Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 682 Drey ding stehen wol im mitessen: lust, fröligkeit vnd gute Gesellschafft. - Henisch, 947.

Lat.: Tria in comessatione requiruntur: appetitus, ac grata societas.

683 Drey Ding tragen mancherley Farben zu Rom: Münch, Frawen vnd Knecht. - Lehmann, II, 87, 201; Gruter, III, 24; Trias Rom.

684 Drey Ding vergehen nimmer auff Erden; backen, brawen vnd scheren. - Henisch, 167 (171 ist Druckfehler),

Lat.: Sunt tria, quae nunquam pereunt tellure manente: pinsere, braxare, radere. (Sutor, 274.)

685 Drey Dinge bringen vnd helffen den Leuten zu Rom: Gelt, Künheit vnd Hoffarth. - Lehmann, II, 86, 187.

686 Drey Dinge kein nütze seyn: Wirth ohn Wein, Pfaffen ohn Latein, Hirten ohn Schwein. - Gruter, III, 115.

687 Drey Dinge seynd einem Hauss überlegen: der Rauch, ein arg Weib und der Regen; das vierte geht noch drüber 'naus: vil Kinder und kein Brot im Hauss. - Sutor, 615; Petri, II; Kirchhofer, 190.

Auch der Araber rechnet es obenan unter die schlimmen Dinge des Lebens, eine starke Familie, aber kein Brot für sie zu besitzen, indem er sprichwörtlich sagt: Vier Dinge sind zu den grössten Uebeln zu rechnen: eine zahlreiche Familie mit wenig Mitteln, ein schlechter Nachbar, ein leichtsinnig Weib und die Gesellschaft der Unredlichen. (Reinsberg I, 142.)

Holl.: Met drie dingen is men in huis verlegen: Met rook, en kwaad wijf en met regen: maar 't vierde is nog het grootste kruis: veel kinders en geen brood in huis. (Harrebomee, I, 97.)

Lat.: Sunt tria mala domus, imber, mala femina, fumus, quartum cum mane surgunt pueri sine pane. (Sutor, 615.)

688 Drey lächerliche ding sind: ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in ehren, vnd ein blinder laiter. - Henisch, 943.

689 Drü ding seind, die nicht wöllen schimpff leiden: das erst ist der glaub. daz ander die augen. daz drit iunckfreuwlicheit.

"Wann die augen mögent nit dz man im schimpff einen staub darein werffe, wann sie werden nit dester minder versert. Das selb ist auch von dem glauben, vnd von der iunckfrewlicheit." (Geiler von Kaisersberg, Frag vnd Antwurt der zehen gebott, Strasburg 1516, S. XLIX, 1a.)

690 Dumme Dinge sind nicht von Dauer.

Engl.: Things unreasonable are never durable. (Bohn II, 528.)

691 Durch drei Dinge Gott die Menschen suchen lässt: durch Krieg, Hunger und Pest.

692 Durch drei Dinge ist Mecheln bekannt: durch seine Spitzen, seinen Erzbischof und die Dummheit seiner Bewohner.

Diese Beschuldigung findet sich schon in alten Versen ausgesprochen, welche das Charakteristische belgischer Städte hervorheben:

Nobilis Bruxella viris, Antwerpia nummis,

Gandavum laqueis, formosis Brugga puellis,

Lovanum doctis, gaudet Mechlinia stultis.

(Vgl. Morgenblatt, den Artikel Mecheln, Stuttgart 1860, S. 853.)

693 Durch drei Dinge kann man sich ins Elend (in Armuth) sielen: durch prächtig bauen, rechten und spielen.

694 Durch drei Dinge kommt man weiter im Studiren: durch Fragen, Behalten und Repetiren.

Lat.: Multa rogare, rogata tenere, retenta docere haec tria discipulum faciunt superare magistrum.

695 Durch drei Dinge siegt ein armer Knecht: durch Vernunft, durch Wahrheit und Recht.

696 Durch drei Dinge wird der Arme gefressen auf: durch Auskauf, Verkauf und böser Münze freien Lauf.

697 Durch drei Dinge wird die Erd erschütt, das vierte mag sie tragen nit: ein Knecht, der worden ist ein Herr; ein Narr, der sich gefüllet sehr; ein neidisch, bös und giftig Weib, wer die vermählet seinem Leib; das viert' all Freundschaft ganz verderbt, ein Dienstmagd, die ihr Frauen erbt.

