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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 2395 Zu Gottes und Maria Ehr' empfang dies und sonst keinen mehr. Sei tapfer, bieder und gerecht! Besser Ritter als Knecht.

Eins der beim Ritterschlag üblichen Worte. (Oeser, Geschichte der Deutschen, Leipzig 1847, S. 211.)

*2396 Ach Gott, Herr Wenk, helpe se doch, helpe se doch. (Germau, Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Fischhausen.) - Frischbier, 4023.

*2397 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaff seine Köchin. (Rottenburg.)

*2398 Auf Gottes Boda geha. (Würzburg.) - Sartorius, 162.

Barfuss oder in Schuhen ohne Sohlen.

*2399 Auf Gottes Wort das Netz auswerfen.

*2400 Aus Gott einen Butzmann machen.

"Aber an uns liegt es, dass wir nicht einen scheusslichen Potzmann oder Vogelscheuch für Gott in unser Herz setzen." (Luther's Werke, VI, 323b.)

*2401 Bei allen Gottes Heiligen schwören. - Henisch, 823, 3.

*2402 Bei Gott!

Betheuerungsformel. Ich füge hier die Betheuerungen, Flüche, Verwünschungen und Verwunderungsausrufe bei, in denen der Name Gottes verhüllt, verkleidet, wie Prof. Stöber sagt, in Glimpfformen erscheint. Statt: "Bei Gott", sagt man im Elsass: Bei Gobb (englisch: by cock für by God); bei Gebb'; bei Gobb, bei Gübbleicher, bei Gobblicher; bei Golle; bei Gosch; bei Goscht; bei Golleiger; bei Grott, bei Nott; bei Gottlicher; bei Gotzlicher; Gotz, Kotz; Botz, Potz. (Vgl. Grimm, II, 279; Frommann, I, 298, 25.) Herrgott vun Bindheim; Herrgott von Buxheim (Auerbach, Büchlein für die Jugend, München 1836); Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Sacrament); Himmel-Sackuff; Heide- Sackuff (Heide ist wie Mord Verstärkungssilbe, wie in Heidenlärm, Mordspectakel); Potz Heide; Heidecke, Herrdecke (wie Herstock eine Verdrehung aus Herrgott, vgl. Grimm, II, 280); Gott strom'r! auch Gostrom'r (für: Gott straf mich!); Gott Strasburg! Gott verdopp'l m'r d'r Wuchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden folgenden); Gott verwitsch mi! Gott versatz mi! Gott soll mi liewe! Num di die (für französisch: Nom de Dieu); Nun de nun (Nom de nom); Num de Doei; Milde die Hippe de! Die folgenden sind Verdrehungen desselben französischen Ausrufs: Nunn de Beibb! Nunn de Beibbele! Nun de Buckel! In Basel vernimmt man: Bi Gobbs! Bi Gubschliche! Herrgott von Bendheim! Herrgott Ninive! (Vgl. die Zusammenstellung elsassischer Glimpfformen von A. Stöber bei Frommann, II, 501 u. IV, 462.)

*2403 Bey Gott vnd allen helygen schweren. - Pauli, Schimpff, LIVa.

*2404 Bitt Gott, das nicht erger werde. - Eyering, III, 319.

*2405 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so genau nehmen wollte. - Sprichwörterschatz, 199.

*2406 Da ist bei Gott keine Gnade.

Wenn's so weit kommt, ist keine Hoffnung mehr; es ist kein anderer Ausweg, die Sache muss sein, der Zahn muss heraus u. s. w.

*2407 Da kann man vor Gottes Segen nicht dazu kommen. (Meiningen.)

Wo grosser Zudrang herrscht.

*2408 Da lebet Gott, da lachet Gott. - Lehmann, II, 76, 22.

Lat.: Nunc Dii beati. (Binder II, 255; Lang, 3.)

*2409 Da schlag Gott den Teufel todt.

Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung, des Unwillens.

*2410 Da sei Gott vor!

