen.) - Frischbier2, 1921.

Von etwas, das keinen Werth hat.

*678 Dat öss Katt' on Hund to vergäve. - Frischbier2, 1922.

Von einer verdorbenen Speise, einem schlecht schmeckenden Getränk.

[Spaltenumbruch] 627 Zwei Katzen sind Eines Löwen Meister.Schlechta, 118.

Die Hebräer: Mit zwei Katzen hat man einen Löwen gefangen. Die Albanesen: Zwei Katzen besiegen einen Bären. In Afrika: Zwei Antilöpchen überwinden eine Antilope. (Reinsberg III, 52.)

628 Zwei Katzen und Eine Maus, zwei Weiber in Einem Haus, zwei Hund' an Einem Bein kommen selten überein. (S. Schwieger und Schwiegertochter.) – Gaal, 990; Winckler, VIII, 16; Lohrengel, I, 925; Körte, 3293; Reinsberg I, 196.

Engl.: Two cats and a mouse, two wives in one house, two dogs and a bone, never agree in one. (Bohn II, 139; Gaal, 990.)

Holl.: Geen twee katten aan één muis, geen twee vrouwen in een huis. (Harrebomée, I, 386a.)

*629 A Kât bi't Spêk sât. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 131.

Die Katze bei den Speck setzen. Besonders von Beamten gebraucht.

*630 Als wenn die Katze keine Milch möchte!

Holl.: Ei lieve, mag de kat geene zoete melk. (Harrebomée, I, 386a.)

*631 Ar gett wi die Katz ümm häss'n Brei. (Franken.) – Frommann, VI, 318, 214.

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*632 Ar ît für di Katz' doa. (Franken.) – Fromman, VI, 318, 213.

Er wird nicht beachtet, nur als Null oder als das fünfte Rad am Wagen betrachtet.

*633 As de Katt mit de Mus spêlen.Globus, VIII.

*634 Bei der Katze Speck suchen.

*635 Bi äm is ene grote Katt in de Kammer lopen. (Oldenburg.)

Er hat einen grossen Schreck gehabt.

*636 Bind de Katte füär Knai, bat deu nit suihs, dat suid sai.Frommann, III, 489, 12.

In der Grafschaft Mark gewöhnlich zu Kindern, die sich weigern, abends etwas zu thun, weil es zu finster sei. (Vgl. Woeste, Stehende sprichwörtliche Antworten in der Grafschaft Mark.)

*637 Bing 'ne Katte för't Knei. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 4.

*638 Bis de Katze ein Ei gelegt. (S. Nimmerstag.) (Stockerau.)

*639 Brachte de Katte den Slîpstein noch nit? (Westf.)

Spott über jemand, der etwas Ausserordentliches erwartet.

*640 Butz, full de Katz von ehr Stutz. (Ostpreuss.)

*641 D' chaz ist abem Mälfass. (Bern.) – Frommann, II, 371a.

*642 D' Katz fallt auf die alten Füess.Zaupser, Idiot., 41; Baumgarten, 82.

Es wird dadurch nichts geändert, die Sache bleibt, wie sie gewesen.

*643 D' Katz' schaut'n Bischof an. (Oberösterreich.) – Firmenich, IV, 245, 65.

Zur Entschuldigung, wenn man sich etwas Erlaubtes herausnimmt.

*644 D' Katz' um an Pfenning zwicke, dass s' Christus schrei'n möcht'. (Oberösterreich.)

Von einem Geizhals oder einem, der für Geld alles macht.

*645 Da bläst die Katze den Abendsegen. (Franken.)

Da ist nicht viel zu holen.

*646 Da greifen zehn Katzen nicht eine Maus.Frischbier, 384; Frischbier2, 1900.

Nämlich in einem zerlumpten Kleidungsstück.

*647 Da ist eine schwarze Katze dazwischengekommen.

Die Freundschaft ist zerstört, ein Unfall hat der Sache eine üble Wendung gegeben. Die schwarze Katze gilt im Volksglauben für eine Erscheinungsform des Teufels.

Holl.: Daar is eene zwarte kat tusschen gekomen. (Harrebomée, I, 384b.)

*648 Da, Katt, hest ok en Fisch.

Als Begleitwort zu einer Gegengabe im freundlichen wie feindlichen Sinne, Gegengeschenk, Gegenhieb, Gegentrumpf, Gegenpille im Wortwechsel. Fritz Reuter gebraucht die Redensart in einem Briefe, datirt Nigenbramborg den 17. Juni 1863, an R. Reusch in Königsberg bei der Auswechselung ihrer Photographien. (Vgl. Mittheilungen des literarischen Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von R. Reusch, Königsberg 1865, S. 12.)

