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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 588 Drei Dinge wohl behalt': Ohren hat der Wald, Augen hat das Feld, Füsse hat verborgtes Geld.

589 Drei Dinge wohnen gern unter Einem Hut: Schönheit, Stolz und Uebermuth.

590 Drei Dinge wollen geschmieret sein: der Advocat, das Wagenrad und der Abziehstein.

591 Drei Dinge wollen gut gefüttert sein: Priesterkinder, Müllerrinder und Bäckerschwein'.

592 Drei Dinge wollen nicht genöthet sein: Dienst, Freundschaft und Weiber.

593 Drei Dinge wollen wohl gehütet sein: Geld, ein schönes Weib und guter Wein.

594 Drei Dinge zaudern nicht lange: Feuer, Fürst und Schlange.

595 Drei Dinge zeigen dir wie du sollst laufen (den Weg): ein geflochtener Knoten am Baum, ein Kreuz und von Steinen ein Haufen.

596 Drei Dinge zeigt man wol, aber man leiht sie nicht weg: seine Frau, sein Pferd und seinen Degen.

597 Drei Dinge zernagen: Tinte die Staaten, Rost die Gewehre, Verleumdung die Ehre.

598 Drei Dinge zerstören: der Holzwurm die Forsten, der Hagel die Saaten, der Luxus die Sitten und Staaten.

599 Drei Dinge zeuch nicht ans Licht, sollen sie bleiben hold: Mädchen, Leinwand und Gold.

600 Drei Dinge zeugen Podagram: Bacchus der Vater, Venus die Mutter und Zorn die Hebamm'. - Bremser, 22.

601 Drei Dinge ziehen die Gespenster nah und weit: Liebe, Diebe und Furchtsamkeit.

602 Drei Dinge ziehen wider uns ins Feld: Fleisch, Teufel, Welt.

Lat.: Mundus, caro, daemonia.

603 Drei Dinge zieren die Jugend: Witz im Kopfe, Verschwiegenheit auf der Zunge und Schamröthe im Gesicht. - Sailer, 192; Cahier, 4091.

604 Drei Dinge zieren die Knaben wol: Weissheit im hertzen, scham in augen vnd ein bedächtige rede. - Henisch, 229.

605 Drei Dinge zum Scherze nicht taugen: Gerücht, Glaube und Augen.

606 Drei Dingen bin ich feind: einem hoffärtigen Armen, einem Reichen, der gern lügt, und einem alten Narren, der ein Ehebrecher ist. - Pred. Sal. 25, 3. 4; Schulze, 162.

Lat.: Tres species odivit anima mea: pauperem superbum, divitem mendacem, senem fatuum et insensatum. (Schulze, 162.)

607 Drei Dingen fehlt immer etwas: Mühlen, Uhren und einer Braut.

608 Drei Dingen gegenüber hüte dich vor Ereiferung: einer noch kleinen Schlange, einem noch kleinen Schüler, einem noch kleinen Gegner.

Deren Reich, heisst es, steht noch hinter ihren Ohren, wenn sie erwachsen und an Macht gewinnen, können sie sich rächen.

609 Drei Dingen glaube nicht, bist sonst ein betrogener Wicht: einer weinenden Frau, einem schwitzenden Pferd und einem Juden, der schwört. (Poln.)

610 Drei Dingen halte offnes Thor: dem Verstande, dem Auge und dem Ohr.

611 Drei Dingen ist man an allen Orten hold: altem Wein, altem Freund und altem Gold.

612 Drei Dingen ist nicht zu trauen: dem Blutegel, der Taube und buhlerischen Frauen.

613 Drei Dingen kann man glauben: einer schwangern Frau, einem gescheiterten Schiff und einem Menschen, der gestorben.

Holl.: Drie dingen zijn wel te gelooven: eene vrouw, die groot gaat, een schip, dat gebroken is, en een mensch, die dood is. (Harrebomee, I, 135.)