Lat.: Ne di sirent. (Plautus.) (Binder II, 1996.)

*2411 Da wolle Gott bei sein. - Tappius, 4b; Eyering, I, 779.

*2412 Dai lätt ok gärne Guodes Water üöwer Guodes Lant goan. (Iserlohn.) - Woeste, 91, 213.

*2413 Dai wet van Guot kain Let. (Iserlohn.) - Woeste, 87, 129.

*2414 Danck Gott, dass du das habst. - Eyering, I, 251.

*2415 Das erbarme Gott! - Eichwald, 665.

*2416 Das kann allein Gott und der grosse Zar. - Sprichwörterschatz, 47.

*2417 Das lass dich Gott reden! - Gruter, III, 13; Lehmann, II, 75, 20.

*2418 Das mag Gott entscheiden.

Holl.: Dat zullen wij God en den molenaar laten scheiden, die scheiden zooveel. (Harrebomee, I, 241.)

*2419 Das sei Gott befohlen. - Eiselein, 250.

Lat.: Jovi fuerint haec omnia curae. (Eiselein, 250.)

[Spaltenumbruch] *2420 Das walt Gott! - Agricola I, 596; Franck, II, 3b; Tappius, 4b; Lehmann, II, 59, 50; Eyering, 779.

Holl.: Dat wilde God. (Harrebomee, I, 241.)

*2421 Das weiss Gott allein.

Holl.: Dat weet God alleen en de torenwachter. (Harrebomee, I, 241.)

*2422 Das weiss Gott und die Kuh! (Lobenstein.)

Die Redensart soll, nach einer Mittheilung aus der genannten Gegend, auf folgende Weise entstanden sein. Ein Pfarrer musste eines Tags, da seine Wirthin krank war, seine Kuh melken. Da ihn der Schwanz der Kuh hinderte, band er sich denselben am Halse fest. Die Kuh riss sich los, lief fort und der Pfarrer musste nothgedrungen hinterdrein. Als der Marsch bei der Schule vorbeiging, fragte der Lehrer: "Herr Pfarrer, wozu?" worauf er vom Pfarrer die obige Antwort erhielt.

*2423 Das wolle Gott nymmermehr. - Agricola I, 597; Eyering, I, 362.

Lat.: Dii meliora (ferant). (Seybold, 126.)

*2424 Das wollen wir Gott befehlen.

Holl.: Wij willen het Gode bevelen. (Harrebomee, I, 245.)

*2425 Dass dich Gott schende! - Agricola I, 494.

D. h.: Dass du verdammt seist! Agricola hat die sprichwörtlichen Redensarten, die zu seiner Zeit als Verwünschungsformeln im Brauch waren, in seiner Sammlung der 750 Sprichwörter aufgenommen. Es sind übersichtlich folgende: Dass dich das blaw, das vor dem donner herlauffet, ankom. Dass dich die vier botschafften ankommen. Dass dich der donder erschlag. Die Druess gehe dich an. Dass dich das hellische fewer verbrenne. Dass dich die frantzosen ankomen. Das falbel gehe dich an. Dass dich Gotts dufft und lufft schende. Dass dich Gotts funf Wunden schenden. Dass dich Gotts kraft (macht) schende. Dass dich Gotts leichnam schende. Dass dich Gotts marter schende. Dass dich Gott schende. Dass dich Gottes Sacrament schenden. Dass dich das hertzleyd bestehe. Dass dich ein boss iar ankomme. Dass dich die plag bestehe. Dass dich Sanct-Quirin ankom. Der ia ritten gehe dich an. Die sucht gehe dich an. Dass dich der Tropff schlage. Dat dick negen Tüffel ynnet hole liff faren. Der Teuffel fuere dich vber den Osterrode hynweg. Dass dich der Teuffel schende. Dass du müssest toll, rasent vnd vnsinnig werden. Dass dich alles vnglück bestehe. Dass dich Sanct-Veitstantz ankom. Dass dich Sanct-Vrbans plag bestehe. Dass dich Sanct-Veltin ankom. Dass dich dass Wetter angehe. Dass dich die Pestilenz ankom. Dass dich das Parle (Paralysis) ruere. Dass dich Sanct-Anthoni ankom. Dass dir nymmer guts geschehe. - Diese Redensarten sind übrigens jede unter ihrem Begriffswort aufgeführt.