[Spaltenumbruch] 698 Durch drei Dinge wird die Freundschaft erhalten: durch einen Eimer Wein des Jahres, durch fleissiges Hutabziehen, durch eine Feder und ein Buch Papier (Briefschreiben).

699 Durch drei Dinge wird gutes Regiment geschafft: durch Verstand, durch Muth und Kraft.

700 Durch drei Dinge zeichnet sich der Mensch aus: durch seine Person, durch sein Schicksal und sein Verdienst.

701 Durch fünf Dinge müssen Geschäfte verrichtet werden: durch Weisheit und Wohlredenheit, mit Lust und Geschwindigkeit, mit Fleiss, mit Geld und mit Gewalt.

702 Durch neun Dinge erlangt man die Seligkeit: durch Weinen zur Andacht, durch Lachen zur Gesellschaft, Reden zur Nothwendigkeit, Singen zur Tröstlichkeit, Schweigen zu Gedanken, Schlafen zur Ruh', Aufstehen zur Arbeit, Trinken zur Durstlichkeit und Aussaufen zur Geselligkeit. - Fischart, Gesch.

703 Eilhaft Ding ist nicht von Dauer.

Frz.: Chose violente n'est point permanente. (Kritzinger, 143.)

704 Ein ander Ding ist ein Scepter, ein ander Ding eine Zither. (Altgr.)

Eine Antwort, die ein Zitherspieler dem Könige Ptolemäus gab, der mit ihm hartnäckig über die Singkunst stritt. Man gebraucht es, wenn ein Reicher, Mächtiger, auf sein Glück gestützt, mit einem Gelehrten streitet, als stände er mit ihm auf einem Fusse, da es doch sehr verschiedene Dinge sind, reich oder gelehrt zu sein.

705 Ein böss ding nimpt doch ein bösen aussgang.

Lat.: Fine malo claudi vita maligna solet.

706 Ein ding ausslachen kan ein jeder Bawr, wer es aber verbessert, der mag für einen Meister bestehen. - Petri, II, 173.

707 Ein ding bringt offt mehr schrecken als schaden. - Lehmann, 230, 85.

708 Ein Ding, das leicht erworben, wird selten gut bewahrt.

Frz.: Chose acquise facilement ne se garde trop cherement. (Kritzinger, 143.)

709 Ein Ding, das man putzt, rostet nicht.

710 Ein ding das mich nit an thut gan, darauff ich wenig achtung han. - Ehering, II, 35.

711 Ein Ding, das nur halb gethan, ist nicht Weib, nicht Mann.

It.: Cosa fatta, capo ha. (Bohn I, 89.)

712 Ein Ding, dess man sich schämen muss, das thut man mit Verdruss.

713 Ein Ding freundlich auslegen, ist eines frommen Gemüths. - Sailer, 162.

714 Ein ding fürsehn ist der weissheit ampt. - Franck, I, 46a.

715 Ein ding ist bald geredt, aber beweisen ist kunst. - Henisch, 713; Petri, II, 173.

716 Ein Ding ist eher gescholten, als vergolten.

717 Ein Ding ist eher zerbrochen, denn gemacht.

Holl.: Een ding is eer berispt dan verbeterd. (Harrebomee, I, 135.)

718 Ein Ding ist gut tadeln, aber böse nachthun.

Der Schlesier reimt: Tadeln kann ein jeder Bauer, aber besser machen wird ihm sauer.

719 Ein Ding ist nicht gut zu jeder Zeit.

720 Ein Ding ist nit böss, wann man's gut versteht. - Gruter, I, 24; Sutor, 430; Simrock, 1235; Körte, 904; Eyering, II, 36; Petri, II.

Lat.: Nota res mala optima. (Sutor, 430.)

721 Ein ding ist, wie der ist, der's besitzt. - Gruter, I, 24.

722 Ein Ding lässt sich mit Worten nicht verrichten.

723 Ein ding lästern vnd verachten ist bald geschehen, aber nachthun ist Kunst. - Petri, II, 173.

724 Ein ding lest sich versehen. - Petri, II, 173.

725 Ein ding lest sich wol verlengen, aber nit wenden. - Petri, II, 173.

726 Ein Ding man wol schlägt manchem vor, und so er's thät, hiess er ein Thor. - Eiselein, 120.

[Spaltenumbruch] 682 Drey ding stehen wol im mitessen: lust, fröligkeit vnd gute Gesellschafft.Henisch, 947.

