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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 500 Wer sein hauss bawet auff Sand, der wird ein thöricht Mann genannt. - Eyering, III, 534.

501 Wer sein Hauss bawt mit ander Leut gut, der samblet jhm Stein zum Grab. - Henisch, 205, 59; Lehmann, 59, 20.

Dän.: Hvo som bygger et huus med andens skade, samler steen til sin grav. (Prov. dan., 97.)

502 Wer sein Hauss nit selbst bedacht, dessen Gott auch wenig acht. - Eyering, III, 440.

503 Wer sein hauss will habenn sauber, hüt sich vor pfaffen vnd tauber. - Franck, I, 79a; Egenolff, 337b; Petri, II, 753; Lehmann, II, 850, 321; Simrock, 4427; Weilbuch, XLIIIIb.

504 Wer sein Hauss will halten (keusch vnd) rein, lass kein Studenten vnd Tauben hinein. - Facetiae, 479; Blum, 675; Pistor., X, 38; Körte, 2663.

Frz.: Qui veut tenir nette sa maison, n'y mette femme, pretre, ni pigeon. (Bohn I, 54; Leroux, I, 125; Kritzinger, 429; Körte, 2663; Eiselein, 288.)

Holl.: Wie zijn huis zuiver wil houden, zette daar geen paap of duif in. (Harrebomee, I, 345.)

505 Wer sich bekümmert um sein Haus, kann nicht nach Händeln gehen aus.

Lat.: Cura viris levibus rerum solet esse novarum; cura viris gravibus rerum solet esse suarum. (Mant.) (Binder II, 672; Philippi, I, 107; Seiybold, 109.)

506 Wer sich immer zu Hause gewärmt, der sehnt sich nach fremdem Feuer.

507 Wer sich lässt in seinem Hause beregnen, dem wird Gottes Hülfe schwerlich begegnen.

508 Wer sich zu Hause satt gegessen, wird auch im Dorfe was bekommen. (Lit.)

509 Wer viel ins Hauss schwatzet, der schwatzet auch viel auss dem Hauss. - Petri, II, 773.

510 Wer will haben ein ordentlich Haus, schaue selber ein und aus.

Böhm.: Chces-li pravde, byvej doma. (Celakovsky, 375.)

511 Wer will haben eyn reynes huss, der lass pfaffen, Munch vnd Tauben daruss. - Agricola I, 320; Luther's Tischr., 252b; Lehmann, 368, 68; Lehmann II, 853, 374; Eiselein, 288; Körte, 2662; Simrock, 4426.

512 Wer wird sein Haus anstecken, um dem Nachbar Rauch zu machen!

513 Wer ynn seinem eygenen hause beschneyet odder beregnet, des will sich auch Gott nicht erbarmen. - Agricola I, 708; Tappius, 219b; Egenollf, 289b; Petri, II, 724; Gruter, I, 8; Lehmann, II, 841, 276; Blum, 49; Müller, 29, 4; Fabricius, 63; Simrock, 4416; Körte, 2656.

Frz.: En maison neufve qui n'y porte rien n'y treuve. (Leroux, II, 124.)

It.: In casa nuova chi nient' apporta niente ritrova. (Pazzaglia, 48. 5.)

Lat.: Qui domi compluitur, hujus ne deum quidem miseret. (Tappius, 207b; Erasm., 362; Philippi, II, 131; Eiselein, 287.)

514 Wer ynn seinem hause will friede haben, der muss thun, was die fraw will. - Agricola I, 747; Gruter, I, 80.

Aber auch so, wie sie es will, sonst könnte es noch zu unangenehmen Auseinandersetzungen kommen.

515 Wer zu Haus arbeitet, bekommt in der Schenke keine Prügel.

516 Wer zu Haus bleibt bei seiner Grütze, der kommt zu wenig Witze.

Holl.: Die te huis bij den brijpot blijft zitten, wat zou die weten. (Harrebomee, I, 340b.)

517 Wer zu Haus bleibt, der stirbt in seinem Nest. - Petri, II, 783.

518 Wer zu Haus bleibt, stirbt nicht in der Fremde.

Böhm.: Kdo doma sedi, ten se zle prihody schodi. (Celakovsky, 288.)