*2426 Dass dich Gotts angst schende. - Agricola I, 643.

Eine zu Agricola's Zeit sehr gewöhnliche Verwünschungsformel vom Leiden Jesu hergenommen. Der angeführte Schriftsteller sagt: "Fast jedes Kind braucht dies Wort zu allen leichtfertigen Sachen, als wäre die Angst Christi ein Spott."

*2427 Dass dich Gotts Dufft vnd lufft schende. - Agricola I, 529; Henisch, 762, 34.

Sogar die Luft soll dir zum Verderben gereichen.

*2428 Dass dich Gotts funff wunden schenden. - Agricola I, 491.

*2429 Dass dich Gotts krafft, Gotts macht schende. - Agricola I, 644.

*2430 Dass dich Gotts leichnam schende. - Agricola I, 495.

*2431 Dass dich Gotts marter schende. - Agricola I, 492.

*2432 Dass dich Gotts sacrament schenden. - Agricola I, 492.

*2433 Dass dich Gotz Lung schendt. - Geiler, Nsch.

Gotslästerer und gotsschwerer (nennen) Gots hirn, lung, leber, kröss, wunden onmacht. (Pauli, Schimpff, 7a.)

*2434 Dass dir Gott einen goldenen Esel1 beschere, so hast du ein Jahr am Schwanz zu zehren.

1)"Es wirdt aber der guldine Esel genannt das Gebürg an Böhaim, darauf herrlich Gold Bergwerck wirdt gebawt." (Henisch, 941.) (S. Eselsfresser.)

*2435 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere.

*2436 Dass Gott dem kargen schelmen den ritten gebe. - Pauli, Schimpff, LVa.

*2437 Dass Gott erbarm.

Gotteserbärmlioh, gottesjämmerlich.

*2438 Dass ihm Gott seinen Leib schände. - Eiselein, 251.

*2439 De leiwe Gott is en gaud Mann. - Lohrengel, II, 95.

*2440 De lewe Gottke ward et betahle on de Grossmutterke afspönne. (Oberland.) - Frischbier2, 1347.


[Spaltenumbruch] 2395 Zu Gottes und Maria Ehr' empfang dies und sonst keinen mehr. Sei tapfer, bieder und gerecht! Besser Ritter als Knecht.

Eins der beim Ritterschlag üblichen Worte. (Oeser, Geschichte der Deutschen, Leipzig 1847, S. 211.)

*2396 Ach Gott, Herr Wenk, helpe se doch, helpe se doch. (Germau, Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Fischhausen.) – Frischbier, 4023.

*2397 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaff seine Köchin. (Rottenburg.)

*2398 Auf Gottes Boda geha. (Würzburg.) – Sartorius, 162.

Barfuss oder in Schuhen ohne Sohlen.

*2399 Auf Gottes Wort das Netz auswerfen.

*2400 Aus Gott einen Butzmann machen.

„Aber an uns liegt es, dass wir nicht einen scheusslichen Potzmann oder Vogelscheuch für Gott in unser Herz setzen.“ (Luther's Werke, VI, 323b.)

*2401 Bei allen Gottes Heiligen schwören.Henisch, 823, 3.

*2402 Bei Gott!

Betheuerungsformel. Ich füge hier die Betheuerungen, Flüche, Verwünschungen und Verwunderungsausrufe bei, in denen der Name Gottes verhüllt, verkleidet, wie Prof. Stöber sagt, in Glimpfformen erscheint. Statt: „Bei Gott“, sagt man im Elsass: Bî Gobb (englisch: by cock für by God); bî Gebb'; bî Gobb, bî Gübblîcher, bî Gobblicher; bî Golle; bî Gosch; bî Goscht; bî Gollîger; bî Grott, bî Nott; bî Gottlicher; bî Gotzlicher; Gotz, Kotz; Botz, Potz. (Vgl. Grimm, II, 279; Frommann, I, 298, 25.) Herrgott vun Bindheim; Herrgott von Buxheim (Auerbach, Büchlein für die Jugend, München 1836); Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Sacrament); Himmel-Sackuff; Heide- Sackuff (Heide ist wie Mord Verstärkungssilbe, wie in Heidenlärm, Mordspectakel); Potz Heide; Heidecke, Herrdecke (wie Herstock eine Verdrehung aus Herrgott, vgl. Grimm, II, 280); Gott strom'r! auch Gostrom'r (für: Gott straf mich!); Gott Strasburg! Gott verdopp'l m'r d'r Wuchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden folgenden); Gott verwitsch mi! Gott versatz mi! Gott soll mi lièwe! Num di dié (für französisch: Nom de Dieu); Nun de nun (Nom de nom); Num de Doî; Milde dié Hippe dé! Die folgenden sind Verdrehungen desselben französischen Ausrufs: Nunn de Bîbb! Nunn de Bîbbele! Nun de Buckel! In Basel vernimmt man: Bi Gobbs! Bi Gubschliche! Herrgott von Bendheim! Herrgott Ninive! (Vgl. die Zusammenstellung elsassischer Glimpfformen von A. Stöber bei Frommann, II, 501 u. IV, 462.)

*2403 Bey Gott vnd allen helygen schweren.Pauli, Schimpff, LIVa.

*2404 Bitt Gott, das nicht erger werde.Eyering, III, 319.

*2405 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so genau nehmen wollte.Sprichwörterschatz, 199.

*2406 Da ist bei Gott keine Gnade.

Wenn's so weit kommt, ist keine Hoffnung mehr; es ist kein anderer Ausweg, die Sache muss sein, der Zahn muss heraus u. s. w.

*2407 Da kann man vor Gottes Segen nicht dazu kommen. (Meiningen.)

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*2408 Da lebet Gott, da lachet Gott.Lehmann, II, 76, 22.

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*2409 Da schlag Gott den Teufel todt.

Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung, des Unwillens.

*2410 Da sei Gott vor!

Lat.: Ne di sirent. (Plautus.) (Binder II, 1996.)

*2411 Da wolle Gott bei sein.Tappius, 4b; Eyering, I, 779.

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*2415 Das erbarme Gott!Eichwald, 665.

*2416 Das kann allein Gott und der grosse Zar.Sprichwörterschatz, 47.

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*2422 Das weiss Gott und die Kuh! (Lobenstein.)

Die Redensart soll, nach einer Mittheilung aus der genannten Gegend, auf folgende Weise entstanden sein. Ein Pfarrer musste eines Tags, da seine Wirthin krank war, seine Kuh melken. Da ihn der Schwanz der Kuh hinderte, band er sich denselben am Halse fest. Die Kuh riss sich los, lief fort und der Pfarrer musste nothgedrungen hinterdrein. Als der Marsch bei der Schule vorbeiging, fragte der Lehrer: „Herr Pfarrer, wozu?“ worauf er vom Pfarrer die obige Antwort erhielt.

*2423 Das wolle Gott nymmermehr.Agricola I, 597; Eyering, I, 362.

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*2424 Das wollen wir Gott befehlen.

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*2425 Dass dich Gott schende!Agricola I, 494.