Lat.: Tria in comessatione requiruntur: appetitus, ac grata societas.

683 Drey Ding tragen mancherley Farben zu Rom: Münch, Frawen vnd Knecht.Lehmann, II, 87, 201; Gruter, III, 24; Trias Rom.

684 Drey Ding vergehen nimmer auff Erden; backen, brawen vnd scheren.Henisch, 167 (171 ist Druckfehler),

Lat.: Sunt tria, quae nunquam pereunt tellure manente: pinsere, braxare, radere. (Sutor, 274.)

685 Drey Dinge bringen vnd helffen den Leuten zu Rom: Gelt, Künheit vnd Hoffarth.Lehmann, II, 86, 187.

686 Drey Dinge kein nütze seyn: Wirth ohn Wein, Pfaffen ohn Latein, Hirten ohn Schwein.Gruter, III, 115.

687 Drey Dinge seynd einem Hauss überlegen: der Rauch, ein arg Weib und der Regen; das vierte geht noch drüber 'naus: vil Kinder und kein Brot im Hauss.Sutor, 615; Petri, II; Kirchhofer, 190.

Auch der Araber rechnet es obenan unter die schlimmen Dinge des Lebens, eine starke Familie, aber kein Brot für sie zu besitzen, indem er sprichwörtlich sagt: Vier Dinge sind zu den grössten Uebeln zu rechnen: eine zahlreiche Familie mit wenig Mitteln, ein schlechter Nachbar, ein leichtsinnig Weib und die Gesellschaft der Unredlichen. (Reinsberg I, 142.)

Holl.: Met drie dingen is men in huis verlegen: Met rook, en kwaad wijf en met regen: maar 't vierde is nog het grootste kruis: veel kinders en geen brood in huis. (Harrebomée, I, 97.)

Lat.: Sunt tria mala domus, imber, mala femina, fumus, quartum cum mane surgunt pueri sine pane. (Sutor, 615.)

688 Drey lächerliche ding sind: ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in ehren, vnd ein blinder laiter.Henisch, 943.

689 Drü ding seind, die nicht wöllen schimpff leiden: das erst ist der glaub. daz ander die augen. daz drit iunckfreuwlicheit.

„Wann die augen mögent nit dz man im schimpff einen staub darein werffe, wann sie werden nit dester minder versert. Das selb ist auch von dem glauben, vnd von der iunckfrewlicheit.“ (Geiler von Kaisersberg, Frag vnd Antwurt der zehen gebott, Strasburg 1516, S. XLIX, 1a.)

690 Dumme Dinge sind nicht von Dauer.

Engl.: Things unreasonable are never durable. (Bohn II, 528.)

691 Durch drei Dinge Gott die Menschen suchen lässt: durch Krieg, Hunger und Pest.

692 Durch drei Dinge ist Mecheln bekannt: durch seine Spitzen, seinen Erzbischof und die Dummheit seiner Bewohner.

Diese Beschuldigung findet sich schon in alten Versen ausgesprochen, welche das Charakteristische belgischer Städte hervorheben:

Nobilis Bruxella viris, Antwerpia nummis,

Gandavum laqueis, formosis Brugga puellis,

Lovanum doctis, gaudet Mechlinia stultis.

(Vgl. Morgenblatt, den Artikel Mecheln, Stuttgart 1860, S. 853.)

693 Durch drei Dinge kann man sich ins Elend (in Armuth) sielen: durch prächtig bauen, rechten und spielen.

694 Durch drei Dinge kommt man weiter im Studiren: durch Fragen, Behalten und Repetiren.

Lat.: Multa rogare, rogata tenere, retenta docere haec tria discipulum faciunt superare magistrum.

695 Durch drei Dinge siegt ein armer Knecht: durch Vernunft, durch Wahrheit und Recht.

696 Durch drei Dinge wird der Arme gefressen auf: durch Auskauf, Verkauf und böser Münze freien Lauf.

697 Durch drei Dinge wird die Erd erschütt, das vierte mag sie tragen nit: ein Knecht, der worden ist ein Herr; ein Narr, der sich gefüllet sehr; ein neidisch, bös und giftig Weib, wer die vermählet seinem Leib; das viert' all Freundschaft ganz verderbt, ein Dienstmagd, die ihr Frauen erbt.

