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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 638 Dreierlei Dinge sich zu rühmen, straft sich früh oder spat: des Geschmacks des Weins, der Schönheit seiner Tochter und des Inhalts seiner Kasse.

639 Dreimal drei Dinge machen einen Jahrmarkt: drei Frösche, drei Gänse und drei Weiber.

640 Dreimal zwei Dinge in einem Haus einigen sich nie: zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen.

641 Drey ding bringen jeden gen Rom: Gewin, wunder vnd freihait. - Gruter, III, 23; Trias Rom.

642 Drey ding bringen vnd helffen den leuten zu Rom: Gelt, Künhait vnd Hoffart. - Gruter, III, 23; Trias Rom.

643 Drey ding bringt man gewönlich von Rom: böss Gewissen, bösen Magen, leren seckel. - Gruter, III, 23; Lehmann, II, 86, 189; Trias Rom.

644 Drey Ding drücken fast: viel schuld ohn Geld, ein böss Weib vnd ein schwere last. - Petri, II, 171.

645 Drey ding einem jüngling schädlich sein: die nacht, ein fraw, und der wein. - Comedia Vgolini.

646 Drey ding erhalten freundschafft: wenn mann einem gegenwertig ehret, abwesend guts nachsaget vnnd in nöthen ausshilffet. - Lehmann, 207, 48.

647 Drey ding findet man zu Rom in allen gassen: Heilig stet, zerbrochen Seulen vnd Putanas. - Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 190.

648 Drey ding fördern einen zu Rom: Geschenck, Gunst vnd Gewalt. - Gruter, III, 23; Lehmann, II, 86, 191; Trias Rom.

649 Drey ding geben Rom den Vorzug; das Ansehen des Papstes, die Reliquien und der Ablasskram. - Trias Rom.

650 Drey ding gehören zu Geschäfften: Anheben, fortführen vnnd hinaussführen. - Lehmann, 276, 23.

651 Drey ding gehören zusammen: Glauben, bekennen vnd leiden. - Petri, I, 43.

652 Drey Ding haben viel ehrens zu Rom: Mannsgürtel, Wahlendäschen vnnd Rosszäum. - Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 192.

653 Drey ding halt wol im Zam (Zaum): Zunge, Bauch und Scham.

Lat.: Compescas semper linguam, ventrem atque pudenda. (Seybold, 243.)

654 Drey ding halten Rom in Wirden: Hailthum, Pabst vnd Ablas. - Gruter, III, 23; Trias Rom.

Mit diesem Sprichwort beginnt die deutsche Uebersetzung eines im Jahre 1519 unter dem Titel Trias Romana, sive Vadiscus gegen den römischen Hof geschriebenen Gesprächs. Selbst Ulrich von Hutten glaubte, dass bisher nichts Freieres und Heftigeres gegen denselben geschrieben worden sei. Die sich Unterredenden sind Hutten und Ernhold. Hutten sagt, er habe das, was er dem Ernhold erzähle, von einem gewissen Vadiscus erfahren, der, als er durch Mainz gegangen, ihm erzählt, was er zu Rom gesehen habe. Dieser Vadiscus brachte alle die schlimmen Dinge, die er in Rom wahrgenommen, immer unter drei Klassen, weshalb das Gespräch Trias heisst. Dergleichen Sprüche mit drei Dingen (Terniones) sind darin über fünfzig. Es wird gezeigt, dass es eine alte Politik der Päpste gewesen sei, die Deutschen immer in der Dummheit zu erhalten. Der Schluss lautet: "Drei haben diess geschrieben, Ernst, Not vnd Warhait. - Drei nutz gibt diess Büchlein, Erfarung, lere vnd Warnung." Da ich ein Exemplar der Originalausgabe nicht habe erlangen können, so ist es mir nicht möglich gewesen diejenigen Sprichwörter sämmtlich zu bezeichnen, welche in der genannten Trias Romana ihre Quelle haben.

655 Drey Ding halten Rom in Würden: Heyligthumb, Pabst vnnd Ablass. - Lehmann, II, 86, 193.

656 Drey ding hangen aneinander: Bulen, Liegen vnd stelen. - Petri, II, 52.

657 Drey Ding helt man für Wahrheit in Rom: der Römer (oder: der römischen) geistlichen Heyligkeit, der Wahlen (Welschen) Weissheit vnd der Teutschen Narrheit. - Lehmann, II, 87, 194; Gruter, III, 23; Trias Rom.

