Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ner andern Ursachen willen mitgetheilet worden/ denn daß die Menschen/ so ein schändliches und böses Leben führen/ dafür schamroth werden sollen/ wenn sie sehen/ daß es ihnen die wilden und unvernünfftigen Thiere zuvor thun/ und sie in vielen Stücken von ihnen überwunden worden. 1. Ist eine sehr vernünfftige und merckwürdige Rede von einem Könige gewesen. 2. Alle Menschen sollen billich also leben/ daß niemand Vrsach habe zu sagen: Dieses Thier e. g. dieser Ochß/ dieses Pferd/ dieser Hund und dergleichen / ist klüger als dieser Mensch. 225. Ein Bauer hat zwölff Tonnen Geld und ist doch ein Geitzhalß. Zu Nielasw alde in Seewerder war zum Zeiten des Hochmeisters Conrads von Jüngingen ein reicher Bauer/ der eilff Tonnen voll Geldes hatte/ und die zwölffte war schon über die Helffte. Der Hochmeister verschuff/ das man Ihm die aus seinen Schatz füllen muste/ auff daß Er sagen könte/ Er hette einen Bauren / der eine Last Geldes vermöchte. Die Tonnen waren alle neu/ und in der Grösse / als jetzunder die feyn/ da man das grobe Saltz einthut: Das Geld war Pfenning / Schilling/ und Groschen/ kein Gold ner andern Ursachen willen mitgetheilet worden/ denn daß die Menschen/ so ein schändliches und böses Leben führen/ dafür schamroth werden sollen/ wenn sie sehen/ daß es ihnen die wilden und unvernünfftigen Thiere zuvor thun/ und sie in vielen Stücken von ihnen überwunden worden. 1. Ist eine sehr vernünfftige und merckwürdige Rede von einem Könige gewesen. 2. Alle Menschen sollen billich also leben/ daß niemand Vrsach habe zu sagen: Dieses Thier e. g. dieser Ochß/ dieses Pferd/ dieser Hund und dergleichen / ist klüger als dieser Mensch. 225. Ein Bauer hat zwölff Tonnen Geld und ist doch ein Geitzhalß. Zu Nielasw alde in Seewerder war zum Zeiten des Hochmeisters Conrads von Jüngingen ein reicher Bauer/ der eilff Tonnen voll Geldes hatte/ und die zwölffte war schon über die Helffte. Der Hochmeister verschuff/ das man Ihm die aus seinen Schatz füllen muste/ auff daß Er sagen könte/ Er hette einen Bauren / der eine Last Geldes vermöchte. Die Tonnen waren alle neu/ und in der Grösse / als jetzunder die feyn/ da man das grobe Saltz einthut: Das Geld war Pfenning / Schilling/ und Groschen/ kein Gold <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0469" n="449"/> ner andern Ursachen willen mitgetheilet worden/ denn daß die Menschen/ so ein schändliches und böses Leben führen/ dafür schamroth werden sollen/ wenn sie sehen/ daß es ihnen die wilden und unvernünfftigen Thiere zuvor thun/ und sie in vielen Stücken von ihnen überwunden worden.</p> <p>1. Ist eine sehr vernünfftige und merckwürdige Rede von einem Könige gewesen.</p> <p>2. Alle Menschen sollen billich also leben/ daß niemand Vrsach habe zu sagen: Dieses Thier e. g. dieser Ochß/ dieses Pferd/ dieser Hund und dergleichen / ist klüger als dieser Mensch.</p> <p>225.</p> <p>Ein Bauer hat zwölff Tonnen Geld und ist doch ein Geitzhalß.</p> <p>Zu Nielasw alde in Seewerder war zum Zeiten des Hochmeisters Conrads von Jüngingen ein reicher Bauer/ der eilff Tonnen voll Geldes hatte/ und die zwölffte war schon über die Helffte. Der Hochmeister verschuff/ das man Ihm die aus seinen Schatz füllen muste/ auff daß Er sagen könte/ Er hette einen Bauren / der eine Last Geldes vermöchte. Die Tonnen waren alle neu/ und in der Grösse / als jetzunder die feyn/ da man das grobe Saltz einthut: Das Geld war Pfenning / Schilling/ und Groschen/ kein Gold </p> </div> </body> </text> </TEI> [449/0469]
ner andern Ursachen willen mitgetheilet worden/ denn daß die Menschen/ so ein schändliches und böses Leben führen/ dafür schamroth werden sollen/ wenn sie sehen/ daß es ihnen die wilden und unvernünfftigen Thiere zuvor thun/ und sie in vielen Stücken von ihnen überwunden worden.
1. Ist eine sehr vernünfftige und merckwürdige Rede von einem Könige gewesen.
2. Alle Menschen sollen billich also leben/ daß niemand Vrsach habe zu sagen: Dieses Thier e. g. dieser Ochß/ dieses Pferd/ dieser Hund und dergleichen / ist klüger als dieser Mensch.
225.
Ein Bauer hat zwölff Tonnen Geld und ist doch ein Geitzhalß.
Zu Nielasw alde in Seewerder war zum Zeiten des Hochmeisters Conrads von Jüngingen ein reicher Bauer/ der eilff Tonnen voll Geldes hatte/ und die zwölffte war schon über die Helffte. Der Hochmeister verschuff/ das man Ihm die aus seinen Schatz füllen muste/ auff daß Er sagen könte/ Er hette einen Bauren / der eine Last Geldes vermöchte. Die Tonnen waren alle neu/ und in der Grösse / als jetzunder die feyn/ da man das grobe Saltz einthut: Das Geld war Pfenning / Schilling/ und Groschen/ kein Gold
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |