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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 552 Zum Haus gehört, was Niet und Nagel begreift. - Graf, 64, 12.

In der Schweiz: Zu einem verkaufften Huss, was nit, yand, nagel begryfft, gehort. (Schauberg, I, 307, 106.)

553 Zum schönen Hause gehört ein schöner Wirth. - Sailer, 83.

In einen schönen Leib auch eine schöne, edle Seele.

*554 A dam Hause war ich wul nich olt warden. (Schles.) - Frommann, II, 246, 152.

*555 A hot suffel (so viel) hoiser versuffen und ies em doch ken Sporn (Sparren) im Halse stecken blieben. - Robinson, 61.

*556 Anfangs Hauses. - Nefflen, 451.

In der ersten Zeit des Ehestandes.

*557 Auf den kann man Häuser bauen.

Um grosses Vertrauen auszudrücken.

*558 Aus seinem Hause kommt eitel Rauch.

*559 Bleiw to Haus bi de Tött. - Frischbier, 1523.

Spottend zu jemand, der einer Einladung nicht Folge leistet.

*560 Bleiwt mi to Haus möt june sure Gurke. - Frischbier, 1522.

Lasst mich damit zufrieden, ungeschoren.

*561 Dä drät et Haus fel. (Bedburg.)

Vom Plauderer und Waschhaften.

*562 Da ist niemand zu Haus.

Holl.: Daar is niemand t' huis. (Harrebomee, I, 339b.)

*563 Darin ist er zu Hause. - Frischbiers, 1516.

*564 Das führt zu bösen Häusern. - Eiselein, 290.

In Schwaben: Es führt zu baise Häuser. (Nefflen, 459.)

*565 Das Haus anzünden, um Fensterblei zu schmelzen.

In Hindostan: Ein Haus verbrennen, um eine Wespe zu tödten. (Reinsberg III, 21.)

It.: Romper la casa per vender il calcinaccio. (Bohn I, 124.)

*566 Das Haus beim Dache anfangen. - Altmann VI, 513.

*567 Das Haus hat einen Giebel.

Die Sache ist fertig, ist im klaren, hat Verstand.

It.: Cosa fatta ha capo. (Eiselein, 237.)

*568 Das Haus einreissen, um eine gute Baustelle zu erhalten. - Altmann VI, 513.

*569 Das Haus ist wie ein Schmuckkästchen.

*570 Das Haus ist zu vermiethen.

Holl.: Het huis is te huur. (Harmbomee, I, 341a.)

*571 Das Haus mit dem goldenen Dache.

Jetzt Hofkammer in Innsbruck. Es erbaute sich dasselbe Herzog Friedrich (Friedl) mit der leeren Tasche im Jahre 1425 zu seiner Wohnung. An die Vergoldung der kupfernen Kuppel hat er 200000 Dukaten verschwendet. (Meyer, Universum, Hft. 36, S. 20.)

*572 Das Haus räumen. (S. 651.)

Die alten Dienstboten durch neue ersetzen.

Frz.: Faire maison nette.

*573 Das Haus zum Fenster hinauswerfen.

Entweder von denen, die leichtsinnig mit ihren Sachen umgehen oder solchen, die alles in Verwirrung bringen, das Unterste zu oberst kehren.

Frz.: Nous jetterons la maison par les fenetres. (Kritzinger, 387b.)

*574 Däs kann zu a baise Häuser gaun. - Nefflen, 453.

Es kann schlimme Folgen haben, einen bösen Ausgang nehmen.

*575 Däs wirft se über e Haus naus. - Nefflen, 453.

Dem widerspricht sie unbedingt, entschieden, in allem Ernst.

*576 Dass Hauss brent jhn. - Lehmann, 117, 17.

*577 Dass Hauss wird em og nog in a Holss stieben. - Robinson, 244; Gomolocke, 310.

*578 Dat Haus hät golde Balcke. (Köln.) - Firmenich, I, 472, 50.

Es ist stark mit pfandrechtlichen Schulden belastet.

*570 Dat Haus must du fär 'n Schün' ansehn. (Bremen.) - Köster, 251.

*580 Dat huyss heisset zum hogen dürpel. - Tappius, 229.

Von einem ungastlich Abgeschlossenen.

Lat.: Fores habet tritas, ut pastorum casae. (Erasm., 358; Tappius, 228b.)