[Spaltenumbruch] 658 Drey ding können alles aussstehen: Gedult, vnschuld vnd ein gut Gewissen. - Petri, I, 42.

659 Drey ding machen bald grossen platz: Soldaten, wasser vnd fewer. - Lehmann, 434, 23.

660 Drey ding machen der Arm vnd Krancken viel: Bad, Wein vnd pfleg der Liebe Spiel. - Petri, II, 57.

661 Drey Ding machen ein Land vnruwig, vnd das vierdte mag es nicht ertragen: Ain Knecht, wann er König wirt; ain Narr, wann er zu satt ist; ain feindselige, wann sy geehlicht wirt; Vnd ain Magdt, wan sy jrer Frawen erbe wirt. - Agricola II, 95.

662 Drey ding machen einen Christen: Glauben, lieben vnd leiden. - Petri, I, 43.

663 Drey Ding machen einen frommen (guten) Meister: Wissen, können vnd wöllen. - Lehmann, 362, 12; Sutor, 395.

Frz.: En l'homme vouloir, pouvoir et faire. (Bovill, II, 101.)

Lat.: Haec in homine tria: velle, posse, facere. (Bovill, II, 101.)

664 Drey ding man nicht erfüllen mag, das vierdt schreit stets: her zuher trag: ein Frauw, die Hell' vnd das Erdtrich, das schluckt all Wassergüss in sich; das Feuer in seinem Lauf spricht nimmer: hör auf. - Brandt, Nsch., 54.

665 Drey Ding mehr dann Gifft schädlich seynd: böser Gsell, arg Weib und falscher Freund. - Sutor, 559; Petri, II, 170.

Lat.: Rebus in humanis tria sunt pejora venenis: perversus socius, mala femina, falsus amicus. (Sutor, 558.)

666 Drey ding meid, bistu weiss: einen vnerfahrnen Artzt, vbriges trincken vnd vngekochte Speiss. - Petri, II, 180.

667 Drey ding niemand füllen kan: den Geitz, das Aug vnd Bettelman. - Petri, II, 78.

668 Drey ding sein gros zu Rom: Herren, Schälck vnd Stain. - Gruter, III, 23; Trias Rom.

669 Drey ding seind böss: das Meer, das fewr vnd ein Weib. - Henisch, 749.

Lat.: Mare, ignis, mulier tria sunt mala.

670 Drey ding seind ganghaftig zu Rom: allerlay Volck, allerlay Muntz vnd allerlay Sprach. - Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 87, 195.

671 Drey Ding seynd gemein zu Rom: Reiten, durch Gitter sehen vnd Brieff tragen. - Lehmann, II, 87, 196; Gruter, III, 22; Trias Rom.

672 Drey Ding seynd vnersättlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdlein beym Tantz, ein Pfaff beym Opffer. - Lehmann, II, 87, 204.

673 Drey ding seynd wolfeil zu Rom: Feber, Pestilentz vnd arme Leut. - Trias Rom., 3.

674 Drey Ding seynd wolgekleydet zu Rom: Pfaffen, Maulessel vnd Huren. - Lehmann, II, 87, 200; Gruter, III, 24; Trias Rom.

675 Drey Ding siehet man selten zu Rom: alt Gold, Pabst vnnd Humilitatem. - Lehmann, II, 87, 198; Gruter, III, 23; Trias Rom.

676 Drey ding sind aller Christen täglich Brot: Trübsal, Angst vnd Noth. - Petri, I, 84.

677 Drey Ding sind gross zu Rom: Herren, Schälke vnd Stein. - Lehmann, II, 87, 197.

678 Drey Ding sind köstlich gehalten zu Rom: Frawen, Rosse vnd Brieff. - Lehmann, II, 87, 199; Gruter, III, 23; Trias Rom., 2.

679 Drey Ding sind vnbeständig vnd nichts werth: Eselslauff, Nonnenlieb vnd Hurenfrommkeit. - Henisch, 943.

680 Drey ding sol ein Prediger thun, so ist er ein grosser Doctor: die Bibel fleissig lesen, hertzlich beten vnd ein Schüler bleiben. - Petri, I, 32.

681 Drey ding sol niemand gerewen: beyzeit schlaffen gehen, frühe auffstehen vnd Jung Freyen. - Petri, II, 45.

[Spaltenumbruch] 638 Dreierlei Dinge sich zu rühmen, straft sich früh oder spat: des Geschmacks des Weins, der Schönheit seiner Tochter und des Inhalts seiner Kasse.