Holl.: Die te huis blijft, sterft in zijn nest. (Harrebomee, I, 340.)

519 Wer zwei Häuser hat, dem regnet's in eins.

520 Wer's im Haus will haben recht, der muss selber sein der Knecht. - Bücking, 223.

521 Wessen Haus mit Glas gedeckt ist, der soll nicht Steine auf des Nachbars Dach werfen.

Auch baskisch Reinsberg IV, 53.

[Spaltenumbruch] 522 Wie das Haus gewonnen, so geht's wieder von dannen.

523 Wie das Haus, so guckt der Mann heraus.

Böhm.: Jaky dum, takovy stavitel. (Celakovsky, 376.)

Frz.: Telle mesgnie telle oeconomie. (Leroux, II, 127.)

524 Wie Haus, so Gast; wie Gast, so Kost. - Simrock, 4430; Sailer, 66; Petri, II, 790; Henisch, 1370, 32.

525 Wie Hauss, so Staat. - Petri, II, 790.

526 Willst du dein Haus behalten sauber, so hüte dich vor Pfaffen, Mönch und Tauber. - Eiselein, 288; Körte, 2661.

527 Willst du haben ein sauber Haus, so lass Schreiber und Soldaten daraus.

528 Wir bauen Häuser gross und fest, darein wir sein nur fremde Gäst'; und da wir sollen ewig sein, da bauen wir gar wenig ein. - Hertz, 9.

Hausinschrift in Tirol.

529 Wo ein alt Haus ist, da findet man Meuse, wo ein böser Kopff, da sind Leuse. - Coler, 793a.

530 Wo he grad de Hüser heren kiekt, do sterwen all de Hennen. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 338.

531 Wo im Hause gute Sitte, wohnt Segen in der Mitte.

Die Perser: In dem Hause, wo Keuschheit fehlt, wird nimmer Glück sein. (Reinsberg I, 142.)

532 Wo im Hause regieren die Frauen, ist der Teufel als Hausknecht zu schauen.

533 Wo im Hauss ein hessliche fraw ist, so soll ein hübscher Ofen drin seyn. - Petri, II, 806; Henisch, 1196, 24.

534 Wo in einem Hause die Küche kalt ist, da ist wenig Freude. - Binder II, 3036.

Lat.: Scilicet accenso domus est ornatior igne. (Binder II, 3036; Buchler, 157.)

535 Wo ist ein Haus, durch das kein Rauch geht?

536 Wo nicht im Haus seynd Kinderlein, da ist's als leucht kein Sonnenschein. - Sutor, 83.

Lat.: Quod sine sole polus, hoc sine prole torus. (Seybold, 83 u. 513.)

537 Wo zwen in einem Hauss sind, bleiben sie selten eins. - Aventin, CCCIXb.

538 Wol dem Hauss, das einen guten Haussvater hat. - Lehmann, II, 858, 463.

Lat.: Gaudeat illa domus, quando bonus est sibi promus. (Sutor, 154.)

539 Zu den schönen Heusern fliegen die Tauben mit Hauffen. - Petri, II, 743.

540 Zu einem Haus gehört mancher Balken.

Aehnlich russisch Altmann V, 89.

541 Zu Haus ein Igel und draussen ein Schniegel.

Geschniegelt, geputzt, stutzerhaft. Aristophanes schildert die Athener als vernünftige Greise im Hause und als Narren in Versammlungen.

Böhn.: V cizim dome jak knize, a doma jako jezek. (Celakovsky, 375.)

542 Zu Haus ein Maulwurf, draussen ein Luchs.

Dän.: Hiemme som en muldvarp, ude som en los. (Prov. dan., 290.)

543 Zu Haus ist zu Haus, und wär' es noch so schlecht.

Holl.: T' huis is t' huis, al is het nog zoo slecht! (Harrebomee, I, 343a.)

544 Zu Haus ist zu Haus, wenn auch unterm Strohdach. (Lit.) - Reinsberg III, 108.

545 Zu Haus ruht man am besten aus.

Dän.: Hiemme er best at hvile. (Prov. dan., 291.)

546 Zu Haus wird nur ein Kalb erzogen.

Böhm.: Doma se vychova tele. (Celakovsky, 287.)