614 Drei Dingen muss man nicht trauen: Pferden, Hunden und Frauen. (Poln.)

[Spaltenumbruch] 615 Drei Dingen niemals trau': einem schlafenden Hunde (Wolfe), einem schwörenden Juden und einer weinenden Frau.

616 Drei Dingen nimmer trau': fremdem Hunde, fremdem Pferd und fremder Frau.

Der Pole zählt drei andere Dinge auf, denen nicht zu trauen sei: dem Fusse des Pferdes, der geflüsterten Erzählung und der Schmeichelei des Kaufmanns.

617 Drei Dingen sind alle Narren hold: den Weibern, dem Glück und dem Gold.

618 Drei Dingen traue nicht: der Weiber Thränen, der (Taschen-)Spieler Reden und der Säufer Gebeten.

Dän.: Drukken mands andagt, qvindegraad, og dobblers ed er intet vaerd.

619 Drei Dingen traue zu keiner Stund: Pferdefuss, Judaskuss und fremdem Hund.

620 Drei dumme Dinge hat gethan: wer dem Wolf das Schaf, dem Bock den Garten und dem Fuchse die Hühner vertrauet an.

621 Drei faule Dinge sein: geben nur zum Schein, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'.

622 Drei gegenwärtige Dinge soll der Mensch stets erwägen: wie flüchtig und nichtig dies Leben, wie schwer die Seligkeit zu erwerben und wie wenig ihrer in den Himmel kommen.

623 Drei hoffärtige Dinge sind: eine Hur' auf hangendem Wagen, ein Bub' auf stolzem Pferd im Traben und eine Laus in einem Grind.

624 Drei kleine Dinge sind besser als viel Geld: ein kleiner Acker wohlbestellt, ein kleines Weibchen wohlgewillt, ein kleines Haus das wohlgefällt.

625 Drei mächtige Dinge sein: Weiber, Fürsten und Wein.

Dän.: Trey maegtige ting: Viin, kongen, qvinder. (Prov. dan., 555.)

626 Drei nothwendige Dinge gehen den Polen am meisten ab: Appetit im Carneval, Geld um heilige drei Könige1, Reue und Leid am Grünen Donnerstag.

1) An diesem Tage erhielt die sämmtliche Dienerschaft ihren Dienstlohn.

627 Drei schwere Dinge sind: Geheimniss bewahren, Unrecht dulden und seine Zeit wohl brauchen.

628 Drei seltene Dinge sind: eine gute Frau, ein guter Freund und ein gutes Gewissen.

629 Drei stolze Dinge sind auf der Erde: Jungfrauen, Pfauen und Pferde.

630 Drei stolze Dinge sind: ein Schneider uff ein Ross, ein Hur' uff ein Schloss und eine Laus im Grind.

631 Drei unbarmherzige Dinge sind: das Feuer, der Sultan und die Zeit. (Arab.)

632 Drei unbeholfene Dinge sind: ein lahmer Bär, ein leckes Schiff und ein Bursche, der nichts kennt als Ofenwind.

633 Drei vergangene Dinge soll der Mensch täglich bedenken: das Gute, so er unterlassen, das Böse, so er gethan, und die Zeit, so er versäumt hat.

634 Drei wunderbare Dinge sind in der Welt: ein gesunder Arzt, ein gewissenhafter Jurist und ein Pfaffe, der nicht geizig ist.

635 Drei zukünftige Dinge soll der Mensch vor Augen haben: den Tod, welcher das Bitterste, das Jüngste Gericht, welches das Schrecklichste, der Hölle Pein, welche das Unerträglichste.

636 Dreier Ding soll man sich trösten: alter Freunde, altes Weins vnd alter Schwerd. - Petri, II, 11.

637 Dreier Dinge wegen richten sich die Männer zu Grunde: wegen des Wassers, der Frauen und Hunde.

[Spaltenumbruch] 588 Drei Dinge wohl behalt': Ohren hat der Wald, Augen hat das Feld, Füsse hat verborgtes Geld.

