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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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ander Theil aber heraussen/ wie sich das Weib hat in Kasten gebückt/ und war das Weib verschwunden/ und sieder der Zeit nicht gesehen worden. Das thut der Teuffel/ er kan sich in einer Frauen und Manns gestalt verkehren.

Jam est quaestio: Ob das rechte Weiber seyn? Vnd obs rechte Kinder seyn? Davon sind das meine Gedancken/ daß es nicht rechte Weiber seyn können/ sondern es sind Teuffel/ und gehet also zu: Der Teuffel macht ihnen ein Geplerr für die Augen/ und betreuget sie/ daß die Leute meynen/ sie schlaffen bey einer rechten Frauen/ und ist doch nichts/ deßgleichen geschichts auch/ wenns ein Mann ist/ denn der Teuffel ist kräfftig bey den Kindern deß Vnglaubens/ wie Sanct Paulus saget.

Wie werden aber die Kinder gezeuget: Darauff sage ich also/ daß diese Söhne sind auch Teuffel gewesen/ haben solche Leiber gehabt/ wie die Mutter. Es ist warlich ein greulich schröcklich Exempel/ daß der Satan so kan die Leute plagen / daß er auch Kinder zeuget. Also ist es auch mit dem Nixen im Wasser/ der die Menschen zu ihm hinein zeuge als Jungfrauen und Mägde/ mit solchen er darnach zuhält/ und Teuffels-Kinder zeuget. Denn sonst Kinderzeugen allein ein Göttlich Werck ist/ und da muß unser HErr GOtt Schöpffer seyn Denn wir nennen ihn ja allzeit Vater/ und muß auch die conceptio per constituta media, & per homi-

ander Theil aber heraussen/ wie sich das Weib hat in Kasten gebückt/ und war das Weib verschwunden/ und sieder der Zeit nicht gesehen worden. Das thut der Teuffel/ er kan sich in einer Frauen und Manns gestalt verkehren.

Jam est quaestio: Ob das rechte Weiber seyn? Vnd obs rechte Kinder seyn? Davon sind das meine Gedancken/ daß es nicht rechte Weiber seyn können/ sondern es sind Teuffel/ und gehet also zu: Der Teuffel macht ihnen ein Geplerr für die Augen/ und betreuget sie/ daß die Leute meynen/ sie schlaffen bey einer rechten Frauen/ und ist doch nichts/ deßgleichen geschichts auch/ wenns ein Mann ist/ denn der Teuffel ist kräfftig bey den Kindern deß Vnglaubens/ wie Sanct Paulus saget.

Wie werden aber die Kinder gezeuget: Darauff sage ich also/ daß diese Söhne sind auch Teuffel gewesen/ haben solche Leiber gehabt/ wie die Mutter. Es ist warlich ein greulich schröcklich Exempel/ daß der Satan so kan die Leute plagen / daß er auch Kinder zeuget. Also ist es auch mit dem Nixen im Wasser/ der die Menschen zu ihm hinein zeuge als Jungfrauen und Mägde/ mit solchen er darnach zuhält/ und Teuffels-Kinder zeuget. Denn sonst Kinderzeugen allein ein Göttlich Werck ist/ und da muß unser HErr GOtt Schöpffer seyn Denn wir nennen ihn ja allzeit Vater/ und muß auch die conceptio per constituta media, & per homi-

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[309/0329] ander Theil aber heraussen/ wie sich das Weib hat in Kasten gebückt/ und war das Weib verschwunden/ und sieder der Zeit nicht gesehen worden. Das thut der Teuffel/ er kan sich in einer Frauen und Manns gestalt verkehren. Jam est quaestio: Ob das rechte Weiber seyn? Vnd obs rechte Kinder seyn? Davon sind das meine Gedancken/ daß es nicht rechte Weiber seyn können/ sondern es sind Teuffel/ und gehet also zu: Der Teuffel macht ihnen ein Geplerr für die Augen/ und betreuget sie/ daß die Leute meynen/ sie schlaffen bey einer rechten Frauen/ und ist doch nichts/ deßgleichen geschichts auch/ wenns ein Mann ist/ denn der Teuffel ist kräfftig bey den Kindern deß Vnglaubens/ wie Sanct Paulus saget. Wie werden aber die Kinder gezeuget: Darauff sage ich also/ daß diese Söhne sind auch Teuffel gewesen/ haben solche Leiber gehabt/ wie die Mutter. Es ist warlich ein greulich schröcklich Exempel/ daß der Satan so kan die Leute plagen / daß er auch Kinder zeuget. Also ist es auch mit dem Nixen im Wasser/ der die Menschen zu ihm hinein zeuge als Jungfrauen und Mägde/ mit solchen er darnach zuhält/ und Teuffels-Kinder zeuget. Denn sonst Kinderzeugen allein ein Göttlich Werck ist/ und da muß unser HErr GOtt Schöpffer seyn Denn wir nennen ihn ja allzeit Vater/ und muß auch die conceptio per constituta media, & per homi-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/329>, abgerufen am 22.11.2024.