[Spaltenumbruch] 698 Durch drei Dinge wird die Freundschaft erhalten: durch einen Eimer Wein des Jahres, durch fleissiges Hutabziehen, durch eine Feder und ein Buch Papier (Briefschreiben).

699 Durch drei Dinge wird gutes Regiment geschafft: durch Verstand, durch Muth und Kraft.

700 Durch drei Dinge zeichnet sich der Mensch aus: durch seine Person, durch sein Schicksal und sein Verdienst.

701 Durch fünf Dinge müssen Geschäfte verrichtet werden: durch Weisheit und Wohlredenheit, mit Lust und Geschwindigkeit, mit Fleiss, mit Geld und mit Gewalt.

702 Durch neun Dinge erlangt man die Seligkeit: durch Weinen zur Andacht, durch Lachen zur Gesellschaft, Reden zur Nothwendigkeit, Singen zur Tröstlichkeit, Schweigen zu Gedanken, Schlafen zur Ruh', Aufstehen zur Arbeit, Trinken zur Durstlichkeit und Aussaufen zur Geselligkeit.Fischart, Gesch.

703 Eilhaft Ding ist nicht von Dauer.

Frz.: Chose violente n'est point permanente. (Kritzinger, 143.)

704 Ein ander Ding ist ein Scepter, ein ander Ding eine Zither. (Altgr.)

Eine Antwort, die ein Zitherspieler dem Könige Ptolemäus gab, der mit ihm hartnäckig über die Singkunst stritt. Man gebraucht es, wenn ein Reicher, Mächtiger, auf sein Glück gestützt, mit einem Gelehrten streitet, als stände er mit ihm auf einem Fusse, da es doch sehr verschiedene Dinge sind, reich oder gelehrt zu sein.

705 Ein böss ding nimpt doch ein bösen aussgang.

Lat.: Fine malo claudi vita maligna solet.

706 Ein ding ausslachen kan ein jeder Bawr, wer es aber verbessert, der mag für einen Meister bestehen.Petri, II, 173.

707 Ein ding bringt offt mehr schrecken als schaden.Lehmann, 230, 85.

708 Ein Ding, das leicht erworben, wird selten gut bewahrt.

Frz.: Chose acquise facilement ne se garde trop cherement. (Kritzinger, 143.)

709 Ein Ding, das man putzt, rostet nicht.

710 Ein ding das mich nit an thut gan, darauff ich wenig achtung han.Ehering, II, 35.

711 Ein Ding, das nur halb gethan, ist nicht Weib, nicht Mann.

It.: Cosa fatta, capo ha. (Bohn I, 89.)

712 Ein Ding, dess man sich schämen muss, das thut man mit Verdruss.

713 Ein Ding freundlich auslegen, ist eines frommen Gemüths.Sailer, 162.

714 Ein ding fürsehn ist der weissheit ampt.Franck, I, 46a.

715 Ein ding ist bald geredt, aber beweisen ist kunst.Henisch, 713; Petri, II, 173.

716 Ein Ding ist eher gescholten, als vergolten.

717 Ein Ding ist eher zerbrochen, denn gemacht.

Holl.: Een ding is eer berispt dan verbeterd. (Harrebomée, I, 135.)

718 Ein Ding ist gut tadeln, aber böse nachthun.

Der Schlesier reimt: Tadeln kann ein jeder Bauer, aber besser machen wird ihm sauer.

719 Ein Ding ist nicht gut zu jeder Zeit.

720 Ein Ding ist nit böss, wann man's gut versteht.Gruter, I, 24; Sutor, 430; Simrock, 1235; Körte, 904; Eyering, II, 36; Petri, II.

Lat.: Nota res mala optima. (Sutor, 430.)