589 Drei Dinge wohnen gern unter Einem Hut: Schönheit, Stolz und Uebermuth.

590 Drei Dinge wollen geschmieret sein: der Advocat, das Wagenrad und der Abziehstein.

591 Drei Dinge wollen gut gefüttert sein: Priesterkinder, Müllerrinder und Bäckerschwein'.

592 Drei Dinge wollen nicht genöthet sein: Dienst, Freundschaft und Weiber.

593 Drei Dinge wollen wohl gehütet sein: Geld, ein schönes Weib und guter Wein.

594 Drei Dinge zaudern nicht lange: Feuer, Fürst und Schlange.

595 Drei Dinge zeigen dir wie du sollst laufen (den Weg): ein geflochtener Knoten am Baum, ein Kreuz und von Steinen ein Haufen.

596 Drei Dinge zeigt man wol, aber man leiht sie nicht weg: seine Frau, sein Pferd und seinen Degen.

597 Drei Dinge zernagen: Tinte die Staaten, Rost die Gewehre, Verleumdung die Ehre.

598 Drei Dinge zerstören: der Holzwurm die Forsten, der Hagel die Saaten, der Luxus die Sitten und Staaten.

599 Drei Dinge zeuch nicht ans Licht, sollen sie bleiben hold: Mädchen, Leinwand und Gold.

600 Drei Dinge zeugen Podagram: Bacchus der Vater, Venus die Mutter und Zorn die Hebamm'.Bremser, 22.

601 Drei Dinge ziehen die Gespenster nah und weit: Liebe, Diebe und Furchtsamkeit.

602 Drei Dinge ziehen wider uns ins Feld: Fleisch, Teufel, Welt.

Lat.: Mundus, caro, daemonia.

603 Drei Dinge zieren die Jugend: Witz im Kopfe, Verschwiegenheit auf der Zunge und Schamröthe im Gesicht.Sailer, 192; Cahier, 4091.

604 Drei Dinge zieren die Knaben wol: Weissheit im hertzen, scham in augen vnd ein bedächtige rede.Henisch, 229.

605 Drei Dinge zum Scherze nicht taugen: Gerücht, Glaube und Augen.

606 Drei Dingen bin ich feind: einem hoffärtigen Armen, einem Reichen, der gern lügt, und einem alten Narren, der ein Ehebrecher ist.Pred. Sal. 25, 3. 4; Schulze, 162.

Lat.: Tres species odivit anima mea: pauperem superbum, divitem mendacem, senem fatuum et insensatum. (Schulze, 162.)

607 Drei Dingen fehlt immer etwas: Mühlen, Uhren und einer Braut.

608 Drei Dingen gegenüber hüte dich vor Ereiferung: einer noch kleinen Schlange, einem noch kleinen Schüler, einem noch kleinen Gegner.

Deren Reich, heisst es, steht noch hinter ihren Ohren, wenn sie erwachsen und an Macht gewinnen, können sie sich rächen.

609 Drei Dingen glaube nicht, bist sonst ein betrogener Wicht: einer weinenden Frau, einem schwitzenden Pferd und einem Juden, der schwört. (Poln.)

610 Drei Dingen halte offnes Thor: dem Verstande, dem Auge und dem Ohr.

611 Drei Dingen ist man an allen Orten hold: altem Wein, altem Freund und altem Gold.

612 Drei Dingen ist nicht zu trauen: dem Blutegel, der Taube und buhlerischen Frauen.

613 Drei Dingen kann man glauben: einer schwangern Frau, einem gescheiterten Schiff und einem Menschen, der gestorben.

Holl.: Drie dingen zijn wel te gelooven: eene vrouw, die groot gaat, een schip, dat gebroken is, en een mensch, die dood is. (Harrebomée, I, 135.)