547 Zu Hause bin ich König.

548 Zu Hause hat man mit den Kindern Noth, in der Stadt schreien die Bettler nach Brot. (Lit.) - Reinsberg VII, 57.

549 Zu Hause ist's am besten.

Lat.: Nullus locus domestica sede jucundior. (Binder II, 2305.)

550 Zu Hause und im Kriege herrscht der Mann.

551 Zu Hauss ein Lew, draussen ein Lam. - Petri, II, 823.

[Spaltenumbruch] 500 Wer sein hauss bawet auff Sand, der wird ein thöricht Mann genannt.Eyering, III, 534.

501 Wer sein Hauss bawt mit ander Leut gut, der samblet jhm Stein zum Grab.Henisch, 205, 59; Lehmann, 59, 20.

Dän.: Hvo som bygger et huus med andens skade, samler steen til sin grav. (Prov. dan., 97.)

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503 Wer sein hauss will habenn sauber, hüt sich vor pfaffen vnd tauber.Franck, I, 79a; Egenolff, 337b; Petri, II, 753; Lehmann, II, 850, 321; Simrock, 4427; Weilbuch, XLIIIIb.

504 Wer sein Hauss will halten (keusch vnd) rein, lass kein Studenten vnd Tauben hinein.Facetiae, 479; Blum, 675; Pistor., X, 38; Körte, 2663.

Frz.: Qui veut tenir nette sa maison, n'y mette femme, prêtre, ni pigeon. (Bohn I, 54; Leroux, I, 125; Kritzinger, 429; Körte, 2663; Eiselein, 288.)

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505 Wer sich bekümmert um sein Haus, kann nicht nach Händeln gehen aus.

Lat.: Cura viris levibus rerum solet esse novarum; cura viris gravibus rerum solet esse suarum. (Mant.) (Binder II, 672; Philippi, I, 107; Seiybold, 109.)

506 Wer sich immer zu Hause gewärmt, der sehnt sich nach fremdem Feuer.

507 Wer sich lässt in seinem Hause beregnen, dem wird Gottes Hülfe schwerlich begegnen.

508 Wer sich zu Hause satt gegessen, wird auch im Dorfe was bekommen. (Lit.)

509 Wer viel ins Hauss schwatzet, der schwatzet auch viel auss dem Hauss.Petri, II, 773.

510 Wer will haben ein ordentlich Haus, schaue selber ein und aus.

Böhm.: Chceš-li pravdĕ, bývej doma. (Čelakovsky, 375.)

511 Wer will haben eyn reynes huss, der lass pfaffen, Munch vnd Tauben daruss.Agricola I, 320; Luther's Tischr., 252b; Lehmann, 368, 68; Lehmann II, 853, 374; Eiselein, 288; Körte, 2662; Simrock, 4426.

512 Wer wird sein Haus anstecken, um dem Nachbar Rauch zu machen!

513 Wer ynn seinem eygenen hause beschneyet odder beregnet, des will sich auch Gott nicht erbarmen.Agricola I, 708; Tappius, 219b; Egenollf, 289b; Petri, II, 724; Gruter, I, 8; Lehmann, II, 841, 276; Blum, 49; Müller, 29, 4; Fabricius, 63; Simrock, 4416; Körte, 2656.

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Lat.: Qui domi compluitur, hujus ne deum quidem miseret. (Tappius, 207b; Erasm., 362; Philippi, II, 131; Eiselein, 287.)

514 Wer ynn seinem hause will friede haben, der muss thun, was die fraw will.Agricola I, 747; Gruter, I, 80.

Aber auch so, wie sie es will, sonst könnte es noch zu unangenehmen Auseinandersetzungen kommen.

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516 Wer zu Haus bleibt bei seiner Grütze, der kommt zu wenig Witze.

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517 Wer zu Haus bleibt, der stirbt in seinem Nest.Petri, II, 783.

518 Wer zu Haus bleibt, stirbt nicht in der Fremde.

Böhm.: Kdo doma sedí, ten se zlé přihody schodí. (Čelakovsky, 288.)

Holl.: Die te huis blijft, sterft in zijn nest. (Harrebomée, I, 340.)