721 Ein ding ist, wie der ist, der's besitzt.Gruter, I, 24.

722 Ein Ding lässt sich mit Worten nicht verrichten.

723 Ein ding lästern vnd verachten ist bald geschehen, aber nachthun ist Kunst.Petri, II, 173.

724 Ein ding lest sich versehen.Petri, II, 173.

725 Ein ding lest sich wol verlengen, aber nit wenden.Petri, II, 173.

726 Ein Ding man wol schlägt manchem vor, und so er's thät, hiess er ein Thor.Eiselein, 120.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0344" n="[316]"/><cb n="631"/>
682 Drey ding stehen wol im mitessen: lust, fröligkeit vnd gute Gesellschafft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 947.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tria in comessatione requiruntur: appetitus, ac grata societas.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">683 Drey Ding tragen mancherley Farben zu Rom: Münch, Frawen vnd Knecht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 87, 201; Gruter, III, 24; Trias Rom.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">684 Drey Ding vergehen nimmer auff Erden; backen, brawen vnd scheren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 167 (171 ist Druckfehler),</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sunt tria, quae nunquam pereunt tellure manente: pinsere, braxare, radere. (<hi rendition="#i">Sutor, 274.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">685 Drey Dinge bringen vnd helffen den Leuten zu Rom: Gelt, Künheit vnd Hoffarth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 86, 187.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">686 Drey Dinge kein nütze seyn: Wirth ohn Wein, Pfaffen ohn Latein, Hirten ohn Schwein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 115.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">687 Drey Dinge seynd einem Hauss überlegen: der Rauch, ein arg Weib und der Regen; das vierte geht noch drüber 'naus: vil Kinder und kein Brot im Hauss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 615; Petri, II; Kirchhofer, 190.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch der Araber rechnet es obenan unter die schlimmen Dinge des Lebens, eine starke Familie, aber kein Brot für sie zu besitzen, indem er sprichwörtlich sagt: Vier Dinge sind zu den grössten Uebeln zu rechnen: eine zahlreiche Familie mit wenig Mitteln, ein schlechter Nachbar, ein leichtsinnig Weib und die Gesellschaft der Unredlichen. (<hi rendition="#i">Reinsberg I, 142.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met drie dingen is men in huis verlegen: Met rook, en kwaad wijf en met regen: maar 't vierde is nog het grootste kruis: veel kinders en geen brood in huis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sunt tria mala domus, imber, mala femina, fumus, quartum cum mane surgunt pueri sine pane. (<hi rendition="#i">Sutor, 615.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">688 Drey lächerliche ding sind: ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in ehren, vnd ein blinder laiter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 943.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">689 Drü ding seind, die nicht wöllen schimpff leiden: das erst ist der glaub. daz ander die augen. daz drit iunckfreuwlicheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wann die augen mögent nit dz man im schimpff einen staub darein werffe, wann sie werden nit dester minder versert. Das selb ist auch von dem glauben, vnd von der iunckfrewlicheit.&#x201C; (<hi rendition="#i">Geiler von Kaisersberg, Frag vnd Antwurt der zehen gebott, Strasburg 1516, S. XLIX, 1<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">690 Dumme Dinge sind nicht von Dauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Things unreasonable are never durable. (<hi rendition="#i">Bohn II, 528.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">691 Durch drei Dinge Gott die Menschen suchen lässt: durch Krieg, Hunger und Pest.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">692 Durch drei Dinge ist Mecheln bekannt: durch seine Spitzen, seinen Erzbischof und die Dummheit seiner Bewohner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Beschuldigung findet sich schon in alten Versen ausgesprochen, welche das Charakteristische belgischer Städte hervorheben:</p><lb/>
          <p rendition="#et">Nobilis Bruxella viris, Antwerpia nummis,</p><lb/>
          <p rendition="#et">Gandavum laqueis, formosis Brugga puellis,</p><lb/>
          <p rendition="#et">Lovanum doctis, gaudet Mechlinia stultis.</p><lb/>