D. h.: Dass du verdammt seist! Agricola hat die sprichwörtlichen Redensarten, die zu seiner Zeit als Verwünschungsformeln im Brauch waren, in seiner Sammlung der 750 Sprichwörter aufgenommen. Es sind übersichtlich folgende: Dass dich das blaw, das vor dem donner herlauffet, ankom. Dass dich die vier botschafften ankommen. Dass dich der donder erschlag. Die Druess gehe dich an. Dass dich das hellische fewer verbrenne. Dass dich die frantzosen ankomen. Das falbel gehe dich an. Dass dich Gotts dufft und lufft schende. Dass dich Gotts funf Wunden schenden. Dass dich Gotts kraft (macht) schende. Dass dich Gotts leichnam schende. Dass dich Gotts marter schende. Dass dich Gott schende. Dass dich Gottes Sacrament schenden. Dass dich das hertzleyd bestehe. Dass dich ein boss iar ankomme. Dass dich die plag bestehe. Dass dich Sanct-Quirin ankom. Der ia ritten gehe dich an. Die sucht gehe dich an. Dass dich der Tropff schlage. Dat dick negen Tüffel ynnet hole liff faren. Der Teuffel fuere dich vber den Osterrode hynweg. Dass dich der Teuffel schende. Dass du müssest toll, rasent vnd vnsinnig werden. Dass dich alles vnglück bestehe. Dass dich Sanct-Veitstantz ankom. Dass dich Sanct-Vrbans plag bestehe. Dass dich Sanct-Veltin ankom. Dass dich dass Wetter angehe. Dass dich die Pestilenz ankom. Dass dich das Parle (Paralysis) ruere. Dass dich Sanct-Anthoni ankom. Dass dir nymmer guts geschehe. – Diese Redensarten sind übrigens jede unter ihrem Begriffswort aufgeführt.

*2426 Dass dich Gotts angst schende.Agricola I, 643.

Eine zu Agricola's Zeit sehr gewöhnliche Verwünschungsformel vom Leiden Jesu hergenommen. Der angeführte Schriftsteller sagt: „Fast jedes Kind braucht dies Wort zu allen leichtfertigen Sachen, als wäre die Angst Christi ein Spott.“

*2427 Dass dich Gotts Dufft vnd lufft schende.Agricola I, 529; Henisch, 762, 34.

Sogar die Luft soll dir zum Verderben gereichen.

*2428 Dass dich Gotts funff wunden schenden.Agricola I, 491.

*2429 Dass dich Gotts krafft, Gotts macht schende.Agricola I, 644.

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*2431 Dass dich Gotts marter schende.Agricola I, 492.

*2432 Dass dich Gotts sacrament schenden.Agricola I, 492.

*2433 Dass dich Gotz Lung schendt.Geiler, Nsch.

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*2434 Dass dir Gott einen goldenen Esel1 beschere, so hast du ein Jahr am Schwanz zu zehren.

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*2435 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere.

*2436 Dass Gott dem kargen schelmen den ritten gebe.Pauli, Schimpff, LVa.

*2437 Dass Gott erbarm.

Gotteserbärmlioh, gottesjämmerlich.

*2438 Dass ihm Gott seinen Leib schände.Eiselein, 251.

*2439 De leiwe Gott is en gaud Mann.Lohrengel, II, 95.