*581 Der kommt noch nach Haus und bringt seine Knochen im Sacktuch mit. - Simrock, 5788b.

*582 Du hast in diesem Haus ausgekocht. - Seybold, 603.

Du darfst dich nicht mehr darin sehen lassen.

Lat.: Tessoram confregisti. (Seybold, 603.)

[Spaltenumbruch] *583 Ein altes bemoostes Haus.

Student im sechsten Halbjahr.

*584 Ein brennendes Haus in Brand stecken.

Von überflüssigem, nutzlosem, zwecklosem Thun. (S. Licht, Mehl, Stroh.)

*585 Ein gelehrtes Haus.

Ein Gelehrter. "Ich übergehe die Definitionen, die ein Schulmann oder sonstiges gelehrtes Haus niedergeschrieben hat." (Vgl. Latendorf in den Neuen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik, 1867, S. 268.)

*586 Ein gross Haus machen.

Viel Aufwand.

*587 Ein Haus einreissen, um den Kalk zu gewinnen. - Winckler, XI, 80.

*588 Ein Haus weiter gehen.

Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813.)

*589 Ein schön Haus und niemand darin.

Frz.: Belle maison et rien dedans. (Leroux, II, 124.)

*590 Einander zum hauss sagen. - Franck, II, 20a.

"Wann einer das tadelt, darinn er selbst steck biss vber die ohren; als so ein Jacobsbrüder eins spottet der Jacobsmuscheln trüg, ein hur eins sacks." Franck a. a. O. hat die obige Redensart neben folgenden sinnverwandten aufgeführt: Ein Esel heysst den andern sacktrager. Es wil yn einer dem anderen ein Kleisper (= Splitter, vgl. Grimm, V, 1133). aus dem augen ziehen vnnd hat selbs einen balcken drinn. Ea hat ein hur ein frome fraw gescholten. Es ist keinem nindert recht. Was hebt der räuber dem brenner auff. Alle diese Redensarten hat Franck zusammengestellt, um die lateinische: Sori pedem rectus deridet, in ihren verschiedenen Anwendungen deutsch wiederzugeben.

*591 Einem das Haus wegtragen können, ohne dass er aufwacht.

Von denen, die einen sehr festen Schlaf haben.

*592 Einem durchs Haus laufen. - Frischbier2, 1517.

Einem Handwerker z. B., für: ein Geschäft, ein Gewerbe u. s. w. anfangen, ohne es zu beenden, einen Beruf nicht gründlich erlernen.

*593 Einem Hause eine neue Schürze vorhängen. - Frischbier2, 1518.

Die Vorderseite desselben neu abputzen.

*594 Einem nach Hause leuchten.

Ihn abfertigen.

*595 Einem von fern ins Haus hören. - Briefe August's.

Seine Gesinnung zu erforschen suchen.

*596 En demm Haus hängk de Krepp (Krippe) huh. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 169.

Es geht da kärglich zu.

*597 Er baut das Haus vom Dach abwärts. (Stuttgart.)

*598 Er bawet ein Hauss vnd ist der erst drauss. - Henisch, 203, 53.

*599 Er behülfft sich gern in anderer Häuser. - Sutor, 143.

Von einem Schmarotzer.

Lat.: Muris in modum vivit. (Sutor, 143.)

*600 Er flickt fremde Häuser und sein eigen Dach ist faul (morsch).

Die Böhmen: Das fremde Haus stützt er, das seine wirft er nieder. (Reinsberg IV, 52.)

Ill.: Od budale stoji nize, rec je kod nas stara, koi tudju kucne dize, a svoju obara. (Celakovsky, 272.)

*601 Er geht so weit vom Haus, wie eine Bruthenne von den Eiern.

*602 Er hat an seinem Hause nichts als den Verstand gespart. - Sutor, 163.

*603 Er hat das hauss voll, darffs nit weit suchen. - Franck, II, 94a.

*604 Er hat Haus und Hof an die Wand geseicht. - Körte, 2652a.

*605 Er hat Haus und Hof durch die Gurgel gejagt.

*606 Er hat Haus und Hof verdauet.

Frz.: Il a mange tout son bien. (Kritzinger, 686b.)

*607 Er hat nicht am rechten. Haus angeklopft.

*608 Er hat weder Haus noch Hof.

Frz.: Il n'a ni feu ni lieu.

Holl.: Hij heeft haardstede noch woonstede. (Harrebomee, I, 270.) - Hij heeft noch huis noch dak. (Harrebomee, I, 342b.)