*649 Da Katz d' Schellen anhenka.Zaupser, Idiot., 41.

[Spaltenumbruch] *650 Da, Katz', hast auch 'neu Braten.Frischbier2, 1901.

*651 Da könnte die Katz' ein Vieh werden. (Kamnitz.)

*652 Da möchte doch die Katze Kaviar scheissen.

Holl.: Mijne kat schiet vuur, zei besje, en ze had eene vonk aan haren staart. (Harrebomée, I, 388a.)

*653 Da muss man sich eine Katze besorgen zum Lausen.Frischbier2, 1902.

Bei einer langweiligen Arbeit.

*654 Da sitzt die schwarze Katze drauf. (Schwechat bei Wien.)

Um zu sagen, in diesem Fasse, Gefässe u. s. w. ist das beste Getränk. So ruft man der Kellnerin nach, um ihr das Fass mit dem guten Bier anzudeuten. Um den besten Wein zu bezeichnen, sagt man in Schwaben: Do isch d' Katz druff g'sesse.

*655 Da wird die Katze bald das beste Vieh sein.

Das Hauswesen wird so zurückkommen, dass Mäuse dort hausen werden. „Dann soll ich jhm (meinem Mann) nicht reden ein, die katz wär bald das beste Vieh sein.“ (Ayrer, III, 1980, 31.)

*656 Daar heff'k noch nêgere Katten. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a.

*657 Dar is kên Katt sünder Hansken antofat'n. (Ostfries.) – Eichwald, 979; Hauskalender, III.

*658 Darum bekommt die Katze keinen Klaps.

Die Sache ist unbedeutend, nicht der Rede werth.

*659 Das hat die Katze mit dem Schwanze bedeckt.Frischbier, 381.

Von einer Sache, die man nicht so leicht finden kann.

*660 Das heisst die Katze zum Speck setzen.

Holl.: Dat is de kat bij het spek gezet. (Harrebomée, I, 385a.)

*661 Das gehört der Katz'.Schöpf, 307.

Hat keinen Werth.

*662 Das isch für d' Chatz. (Bern.) – Zyro, 28.

D. i. verloren, aufgegeben.

*663 Das ist auch etwas, was die Katze nicht frisst.

*664 Das ist der Katze den Hering (den Käse) anvertraut!

Holl.: Dat is der kat de kaas bevolen. (Harrebomée, I, 385a.)

*665 Das ist die erste Katze, die mir heute vorschnurrt (vorspinnt).

Holl.: Dat is de eerste kat, die mij van daag een' poo geeft. (Harrebomée, I, 385a.)

*666 Das ist ein Vogel für die Katze.

Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomée, I, 385a.)

*667 Das ist etwas, was die Katze nicht frisst.Eiselein, 366.

*668 Das ist man für die Katz'.Frischbier2, 1904.

*669 Das kostet der Katze den Schwanz (das Fell).

Poln.: Wara kocie, idzie o cię. (Lompa, 33.)

*670 Das macht der Chatz kei Buggel. (Solothurn.) – Schild, 74, 196; für Oberösterreich: Baumgarten, 82; für Tirol: Schöpf, 66 u. 307; für Würtemberg: Birlinger, 865; hochdeutsch bei Körte, 3206a; Braun, I, 1775. Aendert an der Sache nichts, hat nichts zu bedeuten.

*671 Das mach' einer Katze weis.

Holl.: Maak dat aan de kat wijs. – Vertel dat aan de kat. (Harrebomée, I, 388b.)

*672 Das sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.Parömiakon, 782.

*673 Das soll (wird) mir keine Katze fressen.

Das ist ein guter Bissen, den ich für mich oder einen guten Freund aufgehoben habe.

Frz.: Voilà ce que les rats n'ont pas, mangé. (Kritzinger, 436a.)

*674 Das trägt die Katze auf dem Schwanze (Zagel) fort. (Preussen.) – Frischbier, 380; Frischbier2, 1906.

*675 Dat is de êrste Katt, de mi van dage (heute) die Poten (Pfoten) gift.Bueren, 269; Frommann, II, 537, 156; Eichwald, 980; Kern, 705; Hauskalender, III.

Wenn einem plötzlich von unerwarteter Seite Freundlichkeit erwiesen wird.

*676 Dat mâk de Katte im Drôme nitt wîs. (Grafschaft Mark.)

*677 Dat ös fer de Katt to Böxe. (Stallupönen.) – Frischbier2, 1921.