614 Drei Dingen muss man nicht trauen: Pferden, Hunden und Frauen. (Poln.)

[Spaltenumbruch] 615 Drei Dingen niemals trau': einem schlafenden Hunde (Wolfe), einem schwörenden Juden und einer weinenden Frau.

616 Drei Dingen nimmer trau': fremdem Hunde, fremdem Pferd und fremder Frau.

Der Pole zählt drei andere Dinge auf, denen nicht zu trauen sei: dem Fusse des Pferdes, der geflüsterten Erzählung und der Schmeichelei des Kaufmanns.

617 Drei Dingen sind alle Narren hold: den Weibern, dem Glück und dem Gold.

618 Drei Dingen traue nicht: der Weiber Thränen, der (Taschen-)Spieler Reden und der Säufer Gebeten.

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619 Drei Dingen traue zu keiner Stund: Pferdefuss, Judaskuss und fremdem Hund.

620 Drei dumme Dinge hat gethan: wer dem Wolf das Schaf, dem Bock den Garten und dem Fuchse die Hühner vertrauet an.

621 Drei faule Dinge sein: geben nur zum Schein, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'.

622 Drei gegenwärtige Dinge soll der Mensch stets erwägen: wie flüchtig und nichtig dies Leben, wie schwer die Seligkeit zu erwerben und wie wenig ihrer in den Himmel kommen.

623 Drei hoffärtige Dinge sind: eine Hur' auf hangendem Wagen, ein Bub' auf stolzem Pferd im Traben und eine Laus in einem Grind.

624 Drei kleine Dinge sind besser als viel Geld: ein kleiner Acker wohlbestellt, ein kleines Weibchen wohlgewillt, ein kleines Haus das wohlgefällt.

625 Drei mächtige Dinge sein: Weiber, Fürsten und Wein.

Dän.: Trey mægtige ting: Viin, kongen, qvinder. (Prov. dan., 555.)

626 Drei nothwendige Dinge gehen den Polen am meisten ab: Appetit im Carneval, Geld um heilige drei Könige1, Reue und Leid am Grünen Donnerstag.

1) An diesem Tage erhielt die sämmtliche Dienerschaft ihren Dienstlohn.

627 Drei schwere Dinge sind: Geheimniss bewahren, Unrecht dulden und seine Zeit wohl brauchen.

628 Drei seltene Dinge sind: eine gute Frau, ein guter Freund und ein gutes Gewissen.

629 Drei stolze Dinge sind auf der Erde: Jungfrauen, Pfauen und Pferde.

630 Drei stolze Dinge sind: ein Schneider uff ein Ross, ein Hur' uff ein Schloss und eine Laus im Grind.

631 Drei unbarmherzige Dinge sind: das Feuer, der Sultan und die Zeit. (Arab.)

632 Drei unbeholfene Dinge sind: ein lahmer Bär, ein leckes Schiff und ein Bursche, der nichts kennt als Ofenwind.

633 Drei vergangene Dinge soll der Mensch täglich bedenken: das Gute, so er unterlassen, das Böse, so er gethan, und die Zeit, so er versäumt hat.

634 Drei wunderbare Dinge sind in der Welt: ein gesunder Arzt, ein gewissenhafter Jurist und ein Pfaffe, der nicht geizig ist.

635 Drei zukünftige Dinge soll der Mensch vor Augen haben: den Tod, welcher das Bitterste, das Jüngste Gericht, welches das Schrecklichste, der Hölle Pein, welche das Unerträglichste.