639 Dreimal drei Dinge machen einen Jahrmarkt: drei Frösche, drei Gänse und drei Weiber.

640 Dreimal zwei Dinge in einem Haus einigen sich nie: zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen.

641 Drey ding bringen jeden gen Rom: Gewin, wunder vnd freihait.Gruter, III, 23; Trias Rom.

642 Drey ding bringen vnd helffen den leuten zu Rom: Gelt, Künhait vnd Hoffart.Gruter, III, 23; Trias Rom.

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644 Drey Ding drücken fast: viel schuld ohn Geld, ein böss Weib vnd ein schwere last.Petri, II, 171.

645 Drey ding einem jüngling schädlich sein: die nacht, ein fraw, und der wein.Comedia Vgolini.

646 Drey ding erhalten freundschafft: wenn mann einem gegenwertig ehret, abwesend guts nachsaget vnnd in nöthen ausshilffet.Lehmann, 207, 48.

647 Drey ding findet man zu Rom in allen gassen: Heilig stet, zerbrochen Seulen vnd Putanas.Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 190.

648 Drey ding fördern einen zu Rom: Geschenck, Gunst vnd Gewalt.Gruter, III, 23; Lehmann, II, 86, 191; Trias Rom.

649 Drey ding geben Rom den Vorzug; das Ansehen des Papstes, die Reliquien und der Ablasskram.Trias Rom.

650 Drey ding gehören zu Geschäfften: Anheben, fortführen vnnd hinaussführen.Lehmann, 276, 23.

651 Drey ding gehören zusammen: Glauben, bekennen vnd leiden.Petri, I, 43.

652 Drey Ding haben viel ehrens zu Rom: Mannsgürtel, Wahlendäschen vnnd Rosszäum.Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 192.

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654 Drey ding halten Rom in Wirden: Hailthum, Pabst vnd Ablas.Gruter, III, 23; Trias Rom.

Mit diesem Sprichwort beginnt die deutsche Uebersetzung eines im Jahre 1519 unter dem Titel Trias Romana, sive Vadiscus gegen den römischen Hof geschriebenen Gesprächs. Selbst Ulrich von Hutten glaubte, dass bisher nichts Freieres und Heftigeres gegen denselben geschrieben worden sei. Die sich Unterredenden sind Hutten und Ernhold. Hutten sagt, er habe das, was er dem Ernhold erzähle, von einem gewissen Vadiscus erfahren, der, als er durch Mainz gegangen, ihm erzählt, was er zu Rom gesehen habe. Dieser Vadiscus brachte alle die schlimmen Dinge, die er in Rom wahrgenommen, immer unter drei Klassen, weshalb das Gespräch Trias heisst. Dergleichen Sprüche mit drei Dingen (Terniones) sind darin über fünfzig. Es wird gezeigt, dass es eine alte Politik der Päpste gewesen sei, die Deutschen immer in der Dummheit zu erhalten. Der Schluss lautet: „Drei haben diess geschrieben, Ernst, Not vnd Warhait. – Drei nutz gibt diess Büchlein, Erfarung, lere vnd Warnung.“ Da ich ein Exemplar der Originalausgabe nicht habe erlangen können, so ist es mir nicht möglich gewesen diejenigen Sprichwörter sämmtlich zu bezeichnen, welche in der genannten Trias Romana ihre Quelle haben.

655 Drey Ding halten Rom in Würden: Heyligthumb, Pabst vnnd Ablass.Lehmann, II, 86, 193.

656 Drey ding hangen aneinander: Bulen, Liegen vnd stelen.Petri, II, 52.

657 Drey Ding helt man für Wahrheit in Rom: der Römer (oder: der römischen) geistlichen Heyligkeit, der Wahlen (Welschen) Weissheit vnd der Teutschen Narrheit.Lehmann, II, 87, 194; Gruter, III, 23; Trias Rom.

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659 Drey ding machen bald grossen platz: Soldaten, wasser vnd fewer.Lehmann, 434, 23.

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661 Drey Ding machen ein Land vnruwig, vnd das vierdte mag es nicht ertragen: Ain Knecht, wann er König wirt; ain Narr, wann er zu satt ist; ain feindselige, wann sy geehlicht wirt; Vnd ain Magdt, wan sy jrer Frawen erbe wirt.Agricola II, 95.

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676 Drey ding sind aller Christen täglich Brot: Trübsal, Angst vnd Noth.Petri, I, 84.