519 Wer zwei Häuser hat, dem regnet's in eins.

520 Wer's im Haus will haben recht, der muss selber sein der Knecht.Bücking, 223.

521 Wessen Haus mit Glas gedeckt ist, der soll nicht Steine auf des Nachbars Dach werfen.

Auch baskisch Reinsberg IV, 53.

[Spaltenumbruch] 522 Wie das Haus gewonnen, so geht's wieder von dannen.

523 Wie das Haus, so guckt der Mann heraus.

Böhm.: Jaký dům, takový stavitel. (Čelakovsky, 376.)

Frz.: Telle mesgnie telle oeconomie. (Leroux, II, 127.)

524 Wie Haus, so Gast; wie Gast, so Kost.Simrock, 4430; Sailer, 66; Petri, II, 790; Henisch, 1370, 32.

525 Wie Hauss, so Staat.Petri, II, 790.

526 Willst du dein Haus behalten sauber, so hüte dich vor Pfaffen, Mönch und Tauber.Eiselein, 288; Körte, 2661.

527 Willst du haben ein sauber Haus, so lass Schreiber und Soldaten daraus.

528 Wir bauen Häuser gross und fest, darein wir sein nur fremde Gäst'; und da wir sollen ewig sein, da bauen wir gar wenig ein.Hertz, 9.

Hausinschrift in Tirol.

529 Wo ein alt Haus ist, da findet man Meuse, wo ein böser Kopff, da sind Leuse.Coler, 793a.

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531 Wo im Hause gute Sitte, wohnt Segen in der Mitte.

Die Perser: In dem Hause, wo Keuschheit fehlt, wird nimmer Glück sein. (Reinsberg I, 142.)

532 Wo im Hause regieren die Frauen, ist der Teufel als Hausknecht zu schauen.

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535 Wo ist ein Haus, durch das kein Rauch geht?

536 Wo nicht im Haus seynd Kinderlein, da ist's als leucht kein Sonnenschein.Sutor, 83.

Lat.: Quod sine sole polus, hoc sine prole torus. (Seybold, 83 u. 513.)

537 Wo zwen in einem Hauss sind, bleiben sie selten eins.Aventin, CCCIXb.

538 Wol dem Hauss, das einen guten Haussvater hat.Lehmann, II, 858, 463.

Lat.: Gaudeat illa domus, quando bonus est sibi promus. (Sutor, 154.)

539 Zu den schönen Heusern fliegen die Tauben mit Hauffen.Petri, II, 743.

540 Zu einem Haus gehört mancher Balken.

Aehnlich russisch Altmann V, 89.

541 Zu Haus ein Igel und draussen ein Schniegel.

Geschniegelt, geputzt, stutzerhaft. Aristophanes schildert die Athener als vernünftige Greise im Hause und als Narren in Versammlungen.

Böhn.: V cizím domĕ jak kníže, a doma jako ježek. (Čelakovsky, 375.)

542 Zu Haus ein Maulwurf, draussen ein Luchs.

Dän.: Hiemme som en muldvarp, ude som en los. (Prov. dan., 290.)

543 Zu Haus ist zu Haus, und wär' es noch so schlecht.

Holl.: T' huis is t' huis, al is het nog zoo slecht! (Harrebomée, I, 343a.)

544 Zu Haus ist zu Haus, wenn auch unterm Strohdach. (Lit.) – Reinsberg III, 108.

545 Zu Haus ruht man am besten aus.

Dän.: Hiemme er best at hvile. (Prov. dan., 291.)

546 Zu Haus wird nur ein Kalb erzogen.

Böhm.: Doma se vychová tele. (Čelakovsky, 287.)