636 Dreier Ding soll man sich trösten: alter Freunde, altes Weins vnd alter Schwerd.Petri, II, 11.

637 Dreier Dinge wegen richten sich die Männer zu Grunde: wegen des Wassers, der Frauen und Hunde.

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[[314]/0342] 588 Drei Dinge wohl behalt': Ohren hat der Wald, Augen hat das Feld, Füsse hat verborgtes Geld. 589 Drei Dinge wohnen gern unter Einem Hut: Schönheit, Stolz und Uebermuth. 590 Drei Dinge wollen geschmieret sein: der Advocat, das Wagenrad und der Abziehstein. 591 Drei Dinge wollen gut gefüttert sein: Priesterkinder, Müllerrinder und Bäckerschwein'. 592 Drei Dinge wollen nicht genöthet sein: Dienst, Freundschaft und Weiber. 593 Drei Dinge wollen wohl gehütet sein: Geld, ein schönes Weib und guter Wein. 594 Drei Dinge zaudern nicht lange: Feuer, Fürst und Schlange. 595 Drei Dinge zeigen dir wie du sollst laufen (den Weg): ein geflochtener Knoten am Baum, ein Kreuz und von Steinen ein Haufen. 596 Drei Dinge zeigt man wol, aber man leiht sie nicht weg: seine Frau, sein Pferd und seinen Degen. 597 Drei Dinge zernagen: Tinte die Staaten, Rost die Gewehre, Verleumdung die Ehre. 598 Drei Dinge zerstören: der Holzwurm die Forsten, der Hagel die Saaten, der Luxus die Sitten und Staaten. 599 Drei Dinge zeuch nicht ans Licht, sollen sie bleiben hold: Mädchen, Leinwand und Gold. 600 Drei Dinge zeugen Podagram: Bacchus der Vater, Venus die Mutter und Zorn die Hebamm'. – Bremser, 22. 601 Drei Dinge ziehen die Gespenster nah und weit: Liebe, Diebe und Furchtsamkeit. 602 Drei Dinge ziehen wider uns ins Feld: Fleisch, Teufel, Welt. Lat.: Mundus, caro, daemonia. 603 Drei Dinge zieren die Jugend: Witz im Kopfe, Verschwiegenheit auf der Zunge und Schamröthe im Gesicht. – Sailer, 192; Cahier, 4091. 604 Drei Dinge zieren die Knaben wol: Weissheit im hertzen, scham in augen vnd ein bedächtige rede. – Henisch, 229. 605 Drei Dinge zum Scherze nicht taugen: Gerücht, Glaube und Augen. 606 Drei Dingen bin ich feind: einem hoffärtigen Armen, einem Reichen, der gern lügt, und einem alten Narren, der ein Ehebrecher ist. – Pred. Sal. 25, 3. 4; Schulze, 162. Lat.: Tres species odivit anima mea: pauperem superbum, divitem mendacem, senem fatuum et insensatum. (Schulze, 162.) 607 Drei Dingen fehlt immer etwas: Mühlen, Uhren und einer Braut. 608 Drei Dingen gegenüber hüte dich vor Ereiferung: einer noch kleinen Schlange, einem noch kleinen Schüler, einem noch kleinen Gegner. Deren Reich, heisst es, steht noch hinter ihren Ohren, wenn sie erwachsen und an Macht gewinnen, können sie sich rächen. 609 Drei Dingen glaube nicht, bist sonst ein betrogener Wicht: einer weinenden Frau, einem schwitzenden Pferd und einem Juden, der schwört. (Poln.) 610 Drei Dingen halte offnes Thor: dem Verstande, dem Auge und dem Ohr. 611 Drei Dingen ist man an allen Orten hold: altem Wein, altem Freund und altem Gold. 612 Drei Dingen ist nicht zu trauen: dem Blutegel, der Taube und buhlerischen Frauen. 613 Drei Dingen kann man glauben: einer schwangern Frau, einem gescheiterten Schiff und einem Menschen, der gestorben. Holl.: Drie dingen zijn wel te gelooven: eene vrouw, die groot gaat, een schip, dat gebroken is, en een mensch, die dood is. (Harrebomée, I, 135.) 