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[[315]/0343] 638 Dreierlei Dinge sich zu rühmen, straft sich früh oder spat: des Geschmacks des Weins, der Schönheit seiner Tochter und des Inhalts seiner Kasse. 639 Dreimal drei Dinge machen einen Jahrmarkt: drei Frösche, drei Gänse und drei Weiber. 640 Dreimal zwei Dinge in einem Haus einigen sich nie: zwei Hähne, zwei Schornsteine und zwei Wirthinnen. 641 Drey ding bringen jeden gen Rom: Gewin, wunder vnd freihait. – Gruter, III, 23; Trias Rom. 642 Drey ding bringen vnd helffen den leuten zu Rom: Gelt, Künhait vnd Hoffart. – Gruter, III, 23; Trias Rom. 643 Drey ding bringt man gewönlich von Rom: böss Gewissen, bösen Magen, leren seckel. – Gruter, III, 23; Lehmann, II, 86, 189; Trias Rom. 644 Drey Ding drücken fast: viel schuld ohn Geld, ein böss Weib vnd ein schwere last. – Petri, II, 171. 645 Drey ding einem jüngling schädlich sein: die nacht, ein fraw, und der wein. – Comedia Vgolini. 646 Drey ding erhalten freundschafft: wenn mann einem gegenwertig ehret, abwesend guts nachsaget vnnd in nöthen ausshilffet. – Lehmann, 207, 48. 647 Drey ding findet man zu Rom in allen gassen: Heilig stet, zerbrochen Seulen vnd Putanas. – Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 190. 648 Drey ding fördern einen zu Rom: Geschenck, Gunst vnd Gewalt. – Gruter, III, 23; Lehmann, II, 86, 191; Trias Rom. 649 Drey ding geben Rom den Vorzug; das Ansehen des Papstes, die Reliquien und der Ablasskram. – Trias Rom. 650 Drey ding gehören zu Geschäfften: Anheben, fortführen vnnd hinaussführen. – Lehmann, 276, 23. 651 Drey ding gehören zusammen: Glauben, bekennen vnd leiden. – Petri, I, 43. 652 Drey Ding haben viel ehrens zu Rom: Mannsgürtel, Wahlendäschen vnnd Rosszäum. – Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 86, 192. 653 Drey ding halt wol im Zam (Zaum): Zunge, Bauch und Scham. Lat.: Compescas semper linguam, ventrem atque pudenda. (Seybold, 243.) 654 Drey ding halten Rom in Wirden: Hailthum, Pabst vnd Ablas. – Gruter, III, 23; Trias Rom. Mit diesem Sprichwort beginnt die deutsche Uebersetzung eines im Jahre 1519 unter dem Titel Trias Romana, sive Vadiscus gegen den römischen Hof geschriebenen Gesprächs. Selbst Ulrich von Hutten glaubte, dass bisher nichts Freieres und Heftigeres gegen denselben geschrieben worden sei. Die sich Unterredenden sind Hutten und Ernhold. Hutten sagt, er habe das, was er dem Ernhold erzähle, von einem gewissen Vadiscus erfahren, der, als er durch Mainz gegangen, ihm erzählt, was er zu Rom gesehen habe. Dieser Vadiscus brachte alle die schlimmen Dinge, die er in Rom wahrgenommen, immer unter drei Klassen, weshalb das Gespräch Trias heisst. Dergleichen Sprüche mit drei Dingen (Terniones) sind darin über fünfzig. Es wird gezeigt, dass es eine alte Politik der Päpste gewesen sei, die Deutschen immer in der Dummheit zu erhalten. Der Schluss lautet: „Drei haben diess geschrieben, Ernst, Not vnd Warhait. – Drei nutz gibt diess Büchlein, Erfarung, lere vnd Warnung.“ Da ich ein Exemplar der Originalausgabe nicht habe erlangen können, so ist es mir nicht möglich gewesen diejenigen Sprichwörter sämmtlich zu bezeichnen, welche in der genannten Trias Romana ihre Quelle haben. 655 Drey Ding halten Rom in Würden: Heyligthumb, Pabst vnnd Ablass. – Lehmann, II, 86, 193. 656 Drey ding hangen aneinander: Bulen, Liegen vnd stelen. – Petri, II, 52. 