*609 Er ist dort zu Haus wie die Laus im Grind.

Holl.: Hij is daar te huis als eene luis in eene spijkerton. (Harebomee, I, 342.)

*610 Er ist eaba überall net z' Haus. - Neffel, 457.

In keiner Sache gründlich unterrichtet, bewandert, tüchtig, thätig, nirgends in Ordnung sein.

*611 Er ist hier nicht zu Hause.

Holl.: Hij is daar niet t' huis. (Harrebomee, I, 342a.)

[Spaltenumbruch] 552 Zum Haus gehört, was Niet und Nagel begreift.Graf, 64, 12.

In der Schweiz: Zu einem verkaufften Huss, was nit, yand, nagel begryfft, gehort. (Schauberg, I, 307, 106.)

553 Zum schönen Hause gehört ein schöner Wirth.Sailer, 83.

In einen schönen Leib auch eine schöne, edle Seele.

*554 A dâm Hause wâr ich wul nich olt wârden. (Schles.) – Frommann, II, 246, 152.

*555 A hot suffel (so viel) hoiser versuffen und ies em doch ken Sporn (Sparren) im Halse stecken blieben.Robinson, 61.

*556 Anfangs Hauses.Nefflen, 451.

In der ersten Zeit des Ehestandes.

*557 Auf den kann man Häuser bauen.

Um grosses Vertrauen auszudrücken.

*558 Aus seinem Hause kommt eitel Rauch.

*559 Blîw to Hûs bi de Tött.Frischbier, 1523.

Spottend zu jemand, der einer Einladung nicht Folge leistet.

*560 Blîwt mi to Hûs möt june sure Gurke.Frischbier, 1522.

Lasst mich damit zufrieden, ungeschoren.

*561 Dä drät et Hûs fêl. (Bedburg.)

Vom Plauderer und Waschhaften.

*562 Da ist niemand zu Haus.

Holl.: Daar is niemand t' huis. (Harrebomée, I, 339b.)

*563 Darin ist er zu Hause.Frischbiers, 1516.

*564 Das führt zu bösen Häusern.Eiselein, 290.

In Schwaben: Es führt zu baise Häuser. (Nefflen, 459.)

*565 Das Haus anzünden, um Fensterblei zu schmelzen.

In Hindostan: Ein Haus verbrennen, um eine Wespe zu tödten. (Reinsberg III, 21.)

It.: Romper la casa per vender il calcinaccio. (Bohn I, 124.)

*566 Das Haus beim Dache anfangen.Altmann VI, 513.

*567 Das Haus hat einen Giebel.

Die Sache ist fertig, ist im klaren, hat Verstand.

It.: Cosa fatta ha capo. (Eiselein, 237.)

*568 Das Haus einreissen, um eine gute Baustelle zu erhalten.Altmann VI, 513.

*569 Das Haus ist wie ein Schmuckkästchen.

*570 Das Haus ist zu vermiethen.

Holl.: Het huis is te huur. (Harmbomée, I, 341a.)

*571 Das Haus mit dem goldenen Dache.

Jetzt Hofkammer in Innsbruck. Es erbaute sich dasselbe Herzog Friedrich (Friedl) mit der leeren Tasche im Jahre 1425 zu seiner Wohnung. An die Vergoldung der kupfernen Kuppel hat er 200000 Dukaten verschwendet. (Meyer, Universum, Hft. 36, S. 20.)

*572 Das Haus räumen. (S. 651.)

Die alten Dienstboten durch neue ersetzen.

Frz.: Faire maison nette.

*573 Das Haus zum Fenster hinauswerfen.

Entweder von denen, die leichtsinnig mit ihren Sachen umgehen oder solchen, die alles in Verwirrung bringen, das Unterste zu oberst kehren.

Frz.: Nous jetterons la maison par les fenêtres. (Kritzinger, 387b.)

*574 Däs kann zu a baise Häuser gaun.Nefflen, 453.

Es kann schlimme Folgen haben, einen bösen Ausgang nehmen.

*575 Däs wirft se über e Haus naus.Nefflen, 453.

Dem widerspricht sie unbedingt, entschieden, in allem Ernst.

*576 Dass Hauss brent jhn.Lehmann, 117, 17.

*577 Dass Hauss wird em og nog in a Holss stieben.Robinson, 244; Gomolocke, 310.