547 Zu Hause bin ich König.

548 Zu Hause hat man mit den Kindern Noth, in der Stadt schreien die Bettler nach Brot. (Lit.) – Reinsberg VII, 57.

549 Zu Hause ist's am besten.

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[[210]/0216] 500 Wer sein hauss bawet auff Sand, der wird ein thöricht Mann genannt. – Eyering, III, 534. 501 Wer sein Hauss bawt mit ander Leut gut, der samblet jhm Stein zum Grab. – Henisch, 205, 59; Lehmann, 59, 20. Dän.: Hvo som bygger et huus med andens skade, samler steen til sin grav. (Prov. dan., 97.) 502 Wer sein Hauss nit selbst bedacht, dessen Gott auch wenig acht. – Eyering, III, 440. 503 Wer sein hauss will habenn sauber, hüt sich vor pfaffen vnd tauber. – Franck, I, 79a; Egenolff, 337b; Petri, II, 753; Lehmann, II, 850, 321; Simrock, 4427; Weilbuch, XLIIIIb. 504 Wer sein Hauss will halten (keusch vnd) rein, lass kein Studenten vnd Tauben hinein. – Facetiae, 479; Blum, 675; Pistor., X, 38; Körte, 2663. Frz.: Qui veut tenir nette sa maison, n'y mette femme, prêtre, ni pigeon. (Bohn I, 54; Leroux, I, 125; Kritzinger, 429; Körte, 2663; Eiselein, 288.) Holl.: Wie zijn huis zuiver wil houden, zette daar geen paap of duif in. (Harrebomée, I, 345.) 505 Wer sich bekümmert um sein Haus, kann nicht nach Händeln gehen aus. Lat.: Cura viris levibus rerum solet esse novarum; cura viris gravibus rerum solet esse suarum. (Mant.) (Binder II, 672; Philippi, I, 107; Seiybold, 109.) 506 Wer sich immer zu Hause gewärmt, der sehnt sich nach fremdem Feuer. 507 Wer sich lässt in seinem Hause beregnen, dem wird Gottes Hülfe schwerlich begegnen. 508 Wer sich zu Hause satt gegessen, wird auch im Dorfe was bekommen. (Lit.) 509 Wer viel ins Hauss schwatzet, der schwatzet auch viel auss dem Hauss. – Petri, II, 773. 510 Wer will haben ein ordentlich Haus, schaue selber ein und aus. Böhm.: Chceš-li pravdĕ, bývej doma. (Čelakovsky, 375.) 511 Wer will haben eyn reynes huss, der lass pfaffen, Munch vnd Tauben daruss. – Agricola I, 320; Luther's Tischr., 252b; Lehmann, 368, 68; Lehmann II, 853, 374; Eiselein, 288; Körte, 2662; Simrock, 4426. 512 Wer wird sein Haus anstecken, um dem Nachbar Rauch zu machen! 513 Wer ynn seinem eygenen hause beschneyet odder beregnet, des will sich auch Gott nicht erbarmen. – Agricola I, 708; Tappius, 219b; Egenollf, 289b; Petri, II, 724; Gruter, I, 8; Lehmann, II, 841, 276; Blum, 49; Müller, 29, 4; Fabricius, 63; Simrock, 4416; Körte, 2656. Frz.: En maison neufve qui n'y porte rien n'y treuve. (Leroux, II, 124.) It.: In casa nuova chi nient' apporta niente ritrova. (Pazzaglia, 48. 5.) Lat.: Qui domi compluitur, hujus ne deum quidem miseret. (Tappius, 207b; Erasm., 362; Philippi, II, 131; Eiselein, 287.) 514 Wer ynn seinem hause will friede haben, der muss thun, was die fraw will. – Agricola I, 747; Gruter, I, 80. Aber auch so, wie sie es will, sonst könnte es noch zu unangenehmen Auseinandersetzungen kommen. 515 Wer zu Haus arbeitet, bekommt in der Schenke keine Prügel. 516 Wer zu Haus bleibt bei seiner Grütze, der kommt zu wenig Witze. Holl.: Die te huis bij den brijpot blijft zitten, wat zou die weten. (Harrebomée, I, 340b.) 517 Wer zu Haus bleibt, der stirbt in seinem Nest. – Petri, II, 783. 518 Wer zu Haus bleibt, stirbt nicht in der Fremde. Böhm.: Kdo doma sedí, ten se zlé přihody schodí. (Čelakovsky, 288.) Holl.: Die te huis blijft, sterft in zijn nest. (Harrebomée, I, 340.) 