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*678 Dat öss Katt' on Hund to vergäve.Frischbier2, 1922.

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[[599]/0605] 627 Zwei Katzen sind Eines Löwen Meister. – Schlechta, 118. Die Hebräer: Mit zwei Katzen hat man einen Löwen gefangen. Die Albanesen: Zwei Katzen besiegen einen Bären. In Afrika: Zwei Antilöpchen überwinden eine Antilope. (Reinsberg III, 52.) 628 Zwei Katzen und Eine Maus, zwei Weiber in Einem Haus, zwei Hund' an Einem Bein kommen selten überein. (S. Schwieger und Schwiegertochter.) – Gaal, 990; Winckler, VIII, 16; Lohrengel, I, 925; Körte, 3293; Reinsberg I, 196. Engl.: Two cats and a mouse, two wives in one house, two dogs and a bone, never agree in one. (Bohn II, 139; Gaal, 990.) Holl.: Geen twee katten aan één muis, geen twee vrouwen in een huis. (Harrebomée, I, 386a.) *629 A Kât bi't Spêk sât. (Amrum.) – Haupt, VIII, 359, 131. Die Katze bei den Speck setzen. Besonders von Beamten gebraucht. *630 Als wenn die Katze keine Milch möchte! Holl.: Ei lieve, mag de kat geene zoete melk. (Harrebomée, I, 386a.) *631 Ar gett wi die Katz ümm häss'n Brei. (Franken.) – Frommann, VI, 318, 214. Macht Umschweife. *632 Ar ît für di Katz' doa. (Franken.) – Fromman, VI, 318, 213. Er wird nicht beachtet, nur als Null oder als das fünfte Rad am Wagen betrachtet. *633 As de Katt mit de Mus spêlen. – Globus, VIII. *634 Bei der Katze Speck suchen. *635 Bi äm is ene grote Katt in de Kammer lopen. (Oldenburg.) Er hat einen grossen Schreck gehabt. *636 Bind de Katte füär Knai, bat deu nit suihs, dat suid sai. – Frommann, III, 489, 12. In der Grafschaft Mark gewöhnlich zu Kindern, die sich weigern, abends etwas zu thun, weil es zu finster sei. (Vgl. Woeste, Stehende sprichwörtliche Antworten in der Grafschaft Mark.) *637 Bing 'ne Katte för't Knei. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 4. *638 Bis de Katze ein Ei gelegt. (S. Nimmerstag.) (Stockerau.) *639 Brachte de Katte den Slîpstein noch nit? (Westf.) Spott über jemand, der etwas Ausserordentliches erwartet. *640 Butz, full de Katz von ehr Stutz. (Ostpreuss.) *641 D' chaz ist abem Mälfass. (Bern.) – Frommann, II, 371a. *642 D' Katz fallt auf die alten Füess. – Zaupser, Idiot., 41; Baumgarten, 82. Es wird dadurch nichts geändert, die Sache bleibt, wie sie gewesen. *643 D' Katz' schaut'n Bischof an. (Oberösterreich.) – Firmenich, IV, 245, 65. Zur Entschuldigung, wenn man sich etwas Erlaubtes herausnimmt. *644 D' Katz' um an Pfenning zwicke, dass s' Christus schrei'n möcht'. (Oberösterreich.) Von einem Geizhals oder einem, der für Geld alles macht. *645 Da bläst die Katze den Abendsegen. (Franken.) Da ist nicht viel zu holen. *646 Da greifen zehn Katzen nicht eine Maus. – Frischbier, 384; Frischbier2, 1900. Nämlich in einem zerlumpten Kleidungsstück. *647 Da ist eine schwarze Katze dazwischengekommen. Die Freundschaft ist zerstört, ein Unfall hat der Sache eine üble Wendung gegeben. Die schwarze Katze gilt im Volksglauben für eine Erscheinungsform des Teufels. Holl.: Daar is eene zwarte kat tusschen gekomen. (Harrebomée, I, 384b.) *648 Da, Katt, hest ok en Fisch. Als Begleitwort zu einer Gegengabe im freundlichen wie feindlichen Sinne, Gegengeschenk, Gegenhieb, Gegentrumpf, Gegenpille im Wortwechsel. Fritz Reuter gebraucht die Redensart in einem Briefe, datirt Nigenbramborg den 17. Juni 1863, an R. Reusch in Königsberg bei der Auswechselung ihrer Photographien. (Vgl. Mittheilungen des literarischen Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von R. Reusch, Königsberg 1865, S. 12.) *649 Da Katz d' Schellen anhenka. – Zaupser, Idiot., 