*578 Dat Hûs hät golde Balcke. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 50.

Es ist stark mit pfandrechtlichen Schulden belastet.

*570 Dat Hûs must du fär 'n Schün' ansehn. (Bremen.) – Köster, 251.

*580 Dat huyss heisset zum hogen dürpel.Tappius, 229.

Von einem ungastlich Abgeschlossenen.

Lat.: Fores habet tritas, ut pastorum casae. (Erasm., 358; Tappius, 228b.)

*581 Der kommt noch nach Haus und bringt seine Knochen im Sacktuch mit.Simrock, 5788b.

*582 Du hast in diesem Haus ausgekocht.Seybold, 603.

Du darfst dich nicht mehr darin sehen lassen.

Lat.: Tessoram confregisti. (Seybold, 603.)

[Spaltenumbruch] *583 Ein altes bemoostes Haus.

Student im sechsten Halbjahr.

*584 Ein brennendes Haus in Brand stecken.

Von überflüssigem, nutzlosem, zwecklosem Thun. (S. Licht, Mehl, Stroh.)

*585 Ein gelehrtes Haus.

Ein Gelehrter. „Ich übergehe die Definitionen, die ein Schulmann oder sonstiges gelehrtes Haus niedergeschrieben hat.“ (Vgl. Latendorf in den Neuen Jahrbüchern für Philologie und Pädagogik, 1867, S. 268.)

*586 Ein gross Haus machen.

Viel Aufwand.

*587 Ein Haus einreissen, um den Kalk zu gewinnen.Winckler, XI, 80.

*588 Ein Haus weiter gehen.

Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813.)

*589 Ein schön Haus und niemand darin.

Frz.: Belle maison et rien dedans. (Leroux, II, 124.)

*590 Einander zum hauss sagen.Franck, II, 20a.

„Wann einer das tadelt, darinn er selbst steck biss vber die ohren; als so ein Jacobsbrüder eins spottet der Jacobsmuscheln trüg, ein hur eins sacks.“ Franck a. a. O. hat die obige Redensart neben folgenden sinnverwandten aufgeführt: Ein Esel heysst den andern sacktrager. Es wil yn einer dem anderen ein Kleisper (= Splitter, vgl. Grimm, V, 1133). aus dem augen ziehen vnnd hat selbs einen balcken drinn. Ea hat ein hur ein frome fraw gescholten. Es ist keinem nindert recht. Was hebt der räuber dem brenner auff. Alle diese Redensarten hat Franck zusammengestellt, um die lateinische: Sori pedem rectus deridet, in ihren verschiedenen Anwendungen deutsch wiederzugeben.

*591 Einem das Haus wegtragen können, ohne dass er aufwacht.

Von denen, die einen sehr festen Schlaf haben.

*592 Einem durchs Haus laufen.Frischbier2, 1517.

Einem Handwerker z. B., für: ein Geschäft, ein Gewerbe u. s. w. anfangen, ohne es zu beenden, einen Beruf nicht gründlich erlernen.

*593 Einem Hause eine neue Schürze vorhängen.Frischbier2, 1518.

Die Vorderseite desselben neu abputzen.

*594 Einem nach Hause leuchten.

Ihn abfertigen.

*595 Einem von fern ins Haus hören.Briefe August's.

Seine Gesinnung zu erforschen suchen.

*596 En demm Hûs hängk de Krepp (Krippe) huh. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 169.

Es geht da kärglich zu.

*597 Er baut das Haus vom Dach abwärts. (Stuttgart.)

*598 Er bawet ein Hauss vnd ist der erst drauss.Henisch, 203, 53.

*599 Er behülfft sich gern in anderer Häuser.Sutor, 143.

Von einem Schmarotzer.

Lat.: Muris in modum vivit. (Sutor, 143.)

*600 Er flickt fremde Häuser und sein eigen Dach ist faul (morsch).

Die Böhmen: Das fremde Haus stützt er, das seine wirft er nieder. (Reinsberg IV, 52.)

Ill.: Od budale stoji niže, rĕč je kod nas stara, koi tudju kućne diže, a svoju obara. (Čelakovsky, 272.)

*601 Er geht so weit vom Haus, wie eine Bruthenne von den Eiern.

*602 Er hat an seinem Hause nichts als den Verstand gespart.Sutor, 163.

*603 Er hat das hauss voll, darffs nit weit suchen.Franck, II, 94a.