519 Wer zwei Häuser hat, dem regnet's in eins. 520 Wer's im Haus will haben recht, der muss selber sein der Knecht. – Bücking, 223. 521 Wessen Haus mit Glas gedeckt ist, der soll nicht Steine auf des Nachbars Dach werfen. Auch baskisch Reinsberg IV, 53. 522 Wie das Haus gewonnen, so geht's wieder von dannen. 523 Wie das Haus, so guckt der Mann heraus. Böhm.: Jaký dům, takový stavitel. (Čelakovsky, 376.) Frz.: Telle mesgnie telle oeconomie. (Leroux, II, 127.) 524 Wie Haus, so Gast; wie Gast, so Kost. – Simrock, 4430; Sailer, 66; Petri, II, 790; Henisch, 1370, 32. 525 Wie Hauss, so Staat. – Petri, II, 790. 526 Willst du dein Haus behalten sauber, so hüte dich vor Pfaffen, Mönch und Tauber. – Eiselein, 288; Körte, 2661. 527 Willst du haben ein sauber Haus, so lass Schreiber und Soldaten daraus. 528 Wir bauen Häuser gross und fest, darein wir sein nur fremde Gäst'; und da wir sollen ewig sein, da bauen wir gar wenig ein. – Hertz, 9. Hausinschrift in Tirol. 529 Wo ein alt Haus ist, da findet man Meuse, wo ein böser Kopff, da sind Leuse. – Coler, 793a. 530 Wo he grad de Hüser heren kiekt, do sterwen all de Hennen. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 338. 531 Wo im Hause gute Sitte, wohnt Segen in der Mitte. Die Perser: In dem Hause, wo Keuschheit fehlt, wird nimmer Glück sein. (Reinsberg I, 142.) 532 Wo im Hause regieren die Frauen, ist der Teufel als Hausknecht zu schauen. 533 Wo im Hauss ein hessliche fraw ist, so soll ein hübscher Ofen drin seyn. – Petri, II, 806; Henisch, 1196, 24. 534 Wo in einem Hause die Küche kalt ist, da ist wenig Freude. – Binder II, 3036. Lat.: Scilicet accenso domus est ornatior igne. (Binder II, 3036; Buchler, 157.) 535 Wo ist ein Haus, durch das kein Rauch geht? 536 Wo nicht im Haus seynd Kinderlein, da ist's als leucht kein Sonnenschein. – Sutor, 83. Lat.: Quod sine sole polus, hoc sine prole torus. (Seybold, 83 u. 513.) 537 Wo zwen in einem Hauss sind, bleiben sie selten eins. – Aventin, CCCIXb. 538 Wol dem Hauss, das einen guten Haussvater hat. – Lehmann, II, 858, 463. Lat.: Gaudeat illa domus, quando bonus est sibi promus. (Sutor, 154.) 539 Zu den schönen Heusern fliegen die Tauben mit Hauffen. – Petri, II, 743. 540 Zu einem Haus gehört mancher Balken. Aehnlich russisch Altmann V, 89. 541 Zu Haus ein Igel und draussen ein Schniegel. Geschniegelt, geputzt, stutzerhaft. Aristophanes schildert die Athener als vernünftige Greise im Hause und als Narren in Versammlungen. Böhn.: V cizím domĕ jak kníže, a doma jako ježek. (Čelakovsky, 375.) 542 Zu Haus ein Maulwurf, draussen ein Luchs. Dän.: Hiemme som en muldvarp, ude som en los. (Prov. dan., 290.) 543 Zu Haus ist zu Haus, und wär' es noch so schlecht. Holl.: T' huis is t' huis, al is het nog zoo slecht! (Harrebomée, I, 343a.) 544 Zu Haus ist zu Haus, wenn auch unterm Strohdach. (Lit.) – Reinsberg III, 108. 545 Zu Haus ruht man am besten aus. Dän.: Hiemme er best at hvile. (Prov. dan., 291.) 546 Zu Haus wird nur ein Kalb erzogen. Böhm.: Doma se vychová tele. (Čelakovsky, 287.) 547 Zu Hause bin ich König. 548 Zu Hause hat man mit den Kindern Noth, in der Stadt schreien die Bettler nach Brot. (Lit.) – Reinsberg VII, 57. 549 Zu Hause ist's am besten. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [210]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/216>, abgerufen am 22.12.2024.