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[[50]/0056] 2395 Zu Gottes und Maria Ehr' empfang dies und sonst keinen mehr. Sei tapfer, bieder und gerecht! Besser Ritter als Knecht. Eins der beim Ritterschlag üblichen Worte. (Oeser, Geschichte der Deutschen, Leipzig 1847, S. 211.) *2396 Ach Gott, Herr Wenk, helpe se doch, helpe se doch. (Germau, Regierungsbezirk Königsberg, Kreis Fischhausen.) – Frischbier, 4023. *2397 Also hat Gott die Welt geliebt und der Pfaff seine Köchin. (Rottenburg.) *2398 Auf Gottes Boda geha. (Würzburg.) – Sartorius, 162. Barfuss oder in Schuhen ohne Sohlen. *2399 Auf Gottes Wort das Netz auswerfen. *2400 Aus Gott einen Butzmann machen. „Aber an uns liegt es, dass wir nicht einen scheusslichen Potzmann oder Vogelscheuch für Gott in unser Herz setzen.“ (Luther's Werke, VI, 323b.) *2401 Bei allen Gottes Heiligen schwören. – Henisch, 823, 3. *2402 Bei Gott! Betheuerungsformel. Ich füge hier die Betheuerungen, Flüche, Verwünschungen und Verwunderungsausrufe bei, in denen der Name Gottes verhüllt, verkleidet, wie Prof. Stöber sagt, in Glimpfformen erscheint. Statt: „Bei Gott“, sagt man im Elsass: Bî Gobb (englisch: by cock für by God); bî Gebb'; bî Gobb, bî Gübblîcher, bî Gobblicher; bî Golle; bî Gosch; bî Goscht; bî Gollîger; bî Grott, bî Nott; bî Gottlicher; bî Gotzlicher; Gotz, Kotz; Botz, Potz. (Vgl. Grimm, II, 279; Frommann, I, 298, 25.) Herrgott vun Bindheim; Herrgott von Buxheim (Auerbach, Büchlein für die Jugend, München 1836); Herrgott Sackuff (Sack, Anfang von Sacrament); Himmel-Sackuff; Heide- Sackuff (Heide ist wie Mord Verstärkungssilbe, wie in Heidenlärm, Mordspectakel); Potz Heide; Heidecke, Herrdecke (wie Herstock eine Verdrehung aus Herrgott, vgl. Grimm, II, 280); Gott strom'r! auch Gostrom'r (für: Gott straf mich!); Gott Strasburg! Gott verdopp'l m'r d'r Wuchnlohn (für: Gott verdamme mich, wie die beiden folgenden); Gott verwitsch mi! Gott versatz mi! Gott soll mi lièwe! Num di dié (für französisch: Nom de Dieu); Nun de nun (Nom de nom); Num de Doî; Milde dié Hippe dé! Die folgenden sind Verdrehungen desselben französischen Ausrufs: Nunn de Bîbb! Nunn de Bîbbele! Nun de Buckel! In Basel vernimmt man: Bi Gobbs! Bi Gubschliche! Herrgott von Bendheim! Herrgott Ninive! (Vgl. die Zusammenstellung elsassischer Glimpfformen von A. Stöber bei Frommann, II, 501 u. IV, 462.) *2403 Bey Gott vnd allen helygen schweren. – Pauli, Schimpff, LIVa. *2404 Bitt Gott, das nicht erger werde. – Eyering, III, 319. *2405 Da hätte Gott viel zu thun, wenn er alles so genau nehmen wollte. – Sprichwörterschatz, 199. *2406 Da ist bei Gott keine Gnade. Wenn's so weit kommt, ist keine Hoffnung mehr; es ist kein anderer Ausweg, die Sache muss sein, der Zahn muss heraus u. s. w. *2407 Da kann man vor Gottes Segen nicht dazu kommen. (Meiningen.) Wo grosser Zudrang herrscht. *2408 Da lebet Gott, da lachet Gott. – Lehmann, II, 76, 22. Lat.: Nunc Dii beati. (Binder II, 255; Lang, 3.) *2409 Da schlag Gott den Teufel todt. Ausruf des Erstaunens, der Verwunderung, des Unwillens. *2410 Da sei Gott vor! Lat.: Ne di sirent. (Plautus.) (Binder II, 1996.) *2411 Da wolle Gott bei sein. – Tappius, 4b; Eyering, I, 779. *2412 Dai lätt ok gärne Guodes Water üöwer Guodes Lant goan. (Iserlohn.) – Woeste, 91, 213. *2413 Dai wet van Guot kain Let. (Iserlohn.) – Woeste, 87, 129. *2414 Danck Gott, dass du das habst. – Eyering, I, 