*604 Er hat Haus und Hof an die Wand geseicht.Körte, 2652a.

*605 Er hat Haus und Hof durch die Gurgel gejagt.

*606 Er hat Haus und Hof verdauet.

Frz.: Il a mangé tout son bien. (Kritzinger, 686b.)

*607 Er hat nicht am rechten. Haus angeklopft.

*608 Er hat weder Haus noch Hof.

Frz.: Il n'a ni feu ni lieu.

Holl.: Hij heeft haardstede noch woonstede. (Harrebomée, I, 270.) – Hij heeft noch huis noch dak. (Harrebomée, I, 342b.)

*609 Er ist dort zu Haus wie die Laus im Grind.

Holl.: Hij is daar te huis als eene luis in eene spijkerton. (Harebomée, I, 342.)

*610 Er ist eaba überall net z' Haus.Neffel, 457.

In keiner Sache gründlich unterrichtet, bewandert, tüchtig, thätig, nirgends in Ordnung sein.

*611 Er ist hier nicht zu Hause.

Holl.: Hij is daar niet t' huis. (Harrebomée, I, 342a.)

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[[211]/0217] 552 Zum Haus gehört, was Niet und Nagel begreift. – Graf, 64, 12. In der Schweiz: Zu einem verkaufften Huss, was nit, yand, nagel begryfft, gehort. (Schauberg, I, 307, 106.) 553 Zum schönen Hause gehört ein schöner Wirth. – Sailer, 83. In einen schönen Leib auch eine schöne, edle Seele. *554 A dâm Hause wâr ich wul nich olt wârden. (Schles.) – Frommann, II, 246, 152. *555 A hot suffel (so viel) hoiser versuffen und ies em doch ken Sporn (Sparren) im Halse stecken blieben. – Robinson, 61. *556 Anfangs Hauses. – Nefflen, 451. In der ersten Zeit des Ehestandes. *557 Auf den kann man Häuser bauen. Um grosses Vertrauen auszudrücken. *558 Aus seinem Hause kommt eitel Rauch. *559 Blîw to Hûs bi de Tött. – Frischbier, 1523. Spottend zu jemand, der einer Einladung nicht Folge leistet. *560 Blîwt mi to Hûs möt june sure Gurke. – Frischbier, 1522. Lasst mich damit zufrieden, ungeschoren. *561 Dä drät et Hûs fêl. (Bedburg.) Vom Plauderer und Waschhaften. *562 Da ist niemand zu Haus. Holl.: Daar is niemand t' huis. (Harrebomée, I, 339b.) *563 Darin ist er zu Hause. – Frischbiers, 1516. *564 Das führt zu bösen Häusern. – Eiselein, 290. In Schwaben: Es führt zu baise Häuser. (Nefflen, 459.) *565 Das Haus anzünden, um Fensterblei zu schmelzen. In Hindostan: Ein Haus verbrennen, um eine Wespe zu tödten. (Reinsberg III, 21.) It.: Romper la casa per vender il calcinaccio. (Bohn I, 124.) *566 Das Haus beim Dache anfangen. – Altmann VI, 513. *567 Das Haus hat einen Giebel. Die Sache ist fertig, ist im klaren, hat Verstand. It.: Cosa fatta ha capo. (Eiselein, 237.) *568 Das Haus einreissen, um eine gute Baustelle zu erhalten. – Altmann VI, 513. *569 Das Haus ist wie ein Schmuckkästchen. *570 Das Haus ist zu vermiethen. Holl.: Het huis is te huur. (Harmbomée, I, 341a.) *571 Das Haus mit dem goldenen Dache. Jetzt Hofkammer in Innsbruck. Es erbaute sich dasselbe Herzog Friedrich (Friedl) mit der leeren Tasche im Jahre 1425 zu seiner Wohnung. An die Vergoldung der kupfernen Kuppel hat er 200000 Dukaten verschwendet. (Meyer, Universum, Hft. 36, S. 20.) *572 Das Haus räumen. (S. 651.) Die alten Dienstboten durch neue ersetzen. Frz.: Faire maison nette. *573 Das Haus zum Fenster hinauswerfen. Entweder von denen, die leichtsinnig mit ihren Sachen umgehen oder solchen, die alles in Verwirrung bringen, das Unterste zu oberst kehren. Frz.: Nous jetterons la maison par les fenêtres. (Kritzinger, 387b.) *574 Däs kann zu a baise Häuser gaun. – Nefflen, 453. Es kann schlimme Folgen haben, einen bösen Ausgang nehmen. *575 Däs wirft se über e Haus naus. – Nefflen, 453. Dem widerspricht sie unbedingt, entschieden, in allem Ernst. *576 Dass Hauss brent jhn. – Lehmann, 117, 17. *577 Dass Hauss wird em og nog in a Holss stieben. – Robinson, 244; Gomolocke, 310. *578 Dat Hûs hät golde Balcke. (Köln.) – Firmenich, I, 472, 50. Es ist stark mit pfandrechtlichen Schulden belastet. *570 Dat Hûs must du fär 'n Schün' ansehn. 