          <p rendition="#et">(Vgl. <hi rendition="#i">Morgenblatt, den Artikel Mecheln, Stuttgart 1860, S. 853.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">693 Durch drei Dinge kann man sich ins Elend (in Armuth) sielen: durch prächtig bauen, rechten und spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">694 Durch drei Dinge kommt man weiter im Studiren: durch Fragen, Behalten und Repetiren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Multa rogare, rogata tenere, retenta docere haec tria discipulum faciunt superare magistrum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">695 Durch drei Dinge siegt ein armer Knecht: durch Vernunft, durch Wahrheit und Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">696 Durch drei Dinge wird der Arme gefressen auf: durch Auskauf, Verkauf und böser Münze freien Lauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">697 Durch drei Dinge wird die Erd erschütt, das vierte mag sie tragen nit: ein Knecht, der worden ist ein Herr; ein Narr, der sich gefüllet sehr; ein neidisch, bös und giftig Weib, wer die vermählet seinem Leib; das viert' all Freundschaft ganz verderbt, ein Dienstmagd, die ihr Frauen erbt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="632"/>
698 Durch drei Dinge wird die Freundschaft erhalten: durch einen Eimer Wein des Jahres, durch fleissiges Hutabziehen, durch eine Feder und ein Buch Papier (Briefschreiben).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">699 Durch drei Dinge wird gutes Regiment geschafft: durch Verstand, durch Muth und Kraft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">700 Durch drei Dinge zeichnet sich der Mensch aus: durch seine Person, durch sein Schicksal und sein Verdienst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">701 Durch fünf Dinge müssen Geschäfte verrichtet werden: durch Weisheit und Wohlredenheit, mit Lust und Geschwindigkeit, mit Fleiss, mit Geld und mit Gewalt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">702 Durch neun Dinge erlangt man die Seligkeit: durch Weinen zur Andacht, durch Lachen zur Gesellschaft, Reden zur Nothwendigkeit, Singen zur Tröstlichkeit, Schweigen zu Gedanken, Schlafen zur Ruh', Aufstehen zur Arbeit, Trinken zur Durstlichkeit und Aussaufen zur Geselligkeit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">703 Eilhaft Ding ist nicht von Dauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chose violente n'est point permanente. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 143.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">704 Ein ander Ding ist ein Scepter, ein ander Ding eine Zither.</hi> (<hi rendition="#i">Altgr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Antwort, die ein Zitherspieler dem Könige Ptolemäus gab, der mit ihm hartnäckig über die Singkunst stritt. Man gebraucht es, wenn ein Reicher, Mächtiger, auf sein Glück gestützt, mit einem Gelehrten streitet, als stände er mit ihm auf einem Fusse, da es doch sehr verschiedene Dinge sind, reich oder gelehrt zu sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">705 Ein böss ding nimpt doch ein bösen aussgang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fine malo claudi vita maligna solet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">706 Ein ding ausslachen kan ein jeder Bawr, wer es aber verbessert, der mag für einen Meister bestehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">707 Ein ding bringt offt mehr schrecken als schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 230, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">708 Ein Ding, das leicht erworben, wird selten gut bewahrt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chose acquise facilement ne se garde trop cherement. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 143.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">709 Ein Ding, das man putzt, rostet nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">710 Ein ding das mich nit an thut gan, darauff ich wenig achtung han.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ehering, II, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">711 Ein Ding, das nur halb gethan, ist nicht Weib, nicht Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cosa fatta, capo ha. (<hi rendition="#i">Bohn I, 89.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">712 Ein Ding, dess man sich schämen muss, das thut man mit Verdruss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">713 Ein Ding freundlich auslegen, ist eines frommen Gemüths.