614 Drei Dingen muss man nicht trauen: Pferden, Hunden und Frauen. (Poln.) 615 Drei Dingen niemals trau': einem schlafenden Hunde (Wolfe), einem schwörenden Juden und einer weinenden Frau. 616 Drei Dingen nimmer trau': fremdem Hunde, fremdem Pferd und fremder Frau. Der Pole zählt drei andere Dinge auf, denen nicht zu trauen sei: dem Fusse des Pferdes, der geflüsterten Erzählung und der Schmeichelei des Kaufmanns. 617 Drei Dingen sind alle Narren hold: den Weibern, dem Glück und dem Gold. 618 Drei Dingen traue nicht: der Weiber Thränen, der (Taschen-)Spieler Reden und der Säufer Gebeten. Dän.: Drukken mands andagt, qvindegraad, og dobblers ed er intet værd. 619 Drei Dingen traue zu keiner Stund: Pferdefuss, Judaskuss und fremdem Hund. 620 Drei dumme Dinge hat gethan: wer dem Wolf das Schaf, dem Bock den Garten und dem Fuchse die Hühner vertrauet an. 621 Drei faule Dinge sein: geben nur zum Schein, Beichte ohne Reu' und Freundschaft ohne Treu'. 622 Drei gegenwärtige Dinge soll der Mensch stets erwägen: wie flüchtig und nichtig dies Leben, wie schwer die Seligkeit zu erwerben und wie wenig ihrer in den Himmel kommen. 623 Drei hoffärtige Dinge sind: eine Hur' auf hangendem Wagen, ein Bub' auf stolzem Pferd im Traben und eine Laus in einem Grind. 624 Drei kleine Dinge sind besser als viel Geld: ein kleiner Acker wohlbestellt, ein kleines Weibchen wohlgewillt, ein kleines Haus das wohlgefällt. 625 Drei mächtige Dinge sein: Weiber, Fürsten und Wein. Dän.: Trey mægtige ting: Viin, kongen, qvinder. (Prov. dan., 555.) 626 Drei nothwendige Dinge gehen den Polen am meisten ab: Appetit im Carneval, Geld um heilige drei Könige1, Reue und Leid am Grünen Donnerstag. 1) An diesem Tage erhielt die sämmtliche Dienerschaft ihren Dienstlohn. 627 Drei schwere Dinge sind: Geheimniss bewahren, Unrecht dulden und seine Zeit wohl brauchen. 628 Drei seltene Dinge sind: eine gute Frau, ein guter Freund und ein gutes Gewissen. 629 Drei stolze Dinge sind auf der Erde: Jungfrauen, Pfauen und Pferde. 630 Drei stolze Dinge sind: ein Schneider uff ein Ross, ein Hur' uff ein Schloss und eine Laus im Grind. 631 Drei unbarmherzige Dinge sind: das Feuer, der Sultan und die Zeit. (Arab.) 632 Drei unbeholfene Dinge sind: ein lahmer Bär, ein leckes Schiff und ein Bursche, der nichts kennt als Ofenwind. 633 Drei vergangene Dinge soll der Mensch täglich bedenken: das Gute, so er unterlassen, das Böse, so er gethan, und die Zeit, so er versäumt hat. 634 Drei wunderbare Dinge sind in der Welt: ein gesunder Arzt, ein gewissenhafter Jurist und ein Pfaffe, der nicht geizig ist. 635 Drei zukünftige Dinge soll der Mensch vor Augen haben: den Tod, welcher das Bitterste, das Jüngste Gericht, welches das Schrecklichste, der Hölle Pein, welche das Unerträglichste. 636 Dreier Ding soll man sich trösten: alter Freunde, altes Weins vnd alter Schwerd. – Petri, II, 11. 637 Dreier Dinge wegen richten sich die Männer zu Grunde: wegen des Wassers, der Frauen und Hunde.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [314]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/342>, abgerufen am 22.11.2024.