251. *2415 Das erbarme Gott! – Eichwald, 665. *2416 Das kann allein Gott und der grosse Zar. – Sprichwörterschatz, 47. *2417 Das lass dich Gott reden! – Gruter, III, 13; Lehmann, II, 75, 20. *2418 Das mag Gott entscheiden. Holl.: Dat zullen wij God en den molenaar laten scheiden, die scheiden zooveel. (Harrebomée, I, 241.) *2419 Das sei Gott befohlen. – Eiselein, 250. Lat.: Jovi fuerint haec omnia curae. (Eiselein, 250.) *2420 Das walt Gott! – Agricola I, 596; Franck, II, 3b; Tappius, 4b; Lehmann, II, 59, 50; Eyering, 779. Holl.: Dat wilde God. (Harrebomée, I, 241.) *2421 Das weiss Gott allein. Holl.: Dat weet God alleen en de torenwachter. (Harrebomée, I, 241.) *2422 Das weiss Gott und die Kuh! (Lobenstein.) Die Redensart soll, nach einer Mittheilung aus der genannten Gegend, auf folgende Weise entstanden sein. Ein Pfarrer musste eines Tags, da seine Wirthin krank war, seine Kuh melken. Da ihn der Schwanz der Kuh hinderte, band er sich denselben am Halse fest. Die Kuh riss sich los, lief fort und der Pfarrer musste nothgedrungen hinterdrein. Als der Marsch bei der Schule vorbeiging, fragte der Lehrer: „Herr Pfarrer, wozu?“ worauf er vom Pfarrer die obige Antwort erhielt. *2423 Das wolle Gott nymmermehr. – Agricola I, 597; Eyering, I, 362. Lat.: Dii meliora (ferant). (Seybold, 126.) *2424 Das wollen wir Gott befehlen. Holl.: Wij willen het Gode bevelen. (Harrebomée, I, 245.) *2425 Dass dich Gott schende! – Agricola I, 494. D. h.: Dass du verdammt seist! Agricola hat die sprichwörtlichen Redensarten, die zu seiner Zeit als Verwünschungsformeln im Brauch waren, in seiner Sammlung der 750 Sprichwörter aufgenommen. Es sind übersichtlich folgende: Dass dich das blaw, das vor dem donner herlauffet, ankom. Dass dich die vier botschafften ankommen. Dass dich der donder erschlag. Die Druess gehe dich an. Dass dich das hellische fewer verbrenne. Dass dich die frantzosen ankomen. Das falbel gehe dich an. Dass dich Gotts dufft und lufft schende. Dass dich Gotts funf Wunden schenden. Dass dich Gotts kraft (macht) schende. Dass dich Gotts leichnam schende. Dass dich Gotts marter schende. Dass dich Gott schende. Dass dich Gottes Sacrament schenden. Dass dich das hertzleyd bestehe. Dass dich ein boss iar ankomme. Dass dich die plag bestehe. Dass dich Sanct-Quirin ankom. Der ia ritten gehe dich an. Die sucht gehe dich an. 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Sogar die Luft soll dir zum Verderben gereichen. *2428 Dass dich Gotts funff wunden schenden. – Agricola I, 491. *2429 Dass dich Gotts krafft, Gotts macht schende. – Agricola I, 644. *2430 Dass dich Gotts leichnam schende. – Agricola I, 495. *2431 Dass dich Gotts marter schende. – Agricola I, 492. *2432 Dass dich Gotts sacrament schenden. – Agricola I, 492. *2433 Dass dich Gotz Lung schendt. – Geiler, Nsch. Gotslästerer und gotsschwerer (nennen) Gots hirn, lung, leber, kröss, wunden onmacht. (Pauli, Schimpff, 7a.) *2434 Dass dir Gott einen goldenen Esel1 beschere, so hast du ein Jahr am Schwanz zu zehren. 1)„Es wirdt aber der guldine Esel genannt das Gebürg an Böhaim, darauf herrlich Gold Bergwerck wirdt gebawt.“ (Henisch, 941.) (S. Eselsfresser.) *2435 Dass dir Gott Licht und Kerze beschere. *2436 Dass Gott dem kargen schelmen den ritten gebe. – Pauli, Schimpff, LVa. *2437 Dass Gott erbarm. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/56>, abgerufen am 25.11.2024.