Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

108.

Hoffarth wird gestrafft.

MAuritius Rachelius, weyland Senior des Ministerii zu Gustran/ gedenkt in einer sonderlichen davon gehalten Predigt/ einer schrecklichen Historien/ so sich / im Jahr Christi 2584. zu Spondau/ in der Chur Brandenburg/ begeben., Daß / nemlich/ als daselbst ein grosser Hoffart im Schwang gegangen/ und insonderheit die grosse und breite Schleifstein-Krägen gantz überhand genommen / und kein Predigen mehr abhelffen können/ durch Gottes gerechtes Verhängnüß / der Teuffel/ in gestalt eines reichen Kramers/ für die Stadt kommen/ und allerley stattliche Krägen feil gehabt/ da denn ein grosser Zulauff worden / und viel Kauffens gewesen. Wie viel aber solche Krägen gekaufft hatten/ wurden hernach leiblich von dem Teuffel besessen: Biß sich GOtt auff inständiges Hauß- und Kirchen-Gebet/ über sie erbarmete/ dem Teuffel steurete/ und die besessene von ihrer Quaal erledigte. Worauff sie ernste Busse gethan/ und ihre grosse und

108.

Hoffarth wird gestrafft.

MAuritius Rachelius, weyland Senior des Ministerii zu Gustran/ gedenkt in einer sonderlichen davon gehalten Predigt/ einer schrecklichen Historien/ so sich / im Jahr Christi 2584. zu Spondau/ in der Chur Brandenburg/ begeben., Daß / nemlich/ als daselbst ein grosser Hoffart im Schwang gegangen/ und insonderheit die grosse und breite Schleifstein-Krägen gantz überhand genommen / und kein Predigen mehr abhelffen können/ durch Gottes gerechtes Verhängnüß / der Teuffel/ in gestalt eines reichen Kramers/ für die Stadt kommen/ und allerley stattliche Krägen feil gehabt/ da denn ein grosser Zulauff worden / und viel Kauffens gewesen. Wie viel aber solche Krägen gekaufft hatten/ wurden hernach leiblich von dem Teuffel besessen: Biß sich GOtt auff inständiges Hauß- und Kirchen-Gebet/ über sie erbarmete/ dem Teuffel steurete/ und die besessene von ihrer Quaal erledigte. Worauff sie ernste Busse gethan/ und ihre grosse und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0271" n="251"/>
        <p>108.</p>
        <p>Hoffarth wird gestrafft.</p>
        <p>MAuritius Rachelius, weyland Senior des Ministerii zu Gustran/ gedenkt in einer                      sonderlichen davon gehalten Predigt/ einer schrecklichen Historien/ so sich /                      im Jahr Christi 2584. zu Spondau/ in der Chur Brandenburg/ begeben., Daß /                      nemlich/ als daselbst ein grosser Hoffart im Schwang gegangen/ und                      insonderheit die grosse und breite Schleifstein-Krägen gantz überhand genommen /                      und kein Predigen mehr abhelffen können/ durch Gottes gerechtes Verhängnüß /                      der Teuffel/ in gestalt eines reichen Kramers/ für die Stadt kommen/ und                      allerley stattliche Krägen feil gehabt/ da denn ein grosser Zulauff worden /                      und viel Kauffens gewesen. Wie viel aber solche Krägen gekaufft hatten/ wurden                      hernach leiblich von dem Teuffel besessen: Biß sich GOtt auff inständiges Hauß-                      und Kirchen-Gebet/ über sie erbarmete/ dem Teuffel steurete/ und die                      besessene von ihrer Quaal erledigte. Worauff sie ernste Busse gethan/ und ihre                      grosse und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0271] 108. Hoffarth wird gestrafft. MAuritius Rachelius, weyland Senior des Ministerii zu Gustran/ gedenkt in einer sonderlichen davon gehalten Predigt/ einer schrecklichen Historien/ so sich / im Jahr Christi 2584. zu Spondau/ in der Chur Brandenburg/ begeben., Daß / nemlich/ als daselbst ein grosser Hoffart im Schwang gegangen/ und insonderheit die grosse und breite Schleifstein-Krägen gantz überhand genommen / und kein Predigen mehr abhelffen können/ durch Gottes gerechtes Verhängnüß / der Teuffel/ in gestalt eines reichen Kramers/ für die Stadt kommen/ und allerley stattliche Krägen feil gehabt/ da denn ein grosser Zulauff worden / und viel Kauffens gewesen. Wie viel aber solche Krägen gekaufft hatten/ wurden hernach leiblich von dem Teuffel besessen: Biß sich GOtt auff inständiges Hauß- und Kirchen-Gebet/ über sie erbarmete/ dem Teuffel steurete/ und die besessene von ihrer Quaal erledigte. Worauff sie ernste Busse gethan/ und ihre grosse und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/271
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/271>, abgerufen am 18.05.2024.