Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.sie aber zur Thür hinaus kommen/ straffen und schämen sie sich selbsten untereinander/ daß sie allzumahl so Mämmisch und weichblöd sich erzeiget/ und den anbefohlenen Kinder Mordt nicht vollbracht: Werden darüber Sinnes/ wieder umb zu kehren/ und die Frevel-That zu exequirn. Das hörete die lauschende Kindes-Mutter/ und stecket eilend ihr Söhnlein ins Bettstroh/ daß die Männer desselben durch alle Wunder nicht können finden/ und ob den Handel bestürtzt abermal unverrichteter Sachen davon gehen. Das Kind aber wurd heimlich erzogen/ Cipselus genennet/ und nachmahls 30 Jahr zu Corintho ein ernsthaffter/ gestrenger Regent/ gegen die bösen ein Löw / gegen die frommen aber ein Lamb/ starb entlich in guter Kuh/ und bliebe von den bösen Buben ungetödtet. 1. Was GOtt wil erquicken/ kan der Teuffel und kein Mensch erstieken. Er kan auch zornigen Leuten und Tyrannen ihre Hertzen regieren/ daß sie denen nicht Schaden zufügen dürffen/ welche er in seinen Schutz genommen/ wie wir ein klares Exempel an diesem Kinde haben/ welches die trotzigen Corinther müssen ungetödt[unleserliches Material]lassen. 2. GOtt der HERR kan mit diesem Cipsele gar artig verglichen werden. Denn gegen die Frommen ist Er auch ein Lamb/ gegen die Bösen aber ein Löw. sie aber zur Thür hinaus kommen/ straffen und schämen sie sich selbsten untereinander/ daß sie allzumahl so Mämmisch und weichblöd sich erzeiget/ und den anbefohlenen Kinder Mordt nicht vollbracht: Werden darüber Sinnes/ wieder umb zu kehren/ und die Frevel-That zu exequirn. Das hörete die lauschende Kindes-Mutter/ und stecket eilend ihr Söhnlein ins Bettstroh/ daß die Männer desselben durch alle Wunder nicht können finden/ und ob den Handel bestürtzt abermal unverrichteter Sachen davon gehen. Das Kind aber wurd heimlich erzogen/ Cipselus genennet/ und nachmahls 30 Jahr zu Corintho ein ernsthaffter/ gestrenger Regent/ gegen die bösen ein Löw / gegen die frommen aber ein Lamb/ starb entlich in guter Kuh/ und bliebe von den bösen Buben ungetödtet. 1. Was GOtt wil erquicken/ kan der Teuffel und kein Mensch erstieken. Er kan auch zornigen Leuten und Tyrannen ihre Hertzen regieren/ daß sie denen nicht Schaden zufügen dürffen/ welche er in seinen Schutz genommen/ wie wir ein klares Exempel an diesem Kinde haben/ welches die trotzigen Corinther müssen ungetödt[unleserliches Material]lassen. 2. GOtt der HERR kan mit diesem Cipsele gar artig verglichen werden. Denn gegen die Frommen ist Er auch ein Lamb/ gegen die Bösen aber ein Löw. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0270" n="250"/> sie aber zur Thür hinaus kommen/ straffen und schämen sie sich selbsten untereinander/ daß sie allzumahl so Mämmisch und weichblöd sich erzeiget/ und den anbefohlenen Kinder Mordt nicht vollbracht: Werden darüber Sinnes/ wieder umb zu kehren/ und die Frevel-That zu exequirn. Das hörete die lauschende Kindes-Mutter/ und stecket eilend ihr Söhnlein ins Bettstroh/ daß die Männer desselben durch alle Wunder nicht können finden/ und ob den Handel bestürtzt abermal unverrichteter Sachen davon gehen.</p> <p>Das Kind aber wurd heimlich erzogen/ Cipselus genennet/ und nachmahls 30 Jahr zu Corintho ein ernsthaffter/ gestrenger Regent/ gegen die bösen ein Löw / gegen die frommen aber ein Lamb/ starb entlich in guter Kuh/ und bliebe von den bösen Buben ungetödtet.</p> <p>1. Was GOtt wil erquicken/ kan der Teuffel und kein Mensch erstieken. Er kan auch zornigen Leuten und Tyrannen ihre Hertzen regieren/ daß sie denen nicht Schaden zufügen dürffen/ welche er in seinen Schutz genommen/ wie wir ein klares Exempel an diesem Kinde haben/ welches die trotzigen Corinther müssen ungetödt<gap reason="illegible"/>lassen.</p> <p>2. GOtt der HERR kan mit diesem Cipsele gar artig verglichen werden. Denn gegen die Frommen ist Er auch ein Lamb/ gegen die Bösen aber ein Löw.</p> </div> </body> </text> </TEI> [250/0270]
sie aber zur Thür hinaus kommen/ straffen und schämen sie sich selbsten untereinander/ daß sie allzumahl so Mämmisch und weichblöd sich erzeiget/ und den anbefohlenen Kinder Mordt nicht vollbracht: Werden darüber Sinnes/ wieder umb zu kehren/ und die Frevel-That zu exequirn. Das hörete die lauschende Kindes-Mutter/ und stecket eilend ihr Söhnlein ins Bettstroh/ daß die Männer desselben durch alle Wunder nicht können finden/ und ob den Handel bestürtzt abermal unverrichteter Sachen davon gehen.
Das Kind aber wurd heimlich erzogen/ Cipselus genennet/ und nachmahls 30 Jahr zu Corintho ein ernsthaffter/ gestrenger Regent/ gegen die bösen ein Löw / gegen die frommen aber ein Lamb/ starb entlich in guter Kuh/ und bliebe von den bösen Buben ungetödtet.
1. Was GOtt wil erquicken/ kan der Teuffel und kein Mensch erstieken. Er kan auch zornigen Leuten und Tyrannen ihre Hertzen regieren/ daß sie denen nicht Schaden zufügen dürffen/ welche er in seinen Schutz genommen/ wie wir ein klares Exempel an diesem Kinde haben/ welches die trotzigen Corinther müssen ungetödt_ lassen.
2. GOtt der HERR kan mit diesem Cipsele gar artig verglichen werden. Denn gegen die Frommen ist Er auch ein Lamb/ gegen die Bösen aber ein Löw.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/270>, abgerufen am 16.07.2024. |