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">714 Ein ding fürsehn ist der weissheit ampt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 46<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">715 Ein ding ist bald geredt, aber beweisen ist kunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 713; Petri, II, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">716 Ein Ding ist eher gescholten, als vergolten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">717 Ein Ding ist eher zerbrochen, denn gemacht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een ding is eer berispt dan verbeterd. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 135.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">718 Ein Ding ist gut tadeln, aber böse nachthun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Schlesier reimt: Tadeln kann ein jeder Bauer, aber besser machen wird ihm sauer.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">719 Ein Ding ist nicht gut zu jeder Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">720 Ein Ding ist nit böss, wann man's gut versteht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 24; Sutor, 430; Simrock, 1235; Körte, 904; Eyering, II, 36; Petri, II.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nota res mala optima. (<hi rendition="#i">Sutor, 430.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">721 Ein ding ist, wie der ist, der's besitzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">722 Ein Ding lässt sich mit Worten nicht verrichten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">723 Ein ding lästern vnd verachten ist bald geschehen, aber nachthun ist Kunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">724 Ein ding lest sich versehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">725 Ein ding lest sich wol verlengen, aber nit wenden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 173.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">726 Ein Ding man wol schlägt manchem vor, und so er's thät, hiess er ein Thor.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[316]/0344] 682 Drey ding stehen wol im mitessen: lust, fröligkeit vnd gute Gesellschafft. – Henisch, 947. Lat.: Tria in comessatione requiruntur: appetitus, ac grata societas. 683 Drey Ding tragen mancherley Farben zu Rom: Münch, Frawen vnd Knecht. – Lehmann, II, 87, 201; Gruter, III, 24; Trias Rom. 684 Drey Ding vergehen nimmer auff Erden; backen, brawen vnd scheren. – Henisch, 167 (171 ist Druckfehler), Lat.: Sunt tria, quae nunquam pereunt tellure manente: pinsere, braxare, radere. (Sutor, 274.) 685 Drey Dinge bringen vnd helffen den Leuten zu Rom: Gelt, Künheit vnd Hoffarth. – Lehmann, II, 86, 187. 686 Drey Dinge kein nütze seyn: Wirth ohn Wein, Pfaffen ohn Latein, Hirten ohn Schwein. – Gruter, III, 115. 687 Drey Dinge seynd einem Hauss überlegen: der Rauch, ein arg Weib und der Regen; das vierte geht noch drüber 'naus: vil Kinder und kein Brot im Hauss. – Sutor, 615; Petri, II; Kirchhofer, 190. Auch der Araber rechnet es obenan unter die schlimmen Dinge des Lebens, eine starke Familie, aber kein Brot für sie zu besitzen, indem er sprichwörtlich sagt: Vier Dinge sind zu den grössten Uebeln zu rechnen: eine zahlreiche Familie mit wenig Mitteln, ein schlechter Nachbar, ein leichtsinnig Weib und die Gesellschaft der Unredlichen. (Reinsberg I, 142.) Holl.: Met drie dingen is men in huis verlegen: Met rook, en kwaad wijf en met regen: maar 't vierde is nog het grootste kruis: veel kinders en geen brood in huis. (Harrebomée, I, 97.) Lat.: Sunt tria mala domus, imber, mala femina, fumus, quartum cum mane surgunt pueri sine pane. (Sutor, 615.) 688 Drey lächerliche ding sind: ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in ehren, vnd ein blinder laiter. – Henisch, 943. 689 Drü ding seind, die nicht wöllen schimpff leiden: das erst ist der glaub. daz ander die augen. daz drit iunckfreuwlicheit. „Wann die augen mögent nit dz man im schimpff einen staub darein werffe, wann sie werden nit dester minder versert. Das selb ist auch von dem glauben, vnd von der iunckfrewlicheit.“ (Geiler von Kaisersberg, Frag vnd Antwurt der zehen gebott, Strasburg 1516, S. XLIX, 1a.) 690 Dumme Dinge sind nicht von Dauer. Engl.: Things unreasonable are never durable. (Bohn II, 528.) 