41. *650 Da, Katz', hast auch 'neu Braten. – Frischbier2, 1901. *651 Da könnte die Katz' ein Vieh werden. (Kamnitz.) *652 Da möchte doch die Katze Kaviar scheissen. Holl.: Mijne kat schiet vuur, zei besje, en ze had eene vonk aan haren staart. (Harrebomée, I, 388a.) *653 Da muss man sich eine Katze besorgen zum Lausen. – Frischbier2, 1902. Bei einer langweiligen Arbeit. *654 Da sitzt die schwarze Katze drauf. (Schwechat bei Wien.) Um zu sagen, in diesem Fasse, Gefässe u. s. w. ist das beste Getränk. So ruft man der Kellnerin nach, um ihr das Fass mit dem guten Bier anzudeuten. Um den besten Wein zu bezeichnen, sagt man in Schwaben: Do isch d' Katz druff g'sesse. *655 Da wird die Katze bald das beste Vieh sein. Das Hauswesen wird so zurückkommen, dass Mäuse dort hausen werden. „Dann soll ich jhm (meinem Mann) nicht reden ein, die katz wär bald das beste Vieh sein.“ (Ayrer, III, 1980, 31.) *656 Daar heff'k noch nêgere Katten. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6a. *657 Dar is kên Katt sünder Hansken antofat'n. (Ostfries.) – Eichwald, 979; Hauskalender, III. *658 Darum bekommt die Katze keinen Klaps. Die Sache ist unbedeutend, nicht der Rede werth. *659 Das hat die Katze mit dem Schwanze bedeckt. – Frischbier, 381. Von einer Sache, die man nicht so leicht finden kann. *660 Das heisst die Katze zum Speck setzen. Holl.: Dat is de kat bij het spek gezet. (Harrebomée, I, 385a.) *661 Das gehört der Katz'. – Schöpf, 307. Hat keinen Werth. *662 Das isch für d' Chatz. (Bern.) – Zyro, 28. D. i. verloren, aufgegeben. *663 Das ist auch etwas, was die Katze nicht frisst. *664 Das ist der Katze den Hering (den Käse) anvertraut! Holl.: Dat is der kat de kaas bevolen. (Harrebomée, I, 385a.) *665 Das ist die erste Katze, die mir heute vorschnurrt (vorspinnt). Holl.: Dat is de eerste kat, die mij van daag een' poo geeft. (Harrebomée, I, 385a.) *666 Das ist ein Vogel für die Katze. Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomée, I, 385a.) *667 Das ist etwas, was die Katze nicht frisst. – Eiselein, 366. *668 Das ist man für die Katz'. – Frischbier2, 1904. *669 Das kostet der Katze den Schwanz (das Fell). Poln.: Wara kocie, idzie o cię. (Lompa, 33.) *670 Das macht der Chatz kei Buggel. (Solothurn.) – Schild, 74, 196; für Oberösterreich: Baumgarten, 82; für Tirol: Schöpf, 66 u. 307; für Würtemberg: Birlinger, 865; hochdeutsch bei Körte, 3206a; Braun, I, 1775. Aendert an der Sache nichts, hat nichts zu bedeuten. *671 Das mach' einer Katze weis. Holl.: Maak dat aan de kat wijs. – Vertel dat aan de kat. (Harrebomée, I, 388b.) *672 Das sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. – Parömiakon, 782. *673 Das soll (wird) mir keine Katze fressen. Das ist ein guter Bissen, den ich für mich oder einen guten Freund aufgehoben habe. Frz.: Voilà ce que les rats n'ont pas, mangé. (Kritzinger, 436a.) *674 Das trägt die Katze auf dem Schwanze (Zagel) fort. (Preussen.) – Frischbier, 380; Frischbier2, 1906. *675 Dat is de êrste Katt, de mi van dage (heute) die Poten (Pfoten) gift. – Bueren, 269; Frommann, II, 537, 156; Eichwald, 980; Kern, 705; Hauskalender, III. Wenn einem plötzlich von unerwarteter Seite Freundlichkeit erwiesen wird. *676 Dat mâk de Katte im Drôme nitt wîs. (Grafschaft Mark.) *677 Dat ös fer de Katt to Böxe. (Stallupönen.) – Frischbier2, 1921. Von etwas, das keinen Werth hat. *678 Dat öss Katt' on Hund to vergäve. – Frischbier2, 1922. Von einer verdorbenen Speise, einem schlecht schmeckenden Getränk.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [599]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/605>, abgerufen am 24.11.2024.