657 Drey Ding helt man für Wahrheit in Rom: der Römer (oder: der römischen) geistlichen Heyligkeit, der Wahlen (Welschen) Weissheit vnd der Teutschen Narrheit. – Lehmann, II, 87, 194; Gruter, III, 23; Trias Rom. 658 Drey ding können alles aussstehen: Gedult, vnschuld vnd ein gut Gewissen. – Petri, I, 42. 659 Drey ding machen bald grossen platz: Soldaten, wasser vnd fewer. – Lehmann, 434, 23. 660 Drey ding machen der Arm vnd Krancken viel: Bad, Wein vnd pfleg der Liebe Spiel. – Petri, II, 57. 661 Drey Ding machen ein Land vnruwig, vnd das vierdte mag es nicht ertragen: Ain Knecht, wann er König wirt; ain Narr, wann er zu satt ist; ain feindselige, wann sy geehlicht wirt; Vnd ain Magdt, wan sy jrer Frawen erbe wirt. – Agricola II, 95. 662 Drey ding machen einen Christen: Glauben, lieben vnd leiden. – Petri, I, 43. 663 Drey Ding machen einen frommen (guten) Meister: Wissen, können vnd wöllen. – Lehmann, 362, 12; Sutor, 395. Frz.: En l'homme vouloir, pouvoir et faire. (Bovill, II, 101.) Lat.: Haec in homine tria: velle, posse, facere. (Bovill, II, 101.) 664 Drey ding man nicht erfüllen mag, das vierdt schreit stets: her zuher trag: ein Frauw, die Hell' vnd das Erdtrich, das schluckt all Wassergüss in sich; das Feuer in seinem Lauf spricht nimmer: hör auf. – Brandt, Nsch., 54. 665 Drey Ding mehr dann Gifft schädlich seynd: böser Gsell, arg Weib und falscher Freund. – Sutor, 559; Petri, II, 170. Lat.: Rebus in humanis tria sunt pejora venenis: perversus socius, mala femina, falsus amicus. (Sutor, 558.) 666 Drey ding meid, bistu weiss: einen vnerfahrnen Artzt, vbriges trincken vnd vngekochte Speiss. – Petri, II, 180. 667 Drey ding niemand füllen kan: den Geitz, das Aug vnd Bettelman. – Petri, II, 78. 668 Drey ding sein gros zu Rom: Herren, Schälck vnd Stain. – Gruter, III, 23; Trias Rom. 669 Drey ding seind böss: das Meer, das fewr vnd ein Weib. – Henisch, 749. Lat.: Mare, ignis, mulier tria sunt mala. 670 Drey ding seind ganghaftig zu Rom: allerlay Volck, allerlay Muntz vnd allerlay Sprach. – Gruter, III, 23; Trias Rom.; Lehmann, II, 87, 195. 671 Drey Ding seynd gemein zu Rom: Reiten, durch Gitter sehen vnd Brieff tragen. – Lehmann, II, 87, 196; Gruter, III, 22; Trias Rom. 672 Drey Ding seynd vnersättlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdlein beym Tantz, ein Pfaff beym Opffer. – Lehmann, II, 87, 204. 673 Drey ding seynd wolfeil zu Rom: Feber, Pestilentz vnd arme Leut. – Trias Rom., 3. 674 Drey Ding seynd wolgekleydet zu Rom: Pfaffen, Maulessel vnd Huren. – Lehmann, II, 87, 200; Gruter, III, 24; Trias Rom. 675 Drey Ding siehet man selten zu Rom: alt Gold, Pabst vnnd Humilitatem. – Lehmann, II, 87, 198; Gruter, III, 23; Trias Rom. 676 Drey ding sind aller Christen täglich Brot: Trübsal, Angst vnd Noth. – Petri, I, 84. 677 Drey Ding sind gross zu Rom: Herren, Schälke vnd Stein. – Lehmann, II, 87, 197. 678 Drey Ding sind köstlich gehalten zu Rom: Frawen, Rosse vnd Brieff. – Lehmann, II, 87, 199; Gruter, III, 23; Trias Rom., 2. 679 Drey Ding sind vnbeständig vnd nichts werth: Eselslauff, Nonnenlieb vnd Hurenfrommkeit. – Henisch, 943. 680 Drey ding sol ein Prediger thun, so ist er ein grosser Doctor: die Bibel fleissig lesen, hertzlich beten vnd ein Schüler bleiben. – Petri, I, 32. 681 Drey ding sol niemand gerewen: beyzeit schlaffen gehen, frühe auffstehen vnd Jung Freyen. – Petri, II, 45.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [315]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/343>, abgerufen am 22.11.2024.