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Lat.: Aliam quercum excute. (Erasm., 813.) *589 Ein schön Haus und niemand darin. Frz.: Belle maison et rien dedans. (Leroux, II, 124.) *590 Einander zum hauss sagen. – Franck, II, 20a. „Wann einer das tadelt, darinn er selbst steck biss vber die ohren; als so ein Jacobsbrüder eins spottet der Jacobsmuscheln trüg, ein hur eins sacks.“ Franck a. a. O. hat die obige Redensart neben folgenden sinnverwandten aufgeführt: Ein Esel heysst den andern sacktrager. Es wil yn einer dem anderen ein Kleisper (= Splitter, vgl. Grimm, V, 1133). aus dem augen ziehen vnnd hat selbs einen balcken drinn. Ea hat ein hur ein frome fraw gescholten. Es ist keinem nindert recht. Was hebt der räuber dem brenner auff. Alle diese Redensarten hat Franck zusammengestellt, um die lateinische: Sori pedem rectus deridet, in ihren verschiedenen Anwendungen deutsch wiederzugeben. *591 Einem das Haus wegtragen können, ohne dass er aufwacht. Von denen, die einen sehr festen Schlaf haben. *592 Einem durchs Haus laufen. – Frischbier2, 1517. Einem Handwerker z. B., für: ein Geschäft, ein Gewerbe u. s. w. anfangen, ohne es zu beenden, einen Beruf nicht gründlich erlernen. *593 Einem Hause eine neue Schürze vorhängen. – Frischbier2, 1518. Die Vorderseite desselben neu abputzen. *594 Einem nach Hause leuchten. Ihn abfertigen. *595 Einem von fern ins Haus hören. – Briefe August's. Seine Gesinnung zu erforschen suchen. *596 En demm Hûs hängk de Krepp (Krippe) huh. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 169. Es geht da kärglich zu. *597 Er baut das Haus vom Dach abwärts. (Stuttgart.) *598 Er bawet ein Hauss vnd ist der erst drauss. – Henisch, 203, 53. *599 Er behülfft sich gern in anderer Häuser. – Sutor, 143. Von einem Schmarotzer. Lat.: Muris in modum vivit. (Sutor, 143.) *600 Er flickt fremde Häuser und sein eigen Dach ist faul (morsch). Die Böhmen: Das fremde Haus stützt er, das seine wirft er nieder. (Reinsberg IV, 52.) Ill.: Od budale stoji niže, rĕč je kod nas stara, koi tudju kućne diže, a svoju obara. (Čelakovsky, 272.) *601 Er geht so weit vom Haus, wie eine Bruthenne von den Eiern. *602 Er hat an seinem Hause nichts als den Verstand gespart. – Sutor, 163. *603 Er hat das hauss voll, darffs nit weit suchen. – Franck, II, 94a. *604 Er hat Haus und Hof an die Wand geseicht. – Körte, 2652a. *605 Er hat Haus und Hof durch die Gurgel gejagt. *606 Er hat Haus und Hof verdauet. Frz.: Il a mangé tout son bien. (Kritzinger, 686b.) *607 Er hat nicht am rechten. Haus angeklopft. *608 Er hat weder Haus noch Hof. Frz.: Il n'a ni feu ni lieu. Holl.: Hij heeft haardstede noch woonstede. (Harrebomée, I, 270.) – Hij heeft noch huis noch dak. (Harrebomée, I, 342b.) *609 Er ist dort zu Haus wie die Laus im Grind. Holl.: Hij is daar te huis als eene luis in eene spijkerton. (Harebomée, I, 342.) *610 Er ist eaba überall net z' Haus. – Neffel, 457. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [211]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/217>, abgerufen am 22.12.2024.