691 Durch drei Dinge Gott die Menschen suchen lässt: durch Krieg, Hunger und Pest. 692 Durch drei Dinge ist Mecheln bekannt: durch seine Spitzen, seinen Erzbischof und die Dummheit seiner Bewohner. Diese Beschuldigung findet sich schon in alten Versen ausgesprochen, welche das Charakteristische belgischer Städte hervorheben: Nobilis Bruxella viris, Antwerpia nummis, Gandavum laqueis, formosis Brugga puellis, Lovanum doctis, gaudet Mechlinia stultis. (Vgl. Morgenblatt, den Artikel Mecheln, Stuttgart 1860, S. 853.) 693 Durch drei Dinge kann man sich ins Elend (in Armuth) sielen: durch prächtig bauen, rechten und spielen. 694 Durch drei Dinge kommt man weiter im Studiren: durch Fragen, Behalten und Repetiren. Lat.: Multa rogare, rogata tenere, retenta docere haec tria discipulum faciunt superare magistrum. 695 Durch drei Dinge siegt ein armer Knecht: durch Vernunft, durch Wahrheit und Recht. 696 Durch drei Dinge wird der Arme gefressen auf: durch Auskauf, Verkauf und böser Münze freien Lauf. 697 Durch drei Dinge wird die Erd erschütt, das vierte mag sie tragen nit: ein Knecht, der worden ist ein Herr; ein Narr, der sich gefüllet sehr; ein neidisch, bös und giftig Weib, wer die vermählet seinem Leib; das viert' all Freundschaft ganz verderbt, ein Dienstmagd, die ihr Frauen erbt. 698 Durch drei Dinge wird die Freundschaft erhalten: durch einen Eimer Wein des Jahres, durch fleissiges Hutabziehen, durch eine Feder und ein Buch Papier (Briefschreiben). 699 Durch drei Dinge wird gutes Regiment geschafft: durch Verstand, durch Muth und Kraft. 700 Durch drei Dinge zeichnet sich der Mensch aus: durch seine Person, durch sein Schicksal und sein Verdienst. 701 Durch fünf Dinge müssen Geschäfte verrichtet werden: durch Weisheit und Wohlredenheit, mit Lust und Geschwindigkeit, mit Fleiss, mit Geld und mit Gewalt. 702 Durch neun Dinge erlangt man die Seligkeit: durch Weinen zur Andacht, durch Lachen zur Gesellschaft, Reden zur Nothwendigkeit, Singen zur Tröstlichkeit, Schweigen zu Gedanken, Schlafen zur Ruh', Aufstehen zur Arbeit, Trinken zur Durstlichkeit und Aussaufen zur Geselligkeit. – Fischart, Gesch. 703 Eilhaft Ding ist nicht von Dauer. Frz.: Chose violente n'est point permanente. (Kritzinger, 143.) 704 Ein ander Ding ist ein Scepter, ein ander Ding eine Zither. (Altgr.) Eine Antwort, die ein Zitherspieler dem Könige Ptolemäus gab, der mit ihm hartnäckig über die Singkunst stritt. Man gebraucht es, wenn ein Reicher, Mächtiger, auf sein Glück gestützt, mit einem Gelehrten streitet, als stände er mit ihm auf einem Fusse, da es doch sehr verschiedene Dinge sind, reich oder gelehrt zu sein. 705 Ein böss ding nimpt doch ein bösen aussgang. Lat.: Fine malo claudi vita maligna solet. 706 Ein ding ausslachen kan ein jeder Bawr, wer es aber verbessert, der mag für einen Meister bestehen. – Petri, II, 173. 707 Ein ding bringt offt mehr schrecken als schaden. – Lehmann, 230, 85. 708 Ein Ding, das leicht erworben, wird selten gut bewahrt. Frz.: Chose acquise facilement ne se garde trop cherement. (Kritzinger, 143.) 709 Ein Ding, das man putzt, rostet nicht. 710 Ein ding das mich nit an thut gan, darauff ich wenig achtung han. – Ehering, II, 35. 711 Ein Ding, das nur halb gethan, ist nicht Weib, nicht Mann. It.: Cosa fatta, capo ha. (Bohn I, 89.) 712 Ein Ding, dess man sich schämen muss, das thut man mit Verdruss. 713 Ein Ding freundlich auslegen, ist eines frommen Gemüths. – Sailer, 162. 714 Ein ding fürsehn ist der weissheit ampt. – Franck, I, 46a. 715 Ein ding ist bald geredt, aber beweisen ist kunst. – Henisch, 713; Petri, II, 173. 716 Ein Ding ist eher gescholten, als vergolten. 717 Ein Ding ist eher zerbrochen, denn gemacht. Holl.: Een ding is eer berispt dan verbeterd. (Harrebomée, I, 135.) 718 Ein Ding ist gut tadeln, aber böse nachthun. Der Schlesier reimt: Tadeln kann ein jeder Bauer, aber besser machen wird ihm sauer. 719 Ein Ding ist nicht gut zu jeder Zeit. 720 Ein Ding ist nit böss, wann man's gut versteht. – Gruter, I, 24; Sutor, 430; Simrock, 1235; Körte, 904; Eyering, II, 36; Petri, II. Lat.: Nota res mala optima. (Sutor, 430.) 721 Ein ding ist, wie der ist, der's besitzt. – Gruter, I, 24. 722 Ein Ding lässt sich mit Worten nicht verrichten. 723 Ein ding lästern vnd verachten ist bald geschehen, aber nachthun ist Kunst. – Petri, II, 173. 724 Ein ding lest sich versehen. – Petri, II, 173. 725 Ein ding lest sich wol verlengen, aber nit wenden. – Petri, II, 173. 726 Ein Ding man wol schlägt manchem vor, und so er's thät, hiess er ein Thor. – Eiselein, 120.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/344
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [316]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/344>, abgerufen am 25.08.2024.