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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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wolt er nicht nehmen: Wenn er einmal wolte zum Bier gehen/ nahm er drey Keeß / wenn er die vertruncken/ gieng er zu Hauß/ sagte/ er möchte das liebe Geld nicht anrühren/ litt ehe Kummer; wie hiervon nicht allein D. Henneberger sol. 336. seqq/ sondern auch Caspar Schütz/ in der Preussischen Cronick lib. 3. fol. 107. b. seq. mit mehrern zu lesen.

1. Das heist ja recht: Je mehr der Geitzige hat/ je mehr er haben will.

2. Aber wol hat man zu dem Bauer sagen mögen: Du Narr/ wes wird das alles / deine 12. Tonnen Geldes/ worden seyn? Gewieß wird man ihm davon nicht auch nur ein weniges haben mit ins Grab geben. Wer weiß/ ob er nicht auch/ wie es vielfältig pfle get her zugehen/ hat lachende Erben gelassen?

226.

GOTT kan man auch mit Gedancken nicht betriegen.

VOn Thalete dem alten hochberühmten Philosopho schreibet Laertius; daß/ als er einsmals gefragt worden/ ob auch der Menschen Wercke die Götter bettregen könten[unleserliches Material] hab er darauff gantz ver-

wolt er nicht nehmen: Wenn er einmal wolte zum Bier gehen/ nahm er drey Keeß / wenn er die vertruncken/ gieng er zu Hauß/ sagte/ er möchte das liebe Geld nicht anrühren/ litt ehe Kummer; wie hiervon nicht allein D. Henneberger sol. 336. seqq/ sondern auch Caspar Schütz/ in der Preussischen Cronick lib. 3. fol. 107. b. seq. mit mehrern zu lesen.

1. Das heist ja recht: Je mehr der Geitzige hat/ je mehr er haben will.

2. Aber wol hat man zu dem Bauer sagen mögen: Du Narr/ wes wird das alles / deine 12. Tonnen Geldes/ worden seyn? Gewieß wird man ihm davon nicht auch nur ein weniges haben mit ins Grab geben. Wer weiß/ ob er nicht auch/ wie es vielfältig pfle get her zugehen/ hat lachende Erben gelassen?

226.

GOTT kan man auch mit Gedancken nicht betriegen.

VOn Thalete dem alten hochberühmten Philosopho schreibet Laertius; daß/ als er einsmals gefragt worden/ ob auch der Menschen Wercke die Götter bettregen könten[unleserliches Material] hab er darauff gantz ver-

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[450/0470] wolt er nicht nehmen: Wenn er einmal wolte zum Bier gehen/ nahm er drey Keeß / wenn er die vertruncken/ gieng er zu Hauß/ sagte/ er möchte das liebe Geld nicht anrühren/ litt ehe Kummer; wie hiervon nicht allein D. Henneberger sol. 336. seqq/ sondern auch Caspar Schütz/ in der Preussischen Cronick lib. 3. fol. 107. b. seq. mit mehrern zu lesen. 1. Das heist ja recht: Je mehr der Geitzige hat/ je mehr er haben will. 2. Aber wol hat man zu dem Bauer sagen mögen: Du Narr/ wes wird das alles / deine 12. Tonnen Geldes/ worden seyn? Gewieß wird man ihm davon nicht auch nur ein weniges haben mit ins Grab geben. Wer weiß/ ob er nicht auch/ wie es vielfältig pfle get her zugehen/ hat lachende Erben gelassen? 226. GOTT kan man auch mit Gedancken nicht betriegen. VOn Thalete dem alten hochberühmten Philosopho schreibet Laertius; daß/ als er einsmals gefragt worden/ ob auch der Menschen Wercke die Götter bettregen könten_ hab er darauff gantz ver-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/470>, abgerufen am 22.11.2024.